DE663525C - Verfahren zur Gewinnung von Schwefel durch Reduktion von Schwefeldioxyd - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schwefel durch Reduktion von Schwefeldioxyd

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DE663525C
DE663525C DEB152153D DEB0152153D DE663525C DE 663525 C DE663525 C DE 663525C DE B152153 D DEB152153 D DE B152153D DE B0152153 D DEB0152153 D DE B0152153D DE 663525 C DE663525 C DE 663525C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Schwefel durch Reduktion von Schwefeldioxyd Gegenstand der Erfindung ist die Erzeugung von elementarem Schwefel aus schwefelhaltigen Rohstoffen, Zvie z. B. Pyriten. Gemäß der Erfindung wird .das nach Röstung an der Luft entstandene Schwefeldioxyd bei hoher Temperatur von iooo° C und darüber reduziert, die Temperatur des Reduktionsprodukts rasch auf 500° C und darunter erniedrigt, um den Schwefel im Elementarzustand zu erhalten, und der Schwefel dann abgeschieden.
  • Man hat ,die Röstgase von Pyriten schon durch auf i ooo° C oder höher erhitzten Koks geleitet, um das Schwefeldioxyd zu Schwefel zu reduzieren. Eine Abschreckung der Reduktionsgase, insbesondere auf Temperaturen um 500° C herum, hat dabei aber nicht stattgefunden.
  • Bekannt ist ferner, daß bei Temperaturen über iooo° C in dem System S, SO., C, CO nicht die Neigung zur Bildung unerwünschter Verbindungen, wie Kohlenstoffoxysulfid, besteht, wohl aber bei tieferer Temperatur, insbesondere in dem Temperaturbereich zwischen 750 und 85o° C. Bisher ist indes noch nicht gezeigt worden, wie man aus diesem System elementaren Schwefel unter Vermeidung der Bildung von erheblichen Mengen COS gewinnen kann.
  • Bei der Darstellung von Stickstoffoxyden bei hoher Temperatur im elektrischen Lichtbogen hat man die Reaktionsprodukte abgeschreckt, um eine Umkehr der Reaktion zu verhindern. Ein solches Vorgehen bietet aber noch keine Anleitung zu einem ähnlichen Vorgehen bei der Gewinnung vonelementarein Schwefel.
  • Zwecks Ausführung der Erfindung werden Pyrite oder andere schwefelhaltige Stoffe an ,der Luft geröstet und die S Oz-haltigen Gase in eine Reduktionskammer geführt, der gleichzeitig die erforderlichen Mengen eines kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels, entweder Wassergas, Generatorgas, Naturgas, Kohlenstaub, in einem Gas suspendiert oder Mischungen davon bei geeigneter Temperatur eingeleitet werden. Die Gastemperatur in der Reduktionskammer muß genügend hoch, nämlich bei iooo° C, besser noch darüber, liegen, uim :die Reaktion zwischen dem S O .# und dem Reduktionsmittel rasch zu Ende zu führen und die Bildung unerwünschter Nebenprodukte zu verhindern. Gemäß der Erfindung wird die hohe Temperatur nach Möglichkeit durch die bei der Gewinnung von Schwefel frei werdende Wärme aufrechterhalten.
  • Von den :gasförmigen Reduktionsmitteln (Wassergas, Generatorgas und Naturgas) müssen von den beiden erstgenannten große Raummengen zur Verwendung gelangen, die deshalb zweckmäßig vorgewärmt werden, um die fühlbare Wärmemenge zu verringern, die sie sonst beim Eintritt in die Reduktionskammer absorbieren würden. Bei Verwendung von Kohlenstaub empfiehlt es sich, diesen durch Teilverbrennung bzw. Wärmeausausch mit den abziehenden Gasen aufzuvärmcn, um die Temperatur für seine mehr ;der weniger endotherm verlaufende Reaktion nit dem SO@ zu erzeugen.
  • Die Reduktionsprodukte werden bei einer über iooo° C liegenden Temperatur durch c#iiien geeigneten Wäi-meaustauscher geleitet, uni sie rasch abzukühlen. Gemäß der Erfindung wird ciii Teil der hierbei abgegebenen YVänne zum Aufheizen des Reduktionsmittels auf die erforderliche Temperatur ausgenutzt.
  • ach dein Aufheizen der Reduktionsgase werden sie in abgemessenen Mengen nahe der I?inführungsstelle der heißen Röstgase in die Reduktionskammer eingeleitet. Bei der Verniischun,g der Gase bei der in dieser Kammer herrschenden hohen Temperatur wird das Schwefeldioxyd rasch und so gut wie vollständig zu elementarem Schwefelreduziert. Gleichzeitig bilden sich, je nach der Art des Reduktionsmittels, Kohlensäure, Dampf usw.
  • Die teilweise Verbrennung eines besonderen Teiles des. Reduktionsmittels zwecks Aufrechterhaltung der erforderlichen Temperatur in der Reduktionskammer kann entweder kurz vor der Einführung des Reduktionsmittels in die Kammer oder erst in dieser selbst stattfinden.
  • achdein die .aus der Reduktionskammer abziehenden. Gase mit hoher Geschwindigkeit in Wärmeaustausch mit den eintretenden Reduktionsgasen geleitet worden sind (wobei dieser Wärmeaustausch mehr oder weniger stark sein kann, je nachdem die Abgase rasch oder weniger rasch herabgekühlt werden sollen), führt man .dies.- abgekühlten Gase unmittelbar unter einen Abhitzekessel o: dgl., wobei ihre Temperatur weit unter 5oo' C, z. B. auf 3oo bis ¢oo° C, je mehr desto' besser, gesenkt wird, um eine unnötige Verlängerung der Aufrecliterlialtung von Temperaturverhältnissen zu vermeiden, unter denen sich Kohlenstoffoxysulfid in merkbaren 1-lengen bilden könnte.
  • Die oben beschriebene Reduktion des Schwefeldioxyds wird zweckmäßig im Wärmeaustausch mit seiner Bildung durchgeführt. Zu diesem Zweck röstet oder entschwefelt man die Pyrite oder andere Sulfide in einer Kammer, die finit der Reduktionskammer in einer dem Wärmeübergang günstigen fVeisc zusammengebaut ist, um ,so die hohe fühlbare Wärme der Röstgase auszunutzen und gleichzeitig einen Teil davon für die Reduktion nutzbar zu machen.
  • Eine für diesen Zweck geeignete Einrichtung ist in der Zei(;linung dargestellt. Die höst- oder Entschwefelungskammer i ist ähnlich einem Schachtofen ausgeführt und ihre Wandung 2 aus feuerfestem Stein aufgebaut. Der Fülltrichter 3 dient zur Einführtnig des fein verteilten Rohstoffes; Düsen q. zur Ein. führung von Luft oder anderen oxydierenden Gasen sind nahe dem Eintritt des Rohstoffes angeordnet. Am Boden der Kammer ist ein Rost 5 und ein Aschenfall 6 vorgesehen. Aus dern unteren Teil führt ,ein Gasausiaß 7 in einen isolierten Staubfänger F, der dicht an die Kammer angebaut ist und z. B. mit Prallwänden ausgestattet oder aber für elektrische Staubabscheidung eingerichtet sein kann. Durch einen Kanal 9 ziehen die Röstgase aus dem Staubsammler in die ringförmige Reduktionskammer io, die die Kammer i umgibt, und in die die Gase zweckmäßig in tangentialer Richtung,eintreten. Die Kammer io ist nach außen sorgfältig gegen Wärmeverluste isoliert; ihre Wand ist aus feuerfestem Baustoff hergestellt, .der auch die ätzende Wirkung der eintretenden Gase aushält. Das Reduktionsgas. tritt durch das Rohr i i ein. Zwischen dem Staubfänger 3 und der Kaminer io sorgt ein Gebläse 12 .für die überführung der schwefeldioxydhaltigen Gase in die Reduktionskammer. Die aus ihr austretenden Gase werden durch eine zwecks Beschleu ni.-gung des Austritts zweckmäßig tangential gelagerte Leitung 13 in einen Sammler geführt, in dem sich der elementare Schwefel niederschlägt. -Die Kammer i wird zunächst auf eine hoch über der Entzündungstemperatur der Pyrite oder anderer Sulfide liegende Temperatur erhitzt. Dann wird das zerkleinerte Rohmaterial durch den Fülltrichter 3 gleichzeitig mit der Einführung von entsprechend bemessenen Mengen von Luft oder einem anderen oxydierenden Gas, das durch die Düsen .l eintritt, leineingeschüttet. Beim Verbrennen des Schwefels in .den Pyriten zu SO.> wird eine große Wärmemenge frei, und die Reaktionsgase besitzen deshalb eine hohe Temperatur, z. B. 9oo bis iooo- C. Die Pyritasche fällt in den Aschenfall 6 und kann von dort ausgetragen werden. Die heißen S O .-haltigen Gase werden durch das Gebläse i= abgezogen, dessen Vorhandensein vor allem wegen des neutralen Druckes über .dem Aschenfall erforderlich ist, der aufrechterhalten werden muß, um ein Entweichen. der Gase durch den Aschenfall nach Möglichkeit zu vermeiden.
  • Es wurden z. B. eisenhaltige Pyrite mit 4.2 % S und 36,5 % Fe als Pulver aus dem oberen Teil der Kammer frei durch diese hindurchfallen gelassen; der Durchsatz betrug 5oo kg in der Stunde. In dein oberen Teil der Kammer wurden 136o cbm Luft von 170'C unter einem Druck von 35o mm in der Stunde eingeführt, durch die ÜFfnung 1 i i 2 hg gepulverter Koks zusammen mit 75b cbin Luft, die unter einem Druck von
    t 5o mm stand und auf i; o° C vorgewärnitwar.
    In der Vcrbrcnnungskaminer herrschte eine
    Temperatur ;'oll t 5oo- C, in der Rcduktions-
    kainnicr schwankte sie zwischen i ooo und
    i 2()o C. Die abziehenden Gase besat5cil eine
    'I'clnllcrsttur von i2oo- C. Sie wurden un-
    miacIbar, nämlich binnen 2 bis 5 Sekunden,
    durch einen Abliitzekessel voll groh;cm Fas-
    suiigsvcrniii1cil "cleitet. Das liindurchleitcn
    dauert je nachdem Gasvolumen im allge-
    melnen 1 o bis 1 5 Sekttilden, und plan kann
    annehmen. dah die Temperatur der Gase
    während ihres Ganges durch den Kessel
    gleichförmig ttbtllmmt. Die Temperatur der
    hüiiltliissiglccit und die Größe der Kesscl-
    roiiren \\-erden so gewählt, daß die Tein-
    pcratur der Gase nicht ganz bis. zum Tau-
    punkt des Schwefeldampfes erniedrigt wird.
    Die Temperatur der Gase oder Dämpft:, die
    den Abllitzekessel verließen, betrug etwa
    5oo C: in anderen Fällen war sie cm as
    tiefer, bis etwa .45o' C herab. Die Gase wur-
    den dann sofort in eine Art Heizröhrcnkcssrl
    finit senkrechten Röhren geleitet. @@'ührcnci
    die Gase durch diese Röhren abwärts strichcii,
    veraüssigte sich ein gi-oher Teil des Schwetcls,
    der als Fiüssigkcit llcruntcrrann. Iiciin Vcr-
    l;issen des Heizröhrenkessels wiesen die Gase
    eitle "Temperatur von etwa 15o C auf, clie
    für diese Stufe des Verfahrens vorteilhaft ist.
    Die .@hkülllun@ von etwa 500 C auf c:tv:a
    i 5o (_' soll etwa 8 bis 1o Sektindcn dauern.
    Nach dein Verlassen des HelzröhrenkeSs;`15
    wurdun die Gaso durch einen Zyklonschc.ider
    "(,schickt, in dein die suspendierten fliissigc#il
    und festen Schwefelteilchen abgetrennt wur-
    clcn. I?s wurden auf diese Weise 159 kg kon-
    duns;erten elementaren Schwefels in der Stunde
    erzeugt, etwa 85 @'o hiervon in flüssiger Forin
    in dem fleizröhrcnkcssel, der Rest in dem
    Zyklonschcider. 2 1 lkg Schwefel, die in dem
    Erz vorhanden, aber nicht gcv;oriileil waren,
    konnten in folgender Weise nachgeWir_scal
    werden: 161,g Schv-efcl ficlcn als Fes., und
    FeS durch den Rost 5 hindurch. Mit d:,1
    gasförmigen Produkten des Verfahrens zogen
    stündlich z k- S . als SO" o,5 leg S als l1_ S
    und 1.61;g S als COS ab: o,ykg S konnten
    nicht nachgewiesen werden: c:in Tcil davon
    muß als Verlust an Elcinentarschwüfcl an-c-
    schen «erden.

Claims (1)

  1. PATEN TA #N st#tzlClir:
    t. Verfahren zur (ic;;inllulty von c@lc- meiitarem Schwefel durch lZeduktion ;-:)11 Scli;%-cfcldioxyd, das durch Abrüsten vnil scll\ccfclllaltigem -Material finit Luft ge- wonnen wurde, dadurch gokennzeichnet, dal3 die den Röstofen verlassciidcil licii3;,n sch;lclcldioxy-dhaltigc#n Gase nach Mischung mit einem gas- oder staub(<irn li`.gcii,kohlcn- stotlhlti#@ca Rc;lulaionsmittcl l,ui 'I'cm- peratul'cil ;"t11 iouo C und liüli@#r rudu- zic#rt und die dun cleincntar<#n @cll@@cfil c#iltll;ittciidcn Gase schnell auf -oo C.' und chirtl(ltur abgekühlt ;;erden, worauf die Ausscheidung des Schwefels ei-folgt. =. Verfahren nach Anspruch i, guKeiin- z.Clclnnet durch die @'er;;cndun von in osy- dicreildc#n Gasen suspendierter gepulverter hohle, einem hohlen;;#asscrsto(i- oder holllenoxydgas als @cdui;tionsmitt@l. ,;. .ltistüiiningsforin des Vcrfali Hach :Xilsprticll t und e, gclccnnzciclliic#t durch inittelharcii `@@'ürmc;lnstaus@h schcn Düst- und l,,c#duktioilsprozul5.
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