DE4037816A1

DE4037816A1 - Walzwerk

Info

Publication number: DE4037816A1
Application number: DE19904037816
Authority: DE
Inventors: Gustav Buchholz
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Deutz AG
Priority date: 1990-11-28
Filing date: 1990-11-28
Publication date: 1992-06-04

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzwerk, insbesondere Walzenpresse oder Walzenmühle, mit im Maschinengehäuse gelagerten und gegenläufig angetriebenen Walzen, wobei zur seitlichen Begrenzung und Abdichtung des Walzenspal tes Vorrichtungen angeordnet sind.

Bei bisher bekannten Walzwerken, insbesondere bei Walzen pressen oder Walzenmühlen, sind zur Begrenzung des Wal zenspaltes Stirnbleche mit den Seitenwandungen des Gutaufgabeschachtes fest verbunden. Bei einer derart festen Verbindung der Stirnbleche mit den Seitenwandungen des Gutaufgabeschachtes ist jedoch nicht zu vermeiden, daß es im Betrieb des Walzwerkes, insbesondere bei einer Schrägstellung der einen Walze gegenüber der anderen Walze, zu Verklemmungen zwischen der Walze und den Stirn blechen kommt, die eine Betriebsstillsetzung des Walz werkes und den damit verbundenen Produktionsausfall zur Folge haben kann. Auch unterliegen diese fest an den Sei tenwandungen des Gutaufgabeschachtes angeordneten Stirn bleche einem hohen Verschleiß und müssen daher häufig ausgewechselt werden, was wiederum mit einem hohen Material, Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist.

Aus der DE-OS 37 05 051 ist ein Walzwerk bekannt, bei dem zur seitlichen Begrenzung des Walzenspaltes angeordnete Stirnbleche über Federelemente mit den Seitenwandungen des Gutaufgabeschachtes verbunden sind. Durch diese Maß nahme können die Walzen bei einer Schrägstellung der einen Walze gegenüber der anderen Walze zur Seite hin entsprechend ausweichen, und zwar solange, bis daß die schräggestellte Walze ihre Normalstellung wieder einge nommen hat. Nachteilig bei dieser Anordnung der Stirnble che ist, daß das mit Walzengeschwindigkeit an den Stirn flächen vorbeigeführte Aufgabegut einen hohen Verschleiß der Stirnbleche und Walzen bedingt.

Aufgabe der Erfindung ist es, durch besondere Anordnung und Ausbildung der Vorrichtungen zur seitlichen Begren zung des Walzenspaltes an den Walzwerken, insbesondere an den Hochdruck-Walzenpressen und den Walzenmühlen, einen verschleißarmen und störungsfreien Betrieb dieser Maschi nen zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Kennzeich nungsmerkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Durch diese Maßnahme kann auch bei einer Schrägstellung der einen Walze gegenüber der anderen Walze oder auch bei Eindringen von unzerbrechlichen Materialien zwischen den Walzen und dem umlaufenden Kreisring der Kreisring sehr vorteilhaft zur Seite hin entsprechend ausweichen, und zwar solange, bis daß die schräggestellte Walze ihre Nor malstellung wieder eingenommen hat, oder bis daß die zwi schen den Walzen und dem Kreisring befindlichen Materia lien nach unten ausgetreten sind. Ferner wird durch das Umlaufen des Kreisrings die den Verschleiß verursachende Differenzgeschwindigkeit zwischen Kreisring und Aufgabe gut im Walzenspalt erheblich reduziert, so daß die Schleißteile des umlaufenden Kreisrings im Vergleich zu den bisher bekannten Anordnungen zur seitlichen Begren zung des Walzenspaltes an Walzwerken erheblich weniger oft ausgewechselt werden müssen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er findung ist der Kreisring mit einer der Walzen über An preßvorrichtungen axial beweglich verbunden. Bedingt durch diese erfindungsmäßige axial bewegliche Ausführung der Anpreßvorrichtung zur seitlichen Abdichtung des Wal zenspaltes, wird der Verschleiß der Walzenstirnflächen, durch das Material, das in den Spalt zwischen der Walzen stirnfläche und der Begrenzungs- und Abdichtvorrichtung gelangt, minimiert. So kann die den Kreisring koaxial führende Walze an ihren Stirnflächen nicht mehr ver schleißen. Ein Verschleiß an der anderen Walze ist nur sehr gering, da das in den Spalt zwischen Walze und Kreisring eindringende Material einer sehr niedrigen Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Kreisring und der Walze ausgesetzt ist.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Kreisring über Reibschluß mit einer der Walzen verbunden. Ein besonderer Vorteil dieser erfindungsgemä ßen Ausführung ist die einfachere Konstruktion und bes sere Ausweichmöglichkeit bei Auftreten großer seitlicher Verschiebungen in axialer Richtung bei gleicher Wirkungs weise wie bei dem über Anpreßvorrichtungen mitgeführten Kreisring.

Um die Standzeit des Kreisrings ganz wesentlich zu erhö hen, sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auf der dem Walzenspalt zugewandten Seite des Kreisrings Segmente aus hochverschleißfestem Material lösbar befestigt. Diese Segmente können im Bedarfsfall sehr leicht ausgewechselt werden.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung von zwei in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungs beispielen.

Es zeigt

Fig. 1 ein Walzwerk mit Gutaufgabeschacht und mit einem umlaufenden, in Richtung der Walzen achsen beweglichen Kreisring gemäß der Er findung in Vorderansicht;

Fig. 2 eine Anpreßvorrichtung des mit einer Walze verbundenen Kreisrings teils in Draufsicht und teils im Schnitt gemäß Fig. 1;

Fig. 3 die im Maschinengehäuse federnd abge stützte Druckrolle und den lose umlaufen den Kreisring gemäß Fig. 1, teils in Draufsicht und teils im Schnitt.

Wie die Fig. 1 zeigt, weist das Walzwerk gemäß der Erfin dung zwei in einem in der Zeichnung nicht näher darge stellten Maschinengehäuse (10) gelagerten und gegenläufig angetriebenen Walzen (1, 2) auf, mit einem umlaufenden Kreisring (3) zur seitlichen Begrenzung des Walzenspaltes (16). Dieser Kreisring (3) kann entweder über Anpreßvor richtungen (4) mit der Walze 1 verbunden sein, oder er kann über Führungen (6), die mit dem Maschinengehäuse (10) fest verbunden sind, und einer Druckrolle (5) durch Reibschluß mit der Walze (1) verbunden sein.

Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Anpreßvorrichtung (4) besteht aus einer Halterung (7), die auf einem als Verlängerung der Walze (1) dienenden Haltering (11) mit Schrauben (17) befestigt ist. Über eine Feder (8) ist der Kreisring (3) mit der Halterung (7) so verbunden, daß bei Schiefstellung der Walze (2) oder der Walze (1) ein Aus weichen des Kreisrings (3) in Richtung der Walzenachsen stattfinden kann, wobei die seitliche Begrenzung und Ab dichtung des Walzenspaltes (16) erhalten bleibt. Der Kreisring (3) ist auf der dem Walzenspalt (16) zugewand ten Seite mit mehrteiligen, den gesamten Kreisring (3) bedeckenden Schleißsegmenten (9) versehen, die mit dem Kreisring (3) lösbar verbunden sind. Auf diese Weise kön nen die Schleißsegmente (9) bei Bedarf in einfacher Weise ausgewechselt werden.

Der Abstand (21) des Kreisrings (3) mit den darauf be findlichen Schleißsegmenten (9) zur Walze (2) kann durch eine Spannschraube (12) so eingestellt werden, daß bei Normalstellung der Walzen keine Reibung zwischen den Schleißsegmenten (9) und der Walze (2) erfolgt. Der als Verlängerung der Walze (1) dienende Haltering (11) ist mit der Walze (1) mittels Schrauben (14) lösbar verbun den.

Wie der Fig. 2 weiter zu entnehmen ist, überdeckt der Kreisring (3) nicht nur den gesamten Walzenspalt (16), sondern auch noch einen Teil der Walze (2). Damit ist ge währleistet, daß bei veränderlichen Spaltweiten stets eine seitliche Begrenzung und ausreichende Abdichtung des Walzenspaltes erfolgt.

Wie Fig. 3 zeigt, ist zur Herstellung des Reibschlusses zwischen dem bei diesem Ausführungsbeispiel lose umlau fenden Kreisring (3) und der Walze (1) eine Druckrolle (5) vorgesehen, die seitlich gegen den von den beiden Walzen (1, 2) gebildeten Walzenspalt (16) gedrückt wird. Hierbei ist die Druckrolle (5) mittels einer Feder (13) gegen das Maschinengehäuse (10) abgestützt. Auch in die ser Ausführungsform wird die mit dem Kreisring (3) umlau fende Walze (1) in Achsrichtung durch einen mit Schrauben (14) befestigten weiteren, an der Stirnseite der Walze (1) befestigten Haltering (11) verlängert, so daß der Kreisring (3) von diesem lose koaxial geführt wird. Zwi schen dem Kreisring (3) und dem Haltering (11) befindet sich ein genügend großer Spalt (15), so daß eine axiale Bewegung des Kreisrings (3) nicht erschwert wird.

Beim Betrieb des Walzwerks wird das zu zerkleinernde Material in Pfeilrichtung (19) gemäß Fig. 1 über einen Aufgabeschacht (18) dem Walzwerk aufgegeben und im Wal zenspalt (16) zerkleinert. Der durch Anpreßvorrichtungen (4) oder durch Reibschluß mittels Druckrolle (5) mit der Walze (1) umlaufende Kreisring (3) bewirkt eine seitliche Begrenzung und Abdichtung des Walzenspaltes (16). Infolge der nur geringen Differenzgeschwindigkeit zwischen dem durch den Walzenspalt (16) geführten und mit Walzenge schwindigkeit nach unten in Pfeilrichtung (20) transpor tierten Material und dem umlaufenden Kreisring (3) wird durch das Material nur ein geringer Verschleiß des Kreis rings (3) verursacht. Diese Verhältnisse bleiben auch bei einer Schiefstellung einer der Walzen (1, 2) erhalten.

Claims

1. Walzwerk, insbesondere Walzenpresse oder Walzen mühle, mit zwei im Maschinengehäuse gelagerten, ge genläufig angetriebenen Walzen, wobei Vorrichtungen zur seitlichen Begrenzung und Abdichtung des Walzen spaltes angeordnet sind, gekennzeichnet durch einen mit einer der Walzen (1) umlaufenden Kreisring (3), der in Richtung der Walzenachsen beweglich angeord net ist, und der die andere Walze (2) im Bereich des Walzenspaltes (18) stirnseitig mit überdeckt.

2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisring (3) mit einer der Walzen (1) über Anpreßvorrichtungen (4) axial beweglich verbunden ist.

3. Walzwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich net, daß die Anpreßvorrichtungen (4) aus einer mit der Walze (1) verbundenen Halterung (7) und einer Feder (8) bestehen.

4. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisring (3) über Reibschluß mit einer der Walzen (2) verbunden ist.

5. Walzwerk nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeich net, daß der Kreisring (3) von wenigstens einer im Maschinengehäuse (10) federnd abgestützten Druck rolle (5) sowie mindestens zwei mit dem Maschinenge häuse (10) fest verbundenen Führungen (6) axial be weglich gehalten ist.

6. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisring (3) auf der dem Walzenspalt (16) zugewandten Seite mit aus hoch ver schleißfestem Material bestehenden Segmenten (9) versehen ist, die mit dem Kreisring (3) lösbar ver bunden sind.