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Dämpfer zur Behandlung bedruckter Gewebe in laufender Bahn Die vorliegende
Erfindung betrifft einen Dämpfer zur Behandlung bedruckter Gewebe in laufender Bahn
mit nach außen abgeschlossenem, die Säuredämpfe aufnehmendem Dämpfraum. Die bedruckten
Gewebe werden zum Zwecke der Fixierung der Farben durch einen Raumhindurchgeführt,
der eine bestimmte Temperatur aufweist und in welchem sich Dämpfe von bestimmter
chemischer Zusammensetzung befinden, so daß sich hierdurch chemische Veränderungen
der Farbenkomponente ergeben.
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Bestimmte Farbstoffgruppen, z. B. die Sorte der Azofarbmittel, welche
unter dem Namen Rapidogen bekannt*sind, erfordern, daß in dem Dämpfer die Atmosphäre
durch den Dampf einer organischen Säure, z. B. Essig- oder Ameisensäure, bei einer
Temperatur von ungefähr go ° gesättigt ist. Der Säuregrad muß natürlich kontrollierbar
sein und von Fall zu Fall ergänzt werden.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Dämpfer
zur Entwicklung und Hervorrufung der Farben auf bedruckten Geweben herzustellen,
der den kleinstmöglichen Säure- und Färbemittelverbrauch gewährleistet. Die Aufgabe
wird dadurch gelöst, daß der die Säuredämpfe aufnehmende Dämpfraum, der nach außen
abgeschlossen ist und in dessen unterem Teil das Entwicklungs- und Fixiermittel
in flüssiger Form sich befindet, mit einem Kondensator in Verbindung steht, dessen
Kondensatableitung in den unteren, die Flüssigkeit enthaltenden Teil des Dämpfraumes
mündet, und ferner, daß von dem Kondensator ein Steigrohr nach oben abzweigt, das
die nicht kondensierten Dämpfe ableitet.
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Zur Entwicklung und Fixierung der Farbstoffe sind bereits die mannigfachsten
Vorschläge gemacht worden. So hat man beispielsweise vorgeschlagen, einen größeren
Teil des Imprägniermittels zu verdunsten und die entstandenen Dämpfe durch einen
Kondensator hindurchzuführen, ohne daß sie selbst in den Verdampferraum als Kondensat
zurückgeführt werden.
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Es ist auch vorgeschlagen worden, innerhalb des Dämpfers einen Kreislauf
der Dampfströmung durch Verwendung von Ventilatoren oder Dampfstrahlgebläsen herbeizuführen
und endlich bei der chemischen Reinigung von Beklei
dungsstücken
die verdampften Lösungsmittel zu kondensieren, um sie auf -diese Weise wieder zu
gewinnen.
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Alle diese bekannten Einrichtungen haben indessen mit einem Dämpfer,
durch den die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß gelöst wird, nichts gemein.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dar.
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Fig. i ist ein Längsschnitt und Fig. 2 ein Querschnitt des Dämpfers.
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Die bedruckte Ware i geht über die Spannvorrichtungen 2 und 3 in die
Mündung q. des Dämpfers, welche durch das Rohr 5 geheizt sein kann, durch das der
Dampf in den Dämpfer 6 geführt wird. Dieser besteht aus zwei eingüssigen Teilen,
und zwar aus dem unteren 7 und dem oberen Teil 8, die vermittels Schrauben 9 verbunden
sind. Im Dämpfer ist eine Reihe von unteren To und oberen Walzen ii angebracht.
Diese Walzen können aus rostfreiem Stahl sein. Die Zapfen der Walzen gehen durch
die Wände des Dämpfers nach außen, und zwar über Stopfbüchsen 12. Die Zapfen
13 sind in dem Lager 1q gelagert. Die unteren Walzen sind mit einem Antrieb
15 versehen, die oberen Walzen mit einem ähnlichen Antrieb 16. Die ganzen
Lager und Antriebe sind außerhalb des Dämpfers angebracht. Der Dämpfer kann mit
einem Thermometer 17 versehen sein. Der untere Teil des Dämpfers ist mit einer Eintrittsöffnung
18 versehen, welche gewöhnlich durch eine kleine Tür i9 geschlossen ist. Die Eintrittsöffnung
hat die Form eines gotischen Spitzbogens. Der Boden des eingüssigen unteren Teiles
des Dämpfers dient gleichzeitig als Behälter für die Lösung 2o (z. B. eine Lösung.
von Ameisensäure). Der Behälter ist mit einer Auslaßöffnung 21 und einem Auslaßrohr
22 mit Abschlußhahn versehen.
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. Die Zufuhr der Lösung in den Dämpfer ist durch eine Platte 23 geschützt.
Die Lösung, die durch das Füllgefäß 24 hereinkommt, erwärmt sich vermittels der
Heizschlange 25, welche in den Dämpfer durch die Stopfbüchsen 26 herein-und herausgeführt
wird.
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Die Decke 27 des Dämpfers ist geneigt und durch Rippen 28 versteift.
Zwischen den Rippen sind außen Rohre 29 geführt, durch welche Dampf zirkuliert.
Nahe dem höchsten Teile ist der Dämpfer mit einer Ableitung 3o versehen, die an
eine Kühlschlange 31 angeschlossen ist. Diese kann aus rostfreiem Stahl oder anderem
säurebeständigen Werkstoff hergestellt sein. Innerhalb der für die gebrauchten Dämpfe
bestimmten Ableitung 3o kann ein Ventilator angebracht" sein.
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Die Kühlschlange ist in dem Behälter 35 untergebracht, welcher mit
Kühlflüssigkeit 32 gefüllt ist, die ständig durch Einleitungsrohr 33 und Ableitungsrohr
q.5 erneuert wird. Die in der Kühlschlange. kondensierten Dämpfe gelangen in das
Mischgefäß 39. Aus einem Gefäß 41 kann frische Säure in ein Zwischengefäß 4z und
von hier in das Mischgefäß 39 übergeführt werden.
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Vom Gefäß 39 führt nun, und darin besteht die Erfindung, ein Rohr
40 zum unteren, die Flüssigkeit enthaltenden Teil des Dämpfraumes, während für die
nicht kondensierten Dämpfe das Rohr 38 eine Ableitung nach oben bildet.
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Die behandelte Ware wird durch q. über Walzen 43 in der Pfeilrichtung
44. abgeführt. Die Einrichtung gemäß der Erfindung hat folgende Vorteile: Die Verluste
der Säuredämpfe oder der Dämpfe anderer gebrauchter Lösungen sind sehr gering. Die
Dämpfe der Säure werden kondensiert, von neuem verdampft, und sie müssen nur in
dem Maße ersetzt werden, in welchem sie bei dem chemischen Prozeß, der sich bei
dem Herstellungsvorgang abspielt, verbraucht werden. Da Verluste praktisch so gut
wie ausgeschlossen sind, kann man auch eine bedeutende Konzentration der Säuredämpfe,
wie sie für den Prozeß die optimale ist, in der Atmosphäre des Dämpfers verwenden.
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Die erwähnten Vorteile ermöglichen den Gebrauch von weniger konzentrierten
Färbemitteln. Der Verbrauch an Säure ist geringer als früher. Es können Dämpfer
kleinerer Abmessungen wie bisher verwendet werden.