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Hubschütz mit einem in der Staulage kippbar gelagerten Staukörper
Die Erfindung bezieht sich auf ein Hubschütz mit einem in der Staulage kippbar gelagerten
Staukörper, welcher mittels Trag-und Stützrollen an Laufschienen hochziehbar ist.
Durch das Kippen des Staukörpers wird der Stauspiegel geregelt, und Eis und Treibstoffe
werden abgeführt. Bei einem bekannten Hubschütz dieser Art liegen die Drehachsen
der Tragrollen des Staukörpers und die Berührungslinie zwischen dem Dichtungsbalken
des Staukörpers und der Wehrsohle in einer Geraden, welche die Kippachse für den
Staukörper bildet. Hierdurch wird erreicht, daß beim Kippen des Schützes keine Verschiebung
des Dichtungsbalkens auf der Sohle stattfindet. Da bei derartigen Schützen mit erheblichen.
Dichtungsdrücken gerechnet werden muß, so würde bei einer Verschiebung des Dichtungsbalkens
auf der Wehrsohle neben dem größeren Kraftbedarf für die Kippbewegung auch ein rascher
Verschleiß des Dichtungsbalkens eintreten.
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Bei Hubschützen großer lichter Weite und Stauhöhe bedingen die auf
den Staukörper wirkenden erheblichen Oberwasserdrücke so große Abmessungen der den
Staukörper führenden Tragrollen und deren Lagerung, daß ihre Anordnung entweder
undurchführbar oder zum mindesten außerordentlich schwierig ist. Um diesen Nachteil
zu beheben, wird erfindungsgemäß statt einer Tragrolle an jedem Stirnende des Staukörpers
ein in lotrechter Richtung verfahrbarer Rollenwagen mit zwei oder mehr Tragrollen
vorgesehen, der mit dem Staukörper durch ein Wälzgelenk verbunden ist. Dabei fallen
die Drehachsen der am Staukörper angeordneten Teile der Wälzgelenke ebenfalls mit
der Kippachse des Staukörpers zusammen, so daß auch hier der eingangs erwähnte Vorteil
der Vermeidung
:einer Verschiebung des Dichtungsbalkens auf der
Sohle erhalten bleibt. Die Rollenwagen und Wälzgelenke lassen sich in gedrungener
Bauart ausführen, so daß sie.' eine große Tragfähigkeit ergibt.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes
ein Hubschütz mit einem in der Staulage kippbar gelagerten Staukörper dargestellt,
und zwar zeigt Abb. z einen senkrechten Querschnitt durch das Hubschütz mit in der
Staulage befindlichem Staukörper, Abb. z einen der Abb. i entsprechenden Querschnitt
bei gekipptem Staukörper, Abb. 3 den Schnitt nach der Linie A-B in Abb. i, Abb.4
einen für die Abstützung des Staukörpers bestimmten Rollenwagen mit dem zugehörigen
Wälzgelenk in. größerem Maßstabe und Abb. 5 den Schnitt nach der Linie C-D in Abb.
4.
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Der Staukörper i des Schützes ist an seiner unteren Kante mit einem
Fortsatz 2 versehen, der mit einem Dichtungsbalken 3 auf einer Sohlenstufe 4 aufliegt.
An jedem Stirnende des Staukörpers ist mit diesem eine Wange 5 starr verbunden,
die in eine Nische 6 des Pfeilers 7 eingreift. Die Nische ist durch einen Seitendichtungsschild
8 gegen Eindringen von Wasser geschützt. Jede Wange 5 ist durch Stützrollen 9 und
i o auf einer in der Nische 6 nach dem Oberwasser zu angeordneten Schiene i i geführt.
Am oberen Ende der Wange ist ein Winkelhebel 12 um einen Zapfen 13 schwenkbar gelagert.
Der Winkelhebel trägt an dem einen seiner Schenkelenden eine Druckrolle 14, die
an einer in der Nische 6 nach dem Unterwasser zu angeordneten Schiene 15 anliegt,
und an dem andern Schenkelende eine Rolle 16, an der das Hubmittel 17 angreift.
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Das untere Ende der Wange 5 greift seitlich neben die Sohlenstufe
4 und ist nach dem Unterwasser zu mit einem Zahnsegment i8 versehen. Dieses Zahnsegment
steht mit einer kurzen Zahnstange i9 in Eingriff; die an einem Rollenwagen 2o befestigt
ist. Der Rollenwagen hat beispielsweise zwei Rollen 21 und 22 und ist auf der Schiene
15 geführt. Zwischen der Zahnstange i9 und dem Rollenwagen 2o ist eine Kippstelze
23 vorgesehen, die in ihrer Stellung durch die die Zahnstange icg mit den,Rollenwagen
verbindenden Schrauben 24 und 25 gehalten wird (Abb.5). Um eine Verschiebung der
Zahnstange i9 in der Höhenrichtung gegenüber dem Rollenwagen. zu vermeiden, wird
die Zahnstange von oben und unten her durch Stützwände 26 und 27 umfaßt (Abb. 4.),
Bei einer Längenänderung des Staukörpers und einer Verschiebung der Wangen 5 im
Sinne des -Doppelpfeiles x in Abb. 5 bleiben die Rollen-. wägen in ihrer Lage gegenüber
den Schienen ä'-.:'unberührt. Lediglich die Zahnsegmente i 9@ und die Zahnstangen
i 9 machen die Verschiebung mit, wobei sich die Kippstelzen 23 nach außen oder innen
hin schräg einstellen.
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In der Staulage des Schützes (Abb. i) liegen die Drehachsen der Rollen
16 etwa lotrecht über dem Schwerpunkt des Schützes. Soll das Schütz in die Stellung
gemäß Abb. 2 gerippt -werden, so werden die Hubmittel 17
nachgelassen, worauf
unter der Wirkung des Oberwasserdruckes das Schütz umgelegt wird. Dabei .laufen
die Druckrollen 14 auf den Schienen 15 nach unten. Werden die Hubmittel in
der Kipplage des Schützes angezogen, so. schwenken die Winkelhebel 12 um die Zapfen
13, und die Druckrollen 14 laufen auf den Schienen 15 nach oben. Gleichzeitig
werden die Wangen 5 nach dem Oberwasser hin gedrückt und somit das Schütz aufgerichtet.
Das Aufrichten des Schützes ist beendet, sobald die Stützrollen 9 und io wieder
auf den Schienen i i aufliegen. Bei Weiterem Anziehen der Hubmittel wird das ganze
Schütz gehoben.
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Da der Sohlendichtungsbalken 3 in der Kippachse des Schützes liegt,
so werden bei den Kippbewegungen des Schützes Verschiebungen des Dichtungsbalkens
gegenüber der Sohle vermieden. Während der Kippbewegungen wälzen sich die Zahnsegmente
18 in den Zahnstangen i 9 ab und heben oder senken dadurch die Rollenwagen
20. Zur Vermeidung eines wesentlichen Zahndruckes zwischen den Teilen 18
und 19 kann die Gewichtswirkung der Rollenwagen durch je ein in Richtung
des Pfeiles y (Abb. 4) wirkendes Gegengewicht aufgehoben werden.
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Das Wälzgelenk kann auch höher oder tiefer als die Kippachse liegen.
In diesem Falle entsteht statt des Wälzkreisbogens eine Wälzkurve, was bei der Ausbildung
des Wälzgelenkes berücksichtigt werden muß.