DE661488C

DE661488C - Verfahren und Vorrichtung zur Berieselung von mit Fuellkoerpern ausgesetzten Reaktionstuermen

Info

Publication number: DE661488C
Application number: DEM133513D
Authority: DE
Inventors: Dr Carl Ten Doornkaat Koolman
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1936-02-13
Filing date: 1936-02-13
Publication date: 1938-06-20

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Berieselung von mit Füllkörpern ausgesetzten Reaktionstürmen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Berieselung von zur Behandlung von-Gasen und Dämpfen mit Flüssigkeiten, z. B. zur Herstellung von Schwefelsäure, dienenden Beaktionstürmen sowie zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Reaktionstürme.
Es ist bekannt, daß bei mit Füllkörpern ausgesetzten und mit einer Flüssigkeit berieselten Reaktionstürmen auch bei von vornherein gleichmäßiger Verteilung der Flüssigkeit auf den Querschnitt des Turmes ein Teil derselben nicht in der gewünschten, fein verteilten Form zur Einwirkung auf die durch den Turm hindurchgeführten Gase oder Dämpfe gelangt, weil durch die gleichmäßig verteilende Wirkung der Füllkörper auf die herabrieselnde Flüssigkeit auf dem Wege der letzteren durch den Turm fortlaufend ein gewisser Teil derselben nach der Wand des Turmes abgelenkt wird.
Man hat schon auf verschiedenen Wegen versucht, diesen Nachteil zu beheben, z. B. durch besondere Anordnung der Füllkörper oder durch Einbau von Zwischenböden, durch wel-che die Flüssigkeit immer wieder von der Wandung des Turmes abgelenkt werden soll.
Diese Einrichtungen haben sich aber in der Praxis nur dann bewährt, wenn das Verhältnis von Durchmesser zur Höhle des aktiven Reaktionsraumes etwa I : 5 oder mehr, z. B. I : 6 oder 1 :7 usw., betrug.
Erfindungsgemäß wird die zu den erwähnten Störungen führende, mit zunehmender Höhe der Türme zunehmende Abdrängung der Flüssigkeit von der Mitte des Turmes nach den Wänden hin in wirksamer Weise dadurch ausgeglichen, daß mindestens ein Teil derselben dem Turm nicht bereits von der obersten Schicht der Füllkörper aus, sondern erst in tieferen Schichten der Füllung in geeigneter Verteilung zugeführt wird.
Für die Durchführung dieses Verfahrens geeignete Reaktionstürme sind in zwei beispielsweisen Ausführungsformen in der Zeichnung dargestellt.
Es bedeutet darin in den Fig. 1 und 2 I einen in üblicher Weise mit Füllkörpern 2 von unregelmäßiger oder regelmäßiger Gestalt ausgesetzten Reaktionsturm, dem eine Flüssigkeit im Kreislauf z. B. vermittels einer nicht gezeichneten Pumpe durch Leitung 3 von oben zugeführt wird. Von hier gelangt die Flüssigkeit zunächst in einen Sammel raums, aus dem sie durch Einläufe 5 in bekannter Weise gleichmäßig auf die oberste Schicht der Füllkörper verteilt wird.
Mit 6, 7 und 8 sind bei der in Fig. I dargestellten Ausführungsform Rohre bezeichnet, die von dem Sammelraum 4 aus bis in das Innere der Füllung des Turmes selbst eingeführt werden. Diese Rohre sind so angeordnet, daß die mittleren längsten, etwa bis halben Höhe des Turmes reichenden Rohre von einer Anzahl der mit 7 bezeichlnete kürzeren Rohre konzentrisch umgeben sind und daß um diese herum wieder, ebenfalls konzentrisch zu den mittleren Rohren 8, eine Anzahl von noch kürzeren Rohren 6 vorgesehen ist. Die vom Sammelraum 4 aus diesen Rohren zugeführte Flüssigkeit wird also durch die Rohre in nach der Mitte zu größerer Tiefe, aber geringerer Gesamtmenge in das Innere der Turmfüllung eingeführt. Hierdurch wird die mit zunehmender Tiefe des Turmes zunehmende Verarmung seiner mittleren Region an Flüssigkeit in der gewünschten Weise ausgeglichen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform erfolgt ein ebensoLcher Ausgleich durch Zuführung von Teilmengen der Flüssigkeit durch die seitlich in den Turm eingeführten Rohre 9, 10 und I I und die im Innern der Füllmasse an diese Rohre angeschlossenen Einlaufstellen, wobei die Zahl dieser, an jedem der Rohre vorgesehenen Einlaufstellen sich nach unten zu verringert.
An Stelle der bei den beiden Ausführungsformen nur beispielsweise vorgesehenen gleichmäßigen Verteilung der Flüssigkeit durch die an den Sammelraum 4 angeschlossenen, gleichmäßig über den ganzen Querschnitt des Turmes verteilten Einläufe 5 kann die Verteilung der bereits auf die oberste Lage der Füllkörper -aufzugebenden Flüssigkeit auch durch beliebige andere Vorrichtungen bekannter Art erfolgen.
Ebenso kann in Abweichung von den in der Zeichnung nur beispielsweise dargestellten Ausführungsformen auch die Art der Verteilung der in die tieferen Partien der Füllmasse einzuführenden Flüssigkeit von Fall zu Fall den jeweils vorliegenden besonderen Anforderungen und Arbeitsbedingungen angepaßt werden.
So ist z. B. bei den in der Zeichnung nur beispielsweise dargestellten Ausführungsformen die Anzahl, Länge und Gruppierungsart der sich in die Füllung des Turmes erstreckenden Rohre keineswegs auf die in der Zeichnung dargestellten Verhältnisse beschränkt.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Berieselung von mit ungleichmäßig oder gleichmäßig gestalteten Füllkörpern ausgesetzten Reaktionstürmen mit Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Teil der Flüssigkeit der obersten Schicht der Füllkörper in gleichmäßiger Verteilung über den Turmquerschnitt zugeführt, der Rest der Flüssigkeit dagegen in tiefere Teile der Füllmasse in solcher örtlichen und mengenmäßigen Verteilung eingeführt wird, daß hierdurch für das mit zunehmender Tiefe erfolgende Abwandern der Flüssigkeit nach der Wand des Turmes hin durch entsprechend vermehrte Flüssigkeitszuführung nach der Mitte des Turmes zu ein Ausgleich geschaffen wird.
2. Reaktionsturm zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige Ausbildung der zusätzlichen Organe für die Flüssigkeitszuführung zum Innern der Turmfüllung, daß um ein mittleres, sich am weitesten nach unten erstreckendes Ausflußrohr (8) für die Flüssigkeit oder um zwei oder mehrere solche Rohre etwa konzentrisch zu diesem Rohr oder diesen Rohren und zueinander angeordnete Gruppen von nach außen zu immer kürzer werdenden Ausflußrohren (6 und 7) vorgesehen sind.
3. Reaktionsturm zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzelchnet durch eine derartige Ausbildung der zusätzlichen Organe für die Flüssigkeitszuführung zum Innern der Turmfüllung, daß für die Zuführung der Flüssigkeit zu jeder in gleicher Höhe gelegenen Gruppe von gegebenenfalls konzentrisch zu den Austrittsstellen der anderen Gruppen angeordneten Austrittsstellen seitlich durch die Turmwand hindurchgeführte Zuleitungen (9, IO und 11) vorgesehen sind.