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Vorrichtung zum Festlegen von Zahnrichtbögen, Kieferbruchschienen
o. dgl. an Zahnringen mittels einer aus den Enden des Richtbogens gebildeten, in
ein waagerecht am Zahnring befestigtes Röhrchen einsteckbaren federnden Schleife
und Zange zum Herstellen der Vorrichtung Infolge der Einschränkung des Goldverbrauches
ist man in neuerer Zeit dazu übergegangen, orthodontische Apparaturen, die früher
fast ausschließlich aus Platingold hergestellt wurden, nunmehr aus deutschem rostfreiem
Stahl ,anzufertigen. Dabei hat man gefunden, daß solche Apparaturen nicht nur erheblich
billiger sind, sondern auch andere höchst erwünschte Vorzüge aufzuweisen haben.
Ein bis heute noch nicht restlos befriedigend gelöstes Problem besteht nun aber
bei Verwendung des rostfreien Stahles darin, eine geeignete Befestigungsart der
Zahnregulierungsbögen, Kieferbruchschienen u. dgl. an den Ankerringen zu finden.
Für Goldapparaturen ist diese Aufgabe leichter zu lösen, da Drahtbögen aus Platingoldlegierungen
bekanntlich gelötet bzw. geschweißt werden können und nach einem Vergütungsprozeß
ihre Elastizität wieder erhalten.
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Rostfreier Stahldraht jedoch darf keineErhitzung .erfahren, weil die
Drahtteile dgdurch in ihrer idealen Elastizität beeinträchtigt würden. Praktisch
kommt also nur eine solche Befestigung in Betracht, die ohne jede Erhitzung des
Stahldrahtes ausgeführt werden kann.
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Aus diesem Grunde kann eine bereits bekannte Befestigungsart nicht
befriedigen, bei der die vertikale Schleifenbefestigung am Drahtbogen erst nach
einem Glühprozeß hergestellt werden kann. Diese Schleifen werden in Flachröhrchen
hineingeschoben, die an der Innenseite der Ankerringe in vertikaler Stellung; d.
h. zur Ringachse etwa parallel taufend angeordnet sind. Dabei darf mit Rücksicht
auf das Glühen die Stärke der Bögen nicht unter z tim gewählt werden, weil sonst
die durch den Glühprozeß erfolgte Erweichung des rostfreien Stahldrahtes leicht
eine Deformierung des Bogens zulassen würde. Eine so große Bogenstärke aber ist
nach heutigen Erkenntnissen aus verschiedenen Gründen oft nicht erwünscht. Hinzu
kommt
die weitere Schwierigkeit, daß ein Vertikälschloß, das immerhin
eine Schloßschleife von mindestens 5 mm Länge bedingt, in vielen Fällen oft nur
schlecht anwendbar ist, b,,a; spielsweise bei den noch verhältnismaßa<@. niedrigen
Backenzähnen der Kinder. l° durch das zu lange Schloß hervorgerufen e# Reizring
des Zahnfleisches verursacht häufig große Schmerzen.
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Es ist weiterhin eine aus nicht rostendem Stahlband herzustellende
Faltapparatur in Vorschlag gebracht worden, bei der die zu einer Schloßschleife
gebogenen Befestigungsenden der Drahtteile in etwa horizontal liegende Röhrchen
flach runden Querschnittes eingesteckt werden, die an der Außen- oder Innenfläche
eines quer zur Röhrchenachse stehenden Ankerringes angebracht sind. Bei dieser Apparatur
besteht der Übelstand, daß die Befestigung der Schleifenschloßenden in dem ebenfalls
durch Faltung hergestellten Röhrchen zu beiden Seiten des Ankerringes (Bukkal- und
Läbialröhrchen) sehr unsicher ist. Das lediglich durch den Klemmdruck der gegen
die Innenwand des Röhrchens sich federnd anpressenden beiden Schenkel gehaltene
Schleifenschloß kann leicht ungewollterweise ,aus dem Röhrchen herausgleiten, da
die beiden Schenkel der Schleifen divergieren und dadurch einen Zug nach vorn auslösen.
Insbesondere bei frei endenden Balken bedeutet diese nicht zuverlässige Befestigung
eine ständige Gefahr für den Patienten und eine große Verantwortung für den behandelnden
A rzt.
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Alle diese Mängel sind erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung zum Festlegen
von Zähnrichtbögen; Kieferbruchschienen e. dgl. an Zahnringen mittels einer aus
den Enden des Richtbogens gebildeten, in ein waagerecht am Zahnring befestigtes
Röhrchen einsteckbaren federnden Schleife, deren freies Ende zu einem Anschlaghäkchen
abgebogen ist, dadurch vermieden, dah einer der Schleifenschenkel, vorzugsweise
der die Verlängerung des Richtbogens bildende, eine nach außen gerichtete Ausbuchtung
und das am Zahnring sitzende Röhrchen eine Durchbrechung aufweist, in welche beim
Einschieben der Schleife in das Röhrchen die Ausbuchtung federnd einschnappt. Auf
diese Weise erhält das Schloß eine unbedingt feste und zuverlässige Verriegelung,
die ein ungewolltes selbsttätiges Lösen des Bogens vorn Schloßröhrchen mit Sicherheit
ausschließt. Gleichzeitig bietet diese Schloßsicherung auch die Gewähr für einen
unverschiebbaren Sitz der Regulierungsbögen bzw. -balken. Die Mittel zur Herbeiführung
dieses Erfolges sind überraschend einfach; ihre Herstellung bietet keinerlei technische
Schwierigkeiten und ist von jedem Praktiker leicht und schnell auszuführen. Jedenfalls
ist es möglich, ohne Erhitzung des Bogendrahtes der Regulierungs-@:pparätur einen
derartig festen Halt zu verg ihen, wie dies bisher nur mit Löten oder @`#ehweißen
möglich war.
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--Zum Herstellen der Ausbuchtung in den Schleifenschenkeln von Zahnrichtbögen,
Kieferbruchschienen ü. dgl. aus Draht kann eine für zahnärztliche Zwecke bereits
bekannte Zange benutzt werden, deren eine Zangenbacke mit einer dachförmigen Längsrippe,
deren andere mit einer sich über die Rippe legenden Nut und von denen eine der beiden
Backen finit Querrillen zum Einlegen des zu biegenden Drahtes ausgestattet ist.
Erfindungsgemäß kann diese Zange für den neuen Verwendungszweck noch eine besondere
Ausbildung dadurch erfahren, daß die die Längsrippe tragende Backe eine oder mehrere
in denselben Querebenen wie die Querrillen der anderen Backe liegende Bohrungen
zum Einstecken des freien Endes des Drahtes besitzt. Mit Hilfe einer solchen Zange
ist es möglich, die Schloßschleife mitsamt der Ausbuchtung an dem einen Schenkel
in einem Arbeitsgange und mit geringem Zeit- und Müheaufwand so auszuführen, daß
die Ausbuchtung in einer ganz bestimmten Entfernung vom Scheitel der Schleife liegt
und die beiden Schleifenschenkel in dem erforderlichen gegenseitigen Abstande genau
parallel zueinander verlaufen. Die Anordnung einer Mehrzahl von Querbohrungen und
Querrillen empfiehlt sich für den Fall, daß mit ein und derselben Zange verschiedene
Drahtstärken. bearbeitet werden sollen. Zweckmäßig können von den in der Zangenbacke
angeordneten Querbohrungen immer zwei nebeneinanderliegende gleichen Durchmesser
besitzen, von denen sich die eine durch die ganze Backenbreite erstreckt, während
die andere durch einen Ausschnitt an der der Backenklemmfläche zugekehrten Wandung
teilweise freigelegt und dadurch in ihrer Länge verkürzt ist. Mit einer solchen
Zange ist es möglich, die Ausbuchtung des einen Schleifenschenkels in zwei verschiedenen
Entfernungen vom Schleifenschenkel anzubringen. Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
beispielsweise dargestellt. Es zeigen: Fig. i das eine Schleifenende eines Zahnrichtbogens,
Fig.2 die Seitenansicht des zugehörigen Zahnringes, Fig. 3 eine gegenüber Fig. a
um 90° gedrehte Ansicht des Zahnringes, Fig. 4 den Zahnring mit zwei eingesetzten
und verschlossenen Richtbögen in schaubildlicher Darstellung;
Fig.
5 und 6 das Maul der Zange zum Biegen der Schleifenschenkel nach der Erfindung in
zwei verschiedenen Arbeitsstellungen.
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Die gesamte in den Mund einzusetzende Apparatur, deren Einzelteile
je nach Art der auszuführenden orthodontischen Arbeit (mechanische Therapie von
Gebißanomalien, Kieferbrüchen u. dgl.) ausgebildet sein müssen, besteht aus nicht
rostendem Stahl, welcher Werkstoff gegenüber den früher für diese Zwecke meist verwendeten
Goldlegierungen nicht allein wegen der außerordentlichen Verbilligung, sondern auch
wegen seiner ausgezeichneten physikalischen. und chemischen Eigenschaften bekanntlich
erhebliche Vorteile aufweist.
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Im gezeichneten Beispiel ist die Anwendung der Erfindung bei einer
Zahnrichtapparatur schematisch dargestellt. Die dazu erforderliche Apparatur besteht
aus je zwei an den Backenzähnen anzubringenden Zahnringen für die Befestigung der
auf die Zähne unmittelbar oder durch angesetzte Federn einwirkenden Zahnrichtbögen
b bzw. Balken.
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Die Verbindung dieser in der Regel mit Ausgleichsschleifen c versehenen
Bögen b bzw. frei endenden Balken mit dem Zahnring a erfolgt erfindungsgemäß durch
eine neuartige Vorrichtung, welche sich dadurch auszeichnet, daß sie einerseits
sehr einfach herzustellen und zu betätigen ist, andererseits unbedingte Sicherheit
und einen unverschiebbaren, festen Halt des eingesetzten Teiles gewährleistet. Die
Vorrichtung besteht in an sich bekannter Weise aus einem an der Außenseite des Zahnringes
a in waagerechter Lage, d. h. quer zur Ringachse angebrachten Röhrchen i von ovalem
Querschnitt, welches, wie ebenfalls bekannt ist, zur Aufnahme der beiden Schenkel
d, f des zu einer offenen, federnden Schleife gebogenen Endes des Richtbogens
b dient. Während bei der bekannten Konstruktion die Federung der Schleifenschenkel
d, f und der von ihnen gegen die Innenwandung des Schloßröhrchens i ausgeübte
Klemmdruck allein den Verschluß herbeiführen müssen, ist erfindungsgemäß ein zusätzliches
Mittel zur Schleifenschenkelsicherung angebracht worden. Zu diesem Zwecke ist einer
der beiden Schleifenschenkel, und zwar zweckmäßig der Schenkel d, der die gerade
Fortsetzung des Drahtbogens b bildet, an der dem Gegenschenkel f abgekehrten Seite
mit einer Ausbuchtung g versehen, für deren Aufnahme das Schloßröhrchen i an entsprechender
Stelle eine- Durchbrechung k aufweist. Wird die Schloßschleife d, f unter
Zusammenpressen ihrer Schenkel in das Röhrchen i eingeschoben, so schnappt die Ausbuchtung
in die Üflnung )z ein, womit, wie ohne weiteres ersichtlich, eine unbedingt feste
Verbindung hergestellt ist.
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Um dieVerbindung wieder zu lösen, genügt es, mit einer Spitzzange
die Schleifenschenkel durch einen kurzen Zug aus dem Röhrchen herauszuziehen.
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Das freie Ende h des Schenkels f der Schleife d, f kann in
üblicher Weise durch Abbiegen als Anschlag ausgebildet werden, der, damit er dem
Patienten nicht lästig werden kann, zweckmäßig in einer Aussparung m des Röhrchenrandes
an dessen Einstecköffnung einlegbar ist. Durch diesen Anschlag h wird eine zusätzliche
Sicherung in Richtung des Einschiebens des Bogens b in das Schloßrölirchen i erreicht.
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Für Anbringung der Innenbögen (Lingualb:ögen) bzw. -balken kann man
mit Rücksicht auf den vorhandenen Platz zweckmäßig kürzere Röhrchen i und dementsprechend
auch kürzere Schloßschleifen d, f als für die Außenbögen (Labialbögen) verwenden.
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Das oder die Röhrchen i sind an der Außenfläche des Zahnringes. a
angeschweißt oder angelötet. Diese Arbeit kann der Praktiker entweder selbst ausführen,
oder die Ankerringe werden gleich mit einseitig oder beidseitig angebrachten Röhrchen
gebrauchsfertig in den Handel gebracht. Das Loch k zur Aufnahme der Ausbuchtung
g der Schleife d, f läßt sich durch einfaches Anbohren einer mittleren Stelle an
der einen Schmalseite des Röhrchens i leicht herstellen.
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Ein notwendiges Hilfsmittel zur Herstellung der neuen Befestigungsvorrichtung
ist die in Fig. 5 und 6 dargestellte Zange. Sie besitzt grundsätzlich die Form einer
Flachzange, jedoch sind die Arbeitsflächen der Zangenbacken für den vorliegenden
Zweck besonders hergerichtet. In der in F ig. 5 und 6 unteren Klemmbacke n sind
dicht unterhalb der Klemmfläche-quer zu deren Längsmittellinie ein oder mehrere
im gezeichneten , Beispiel zweimal vier Löcher p durch die Klemmbacke hindurchgebohrt.
Diese Bohrungen p haben je nach der Stärke des zu behandelnden Drahtes unterschiedliche
Durchmesser, beispielsweise von 0,4, o,6, o,8 und 1,a mm, und sind dazu bestimmt,
das Ende des mit der neuen Schleife auszurüstenden Drahtes b aufzunehmen. Der Draht
b wird in ausreichender Länge in das passende Loch p eingesteckt und dann in der
aus Fig.5 ersichtlichen «reise quer über die Arbeitsfläche der Klemmbacke n umgebogen.
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Längs der Mittellinie der Arbeitsfläche dieser Backe n erstreckt sich
im Bereiche der Löcher p eine im Querschnitt keilförmige Rippe y, deren Ouerschnittsfläche
entsprechend der Vergrößerung der Löcher nach hinten zu ebenfalls größer wird.
Die
Arbeitsfläche der Gegenbacke o ist mit einer Längskerbe s versehen, die sich bei
geschlossenem Zangenmaul mit gewissem Spiel über die keilförmige Rippe r legt: An
der Arbeitsfläche dieser Klemmbacke o sind ferner Querrillen t vorgesehen, in die
sich der beire Schließen der Zange zwischen den beiden Klemmbacken n, o liegende
Drahtabschnitt einfügt. Die Breite dieser Querrillen t entspricht dem Durchmesser
der zugeordneten Bohrung p in der Gegenbacke n, wird also im gezeichneten Beispiel
nach hinten zu größer.
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Durch das Schließen und Zusammendrücken des Zangenmaules wird der
Draht zu der aus Fig. i ersichtlichen Schleife d, f mit Ausbuchtung g geformt.
Die Herstellung -des abgebogenen Anschlagendes h kann in einfacher Weise mit einer
gewöhnlichen Flach-oder Rundzange ausgeführt werden.
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Wie bereits erwähnt, ist es wünschenswert, die Schleifen in mindestens
zwei verschiedenen Längen herstellen zu können. Diesem Bedürfnis ist bei der neuen
Zange dadurch Rechnung getragen, däß je zwei Querbohrungen p bzw. q für die
verschiedenen Drahtstärken in der Klemmbacke n der Zange vorgesehen sind. Jeweils
eine dieser Bohrungen erstreckt sich über die ganze Breite der Klemmbacke. Daneben
ist dann aber stets noch eine Bohrung q gleichen Durchmessers vorgesehen, bei der
die an der .Arbeitsfläche liegende Wandung bei u zum Teil aufgeschnitten ist. Beim
Umbiegen des in diese Löcher q eingesteckten Drahtes b liegt der Scheitel der Schleife
d, f der keilförmigen Rippe r dementsprechend näher; und die mittels der
Zange herzustellende Ausbuchtung g wird somit näher an den Scheitel der Schleife
herangerückt. Das freie Ende des Schenkels f muß dabei ebenfalls kürzer gehalten
werden, indem der Draht b von vornherein weniger weit durch die Bohrung q der Zange
hindurchgesteckt oder nachträglich auf die gewünschte Länge abgezwickt wird.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Beispiele
beschränkt, vielmehr sind im Rahmen der Erfindung noch mancherlei Abänderungen sowie
andere Ausführungen möglich: Insbesondere ist die neue Befestigungsvorrichtung außer
für Zahnrichtbögen bzw. Balken auch für die Befestigung von Kieferbruchschienen
anwendbar.
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Anzahl, Durchmesser und Länge der Quer-Bohrungen in der Zange können
beliebig verändert werden. Bei der einfachsten Aus- . führungsform der Zange kann
diese nur ein einziges Querloch besitzen. Für die Herstellung und Erneuerungsmöglichkeit
der besonders beanspruchten Teile der Zange bietet es gewisse Vorteile, wenn die
wirksamen Teile der Klemmbacken, nämlich der die Ouerlöcher und die Längsrippe tragende
Abschnitt der einen Backe und der die Längskerbe sowie die Querrillen aufweisende
Abschnitt der Gegenbacke, als getrennte, besonders gut gehärtete Stücke für sich
angefertigt werden, die auswechselbar auf den Innenflächen der beiden Klemmbacken
befestigt werden können.