DE657644C - Zuender fuer Drallgeschosse - Google Patents

Zuender fuer Drallgeschosse

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DE657644C DEA64811D DEA0064811D DE657644C DE 657644 C DE657644 C DE 657644C DE A64811 D DEA64811 D DE A64811D DE A0064811 D DEA0064811 D DE A0064811D DE 657644 C DE657644 C DE 657644C
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Zünder für Drallgeschosse, der durch einen Kreisel 'gesteuert wird, welcher z. B. die Entsicherung des Zünders oder auch die Zündung selbst bewirkt, und der im Augenblick des Abfeuerns mittels einer durch Massenträgheit oder Fliehkraft betätigten Vorrichtung ausgelöst wird. Sie besteht darin, daß der mit mindestens zwei Freiheitsgraden auf-,
ίο gehängte Kreisel entlang der ganzen Geschoßbahn durch einen von außen in den Geschoßkopf eintretenden Luftstrahl angetrieben wird, so daß er ständig in Drehung bleibt. Der Kreisel ist dabei mit den von ihm zu steuernden Vorrichtungen beispielsweise durch Zahnräder derart verbunden, daß die Auslösung in Abhängigkeit von der vom Geschoß ausgeführten Zahl von Umdrehungen stattfindet.
ao Es ist ein Geschoß bekannt, bei dem ein im Geschoß gelagerter umlaufender Körper ständig durch einen Luftstrom angetrieben wird. Der umlaufende Körper wirkt dort nicht als Kreisel, da er außer seiner Drehung eine Bewegung gegenüber dem Geschoß nicht ausführen kann. Die Auslösung des Zünders findet nach Maßgabe der Zahl der Umdrehungen statt, die der umlaufende Körper ausgeführt hat. Da diese Zahl von der Stärke des antreibenden Luftstromes abhängig ist, die sich nicht voraus berechnen läßt, ist der Augenblick der Auslösung unbestimmt. Beim Zünder nach der Erfindung dagegen ist die Zahl der Kreiseldrehungen, die von der Stärke des Luftstromes abhängt, ohne Einnuß auf den Augenblick der Auslösung. Die Auslösung wird vielmehr eindeutig durch eine bestimmte Zahl von Umdrehungen des Geschosses selbst bestimmt.
Der Antrieb eines mit mindestens zwei Freiheitsgraden aufgehängten Kreisels durch einen Luftstrom erscheint nicht naheliegend, da zunächst befürchtet werden muß, daß der exzentrisch an der Kreiselmasse wirkende Luftstrom störende Präzessionen hervorruft. Der Erfindung liegt die Erkenntis zugrunde, daß der ungünstige Einfluß praktisch nicht wirksam wird.
Der Kreisel kann im Geschoß mit zwei Freiheitsgraden beweglich aufgehängt werden, so daß die durch die Geschoßdrehung erzielte Präzession des Kreisels eine Drehung der Kreiselachse in einer zur Geschoßachse senkrechten Ebene bewirkt. Diese Drehung wird auf eine parallel zur Geschoßachse angeordnete Achse übertragen, die die zu steuernden Vorrichtungen betätigt.
Statt dessen kann der Kreisel auch in drei Freiheitsgraden beweglich aufgehängt werden, so daß seine Achse sich senkrecht zur Geschoßachse stellt und durch ihre Bewegung die Drehung einer zur Geschoßachse parallelen Achse hervorruft, die wiederum auf die zu versteuernden Vorrichtungen einwirkt.
Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele, der Erfindung, und zwar zeigt '; '" ' ' ;
Abb. ι einen. Schnitt .durch den forderen Teil eines Zünders, der durch die Geschoß achse gelegt ist und den Kreisel nebst Zubehör zeigt. Bei dieser Anordnung besitzt der Kreisel drei Freiheitsgrade.
Abb. 2 zeigt einen ähnlicheil Längsschnitt ίο und eine Kreiselaufhängung mit zwei Freiheitsgraden.
Abb. 3, 4, und S zeigen verschiedene Einzelheiten der in Abb. i' und 2 dargestellten Zünder. '
Abb. 6 zeigt einen Axialschnitt einer abgeänderten Ausführungsform.
Abb. 7 zeigt einen weiteren Schnitt durch den Zünder und veranschaulicht die Anordnung der Einstellvorrichtung. , 2o Abb. 8 zeigt eine Ausführungsform der Einrichtung zur Entsicherung und Auslösung des Schlagbolzens.
Abb. 9 zeigt eine Sicherungsvorrichtung, die verhindert, daß der Schlagbolzen in Tätigkeit tritt, wenn der Zünder nicht auf Null gestellt ist.
Bei der Ausführungsform'nach Abb. 1 enthält der vordere Teil 1 des Zünders eine umlaufende Masse 2, deren Achse χ, χ, die1 senkrecht zur Zeichnungsebene steht, die Achse Z3 ζ des Geschosses im Punkt ο schneidet, Dieser fällt mit dem Schwerpunkt der umlaufenden Masse 2 zusammen. Die Achse χ, χ ist in einem Haltering 3 gelagert, der sich um eine senkrecht dazu stehende Achse y, y drehen kann. Letztere geht gleichfalls durch den Punkt ο und steht mithin senkrecht auf den genannten Achsen χ, χ und z, z. Die Achse y,y ist in einem Ring 4 (Abb. 6) gelagert; statt \o dessen kann auch eine Hohlkugel 8 (Abb. 1 und 2)' Verwendung finden, in deren Innern die gesamte kardanisch« Aufhängung angeordnet ist. Die umlaufende Masse 2 kann sich daher frei um drei verschiedene Achsen drehen, besitzt also drei Freiheitsgrade.
Wenn der Ring 3 fest mit dem Ring 4 oder
der Kugel 8 verbunden ist, so kann die Masse 2 sich nur um zwei beliebige Achsen drehen, wie in Abb. 2 angedeutet ist. Sie besitzt daher nur zwei Freiheitsgrade.
In beiden Fällen kann die Aufhängung sich frei um die Achse ζ, ζ drehen, und zwar kurz nachdem die umlaufende Masse 2 in Umdrehung versetzt ist.
Die Anordnung kann so getroffen sein, daß die Kreiselachse χ, χ ihre Richtung im Raum, die durch die übrigen Verbindungsteile mit dem Körper des Zünders gegeben ist, ständig beibehält. Dieser Fall tritt ein, wenn sie drei Freiheitsgrade besitzt. Besitzt sie lediglich zwei Freiheitsgrade, so stellt sie sich stets senkrecht zur Geschoßbahn ein und führt dabei die Präzessionsbewegung aus.
Nachdem die Sperre für die umlaufende Masse ausgelöst ist, wird deren Achse, deren Richtung gemäß den Kreiselgesetzen im Raum stets ungeändert bleibt, die gesamte • Aufhängung in unveränderter Lage festhalten, so daß das Geschoß bei seiner Drehung um die gemeinsame Achsen, ζ seine Drehbewegung den Zahntrieben, die mit dean Zünder verbunden und längs der Achse ζ, ζ angeordnet sind, mitteilt.
Somit ergibt sich eine relative Drehung der Achse x, X1 deren Richtung in bezug auf die Achse ζ, ζ unverändert bleibt. Die Achse χ, χ wird mithin in bezug auf das Ge- ( schoß eine Drehbewegung ausführen, die der Geschoßdrehung entgegengesetzt ist. Dabei führt sie eine Zahl von Umdrehungen aus, die der Zahl der Umdrehungen des Geschosses entspricht. Versieht man die Achse ζ, ζ mit einer Übertragungseinrichtung, beispielsweise einem Zahnrads (Abb. 2), so kann man die Drehungen der Achse χ, χ übertragen, und es ergibt sich, die Möglichkeit, auf diese Weise irgendeine im Geschoß, angeordnete Vorrichtung zu steuern oder auszulösen, wenn das Geschoß eine gewisse, vorher bestimmte Zahl von Umdrehungen ausgeführt hat.
Solche Vorrichtungen, die mit Hilfe des Kreisels gesteuert werden, können beispielsweise aus einer Sicherungseinrichtung bestehen, die die Explosion des Geschosses ver- . hindert, solange das Geschoß durch das Geschutzrohr tritt und noch eine bestimmte Entfernung vom Geschütz nicht überschritten hat. Weiterhin läßt sich eine Sperrvorrich- ±ung steuern, die den Schlagbolzen auslöst und so die Explosion hervorruft, nachdem das Geschoß eine vorbestimmte Zahl von Umdrehungen ausgeführt hat. Soll der Zünder in doppelter Weise wirksam sein, also die Explosion auch · beim Aufschlag des Geschosses hervorrufen, so kann »die Anordnung so getroffen werden, daß nach Ausführung einer bestimmten Zahl von Umdrehungen durch das Geschoß die Sicherung ausgelöst wird. Nach einer weiteren Anzahl von Umdrehungen, die beim Schießen jeweils vorher eingestellt werden können, wird dann der Schlagbolzen ausgelöst und damit die Explosion bewirkt.
Pamit der Kreisel in der vorgeschriebenen Weise arbeitet, muß die umlaufende Masse bereits im Innern des Geschützes in Umdrehung versetzt werden. Dies muß bei der Anordnung mit drei Freiheitsgraden geschehen, bevor die Sperre für die Kreiselachse aufgehoben wird._ Ferner ist es not- iao wendig, daß die der umlaufenden Masse anfänglich erteilte Bewegung aufrechterhalten
wird, solange das Geschoß seine Bahn zurücklegt. Endlich müssen die während der Flugdauer des Geschosses erzeugten Drehbewegungen auf die einzelnen Vorrichtungen übertragen werden.
Um der umlaufenden Masse anfänglich eine Bewegung zu erteilen, ist beispielsweise eine Spiralfeder 75 (Abb. S) angeordnet, die vorher gespannt ist. Sie wird ausgelöst, während
ίο das Geschoß durch das Geschützrohr tritt, und zwar entweder durch Trägheitskräfte oder durch die Zentrifugalkraft oder durch beide Kräfte.
Abb. S zeigt eine Sperrklinke 78, die in Verbindung mit einem Schlitz yj die unter der Spannung der Feder stehende Masse, also die umlaufende Kreiselmasse, sperrt. Beim Abfeuern wird die Sperrklinke durch Trägheitskräfte ausgelöst. Sie tritt dann in einen Schlitz, in dem sie beispielsweise mittels einer Feder festgehalten wird. Die Sperrklinke 78 wird im allgemeinen im Schlitz yy mittels einer nicht dargestellten Feder gehalten. Der Antrieb der Masse 2 kann auch durch die Zentrifugalkraft bewirkt werden, indem man beispielsweise gemäß Abb. 3 zwei Massen 60 exzentrisch anordnet. Beide sind mit je einer Zahnstange 61 versehen, die in die gezahnte Mantelfläche des Ringes 2 eingreift. Die Massen 60 können sich in exzentrisch angeordneten zylindrischen Bohrungen 62 bewegen, in denen Schraubenfedern 63 vorgesehen sind.
Wenn das Geschoß abgefeuert wird, bewirkt' die Zentrifugalkraft, daß die beiden Massen 60 sich gegen den Boden der Bohrungen 62 bewegen und dabei die Federn 63 zusammenpressen. Bei dieser Bewegung erteilen die Zahnstangen 61 dem Ring 2 «ine schnelle Bewegung. Danach wird der Eingriff der Verzahnungen unterbrochen.
Die Massen können auch in axialer Richtung beweglich angeordnet sein. Sie werden dann in geeigneter Weise mit der umlaufenden Masse 2 verbunden. Endlich können sie auch unter der Wirkung der tangentialen Trägheitskräfte stehen, die auftreten, wenn dem Geschoß beim Abfeuern eine plötzliche kräftige Drehbewegung erteilt wird.
Wenn die umlaufende Masse in Bewegung gesetzt und der Kreisel ausgelöst ist, so muß die Drehbewegung aufrechterhalten und zweckmäßig vergrößert werden. Dabei kann man sich beispielsweise des Luftdruckes bedienen, der am vorderen Teil des Geschosses entsteht. Zu diesem Zweck ist das Geschoß vorn mit einer axialen Bohrung 6 versehen, in die die Luft eintritt. An die Bohrung schließt ein Kanal 7 an, der schief angeordnet ist Der als Hohlkugel 8 ausgebildete Ring der Kreiselaufhängung (Abb. r und 2) ist mit einem Loch 9 versehen, durch welches die aus dem Kanal 7 tretende Luft eintritt. Das Loch 9 läuft zugleich mit der Hohlkugel um die Achse ζ, ζ um. Es ist daher exzentrisch angeordnet und liegt in der Ebene der umlaufenden Masse 2. Letztere ist an ihrem Umfang mit Zähnen oder Ausschnitten 10 versehen, die nach Art von Turbinenschaufeln wirken. Die durch das Loch 9 eintretende Luft trifft bei jeder Umdrehung der Hohlkugel auf die Schaufeln, wenn das Loch unter dem Kanal 7 vorbeigeht. Infolgedessen erhält die umlaufende Masse bei jeder Umdrehung des Geschosses einen Drehimpuls.
Die Luft, die in die Kugel durch das Loch 9 eingetreten ist, verläßt sie durch eine weitere öffnung 11 und tritt durch Öffnungen 12 in der Zünderwandung nach außen. Diese Öffnungen sind zweckmäßig so angeordnet und geneigt, daß die austretende Luft in die Unterdruckzone gerät, die sich an der Oberfläche des Geschosses bildet.
Für gewöhnlich wird die Kugel 8 festgehalten, beispielsweise durch einen kleinen Zapfen 13 (Abb. 1), der durch Trägheit in eine entsprechende Ausnehmung 14 geführt wird, wenn das Geschoß abgefeuert wird. Dabei wird die Sperre der Kugel und des Kreisels aufgehoben.
Um die Sperre der Kugel und des Kreisels zu lösen, kann man sich auch, wie beispielsweise Abb. 4 zeigt, der Zentrifugalkraft bedienen. Zur Sperrung dient dort ein kleiner Zapfen 15, der unter der Wirkung der Zentrifugalkraft in eine Ausnehmung 16 tritt und dabei eine Feder zusammendrückt, die ihn im allgemeinen mit einer Nut mit der Kugel in Eingriff hält.
An Stelle einer Hohlkugel kann auch, wie Abb. 6 zeigt, eine einzelne Scheibe 1/ verwendet werden, die auf der Achse s, ζ festsitzt. Auch diese kann mit einer öffnung 9 versehen sein, so daß bei jeder Umdrehung, des Geschosses dieses Loch einmal vor den Auslaß des kleinen Kanals 7 tritt.
Statt der beschriebenen Anordnung kann der Antrieb auch in bei Kreiseln bereits gebräuchlicher Weise vorgenommen werden. Dabei dient zum Antrieb ein ständiger Luftstrom, der auf den Umfang des Kreisels trifft. Der Luftstrom tritt dabei aus einem Kanal aus, der in der die Kreiselachse tragenden Aufhängevorrichtung vorgesehen ist. Da der Luftstrom bei dieser Anordnung seine Richtung im Raum unverändert beibehält, so werden störende Drehmomente ausgeschaltet, die etwa durch den Luftstrom hervorgerufen und zweckmäßig ausgeglichen werden.
Die Einrichtung zum Einstellen der Zeit ist in Abb. 7 dargestellt und besteht aus einer Reihe von Zahnrädern, die mit gewöhnlichen oder mit Differentialzähnen versehen sind,
und die das Zahnrad 5 ■ (Abb. 6) auf der Achse 2, ζ mit dem* Zahnrad 17 verbinden, das die Bewegung des Schlagbolzens steuert, wenn das Geschoß eine vorher bestimmte Zahl von Umdrehungen zurückgelegt hat. Gemäß der Erfindung enthält die Verzahnung nach Abb. 7 zwei Räder 18 und 19, die für gewöhnlich zwei Freiheitsgrade besitzen und erst im Augenblick des Abfeuerns miteinan- la der in Eingriff gebracht werden.
Die beiden Räder sind je mit einem der beiden Einstellräder 20 und 21 verbunden, die je nach der Zahl der Umdrehungen wirken. Sie besitzen aufgerauhte Oberflächen und ragen um ein geringes Maß durch die beiden am vorderen Teil des Geschosses vorgesehenen öffnungen hindurch.
Die beiden Räder 20 und 21 dienen dazu, die Einstellung zu erleichtern und zu beao schleunigen, wenn ein Ziel beschossen wird und wenn dabei die Einstellung nach jedem Schuß korrigiert werden soll. Dient zur Einstellung eine Zünderstellmaschine, so kann das Geschoß jeweilig unmittelbar in das Geschütz eingeführt werden, ohne daß das Ergebnis des vorherigen Schusses abgewartet wird, das durch Ermittlung der Entfernung des Sprengpunktes durch einen zu diesem. Zwecke aufgestellten .Beobachter ermittelt wird und maßgebend für die Korrektur des nächstfolgenden Schusses ist. Wenn die notwendige Korrektur gering ist, so kann sie unmittelbar darauf durch - Einstellung der Räder 20 und 21 von Hand vorgenommen werden.
Beim Abschuß bewirkt die Trägheit, daß das Rad 18 sich gegenüber dem Geschoß rückwärts bewegt. Es gelangt dabei in Eingriff mit dem Rade 19, von dem es angetrieben wird. Zugleich löst es sich von dem Rade 20, mit dem'es vorher mittels eines kleinen Ritzels 22 oder mittels einer anderen geeigneten Einrichtung in Eingriff stand.
In der wirksamen Stellung wird das Rad 18 durch eine Sperrvorrichtung festgehalten, die auf die Welle 23, die das Rad 18 trägt und sich mit ihm bewegt, einwirkt. Zugleich wird die Verbindung mit dem Rade 26 mittels einer Kupplung 24, 25 hergestellt. Die Welle des Rades 26 dringt dabei in die Welle 23 ein. Das Zahnrad 26 steht mit dem letzten Rade 79 des gesamten Zahnbetriebes in Eingriff. Letzteres ruft die Auslösung des Schlagbolzens hervor, und zwar entweder mittels eines Zapfens 28, einer Nut 29 oder eines mit ihm verbundenen Nockens.
Die Vorrichtung zur Auslösung des
Schlagbolzens mittels einer Kurvenscheibe ist im einzelnen in Abb. 8 dargestellt. Die Zeichnung zeigt eine Welle 30, die mit dem Rade verbunden ist und eine Kurvenscheibe 31 trägt, deren Begrenzungslinie mit einer geeignet angeordneten Nase 32 versehen ist. Ein Arm 33 eines Hebels 34 ruht auf der Kurvenscheibe und ist bei 35 drehbar gelagert. Der zweite Arm 36 des Hebels steht unter der Wirkung einer Zugfeder 37. Die ganz"e Einrichtung ist vorzugsweise so angeordnet, daß ihre Tätigkeit nicht durch Zentrifugalkräfte gestört wird. Während das äußere Ende des Armes 33 auf der Kurvenscheibe 30 liegt, wird der andere Arm in einer Ausnehmung oder Ringnut des Schlagbolzens 38 festgehalten, welcher somit gesperrt ist.
Wenn die Nase 32 unter dem Hebelarm 33 vorbeigeht, zieht die Feder 37 den Arm 36 zurück und gibt damit den Schlagbolzen frei. Es ist indessen notwendig, die Freigabe des Schlagbolzens zu verhindern, während der Zünder eingestellt· wird. So könnte beim Einstellen die Nase 38 beim Vorbeigehen am Arm 33 den Hebel auslösen und damit den Schlagbolzen freigeben. Um eine solche Möglichkeit auszuschließen, ist ein Vorsprung 66' vorgesehen, der während des Einsteilens des Zünders gegen einen zurückziehbaren Anschlag 67' stößt und so verhindert, daß der Arm 33 einfällt und der Schlagbolzen ausgelöst wird. Der Anschlag 67' wird beseitigt, wenn das Geschoß abgefeuert ist, und zwar entweder durch die Wirkung der axialen oder tangentialen' Trägheitskräfte oder durch die 'entstehende Zentrifugalkraft. Danach ist die Sperre für die Scheibe 31 aufgehoben. Mittels dieser Anordnung kann man das Geschoß auch benutzen, wenn die Einstellvorrichtung sich in der Nullstellung befindet. Beispielsweise geschieht das dadurch, daß man den Arm 33 in einein geringen Abstand von der Nase 32 auf der Kurvenscheibe ruhen läßt. Der Abstand entspricht einer kleinen Anzahl von Umdrehungen des Geschosses. Man kann aber auch den Schlagbolzen freigeben, nachdem man die Sicherung ausgelöst hat. ' *
Es kann vorgeschrieben sein, daß der Zünder nicht arbeiten soll, wenn vergessen worden ist, ihn einzustellen. Nimmt man an, daß die Einstellung der einzelnen Teile in Abb. 8 nach dem Zusammenbau des Geschosses derart ist, daß der Hebel 33 auf der Nase 32 am Anfangspunkt des mit 31' bezeichneten Kurventeiles ruht und daß dabei die Einstellvorrichtung auf Null steht, so entspricht der für die Einstellung zur Verfugung stehende Bogen der Strecke 66'-66". In diesem Falle kann die Einrichtung nach Abb. 9 verwendet werden. Die linke Hälfte der Zeichnung zeigt die Stellung des Schlagbolzens nach der Lösung der Sperre 36. Dieser Fall tritt ein, wenn die Nase 32 unter dem Arm vorbeigegangen ist und ihn ausgelöst hat. In dieser Stellung ruht die Spitze 46 des
Schlagbolzens auf einem Schieber 56, der wie ein Schloßriegel wirkt. Der Schlagbolzen tritt dabei in eine Ausnehmung 68 des Schiebers 56 und hält ihn somit fest. In dieser Stellung bleibt die Zentrifugalkraft unwirksam, und der Zünder verharrt in der gesicherten Stellung. Wenn es gewünscht ist, daß für den Fall, daß die Einstellung versehentlich in der Nullstellung steht, also unwirksam ist, der Kreisel seine Drehung auf die Scheibe 31 nicht überträgt und ihr so eine falsche Einstellung gibt, so kann man eine Sperrvorrichtung benutzen, die aus einem Vorsprung 66" an der Scheibe 31 (Abb. 8) besteht und bei ihrer Bewegung auf einen Anschlag 67" stößt. Die Teile 66" und 67" sind zweckmäßig so angeordnet, daß sie die Wirkung der beiden übrigen Anschläge 66' und 67' nicht stören. Beispielsweise kann man die beiden Anschlagpaare in verschiedenen Höhen übereinander anordnen.
Wenn im gewöhnlichen Fall der Zünder eingestellt und der Hebel in Abb. 8 angehoben ist, so tritt der Hebelarm 36 in die Ringnut 38, die mit konischen Begrenzungsflächen versehen ist. Dabei wird der Schlagbolzen angehoben und eine Feder 69 gespannt. Die Spitze 46 wird aus der Vertiefung 68 herausgezogen und gibt infolgedessen den Schieber 56 frei, der sich darauf in der nachstehend beschriebenen Weise bewegen kann.
Auch in diesem Fall besteht die Möglichkeit, den Zünder in der Nullstellung zu verwenden, indem man den Arm 33 auf der Scheibe 31 in einem Abstand ruhen läßt, der einer Zahl von Umdrehungen entspricht, die sich aus der für die Auslösung 'der Sicherheitsvorrichtung vorher eingestellten Umdrehungszahl und einigen zusätzlichen Umdrehungen zusammensetzt.
Handelt es sich um einen Aufschlagzünder oder um einen Doppelzünder, der sowohl durch Aufschlag als auch durch Zeitauslösung in Tätigkeit gesetzt wird, so ist es notwendig zu verhindern, daß der Schlagbolzen· oder der bewegliche Teil der beiden Elemente Schlagbolzen und Zündhütchen, die die Entzündung der Sprengladung bewirken, wenn sie aufeinandertreffen, die Entzündung hervorrufen, bevor der Abschuß erfolgt ist oder während das Geschoß sich im Innern des Geschützlaufes oder in einem geringen Abstand von der Mündung befindet. Diese Möglichkeit wird durch die Anordnung; nach Abb. 10 ausgeschlossen,

Claims (11)

  1. Patentansprüche:
    i. Zünder für Geschosse, die während des Fluges eine Drehbewegung ausführen, bei welchem die Vorrichtungen zur Sicherung, Auslösung und Zündung· sowie andere Einrichtungen durch einen Kreisel gesteuert werden, der im Augenblick des Abfeuerns mittels einer durch das Trägheitsvermögen oder die Fliehkraft gesteuerten Vorrichtung ausgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreiselmasse mindestens zwei Freiheitsgrade besitzt und daß die Drehbewegung des Kreisels während des ganzen Fluges des Geschosses durch einen in eine auf dem Geschoßkopf vorgesehene Bohrung eindringenden kontinuierlichen oder intermittierenden Luftstrahl aufrechterhalten wird und daß der Kreisel, beispielsweise durch Zahnräder, mit den zu steuernden Vorrichtungen verbunden ist, so daß diese in Abhängigkeit von der vom Geschoß ausgeführten Zahl von Umdrehungen ausgelöst werden.
  2. 2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisel im Geschoß in zwei Freiheitsgraden beweglich aufgehängt ist, so daß seine Achse sich in einer zur Geschoßachse senkrechten Ebene bewegt, und daß diese Bewegung die Drehung einer parallel zur Geschoßachse angeordneten Achse hervorruft, die ihre Bewegung auf die zu steuernden Vorrichtungen überträgt. go
  3. 3. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisel im Geschoß in drei Freiheitsgraden beweglich aufgehängt ist,, so- daß seine Achse nach der Freigabe sich senkrecht zur Geschoßebene stellt und durch ihre Bewegung die Drehung einer zur Geschoßachse parallelen Achse hervorruft, die mit den einzelnen zu steuernden Vorrichtungen verbunden ist.
  4. 4. Zünder nach Anspruch 1 bis 3, in welchem die umlaufende Kreiselmasse mittels einer Feder in Drehung versetzt wird, die beim Abschuß ausgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder in der Drehebene der Masse aufgewickelt ist, die sie in Drehung zu versetzen hat.
  5. 5. Zünder nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anlauf desKreisels vom Kreisel unabhängige Massen vorgesehen sind, die eine Bewegung ausführen, wenn das Geschoß das Geschütz verlassen hat.
  6. 6. Zünder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Trägheitskräfte angetriebenen und zum Anlauf des Kreisels benutzten Massen radial beweglich angeordnet sind, so daß sie sich unter der im Geschoß außerhalb der Geschützmündung entstehenden Zentrifugalkraft bewegen.
  7. 7. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Vorderteil
    des Geschosses in den Zünder eintretende Luftstrom stoßweise auf Schaufeln o. dgl. der Kreiselmasse oder eines damit verbundenen Teiles einwirkt.
  8. 8. Zünder nach Anspruch y, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisel in einer Hohlkugel angeordnet ist, die eine Öffnung aufweist, welche bei jeder Umdrehung an der Mündung eines den Luftstrom führenden Kanals vorbeigeht und so angeordnet ist, daß die eintretende Luft auf die umlaufende Masse des Kreisels trifft und ihr bei jeder Umdrehung einen Drehimpuls erteilt.
  9. 9. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Freigabe der Kreiselaufhängung und zur Steuerung der Sicherung und des Schlagbolzens der Luftdruck benutzt wird, der am vorderen Teil des Geschosses während dessen Bewegung im Geschützlauf entsteht, und daß insbesondere zur Steuerung der Unterschied zwischen den Drucken benutzt wird, denen das Geschoß einerseits während der Be^ schleunigungszeit und andererseits während der darauffolgenden Zeit, in der sich die normale Strömung ausgebildet hat, ausgesetzt ist.
  10. 10. Zünder nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verzögerung der Freigabe der Kreiselaufhängung der Sperrkörper luftdicht in einem Zylinder angeordnet ist, der mit der äußeren Luft durch eine Öffnung in Verbindung steht, die so angeordnet ist, daß die Freigabe in Abhängigkeit von dem Unterschied zwischen dem statischen und dem dynamischen Luftdruck erfolgt.
  11. 11. Zünder nach Anspruch 1 mit einer vom Kreisel betätigten Vorrichtung zur Auslösung des Schlagbolzens nach der eingestellten Umdrehungszahl des Geschosses, dadurch gekennzeichnet, daß in dem vom Kreisel angetriebenen Räderwerk eine Kurvenscheibe vorgesehen ist, deren jeweilige Stellung von außen durch die Einstellräder beeinflußt wird und auf einen schwingenden Sperrhebel wirkt, derart, daß, nachdem das Geschoß die vorgeschriebene Zahl von Umdrehungen ausgeführt hat, der Sperrhebel vom Schlagbolzen zurückgezogen wird, wobei eine Einrichtung vorgesehen ist, die verhindert, daß der Schlagbolzen während der Einstellung des Zünders freigegeben wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEA64811D 1931-01-23 1932-01-23 Zuender fuer Drallgeschosse Expired DE657644C (de)

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DEA64811D Expired DE657644C (de) 1931-01-23 1932-01-23 Zuender fuer Drallgeschosse

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