-
Schneckenpresse für Ton o. dgl. mit zweimaliger Entlüftung Es sind
bereits Aufbereitungsmaschinen bekanntgeworden, die mit einem Doppelmischer ausgestattet
sind. Derartige Maschinen haben an ihrem Austritt einen großen Auslauf, durch den
das Gut entweder in ein Walzwerk. oder unmittelbar in eine Schneckenpresse in großen
Klumpen fällt.
-
Man hat auch schon bei Aufbereitungsmaschinen, die insbesondere für
die Verarbeitung von Ton bestimmt sind, vorgeschlagen, das zu verarbeitende Gut
zu entlüften, und zwar mit Hilfe sog. Vakuumpressen, durch die die Luft und Gase
annähernd restlos entfernt werden. Das Gut wird hierbei so stark entlüftet, daß
sein Gefüge sich verdichtet und die Bildsämkeit stark ansteigt.
-
Es ist ferner bereits bekannt, bei Aufbereitungsmaschinen das von
den Doppelmischern gemischte Gut einer Schneckenpresse zuzuführen, die das Material
durch eine Siebplatte drückt, wobei das Gut einem zweiten Schneckenraum, der als
Entlüftungsraum ausgebildet ist, zugeführt wird. In diesem Entlüftungsraum wird
das Gut in ebenfalls bekannter Weise von einer Förderschnecke sofort aufgenommen
und durch einen Zylinder und einen Preßkopf zum Mundstück geführt.
-
Ferner ist auch schon eine Doppelstrangpresse mit zweimaliger Entlüftung
bekanntgeworden. Es fehlt aber hier eine Verbindung mit einem Doppelwellenmischer,
und außerdem ist es dort sehr schwer, eine wirksame Entlüftung der Entlüftungskammer
sicherzustellen, da die Art der Gutzuführung zu dieser Kammer durch einen Zwischenraum
zwischen- einem Dichtungskolben und dem mit der Außenluft in Verbindung stehenden
Mundstück des Trichters einen vollständigen und dauernden Luftabschluß nicht ermöglicht.
` Endlich ist auch eine Einrichtung bekannt, bei welcher das gemischte Material
durch eine Öffnung von oben herab in den Schneckenpressenraum fällt.
-
Gegenüber diesen bekannten Einrichtungen besteht gemäß der Erfindung
bei einer Schneckenstrangpresse für Ton u. dgl. mit zweimaliger Entlüftung das Neue
darin, daß der ersten Entlüftungskammer ein Doppelwellenmischer vorgeschaltet ist,
der über der Strangpresse gelagert und mit ihr durch einen sich allmählich verjüngenden
Kanal verbunden ist.
-
Durch diese Vereinigung, d. h. durch die Vorschaltung des Doppelwellenmischers
vor eine Strangpresse mit zweifacher Entlüftung und die Verbindung des Doppelwellenmischers
mit einer Strangpressc durch den erwähnten sich allmählich verjüngenden Kanal, wird
erreicht, daß das in dem Kanal sich befindliche Preßgut zugleich einen luftdichten
Abschluß zwischen Doppelwellenmischer und Strangpresse
bildet.
Es ist bekannt, durch Massepfropfen vor und hinter dem Entlüftungsraum luftdichten
Abschluß herzustellen. Außerdem., wird eine ganz besonders gute Entlüftung=: des
Gutes erreicht, da dieses gerade nacli Durchgang des Mischers stark zerkleinert
is'i, und in diesem Zustand leicht Luft aufnimmt,'' die dann in den Entlüftungskammern
der Presse mit Sicherheit entfernt wird, im Gegensatz zu einer bekannten Anordnung,
bei der das Mischen des Gutes erst nach der Entlüftung erfolgt, also das gemischte
Gut selbst nicht mehr entlüftet wird.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht darin, daß das Mundstück
des Verbindungskanals zwischen Mischer und Presse in der ersten Entlüftungskammer
liegt und flach oder flachrund ausgebildet und am Ende des Verbindungskanals eine
Zerkleinerungsvorrichtung für das Preßgut vorgesehen ist.
-
An sich ist es zwar bekannt, zur Zerkleinerung des Gutes Drähte, Siebe
o. dgl. anzuwenden, die beim Eintritt des Gutes in den Entlüftungsraum dieses zerkleinern.
-
Die Erfindung zeichnet sich ganz besonders durch ihre Einfacheit und
Zweckmäßigkeit aus, ferner durch ihre gedrängte Bauart. Sie gestattet die Vornahme
einer einfachen oder doppelten Entlüftung des Gutes und außerdem eine vorzügliche
Entlüftung des aus dem Doppelwellenmischer zur ersten Schneckenpresse durch den
Leitkanal beförderten Gutes, und zwar infolge der Anwendung der vor dem Mundstück
des Leitkanals liegenden Zerkleinerungseinrichtung.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
-
Fig. i zeigt die neue Maschine in geschnittener Vorderansicht.
-
Fig.2 ist eine Seitenansicht im Schnitt nach Linie A-B der Fig. i.
-
In dem oberen, höher liegenden Teil des Maschinengestells i sind in
einem Mischraum 2 zwei Mischer 3 vorgesehen, die auf Wellen q. sitzen. Tiefer als
der Mischraum 2 liegt ein weiterer Raum 6, der als Förderraum dient und eine Förderschnecke
7 auf einer Welle 8 aufnimmt. Auf der Weile 8 sitzt ein Zahnrad 9, das in irgendeiner
geeigneten Weise angetrieben wird. Auf der Welle 8 sitzt ferner ein Zahnrad i i,
das mit den beiden Zahnrädern 12 der Mischwellen q. in Eingriff steht, so daß bei
einer Drehung des Zahnrades 9 die Mischer 3 und die Förderschnecke 7 sich drehen.
-
Das zu verarbeitende Gut wird dem Doppelmischer 3 durch eine Öffnung
13 zugeführt; das Gut wird zerkleinert und gemischt und gelangt mit Hilfe von Treibschnecken
5 in einett Leitkanal io, von wo aus das Gut in den Raum 6 der Schneckenpresse 7
befördert wird. Vor dem Mundstück i d. des Leitkanals :1 ö sind feine Stahldrähte
2.4 gespannt, um die "Tonklumpen zu zerkleinern.
-
Fig. i zeigt, wie das von der Treib-*,Schnecke 5 in den Leitkanal
1o geförderte Gut bis zu den Stahldrähten 24 reicht und bei einer weiteren Förderung
durch die Schnecke 5 das Material zerteilt wird und dabei in den Raum 6 fällt. An
Stelle der Drähte 2q. kann auch ein Sieb Verwendung finden. Auch ist es möglich,
außerdem noch vor dem Sieb einen an sich bekannten Abschneider anzuordnen, so daß
das durch das Sieb zerteilte Gut durch den Abschneider nochmals zerkleinert wird.
-
Durch das in dem Leitkanal io vorhandene Gut wird schließlich der
Raum 6 von der Luft abgeschlossen und so ein Entlüftungsraum geschaffen. Zu diesem
Zweck mündet in den Raum 6 eine Luftleitung 15, durch die mit Hilfe einer nicht
dargestellten Pumpe die Luft aus dem Raum 6 abgezogen und dadurch ein entlüfteter
Ton erhalten wird.
-
Am Ende des Raumes 6 für die Förderschnecke 7 sitzt eine fein gelochte
Siebplatte 16 (Fig, i), durch welche das Gut von dem Förderraum 6 in einen weiteren
Raum 17 gepreßt wird. Der aus dem Raum 6 kommende dicke Tonstrang wird hierdurch
in feine Tonfäden aufgelöst. Diese Fäden laufen in einen luftleer gehaltenen Raum
17, der durch eine Kammer 18 mit einer Leitung i9, an welche eine Pumpe angeschlossen
ist, in Verbindung steht, so -daß die im Raum 17 frei werdende Luft durch die Leitung
i9 abgesaugt wird. Da in dem Raum 17 ein hoher Unterdruck erzeugt wird, so zerplatzen
dabei die aus der Siebplatte 16 heraustretenden Tonfäden, und alle im Ton
etwa enthaltenen Gase werden somit entfernt.
-
Es sind also bei der vorliegenden Ausführungsform zwei getrennte Entlüftungsräume
zu unterscheiden, nämlich der Entlüftungsraum 6 mit Leitung 15, welcher tiefer als
der Mischraum 2 liegt, und der Entlüftungsraum 17 mit der Leitung i9, welcher hinter
der Siebplatte 16 vorgesehen ist. Auf diese Art kann das Gut zweimal entlüftet werden.
Es ist jedoch auch möglich, das Gut nur einmal zu entlüften, indem man eine der
beiden Entlüftungseinrichtungen ausschaltet.
-
Nachdem das aus der Siebplatte 16 heraustretende Gut entlüftet ist,
wird dasselbe im Entlüftungsraum 17 von einer Förderschnecke 2o sofort aufgenommen
und durch einen Zylinder 21 und einen Preßkopf 2z zum Mundstück 23 geführt, wo das
Gut die Maschine in geformtem Zustand verläßt.