DE668019C - Universalkleinmotor ohne Kompensationswicklung zum wahlweisen Anschluss an ein Gleich- oder Wechselstromnetz - Google Patents
Universalkleinmotor ohne Kompensationswicklung zum wahlweisen Anschluss an ein Gleich- oder WechselstromnetzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an Universalmotoren, also an kleinen Kommutatormotoren,
zum wahlweisen Anschluß an ein Gleich- oder Wechselstromnetz und bezweckt, das von dem Motor bei Wechselstrombetrieb
entwickelte Drehmoment und das von dem Motor bei Gleichstrom entwickelte Drehmoment einander besser anzugleichen.
Dies ist bei Motoren wichtig, die für den Betrieb von Maschinen und Vorrichtungen verwendet
werden, welche immer mit annähernd dem gleichen Drehmoment und mit der gleichen Geschwindigkeit betrieben werden
sollen, was insbesondere für Rechenmaschinen zutrifft. Die Erfindung kommt auch in Frage
für kleine Motoren zum Antrieb von Lüftern, Haushaltungsmaschinen oder anderen Kleinmaschinen,
kann aber auch mit Vorteil bei größeren Motoren verwendet werden.
Es ist bekannt, daß Gleichstromnebenschluß- und Kompoundmotoren sich nicht für den
Betrieb für Wechselstrom eignen. Deshalb sind dort, wo ein austauschbarer Betrieb für
Gleichstrom und Wechselstrom erwünscht war, gewöhnlich Reihenschlußmotoren verwendet
worden. Der gewöhnliche Reihenschlußmotor hat jedoch den Nachteil, daß das Drehmoment, das er bei der gleichen Drehzahl
bei Gleichstrombetrieb hervorbringt, nicht unwesentlich größer ist als das Drehmoment,
das er bei Wechselstrombetrieb entwickelt, und ebenso ist die Lage der Bürsten, bei welcher die geringste Funkenbildung besteht,
für beide Stromarten verschieden. Der große Unterschied im Drehmoment ist zum großen Teil das Ergebnis der induktiven Wirkung
bzw. der Wechselstromreaktanz der Ankerwicklung, die die Größe des von dem Motor aufgenommenen Wirkstromes ungünstig
beeinflußt bzw. den Leistungsfaktor erniedrigt. Infolgedessen schafft der gewöhnliche Reihenschlußmotor,
der für Betrieb mit Gleichstrom entworfen wurde, nur einen Bruchteil seines Gleichstromanlauf moments und Drehmoments
im Betrieb, wenn er mit Wechselstrom gespeist wird. Bisher wurden verschiedene Vorschläge, gemacht, um diese Schwierigkeiten
zu überwinden. So sind Reihenschlußmotoren mit Kompensationswicklungen versehen worden, die gewöhnlich mit dem Erreger
feld verbunden sind. Diese verursachten eine unerwünschte Gewichts- und Größen-
zunähme sowie eine Erhöhung der Herstellungskosten des Motors. Motoren zum Antrieb
von Rechenmaschinen und Haushaltungsmaschinen, z. B. Staubsaugern, Nähmaschinen,
Lüftern und anderen ortsbeweglichen Geräten/
müssen so klein und leicht als möglich und] ebenso auch so billig als möglich sein. Wenn'
für die Kompensationswicklung Hilfspole, die für Kleinmotoren unpraktisch sind, nicht verwendet
werden, so muß die Feldwicklung als verteilte Wicklung ausgeführt werden, wodurch
der Stator eine große Anzahl Nuten und Zähne haben muß. Damit die Kompensationswicklung
wirksam sein soll, muß der Luftspalt zwischen dem Stator und dem Anker klein sein. Die große Zähnezahl und
der kleine Luftspalt ergeben einen geräuschvollen Motor, der bei· Wechselstrom laut
summt, was für die erwähnten Zwecke nicht erwünscht ist. Eine Zusatzwicklung auf dem
Anker ist ebenfalls nicht erwünscht, weil diese einen größeren Anker und deshalb einen
größeren und schwereren Motor und somit eine starke Erhöhung der Kosten bedingt.
Zur Verbesserung des Betriebes des Gleichstromreihenschlußmotors bei Wechselstrom
ist weiterhin vorgeschlagen worden, einen Teil der Feldwicklung mittels eines Schalters
abzuschalten. Bei Verwendung einer Kompensations-
oder Wendepolwicklung wurde vorgeschlagen, einen Teil der Kompensationswicklung ebenfalls abzuschalten oder sonstwie
ihre Wirkung mittels eines Schalters zu vermindern, der einen Teil dieser Wicklung abschaltet oder einen Widerstand zu dieser
Wicklung parallel schaltet. Da die meisten Benutzer der obenerwähnten Geräte keine
Kenntnis von dem Betrieb von Elektromotoren besitzen, kann man nicht damit rechnen, daß
sie die notwendigen Veränderungen bei Anschluß an verschiedene Stromarten vornehmen.
Außerdem ist es äußerst wünschenswert, die Teile, die etwa in Unordnung geraten können,
auf ein Minimum zu verringern.
Es ist gleichfalls vorgeschlagen worden, den Wechselstrombetrieb der Gleichstromreihenschlußmotoren
dadurch zu verbessern, daß Kurzschlußwicklungen in die Feldpole so
gelegt werden, daß die Kurzschlußwicklungen den hervorgebrachten Wechselstromfluß herabzusetzen
suchen, wenn der Motor mit Wechselstrom gespeist wird. Die Größe des von dem Motor aufgenommenen Wechselstromes
nimmt demnach zu, und ebenso wird die Geschwindigkeit des Motors bei Wechselstrom
erhöht.
Für den Universalkleinmotor ohne Kompensationswicklung zum wahlweisen Anschluß
an ein Gleich- oder Wechselstromnetz ist nach der Erfindung zur Verringerung der Wechselströmreaktanz
der Läuferwicklung und Verringerung des bei Gleichstrombetrieb gegenüber den bekannten Anordnungen erzeugten
^käuferkraftrlusses die Läuferwicklung mit
.Einern um zwei oder mehr Nuten von 180
Elektrischen Graden abweichenden verkürzten
IpVIcklungsschritt ausgeführt.
Ein weiteres Mittel zur Angleichung der Charakteristiken des Universalmotors einerseits
für Wechselstrom- und andererseits für Gleichstrombetrieb besteht darin, daß die
Feldwicklung zur Verringerung ihrer Wechselstromreaktanz in Form eines lockeren Bündels
ausgeführt ist. Durch diese \^erringerung der Wechselstromreaktanz nimmt der Motor,
bei dem Feld- und Ankerwicklung in Reihe geschaltet sind, einen größeren Strom auf,
wodurch das Drehmoment bei Wechselstrombetrieb vergrößert wird. Bei den üblichen
Gleichstrommotoren wird die Feldwicklung über einen Spulenkern in möglichst eng aneinanderliegenden
Windungen gewickelt. Gemäß der Erfindung wird indessen die Feldwicklung
etwa nach Art einer für das Aufwickeln von Garn oder Wolle üblichen Docke
gewickelt, worauf die Docke zwei oder mehrere Male um den zu bewickelnden Pol geschlungen
wird, so daß die einzelnen Drähte des lockeren Wicklungsbündels nicht so eng
aneinander und an dem Polkern anliegen und die Reaktanz der Wicklung bei dem
Betriebe mit Wechselstrom verkleinert wird.
Die Erfindung vermeidet die Verwendung von besonderen Wicklungen oder Wicklungsanzapfungen am Stator, die für den Betrieb
mit Wechselstrom oder Gleichstrom einer besonderen Schaltung bedürfen, wie die. Erfindung
überhaupt die Anordnung oder Korn- 1Ό0 bination von besonderen Wicklungen vermeidet.
Der Motor gemäß der Erfindung kann daher von irgendeinem Stromanschluß auf
irgendeinen anderen Stromanschluß gleicher Spannung, also entweder von Gleichstrom
220 Volt auf Wechselstrom 220 Volt beispielweise oder umgekehrt, umgeschaltet werden,
ohne irgendeine Änderung in der Einstellung der Verbindungen, und der Benutzer no
des Motors braucht sich nicht im geringsten darum zu kümmern, ob der Stromanschluß
Gleichstrom oder Wechselstrom ist oder welche besondere Frequenz der Wechselstrom
aufweist.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt.
Fig. ι ist eine Stirnansicht eines Teils
eines zweipoligen Reihenschlußmotors mit Schleifenwicklung auf dem Anker.
Fig. 2 ist eine Abwicklung der Wicklung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Abwicklung einer gleichen
Wicklung von so großem Schritt, daß die Vorteile der Erfindung nicht erzielt werden,
Fig. 4 eine Stirnansicht eines vierpoligen Motors mit Serienankerwicklung nach der
Erfindung,
Fig. 5 eine Abwicklung der Ankerwicklung nach Fig. 4,
Fig. 6 ein Schaubild eines Teils des Stators des Motors nach Fig. 4 und 5 bei teilweiser
Anbringung einer Wicklung in lockerer Dockenform an einem der Pole,
Fig. 7 eine Endansicht des Statormagnetfeldes nach Anbringung der Wicklungen an
den Polen,
Fig. 8 eine Darstellung des Stromflusses in den Ankerleitern der Fig. 1, wenn der Anker
sich etwas aus der Lage nach Fig. 1 in eine solche Lage gedreht hat, daß die Bürsten je
nur zwei Kommutatorlamellen statt drei berühren.
Die Pole P, deren Polarität durch die Buchstaben N und vS" bezeichnet ist, bei Wechselstrom
gilt die Bezeichnung nur für einen bestimmten Augenblick, liegen auf gegenüberliegenden
Seiten des Läufers oder Ankers A. Dieser hat einen magnetisierbaren Kern F
mit mehreren Ankernuten G, deren jede mehrere Ankerleiter aufnehmen kann. Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. r, 2
und 8 hat die Ankerwicklung achtundvierzig Leiter, die vierundzwanzig vollständige Ankerspulen
bilden. In jeder der Ankernuten G liegen vier Leiter, und die Enden der Spulen
sind mit den Lamellen eines Kommutators C verbunden, der vierundzwanzig Kommutatorlamellen
hat. Diese werden von den einander gegenüber angeordneten Bürsten B bestrichen,
deren Polarität, bei Wechselstrom in einem bestimmten Augenblick, durch Plus und Minus
angegeben wird.
Die Art der Verbindung der Ankerspulen mit dem Kommutator ist besonders aus der
Abwicklung nach Fig. 2 und 8 ersichtlich. Die 48 Ankerleiter, die je aus mehreren getrennten
Drähten oder Litzen bestehen können, sind in zwei Reihen von je 24 numeriert, und
die Lamellen des Kommutators C sind entsprechend von ι bis 24 numeriert. Die Ankerleiter,
die mit derselben Kommutatorlamelle verbunden sind, tragen die gleiche Zahl wie diese. Eine Leiterreihe umschließt die beiden
innersten Leiter in jeder Ankernut G und die andere Leiterreihe die beiden äußeren Leiter ·
jeder Ankernut. Einer der inneren Leiter jeder Nut ist an der Rückseite des Ankers mit
einem der äußeren Leiter in einer anderen Nut verbunden, um eine Ankerspule zu bilden.
Gemäß Fig. 1, 2 und 8 kann man den Anker-
oder Nutenschritt ■ als 1 und 5 bezeichnen, d. h. die erste und fünfte Ankernut enthalten
Leiter, die an der Rückseite des Ankers verbunden sind, um eine Ankerspule zu bilden.
So ist rechts in Fig. 1 und 8 Leiter Nr. 1, der einen inneren Leiter in einer Nut bildet, an
der Rückseite des Ankers mit Leiter Nr. 2 verbunden, der ein äußerer Leiter in der
fünften Ankernut von der Nut des Leiters Nr. ι aus ist. Dieser Leiter Nr. 2 ist an der
Vorderseite des Ankers mit Kommutatorlamelle Nr. 2 verbunden, wodurch eine Ankerspule
vervollständigt wird, deren Enden an die Kommutatorlamellen Nr. 1 und 2 angeschlossen
sind. Die Kommutatorlamelle Nr. 2 ist ihrerseits rechts in Fig. 1 mit Leiter Nr. 2
verbunden, der in der gleichen Ankernut wie der obige Leiter Nr. 1 liegt und der an der
Rückseite des Ankers mit dem Leiter Nr. 3 der äußeren Reihe verbunden ist, welcher in
der fünften Nut von da aus liegt, d. h. in der gleichen Nut mit Leiter Nr. 2 der äußeren
Reihe. Dieser Leiter Nr. 3 der äußeren Reihe ist an der Vorderseite des Ankers mit der
Kommutatorlamelle Nr. 3 verbunden, und diese ist auch an der Vorderseite des Ankers
mit Leiter Nr. 3 der nächsten. Ankerspule verbunden, der in der nächsten Ankernut
relativ zu derjenigen liegt, welcher die Leiter Nr. 1 und 2 der inneren Reihe birgt.
Dieser Leiter Nr. 3 der inneren Reihe ist an der Rückseite des Ankers mit Leiter
Nr. 4 der äußeren Leiterreihe verbunden, der in der fünften Ankernut von derjenigen des
inneren Leiters Nr. 3 aus liegt. Auf diese Weise sind die Verbindungen der Ankerleiter
durchwegs hergestellt, so daß eine Wicklung ähnlich der gewöhnlichen Schleifenwicklung
entsteht, nur daß der Schritt kleiner als gewöhnlich ist, indem er hier etwa zwei Drittel
des Abstandes zwischen den Achsen von Polen entgegengesetzter Polarität bzw. weniger
als 135 elektrische Grade beträgt. Die Polarität der Feldpole P in einem gegebenen
Augenblick wird wieder durch N und 6" bezeichnet. Wenn man nun annimmt, daß die
augenblickliche Polarität der Bürsten B durch die Plus- und Minuszeichen in Fig. 1 und 2
angezeigt wird, so wird die Richtung der Ströme in den verschiedenen Ankerleitern in
diesem Augenblick durch die mit den Leitern verbundenen Pfeilspitzen ν angegeben. Bei
der Darstellung nach Fig. 1 zeigt ein von der Ankerachse auswärts gerichteter Pfeil an, daß
der Strom in dem Leiter vom Beschauer wegfließt, während bei nach der Ankerachse zu gerichteter
Pfeilspitze der Strom auf den Beschauer zufließt. Die Wirkung dieser Anordnung der Ankerwicklung für teilweise oder
vollständige Neutralisierung der Wirkungen des" in den Leitern einer Ankernut fließenden
Stromes wird am besten aus Fig. 2 und 8 ersichtlich, gemäß denen bei sechs Ankernuten
068019
die Ströme in allen in derselben Nut untergebrachten Leitern in der gleichen Richtung
fließen, während bei zweien der in der Kom-■ mutierungszone befindlichen Ankernuten die
durch zwei Leiter fließenden Ströme den Strömen in den beiden anderen Leitern der gleichen
Nut entgegenwirken, so daß sich die Wirkungen der Ströme aufheben. Bei den benachbarten
Ankernuten fließt der Strom nur
to in zwei Leitern, wenn der Anker durch die
Lage der Fig. ι geht, und in den beiden anderen
Leitern fließt in diesem Augenblick kein Strom. Geht der Anker durch die Lage der
Fig. 8, so fließt Strom in einer Richtung durch zwei Leiter in jeder der benachbarten Ankernuten,
aber in entgegengesetzter Richtung nur in einem der übrigen Leiter, während kein
Strom in dem restlichen Leiter dieser benachbarten Nuten fließt. Die Reaktanz ist in diesen
Nuten geringer, wenn auch nicht völlig neutralisiert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind nur zwei Nuten vorhanden, in denen eine Neutralisierung eintritt, doch
kann diese Zahl durch weitere Verkürzung
*5 des Wicklungsschrittes und entsprechende Anordnung
der Ankerleiter vergrößert werden. Auf diese Weise wird die induktive Wirkung
des in der Ankerwicklung fließenden Wechselstromes stark verringert und die unerwünschten
Wirkungen der Ankerreaktanz beträchtlich beseitigt.
Die günstige Wirkung der Wicklung nach Fig. ι und 2 ergibt sich deutlich an einem
Vergleich mit der in Fig. 3 abgewickelt dargestellten Schleifenwicklung. Diese besitzt
ebenfalls 48 Leiter, die an 48 Kommutatorlamellen angeschlossen sind. Der Motor hat
auch zwei Pole. Der Wicklungs- oder Nutenschritt beträgt aber 1 und 6, d. h. ein Leiter
in Ankernut Nr. 1 ist mit einem Rückleiter in Ankernut Nr. 6 verbunden. In diesem Falle
ist der Schritt größer als drei Viertel des Winkelabstandes zwischen den Polachsen bzw.
größer als 135 elektrische Grade. Eine Prüfung
der Wicklung zeigt unter der Voraussetzung der durch Plus und Minus angedeuteten
Polarität der Bürsten, daß die Stromrichtung in den verschiedenen Leitern der Ankerwicklung nicht die oben geschilderte
Neutralisierwirkung bringt. In diesem Falle fließen die Ströme in allen Leitern in jeder
Ankernut gleichsinnig, was für den ganzen Ankerumfang gilt. In einigen Ankernuten in
der Kommutierungszone sind zwar einige Leiter stromlos, aber in keinem der Leiter
.gibt es einen Strom, der die Wirkung des
Stromes in anderen Leitern der gleichen Nut zu neutralisieren sucht.
Fig. 4 und 5 zeigen einen vierpoligen Motor, dessen Anker Wellenwicklung hat. Der
Ständer hat hier wieder ein kreisförmiges Joch mit Polen P, deren Polarität durch N
und S angedeutet ist.
Gemäß Fig. 6 ttnd 7 sind die Wicklungen des Feldrahmens E an Polen P angeordnet
und in Reihe mit dem Anker geschaltet. Die Wicklungen bilden vorzugsweise lockere Bündel
oder Docken k, wie sie zum Aufwickeln von Garn oder Wolle üblich sind. Die so geformten
Wicklungen werden mehrmals um den Pol geschlungen, wie aus Fig. 6 und 7 ersichtlich,
so daß die Leiter verhältnismäßig lose aneinander und an den Polstücken liegen und eine geringere Reaktanz haben als die
üblichen vorgeformten straffen Feldwicklungen._
Die Ankerwicklung des Motors nach Fig. 4 und 5 besteht aus 114 Leitern, die 57 Ankerspulen
bilden. Es sind 19 Ankernuten s vorhanden, deren jede sechs Leiter enthält. Der
Kommutator c hat siebenundfünfzig Kommutatorlamellen, mit denen die beiden
Bürsten B zusammenwirken, deren entgegengesetzte Polarität durch Plus und Minus
angedeutet ist. In diesem Falle sind die Ankerleiter in zwei Reihen zu je siebenundfünfzig
numeriert. Die eine Leiterreihe umschließt die drei inneren Leiter jeder Ankernut,
während die andere Reihe die drei äußeren Leiter jeder Nut umfaßt. Die mit
der gleichen Kommutatorlamelle verbundenen Leiter tragen die gleiche Nummer wie diese
Lamelle. So ist z. B. Leiter Nr. 52 der inneren Reihe links oben in Fig. 4 an der
Vorderseite des Ankers mit Kommutatorlamelle Nr. 52 verbunden und an der Rückseite
des Ankers mit Leiter Nr. 23 der äußeren Reihe, der in der vierten Nut von derjenigen
aus liegt, welche den inneren Leiter Nr. 52 birgt, und als Nr. 1 zählt. Hier ist der
Wicklungs- und Nutenschritt 1 und 4. Der Leiter Nr. 23 ist seinerseits an der Vorderseite
des Ankers mit Kommutatorlamelle Nr. 23 verbunden, die auch mit Leiter Nr. 23
der inneren Reihe verbunden ist. Dieser ist an der Rückseite des Ankers mit Leiter Nr. 51
der äußeren Reihe verbunden, der in der vierten
Ankernut von dort aus liegt, und Leiter Nr. 51 der äußeren Reihe ist an der Vorderseite
des Ankers mit Kommutatorlamelle no Nr. 51 verbunden. Hier ist der Anker- oder
Nutenschritt größer als die Hälfte des Winkelabstandes zwischen den Achsen von Polen
entgegengesetzter Polarität bzw. größer als neunzig elektrische Grade gewählt, aber
wesentlich kleiner als 135 elektrische Grade. Bei der in der Zeichnung angenommenen
Polarität der Bürsten B fließen die Ströme in Ankerleitern in der durch die Pfeile ν angedeuteten
Richtung. Die Richtung der Pfeilspitzen nach außen von der Ankerachse hinweg deutet wiederum den Verlauf des Stromes
vom Beschauer hinweg bei Fig. 4 an, während die Richtung der Pfeile nach innen gegen die
Ankerachse den Verlauf des Stromes auf den Beschauer zu darstellt. Fig. 5 veranschaulicht
die Stromrichtungen in den verschiedenen Leitern und zeigt, daß in den Ankernuten in
der Kommutierungszone die Ströme in einigen Leitern jeder Nut den Strömen in anderen
Leitern der gleichen Nuten entgegenwirken, wodurch die induktive Wirkung neutralisiert
und die Ankerreaktion verringert wird. In anderen zwischen den eben erwähnten Punkten
liegenden Ankernuten fließen die Ströme in allen Leitern derselben Nut gleichsinnig. Im
Falle einer Wellenwicklung zeigt sich auch, daß bei Wahl eines Ankerschrittes von mehr
als 135 elektrischen Graden, wie dies der bisherigen
Praxis entspricht, keine Neutralisierung erzielt wird, da die Ströme in allen Leitern jeder Ankernut gleichsinnig fließen,
ähnlich wie bei einer Schleifenwicklung von großem bzw. normalem Schritt (Fig. 3).
In derselben Weise, wie schon ausgeführt, können auch andere Ankerwicklungen gemäß
der Erfindung ausgebildet werden. In den dargestellten Ausführungen ist der Wicklungsschritt im wesentlichen gleich dem Winkel,
über den sich der Bogen der Polfläche eines der Pole erstreckt, und diese Anordnung wird
vorzugsweise in Verbindung mit den anderen, unten beschriebenen vorteilhaften Merkmalen
aufrechterhalten.
Da obige Anordnungen der Ankerleiter auf eine Kurzschrittwicklung hinauslaufen, deren
Schritt z. B. etwa 90 elektrische Grade sein kann, umfassen die kurzen Ankerspulen
weniger Eisen als die Spulen der gewöhnlichen Ankerwicklung, und aus diesem Grunde
wird die Reaktanz der oben beschriebenen Ankerwicklung noch weiter unter die der üblichen
Wicklungsform herabgesetzt.
Die kurzen Ankerspulen umfassen ebenfalls weniger Kraftfluß als längere Spulen, und
demzufolge wird die Kommutierung verbessert und die Funkenbildung vermindert. Ebenso
haben die kurzen Spulen geringere Kupferverluste.
Da die gewünschte Kompensierung der Ankerreaktanz im Anker selbst erhalten wird,
ist es nicht erforderlich, Anker und Feldeisen eng aneinander zu bringen. Der größere
Luftspalt zwischen Anker und den Feldpolen weist verschiedene erwünschte Wirkungen
auf. Man erhält eine noch weitere Herab-Setzung der Ankerreaktanz sowie auch der
Reaktanz der Feldwicklung. Durch den vergrößerten Luftspalt wird auch das Geräusch
des Motors im Betrieb verringert. Ferner besteht bei dem größeren Luftspalt nicht die
Gefahr, daß bei geringer Abnutzung des Lagers der Anker am Stator schleift.
Außerdem braucht man, da die x'Vnkerreaktanz
im Anker selbst kompensiert wird, keine verteilten Statorwicklungen dicht um den gesamten
Umfang des Stators herum. An Stelle dessen kann die übliche Gleichstromfeldkonstruktion
mit ausgeprägten, vorspringenden Polen verwendet werden, was ebenfalls einen vergrößerten Luftspalt ergibt, die Eisenmenge
im Magnetkreise der Ankerspulen vermindert und daher eine noch weitere Senkung, der
Wechselstromreäktanz der Ankerwicklung bringt. Auch sind keine scharfen Polspitzen
erforderlich, wenn die Ankerreaktanz in dem Anker selbst kompensiert wird, sondern es
können zurückweichende oder abgerundete Polspitzen verwendet werden, wodurch ebenfalls
das Motorgeräusch verringert wird. Eine große Anzahl von Vorteilen wird so durch die Verwendung der neuen Hilfsmittel
zum Kompensieren der induktiven Wirkung des Ankers erzielt und durch die Konstruktion
ermöglicht, die in Verbindung mit der verbesserten Ankerwicklung gewählt werden kann. Diese Ergebnisse addieren sich zu der
Kompensierung und wirken vereint damit zur Erzielung eines guten Motors sowohl für
Wechselstrom- wie für Gleichstrombetrieb.
Wenn man bei einem gewöhnlichen kleinen Reihenschlußkommutatormotor auf dem Anker
eine Wicklung nach der Erfindung anbringt, so zeigt sich, daß dieser Motor 50 °/0 mehr
Drehmoment bei Wechselstrom und 25°/0
weniger bei Gleichstrom erzeugt, als wenn der gleiche Motor eine Ankerwicklung mit
normalem Wicklungsschritt besäße. Dies erzielt man ohne Veränderung sonstiger Teile
des Motors. Da solch ein Motor sonst gewöhnlich etwa dreimal soviel Drehmoment bei Gleichstrom als bei Wechselstrom hat, so
wird hier der Vorteil der Erfindung hinsichtlich Angleichung der Drehmomente sehr
deutlich offenbar. Wird der Motor ganz nach obiger Beschreibung gebaut, so tritt der Vorteil
noch mehr hervor. Der neue Motor läuft J°5
auch mit der Hälfte bis einem Sechstel des Stromes an, den andere normale Reihenschlußkommutatormotoren
gleicher Größe verlangen. Sein Leistungsfaktor beträgt beim Anlauf etwa 0,7 und beim Betrieb bis zu 0,9, während
bei den sonstigen Motoren diese Werte 0,45 bis 0,6 betragen.
Die Erfindung ermöglicht somit die Schaffung eines Motors, der wahlweise mit Gleichstrom
und Wechselstrom mit wesentlich den gleichen Drehmomenten bei der gleichen Drehzahl bei Anlauf und Betrieb arbeitet und
der gleichzeitig klein, leicht und billig in der Herstellung ist, ruhig läuft und von unerwünschtem
Geräusch beim Betrieb frei ist, mit sehr guter Kommutierung arbeitet und daher eine stark verringerte Neigung zur
Funkenbildung besitzt. Der Motor ist außerdem sehr einfach im Bau und erfordert in der
Praxis weder eine Wartung noch eine besondere Handhabung von Umschalteinrichtungen
noch ein Verstellen der Bürsten.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Universalkleinmotor ohne Kompensationswicklung zum wahlweisen Anschluß an ein Gleich- oder Wechselstromnetz, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verringerung der Wechselstromreaktanz der Läuferwicklung und Verringerung des bei Gleichstrombetrieb gegenüber den bekannten Anordnungen erzeugten Läuferkraftnusses die Läuferwicklung mit einem um zwei oder mehr Nuten von 180 elektrischen Graden abweichenden verkürzten Wicklungsschritt ausgeführt ist.
- 2. Universalmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feldwicklung zur Verringerung ihrer Wecliselströmreaktanz in Form eines lockeren Bündels ausgeführt ist.Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US668019XA | 1925-10-06 | 1925-10-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE668019C true DE668019C (de) | 1938-11-25 |
Family
ID=22071801
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB127509D Expired DE668019C (de) | 1925-10-06 | 1926-09-25 | Universalkleinmotor ohne Kompensationswicklung zum wahlweisen Anschluss an ein Gleich- oder Wechselstromnetz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE668019C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE954169C (de) * | 1954-04-06 | 1956-12-13 | Berker Geb | Unterputzeinzeldose fuer Einzel- oder Reihenanordnung |
-
1926
- 1926-09-25 DE DEB127509D patent/DE668019C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE954169C (de) * | 1954-04-06 | 1956-12-13 | Berker Geb | Unterputzeinzeldose fuer Einzel- oder Reihenanordnung |
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