DE488158C - Dampfkraftanlage mit Heizdampfverwertung und Einrichtung fuer den Ausgleich der Schwankungen von Kraftleistung und Heizdampfverbrauch - Google Patents

Dampfkraftanlage mit Heizdampfverwertung und Einrichtung fuer den Ausgleich der Schwankungen von Kraftleistung und Heizdampfverbrauch

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DE488158C
DE488158C DESCH76396D DESC076396D DE488158C DE 488158 C DE488158 C DE 488158C DE SCH76396 D DESCH76396 D DE SCH76396D DE SC076396 D DESC076396 D DE SC076396D DE 488158 C DE488158 C DE 488158C
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Germany
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steam
heating
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boiler
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DESCH76396D
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Inventor
Robert Uhde
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Schmidtsche Heissdampf GmbH
Original Assignee
Schmidtsche Heissdampf GmbH
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Publication date
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01KSTEAM ENGINE PLANTS; STEAM ACCUMULATORS; ENGINE PLANTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; ENGINES USING SPECIAL WORKING FLUIDS OR CYCLES
    • F01K17/00Using steam or condensate extracted or exhausted from steam engine plant
    • F01K17/02Using steam or condensate extracted or exhausted from steam engine plant for heating purposes, e.g. industrial, domestic

Description

  • Dampfkraftanlage mit Heizdampfverwertung und Einrichtung für den Ausgleich der Schwankungen von Kraftleistung und Heizdampfverbrauch Die Erfindung betrifft eine Dampfkraftanlage mit Heizdampfverwertung und Einrichtung für den Ausgleich der Schwankungen von Kraftleistung und Heizdampfverbrauch. Gegenüber bekannten Anlagen dieser Art ist die gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Dampfbedarf der Heizanlage selbsttätig durch den in ihr jeweilig herrschenden Druck aufeinanderfolgend geregelt werden kann. Dies geschieht erfindungsgemäß durch Zu- oder Abschaltung eines Hilfskessels, welcher durch den Dampf eines den Betriebskessel bildenden HochdruckkesseIs beheizt wird, ferner durch Zu-oder Abschaltung eines mit Anzapfdampf aufgeladenen Speichers sowie durch Zu- oder Abschaltung eines durch elektrische Beheizung aufgeladenen Hilfskessels. Während für einfachere Betriebe zum Ausgleich der Schwankungen die Aufstellung von Anzapfmaschinen, von Dampfspeichern, die Einschaltung von Druckminderungsventilen oder anderen Regelungsvorrichtungen genügt, genügen diese Einrichtungen nicht mehr bzw. werden zu unwirtschaftlich bei größeren Anlagen mit sehr starken Schwankungen, wie z. B. Stadtfernheizung. Für diese Fälle führt ein Zusammenarbeiten der vorerwähnten drei Hilfseinrichtungen gemäß der Erfindung zum Ziel, indem aufeinanderfolgend zunächst bei sinkender Kraftleistung und Abdampfmenge der durch den Hochdruckdampf mittelbar beheizte Hilfskessel selbsttätig eingeschaltet wird, um sich bei steigendem Kraftbedarf und Heizdampfdruck wieder auszuschalten, worauf bei einem geringen weiteren Steigen des Druckes in der Fernheizleitung der Dampfspeicher mit dein höher gespannten Anzapfdampf der Kraftmaschine aufgeladen wird, um dann bei einer bestimmten Druckabnahme in der Fernheizleitung die vorher bei einem höheren Druck eingetretene Dampflieferung aus dem Hilfskessel entsprechend zu ergänzen. Zur Deckung des größten Heizdampfbedarfes, der frühmorgens während der Anheizperiode der Gebäude benötigt wird, erfolgt die Zuschaltung des elektrisch beheizten Hilfskessels, der während der schwächsten Belastung (Nachtbetrieb der Kraftanlage) unabhängig vom Druck in der Fernheizleitung aufgeladen wurde.
  • Die Zeichnung zeigt in den Abb. i bis 3 Ausführungsbeispiele von Dampfkraftanlagen gemäß der Erfindung schematisch, während die Abb. q. eine solche Kraftmascbinenanlage zeigt, welche hinsichtlich der Belastung in eine als reine Kraftmaschine arbeitende Kondensationsmaschine und eine als Heizkraftmaschine betriebene Gegendruckmaschine unterteilt ist. In diesem Sonderfall wird unter Fortfall des Dampfspeichers zur Regelung des Heizdampfbedarfes die Gegendruckmaschine in der Weise herangezogen, daß sie bei zunehmendem Heizdampfbedarf bis zur Höchstleistung belastet und der weitere Kraftbedarf sowie die Regelung seiner Schwankungen von der Kondensationsmaschine übernommen wird.
  • In Abb. i sind a die Hochdruckkessel von beispielsweise 35 bis q.o Atm. Dampfspannung. b ist der mittelbar mit Hochdruckdampf beheizte Hilfskessel, c der Anzapfdampfspeicher, d der elektrisch beheizte Hilfskessel, e die Kraftmaschine (Dampfturbine) und f der mit dieser gekuppelte elektrische Generator.
  • Zunächst sei angenommen, daß die Dampfkraftmaschinee bei normaler Belastung gerade so viel Abdampf liefert, als die Heizungsanlage erfordert.
  • 'Nimmt: die Turbinenleistung ab, so ver- ringert sich die Abdampfmenge, und infolgedessen sinkt bei unverändertem Heizdampfbedarf der normale Druck in der Heizleitung i. Die Heizleitung i steht durch Rohrleitung z mit dem Hilfskessel-b in Verbindung und bewi,xkt auch in diesem eine Abnähme des Dampfdruckes. Die Frischdampfleitung 3 der Hochdruckkesselanlage a ist teilweise als Heizschlange durch den. Hilfskessel b- geführt, und der Hochdruckdampf gibt hier seine Verdampfungswärme an das im Hilfskesselb befindliche Wasser zur Dampfbildung ab, während das Kondensat des niedergeschlagenen Dampfes aus der Heizschlange durch eigenes Druckgefälle mit voller Flüssigkeitswärme in den Hochdruckkessel zurückfließt. Hierfür befindet sich in der Hochdruckdampfleitung 3 ein Regelungsventillt, das unter dem Einfuß des Dampfdruckes in der Heizleitung i steht. Sinkt, wie vorher ausgeführt, durch Abnahme der Turbinenleistung der Dampfdruck in der Heizleitung i und im Hilfskessel b, so wird das Regelungsventillt entsprechend .geöffnet. Der jetzt infolge Entlastung der Turbine nicht mehr benötigte Hochdruckdampf strömt außer in die Turbine e durch das geöffnete Regelungsventil in die Heizschlange des Hilfskessels b und erzeugt hier den für die Heizung fehlenden Niederdruckdampf..
  • Erhöht sich die Belastung der Turbine wieder, so steigt der Dampfdruck in der Heizleitung i und im Hilfskessel bl und bewirkt durch Schließen des Regelungsventils h die Abschaltung des Hilfskessels. Es geht dm, in der gesamte Dampf für die Heizleitung i wieder durch die Gegendruckturbine e, und die Kesselbelastung ist trotz der Schwankungen in der Kraftmaschine praktisch konstant !geblieben.
  • Für den Fall, daß die Turbinenleistung jetzt weiter steigt und ihre Abdampfmenge größer wird, als die Fernheizung benötigt, so tritt eine Erhöhung des Heizdampfdruckes ein. Um diese Erhöhung eng zu begrenzen, ist die Turbine vor den letzten Stufen mit einer Anzapfvorrichtung versehen, mittels der jeweilig Dampf von höherer Spannung als die Heizspannung in den Anzapfdampfspei eher c abgeführt wird. In der Verbindungsleitung q. der Anzapfstelle mit dem Dampfspeicher c ist zu diesem Zweck ein Regelungsventil i vorgesehen, das bei Erreichung eines Dampfdruckes, der nur wenig höher ist als der normale Heizdruck, geöffnet wird und die Entnahme von Anzapfdampf für den Dampfspeicher bewirkt. Mit dem Augenblick, wo die höhere Belastung der Kraftmaschine und der Heizdampfdruck wieder abnimmt, schließt das Regelventil i, verringert die Dampfentnahme und beendet sie, sobald der normale Heizdruck wieder erreicht ist. Es wird also in diesem Fall nicht wie sonst bei derartigen Speichern der Abdampfdruck erhöht und der überschüssige Dampf durch diese zunehmende Drucksteigerung dem Speicher zugeführt, sondern der Abdampfdruck bleibt nahezu konstant, er ändert sich nur um so kleine Bruchteile einer Atmosphäre, daß das Regelungsventili steuernd beeinfiußt wird. Die zur Speicherung des Dampfes benötigte Drucksteigerung, einige Atmosphären, wird durch die zusätzliche Anzapfung der Turbine an einer Stelle, wo die Spannung dem höchsten Speicherdruck entspricht, bewirkt. Der Druck im geladenen ,Speicher ist gemäß der Erfindung also stets mehrere Atmosphären höd_-#r als der Druck in der Fernheizung, der möglichst konstant _gehalten wird.
  • Der im Anzapfspeicher c gesammelte überschußdampf dient zur Ergänzung des Hilfsdampfes aus dem Hilfskessel b, der nur für eine bestimmte Leistung bemessen ist, die mit voller Eröffnung des Regelungsventils h erreicht wird. Genügt diese Hilfsdampfmenge zum Ersatz der fehlenden Heizdampfmenge nicht mehr, was z. B. der Fall sein wird, wenn bei Abnahme der Kraftleistung gleichzeitig eine Zunahme der normalen Heizdampfmenge eintritt, so nimmt der Heizdruck in der Fernleitung weiter ab. Dadurch öffnet sich ein Regelungsventil k, das in der Verbindungsleitung 5 zwischen Fernheizung und Speicher c angeordnet ist, und ermöglicht den Austritt des höher gespannten Speicherdampfes in die Fernheizleitung. Nimmt dann der Dampfverbrauch wieder ab bzw. die Belastung der Turbine wieder zu und steigt der Dampfdruck in der Fernheizung, so schließt das Regelventil k und danach unter den angegebenen Bedingungen auch das Regelventilg. Die Vereinigung des mit Abzapfdampf ;aufzuladenden Dampfspeichers c mit dem Hilfskessel b' ermöglicht es, einmal die mittlere Heizdampfmenge höher zu halten, als der mittleren Belastung der Kraftmaschine entspricht, ferner die Speicherung des hberschußdampfes ohne nennenswerte Erhöhung des Heizdampfdruckes durchzuführen, und gestattet eine wesentliche Verringerung der Speicherabmessungen, da dieser nur die Spitzen der normalen Schwankungen und nicht mehr die ganzen Schwankungen aufzunehmen hat.
  • Trotz dieser zweistufigen Regelung des Heizdampfdruckes können Fälle eintreten, wo sie noch nicht ausreicht. Das ist besonders nach längeren Betriebspausen in der Nacht, z. B. frühmorgens, bei dem Anheizen der Gebäude vor Aufnahme der normalen Belastung in der Kraftmaschine der Fall. Bei den meisten Werken ist die Nachtleistung der Maschine sehr schwach und beträgt häufig kaum --i o Prozent der normalen. Auch die Belastung der Fernheizung ist sehr gering und häufig nur so stark, daß eine zu große Abkühlung der Fernleitung, ihrer Isoliermasse und der Rohrkanäle vermieden wird.
  • Andererseits ist frühmorgens beim Anheizen der in der Nacht abgekühlten Gebäude der Heizdampfbedarf außerordentlich groß und beträgt unter Umständen ein Mehrfaches der normalen Menge. Dieser Dampf steht aus den Kraftmaschinen als Abdampf auch nicht annähernd zur Verfügung. Auch wäre es unwirtschaftlich, die Hochdruckkes, sel, die Hilfskessel und-den Dampfspeicher für diese fehlenden Heizdampfmengen zu bemessen.
  • Zur Beschaffung dieses Dampfes dient zunächst vorteilhafterweise ein elektrisch beheizter Niederdruckdampfkessel üblicher Bauart, der dann an irgendeiner anderen Stelle der Fernheizung, vorteilhaft am Ende derselben, eingebaut sein kann, um gleichzeitig dort zu starke Druckabnahme zu vermeiden.
  • Das Laden des elektrisch geheizten Niederdruckkessels erfolgt sehr wirtschaftlich zu Zeiten der oben erwähnten geringsten Belastung der Kraftmaschine oder gegebenenfalls auch aus äußeren Ener&iequellen, wie angeschlossenen Industrie- oder Wasserkraftwerken. Die Aüfladung erfolgt vom Druck in der Fernheizung und kann daher bis zu einem Druck ' erfolgen, der wie der Speicherdruck erheblich höher ist als der Heizdruck. Während bisher frühmorgens beim Anheizen in der Regel zu einer zeitlidli hinter.-einanderli:egenden Anheizung der eänzelüen Gebäude oder Gebäudegruppen geschritten wird, was bei den Abnehrnerp. auf Schwierigkeiten stößt und auch wirtschaftlich teuer ist, erfolgt gemäß der Erfindung das Anheizen des Fernheiznetzes in der Weise, daß zunächst der elektrisch geladene Niederdruckkessel angeschlossen wird und dieser seine Wärme durch Verdampfung des Heißwasseri;nba.lts in die Fernheizleitung abgibt. Dann werden der Dampfspeicher und der Niederdruckhilfskessel angeschlossen.
  • Während des Betriebes dient ein in die Dampfleitung 6 zwischen elektrisch beheiztem Kessel. d und Fernheizung i eingeschaltetes Regelungsventil 1, das unter dem Heizdampfdruck steht, zum Ein- und Abschalten dieses Hilfskessels.
  • Die vorstehende Regelung ist auch anwendbar, wenn die Fernheizanlage neben der Dampfheizung noch eine Warmwasserheizung bzw. -versorgung speist, wie in Abb. z dargestellt. Die Dampfkraftmaschinee' ist dann mit einer zweiten Anzapfstelle für die Heizdampfentnahme durch eine Leitung 7 ausgerüstet, und der durch eine Leitung ,8 abgeführte Abdampf der letzten Stufe wird in en.-in Kondensator m mit hohem Gegendruck von etwa o,8 bis i ata entsprechend der gewünschten Heißwassertemperatur niedergeschlagen. Der Dampfraum des Kondensators wird dann zur zeitweisen Regelung des Heißwassers aus der Heizdampfleitung i durch eine besondere Leitung 9 mit der ]Efeizdampffernleitung i verbunden. Diese Leitung 9 erhält ebenfalls ein Regelungsventil n, das unter dem Einfluß des Kondeasa.tordruckes steht und bei Sinken desselben den Eintritt von Heizdampf in den Kondensator ermöglicht. Nimmt der Warmwasserbedarf zeitweise stark ab, so steigt der Druck im Kondensator. Um eine zu starke Steigerung dieses Druckes zu vermeiden, ist in der Abdampfleitung 8 der Kraftmaschine zum Kondensator rn ein Regelungsventil o eingeschaltet, das unter Einfluß des Kondensatordruckes steht. Bei Erreichung einer bestimmten Druckhöhe beginnt dieses Regelorgan die Abdampfleitung zu verengen und die Abdampfmeuge zum Kondensator dem verringerten Bedarf .entsprechend zu verkleinern. Der jetzt nicht mehr in den Kondensator gelangende Dampf wird für die Dampfheizung verfügbar.
  • Die neue Anordnung ist aber nicht nur bei Heizkraftanlagen -mit Abdampfverwertung für Fernhe7Zanlagen zu verwenden,.- sondern, auch für Anlagen mit Abdampfverwertung für. Heizung und mit Anzapfdampfverwertung für industrielle Zwecke, z. B. Kochzwecke mit entsprechend höheren Drücken.
  • Eine derartige Anlage ist schematisch in Abb.3 dargestellt. Darin sind die Einzelteile der Anlage wieder die gleichen wie in Abb. i und 2 mit folgenden Änderungen: Die Dampfkraftmaschine e" ist für Entnahme von Dampf für industrielle Zwecke (Kochdampf) eingerichtet. Der Hilfsdampfkessel b und der Dampfspeicher c werden auf die Kochdampfleitung i2 geschaltet, sofern die Dampfmenge für Industriezwecke im Verhältnis zu derjenigen für Heilzwecke nicht zu klein. ist. Der Dampfspeicher- kann gemäß Abb. i und 2 mit besonderem Anschluß an die Dampfkraftmaschine angeschaltet sein, er kann aber auch, wie Abb.3 zeigt, unmittelbar an die Kochdampfleitung angeschlossen sein, sofern :eine entsprechende Steigerung des Dampfdruckes in dieser Dampfleitung zulässig ist. Zwischen Koch- und Heizdainpfleitung ist die überströmleitung 13 mit Reglerventilp vorgesehen, das unter dem Heizdampfdruck steht und eine Vergrößerung der Heizdampfmenge beim Sinken des Hieizdampfdruckes bewirkt. Ein übermäßiges Steigen des Heizdampfdruckes verhindert das Regelorgan.r in der Abdampfleitung von der Gegendruckturbine e" zur Fernheizleitung, i, das bei Zunahme des Dampfdruckes sich schließt und den Abdampfzutritt verringert. Dadurch vermehrt 'sich die Anzapfdampfmenge für die Kochdampfleitung 12 bzw. für die Ladung des Dampfspeichers c. Die Regelung der Dampfrnenge für die Kochdampfleitung bewirkt das unter dem Einfluß des Dampfdruckes in dieser Leitung stehende Regelventils in der Anzapfdampfleitung 14.
  • Besteht die Kraftmaschinenanlage, wie z. B. bei größerem Kraft- als Heizdampfb.edarf, aus mehreren Einzelaggregaten, von denen einige nur reinen Kraftzwecken dienen, also mit hohem Vakuum von etwa o, o 5 ata arbeiten, und die anderen. mit Gegendruck bzw. sehr niedrigem Vakuum für Dampf- oder Heißwasserheizung betrieben werden, so kann die Aufstellung des Anzapfdampfspelchers für das neue Regelverfahren erspart werden. Es ist für diesen Fall äse Verteilung der elektrischen Lepistung und die elektrische Schaltung so epnzurichten, daß die Belastung der Heizkraftmaschine nie größer wird, als es die Verwendung des Abdampfes in der Heizanlage gestattet. Bei Steigerung des Kraftbedarfs hierüber hinaus ist die entsprechende überlastung auf diejenigen Kraftmaschinen zu legen, die mit hohem Vakuum arbeiten, was von Hand oder automatisch unter Benutzung des Steigens des Heizdampfdruckes in bekannter Wise geschehen kann. In diesem Fall wird außer dem Dampfspeicher auch die Anzapfvorrichtung an der Kraftmaschine zur Entnahme des Speicherdampfes gespart. Die Regelung der Heizdampfmenge erfolgt in diesem Fall durch Hintereinaiiderschalten der beiden Hilfskessel b und d unter Übertragung erforderlicher oder elektrischer Mehrleistungen auf die Generatoren der Kondensationsmaschinen. Eine derartige Anlage zeigt beispielsweise Abb. q.. Angenonunen die Heizanlag ist mit dem üblichen Heizdampf belastet und dementsprechend die Leistung der Gegendruckmaschine eingestellt. Steigt der Heizdampfbedarf, so wird durch eine unter dem Einfuß des Druckes in der Heizdampfleitung i stehende Druckregelungsvorrichtung bekannter Art das Einlaßventil tv der Gegendruckmaschine e so beeinflußt, daß deren Füllung vergrößert wird, während gleichzeitig die Leistung der mit Kondeisatorni' versehenen Kondensationsmaschine e' in gleichfalls bekannter Weise verringert wird, indem beispielsweise das Einlaßventil w' unter den Einfuß des Geschwindigkeitsreglers gesetzt ist. Diese Änderung der Füllungen bleibt bei. weiterer Zunahme des H*dampfbedarfs so lange in Tätigkeit, bis die Vollbelastung der Gegendruckmaschine e erreicht ist. Bei weiterer Zunahme .des, Heizdampfbiedarfs und entsprechender Abnahme des Heizdampfdruckes schaltet sich in der gleichen Weise wie bei. den anderen Ausführungsformen mittels des Regelungsventiles h der Hilfskesselb ein, und die fehlende Abdampfmenge wird, ohne Druck- und - Wärmeverluste im Hochdruckkessel a, 'vom Hilfskessel b igeliefert. Tritt wieder eine Abnahme des Heizdampfbedarfs ein, so schaltet sich zunächst der Hifskessel b aus, und bei weiterer Abnahme verringert sich die Belastung der Gegendruckmaschine e unter Steigerung der Belastung der Kondensationsmaschine e'.
  • Es wird also bei dieser Regelungsweisse von der durch die Sonderart der Kraftanlage gegebenen Möglichkeit Gebrauch ;macht, de Abdampfwärme der Kraftmaschineßanlage bei größerem Heizdampfbedarf in gesteigertem Maße für die Heizdampfanlage nutzbar zu machen.
  • Nimmt bei gleichbleibendem Heizdampfbedarf der Kraftbedarf zu, so iübernimmt diesen die Kondensationsmaschinee', während die Belastung der Gegendruckmaschine e und der Heizdampfdruck in der Heizleitung i unverändert bleiben. Zur Deckung des vOrübergehend größten Dampfbedarfs in deal. Anheizstunden frühmorgens tritt, wie bei den anderen Ausführungsformen., der elektrisch beheizte Hilfskesseld in der vorbeschriebenen Weise in Tätigkeit. Nach oder vor völliger Entladung des elektrisch beheizten Hilfskessels wird der weitere Heizdampfbeäarf aus der Gegendruckmaschine e, gedeckt, welche zu diesem Zweck bis zur Höchstleistung belastet wird.
  • Die Wasserspeisung der Hochdruckkessel erfolgt wie die des Hilfs- und elektrisch beheizten Kessels vorteilhaft mit Kondensat, dem wegen der unvermeidlichen Kondensatverluste entsprechend Zusatzwasser zugesetzt wird. Um letzteres nicht dem Hochdruckkessel, sondern nur den beiden Hilfskesseln zuzuführen, ist der in Abb: i dargestellte Kondensatsammelbehälter so eingerichtet, daß er aus zwei oder mehreren Abteilen besteht. In das letzte Abteil u ergießt sich das gesamte Kondensat, und aus diesem saugt die Speisepumpe v für die Hochdruckkessel a. In das erste Abteilt mündet die Zusatzwasserleitung 15, und ein Regelorgän (z. B. Schwimmer x) sorgt in diesem für eine Mindesthöhe des Wasserstandes. Aus diesem ersten Abteilt erfolgt die gemeinsame oder getrennte Entnahme des Speisewassers für den hochdruckdampfbeheizten Hilfskessel b und den elektrisch beheizten Hilfskesseld durch die Speisepumpey. Solange die Kondensatmenge größer ist als der Speisewasserbedarf der Hochdruckkessel, findet ständig ein Überfließen von Kondensat nach den ersten Ab- teilen t statt, und es wird so verhindert, daß Zusatzwasser in die letzten Abteile und damit in die Hochdruckkessel gelangt. Dieses wird nur den beiden Hilfskesseln. zusammen mit dem überfließenden Kondensat zugeführt, wo ein etwaiger Kesselsteinansatz weniger störend und leichter zu beseitigen ist. Die mittlere Wand z zwischen den hinteren und vorderen Abteilen reicht nahezu bis zum höchsten Wasserstand im ersten Abteil, den der Schwimmer einstellt.
  • In Abb. 2 ist für das Kondensat aus dem Kondensator ma ebenfalls ein geteilter Sammelbehälter t, u und für dasjenige aus der Kondensatrückleitung 16 der Fernheizung ein einfacher Sammelbehälter i vorgesehen.
  • In Abb.3 gelangt das nach Abgabe der Heizwärme aus dem Entnahmedampf der Kochdampfleitung i: gebildete Kondensat durch eine Leitung i 2a in den Sammelbehälter j.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Dampfkraftanlage mit Heizdampfverwertung und für den Ausgleich der Schwankungen von Kraftleistung und Heizdampfverbrauch, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampfbedarf der Heizanlage selbsttätig durch den in ihr jeweilig herrschenden Druck aufeinanderfolgend geregelt werden kann, durch Zu- oder Abschaltung .eines durch den Dampf eines Hochdruckkessels (a) beheizten Hilfskessels (b), eines mit Anzapfdampf aufgeladenen Speichers (c) sowie eines durch elektrische Beheizung aufgeladenen Hilfsdampfkessels (d). z. Anlage mach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampfspeicher (a) zwischen Heizdampfnetz und Daxnpfkraftmaschine derart angeordnet ist, daß seine Ladung von einer Änzapfstelle der Dampfkraftmä.schine mit einem Druck erfolgt, der um mehrere Atmosphären höher ist als der möglichst konstant zu haltende Druck in der Heizleitung, während die selbsttätige Einschaltung der Ladung des Speichers durch ein Regelventil (i) in der Anzapfdainpfleitung (q.) zwischen Dampfkraftmaschine und Speicher erfolgt, das unter dem Einfluh des Dampfdruckes in der Heizleitung (i) steht und die Ladeleitung (q.) öffnet, sobald der ,gewünschte Heizleitungsdruck um ein geringes Maß überschritten wird (Abb. i). 3. Anlage nach Anspruch i mit vereinigter Dampfheizung und Warmwasserversorgung, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in einem der Dampfkraftmaschine (e') und der Fernheizung (i) gemeinsamen Kondensator (m) unter dem Einfluß zweier Regelventile steht, von dem das eine (n) in einer Verbindungsleitung (9) zwischen Fernheizleitung (i) tuid Kondensator (in), das andere (o) in der Verbindungsleitung (8) zwischen letzterem und Dampfkraftinaschine (e') eingeschaltet ist (Abb. a). q.. Anlage nach Anspruch i mit vereinigter Dampfheizung und Kochdampfbenutzung, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Verbindungsleitung (13) zwischen Kochdampfleitung (i2) und Fernheizleitung (i) -ein. Regelventil (p) vorgesehen ist, das den Dampfzufluß aus ersterer bei größerem Heizdampfbedarf vermehrt, während ein Regelventil (r) in der Abdampfleitung von der Kraftmaschine (e") den Dampfzufluß zur Fernheizleitung bei kleinerem Heizdampfbedarf vermindert (Abb.3). 5. Anlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftmaschinenanlage hinsichtlich der Belastung in eine als reime Kraftmaschine arbeitende Kondensationsmaschine (e') und . eine als Heizkraftmaschine betriebene Gegendruckmaschine (e) unterteilt ist, in der Weisse, daß zur Regelung des I-I-eizdampfbedai-fs die Gegendruckmaschine (e) mit herangezogen wird, die zu dem Zweck bis zur Höchstleistung belastet wird, und daß die Regelung des Kraftbedarfs von der Kondensationsmaschine (e') übernommen wird (Abb. 4.). 6. Anlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß de Speisung der Hochdruckkessel (a) und der Hilfskessel (b, d) aus einem Kondensatbehälter erfolgt, der mehrere Abteile hat, an deren einem Endabteil. (u) der Kondensatzufluß .und -de Entnahme des Speisewassers für die Hochdruckkessel erfolgt, während der durch eine Regelvorrichtung, z. B. Schwimirrer (x), geregehe Zusatzwasserzufiuß aus einer Zusatzwasserleitung (r5) sowie die Entnahme des cpels.ewassers für die beiden Hilfskessel an dem anderen Endabteil (i) erfolgt, wobei die Höhe einer mittleeren Trexmwand (z) nahezu bis zu dem -eingestellten höchsten Wasserstand in dem Endabteil (i) reicht, ;dem das Zusatzwasser zufließt (Abb. i).
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0026798A1 (de) * 1979-10-05 1981-04-15 BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. Verfahren zur schnellen Leistungserhöhung einer Dampfturbinenanlage
DE102006020117A1 (de) * 2006-05-02 2007-11-08 Steag Saar Energie Ag Dampferzeugungsanlage

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