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Dampfkraftanlage Die Erfindung bezieht sich auf eine Dampfkraftanlage
mit einer Dampf an ein Niederdrucknetz abgebenden Gegendruck- oder Anzapfmaschine.
Der Dampfdurchfluß durch die Gegendruckmaschine oder durch den Gegendruckteil der
Anzapfmaschine ist dem Dampfbedarf des l#Tiederdrucknetzes angepaßt. Die von der
Gegendruck- oder Anzapfmaschine erzeugte fehlende Leistung wird von einer zweiten
Kraftmaschine bezogen, die entweder in der gleichen Dampfkraftanlage als Kondensationsmaschine
aufgestellt sein kann oder die sich in einer von der vorliegenden getrennten Dampfanlage
befindet.
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Im letzteren Falle wird der Preis für den Bezug des Fremdstromes nicht
nur durch die Zahl der Kilowattstunden, sondern auch durch die erhöhte von der fremden
Anlage bezogene Leistung in Kilowatt bestimmt.
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Die Erfindung bezweckt, die Stromkosten der Dampfkraftanlage möglichst
niedrig zu halten, indem bei Anlagen mit Fremdstrombezug dafür Sorge getragen wird,
daß die von dem fremden Werk bezogene Leistung in Kilowatt eine bestimmte Höchstgrenze
nicht überschreitet.
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Bei Dampfkraftanlagen, bei denen die von der Gegendruck- oder Anzapfmaschine
erzeugte Leistung durch die Leistung einer im gleichen Werk befindlichen Kondensationsmaschine
ergänzt wird, ist es für die Wirtschaftlichkeit der Stromerzeugung ebenfalls wichtig,
daß die nicht von der Gegendruck-oder Anzapfmaschine erzeugte Energie einen bestimmten
Höchstbetrag nicht überschreitet.
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Erfindungsgemäß wird dieses dadurch erreicht, daß, sobald die von
der zweiten Kraftmaschine gelieferte Leistung eine bestimmte Höchstgrenze überschreitet,
der Dampfdurchsatz durch die Gegendruckmaschine oder
durch den Gegendruckteil
der Anzapfmaschine dadurch vergrößert wird, daß ein an das Niederdrucknetz angeschlossener
Wärmespeicher mit Dampf aus der Gegendruck- oder T. Anzapfmaschine geladen wird.
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Durch die Vergrößerung des Dampfdure satzes wird die von der Gegendruck-
oddr# PAnzapfmaschine erzeugte Leistung vergrößert und dadurch ein größerer Teil
des gesamten Kraftbedarfs durch diese Maschine gedeckt, so daß der Fremdstrombezug
oder die Krafterzeugung in der Kondensationsmaschine vermindert werden kann.
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Die Regelung einer Anlage nach der Erfindung kann in verschiedener
Weise durchgeführt werden. Entweder wird das die Ladung des Wärmespeichers regelnde
Ventil in Abhängigkeit von der aus der zweiten Kraftmaschine bezogenen Leistung
gesteuert, und zwar derart, daß bei Erreichung einer bestimmten Höchstgrenze dieser
bezogenen Leistung die Speicherladung beginnt oder verstärkt wird.
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Oder es wird bei Anlagen, bei denen der gesamte Kraftbedarf annähernd
gleich bleibt, die Ladung der Speicheranlage von der Leistung der Gegendruck- oder
Anzapfmaschine gesteuert, und zwar derart, daß die Ladung des Speichers beginnt
oder verstärkt wird, wenn die Leistung der Gegendruck-oder Anzapfmaschine einen
bestimmten Mindestbetrag unterschreitet. Durch diese N,-Taßnahme wird erreicht,
daß die von der fremden Kraftanlage bezogene Energie oder die von der Kondensationsmaschine
zu erzeugende Energie einen bestimmten Höchstwert nicht überschreitet.
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In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar ist die letztgenannte Art der Regelung durchgeführt.
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Nach der Zeichnung ist die aus dem Hochdruckteil i und dem Niederdruckteil
2 bestehende Gegendruckmaschine an das Hochdrucknetz 3 angeschlossen. Der Hochdruckteil
i gibt Dampf an ein Niederdrucknetz ab, an das ein Kocher 5 angeschlossen ist. An
den Niederdruckteil2 ist ein Abdampfnetz 6 mit Verbrauchern 7 angeschlossen.
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Parallel zum Hochdruckteil ist ein Speicher 8 an das Hochdrucknetz
3 zwischen dieses Netz und das Niederdrucknetz eingeschaltet. An das Niederdrucknetz
4 ist der Speicher 9 angeschlossen, dessen Ladung durch das Ventil io geregelt wird.
Der Speicher 9 gibt Dampf an den Kocher 5 ab. Der Dampfzustrom zu dem Niederdruckteil
2 wird durch ein Ventil 13 in Abhängigkeit vom Druck hinter dem Niederdruckteil2
geregelt, d. h. entsprechend dem Dampfbedarf des Abdampfnetzes 6. Das Ladeventil
io wird von dem Leistungsregler i i, der von der Leistung des Stromerzeugers 12
gesteuert wird, geregelt. Der ,j#,'raftbedarf der Anlage wird teils durch den "'Syomerzeuger
12, teils durch Fremdstromj#;eztig von einer nicht gezeichneten Anlage .gedeckt.
Geht der Dampfbedarf der Verbrauclrer 5 und 7 so weit zurück, daß die von dem Stromerzeuger
i2 erzeugte Leistung eine bestimmte Mindestgrenze unterschreitet, so würde in diesem
Falle der Fremdstrombezug die entsprechende Höchstgrenze überschreiten. Um dieses
zu vermeiden, wird erfindungsgemäß Ventil io durch denLeistungsregler i i geöffnet,
so daß mehr Dampf durch den Gegendruckteil i hindurchströmt und der Stromerzeuger
12 die durch den Leistungsregler i i eingestellte Mindestleistung erzeugt. Dieses
soll im nachstehenden Zahlenbeispiel noch näher erläutert werden.
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Angenommen, der Gesamtkraftbedarf der Anlage sei 3000 kW, und
der höchste Fremdstrombezug soll iooo kW nicht überschreiten. Dann muß der Stromerzeuger
1a mindestens 2ooo kW erzeugen. Dieses ist beispielsweise dann der Fall, wenn durch
den Niederdruckteil Sooo kg Dampf in der Stunde zu den Verbrauchern 7 strömt und
wenn bei einem Dampfbedarf von 2ooo kg in der Stunde für den Verbraucher 5 io ooo
kg Dampf in der Stunde dem Hochdruckteil i der Maschine zuströmen. Geht nun der
Dampsbedarf der Verbraucher 7 von 8ooo kg auf 7 ooo kg in der Stunde zurück, so
würde die Leistung des Stromerzeugers 12 unter 2ooo kW sinken. Der Leistungsregler
ii öffnet nun Ventil 1o und vergrößert dadurch den Dampfdurcbfluß durch den Hochdruckteil
i soweit, daß dieser Teil die fehlende Leistung deckt. Das ist beispielsweise dann
der Fall, wenn durch den Hochdruckteil I I i ooo kg Dampf in der Stunde hindurchgehen.
Von dieser Dampfmenge strömen in der Stunde 70001.g durch den Niederdruckteil, 2ooo
kg zum Kocher und weitere 2ooo kg zum Speicher g.
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In ähnlicher Weise kann ein Ausgleich für den zurückgehenden Dampfbedarf
der Verbraucher 7 dadurch geschaffen werden, daß ein Ventil 14 vom Leistungsregler
i i geöffnet wird und Dampf zur Speisewasservorwärmung abströmen läßt. Gebt also
der Dampfbedarf der Verbraucher 7 in der Stunde von 8ooo kg auf 7ooo kg zurück,
so müssen durch Ventil 14 iooo kg Dampf zur Speisewassererwärmung entnommen werden,
um den Dampfdurchgang durch den Niederdruckteil 2 wieder auf 8ooo kg zu bringen.
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Von dieser Maßnahme wird man insbesondere dann Gebrauch machen, wenn
der Speicher 9 voll aufgeladen ist und keinen weiteren Dampf mehr aufnehmen kann.