DE656995C

DE656995C - Bewegungsvorrichtung fuer Absperrorgane

Info

Publication number: DE656995C
Application number: DESCH110008D
Authority: DE
Original assignee: Schaeffer & Budenberg GmbH
Current assignee: Schaeffer & Budenberg GmbH
Priority date: 1936-05-23
Filing date: 1936-05-23
Publication date: 1938-02-19

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bewegungs vorrichtung für Absperr organe, insbesondere für heiße Betriebsmittel, z. B. Dampf, mit zwei konzentrischen Spindeln von verschiedengängigem Gewinde. Mit dieser Bewegungsvorrichtung soll eine schnelle Hub- und eine langsame Öffnungsanfangs- und Schließendbewegung ausgeführt werden. Die langsame Öffnungsanfangs- und Schließendbewegung gestattet, entsprechend dem bekannten Momentensatz, hohe Kräfte auszuüben. Während der Hubbewegung, wenn diese Kräfte nicht erforderlich sind, kann eine entsprechend schnelle Bewegung einsetzen. Zur Lösung dieser Aufgabe sind Ausführungsformen bekanntgeworden, bei denen abwechselnd ein Gewinde mit großer Steigung und ein Gewinde mit kleiner Steigung in Tätigkeit gesetzt wird. Hierzu werden die verschiedenen Gewindehülsen miteinander ge- bzw. entkuppelt. Da für die beiden verschiedenen Bewegungsvorgänge mehrere Gewindespindeln erforderlich sind, so sind komplizierte Kupprungsmechanismen erforderlich.

Diese haben weiter den Nachteil, daß sie einen sperrigen Aufbau bewirken, so daß die einzelnen Teile bei Verwendung der Bewegungsvorrichtung für Absperrorgane mit heißen Betriebsmitteln, wie z. B. Dampf, sich unterschiedlich erwärmen bzw. abkühlen. Die Folge davon ist, daß sich die einzelnen Teile werfen und festklemmen, so daß die ganze Bewegungsvorrichtung unbrauchbar wird.

Eine wesentlich einfachere und betriebssichere Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die ■ Spindeln derart ausrückbar miteinander gekuppelt sind, daß sie sich bis zum Aufsetzen des Ventils auf den Sitz gemeinsam drehen und die Innienspindel sich daher entsprechend der Steigung des Außengewindes der Außenspindel axial verschiebt, während nach dem Aufsetzen des Ventils die Spindeln entkuppelt werden und die axiale Fortbewegung der Innenspindel nur noch entsprechend der Steigungsdifferenz beider Gewinde und daher mit erhöhter Kraftwirkung erfolgt.

Das gemäß der Erfindung verwendete Differentialgetriebe mit konzentrischer Anordnung zweier Spindeln von verschiedener Steigung ist an sich bekannt. In seiner bekannten Form dient es aber nur dazu, eine besonders große oder besonders kleine Bewegungsgeschwindigkeit zu erzielen. Eine Kupplung bzw. Entkupplung zwischen den einzelnen Spindeln ist dort nicht vorgesehen.

In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, daß beide Spindeln unabhängig voneinander antreibbar sind und bis zum Aufsetzen des Ventils oder bis zur durch besondere Anschläge bewirkten Verhinderung der Drehung der Innenspindel letztere zusätzlich in demselben Sinne wie die Außenspindel angetrieben wird.

Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.

Claims

In Abb. ι besteht das Ventil in bekannter Weise aus einem Gehäuse i, einem Bügelaufsatz 2, einer Innenspindel 3, einer Stopfbüchse 5, einem Ventilkörper 6, einem Ge-_ti häusesitz 7 und einem Handrad 8, Die Inne/j||r spindel 3 ist in einer Außenspindel 4 gefühifK die ihrerseits in der mit dem Bügelaufsatz "# fest verbundenen Gewindebuchse 9 beweglich ist. Die Innenspindel 3 besitzt in der Ebene I-1, von der ein Schnitt in Abb. 2 dargestellt ist, eine Aussparung, in die ein Stift 12 hineingreift, der in einer entsprechenden Aussparung der Außenspindel 4 gelagert ist und durch eine Feder 13 in die Aussparung der Innenspindel 3 gepreßt wird.

Die Wirkungsweise dieser Bewegungsvorrichtung ist folgende: Bei der Hubbeweguing läuft die Innenspindel 3 wegen des Stiftes 12 gleichmäßig mit der Außenspindel 4. Die Hubbewegung entspricht also der Gewindesteigung des Außengewindes der Außenspindel 4, der das Gewinde der Gewindebuchse 9 entspricht, und ist normal. In dem Augenblick, in* dem der Ventilkörper 6 auf die Dichtungsfläche 7 trifft, wird die Iiinienspindel 3 gegen Drehen gehalten. Bei Weiterdrehen des Handrades 8 dreht sich die Außenspindel 4 weiter, wobei der Stift 12 entgegen der Kraft der Feder 13 aus der in der Iiinenspindel 3 befindlichen Aussparung herausgedrückt wird. Hat das Außengewinde der Außenspindel 4 eine größere Gewindesteigung als das der Innenspindel 3, so erfolgt nunmehr die axiale Fortbewegung der Innenspindel entsprechend der Steigungsdifferenz beider Gewinde und daher mit erhöhter Kraftwirkung.

In Abb. 3 bezeichnen gleiche Zahlen gleiche Teile. Hier wird nicht nur die Außenspindel 4, beispielsweise über das Zahnrad 14, angetrieben, sondern auch die Innenspindel 3,, beispielsweise über das Zahnrad15. Wenn bei der Hubbewegung sowohl die Außenspindel 4 als auch die Innenspindel 3, die mit Gewinden gleichen Drehsinnes versehen sind, in der gleichen Richtung gedreht werden, so addieren sich die Bewegungen, was eine sehr schnelle Iiubbewegung mit sich bringt. Wird im Augenblick des Dichtschließens, beispiels-■ weise durch Eingreifen des Ansatzes ι ο in :*ten Nocken 11 oder durch das Auftreffen ''des Kegels 6 auf die Dichtfläche 7, ein WeiterfClrohen der Innenspindel 3 verhindert, wobei zwischen Innenspindel 3 und Antiiebswerk eine vom Drehmoment abhängige Kupplung, wie sie beispielsweise in Abb. 2 dargestellt ist, oder eine Reibungskupplung Verwendung findet, so ist nunmehr nur noch die Differenz zwischen der Steigung des Gewindes der Außenspindel 4 und der des Gewindes der Innenspindel 3 wirksam, so daß ebenfalls eine hohe Anpreßkraft erzielt wird.

Pa ϊ ε ν τλnspr ü che:

i. Bewegungsvorrichtung für Absperrorgane, insbesondere für heiße Betriebs: mittel, ζ. B. Dampf, mit zwei konzenr trischen Spindeln von verschiedengängigem Gewinde, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindeln derart ausrückbar miteinander gekuppelt sind, daß sie sich bis zum Aufsetzen des Ventils auf den Sitz gemeinsam drehen und die Innenspindel sich daher entsprechend der Steigung des Atißengewindes der Außenspindel axial verschiebt, während nach dem Aufsetzen des Ventils die Spindeln entkuppelt werden und die axiale Fortbewegung der Innenspindel nur noch entsprechend der Steigungsdifferenz beider Gewinde und daher mit erhöhter. Kraftwirkung erfolgt. :
2. Bewegungsvorrichtung für Absperrorgane, insbesondere für heiße Betriebsmittel, z. B.
Dampf, mit zwei koinzentrischen Spindeln von verschiedengängigem Gewinde, dadurch gekennzeichnet, daß beide Spindeln unabhängig voneinander antreibbar sind und bis zum Aufsetzen des Ventils oder bis zur durch besondere Anschläge bewirkten Verhinderung der Drehung der-Innenspindel letztere zusätzlich in Semseiben Sinne wie die Außenspindel angetrieben wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen