-
Mehrstufiger Chlorkompressor Die Erfindung betrifft einen mehrstufigen
Chlorkompressor, bei der die Umschaltung für Hintereinander- und Parallelbetrieb
der Stufen durch Ventile erfolgt, die entweder von Hand aus oder selbsttätig gesteuert
werden.
-
Derartige Kompressorenschaltungen sind bereits verschiedentlich bekanntgeworden.
Sie haben jedoch alle den Nachteil, daß die Organe, die zur Umschaltung für Hintereinander-
und Parallelbetriebsstufen dienen, infolge ihrer naturbedingten Lage bei Chlorkompressoren
stark der Berührung mit Säure ausgesetzt sind. Da die Umschaltorgane je nach der
Betriebsweise der Kompressorenanlage oft längere Zeit geschlossen sind, sammelt
sich vor ihnen eine größere Menge von Säure an, die dann beim Öffnen derselben in
den zweiten Kompressor oder in die Ableitung eindringen kann und sich dort schädlich
auswirkt.
-
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, daß die Druckleitungen
der einzelnen Stufen unmittelbar in Windkessel einmünden, an denen die Umschaltorgane
angeordnet sind. Dabei wird die etwa durch die Druckleitung mitgerissene Säure in
den Windkesseln abgeschieden. Auf diese Weise wird eine jede Verunreinigung der
zweiten Kompressorstufe und eine Beschädigung der Ventile durch mitgerissene Säure
auf die einfachste Weise vermieden, wobei gleichzeitig von den bekannten Vorteilen
der Windkesseleinschaltung Gebrauch gemacht wird.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
-
In der Abbildung sind die Räume des kleinen doppelt wirkenden Hochdruckzylinders
mit 1 und die Räume des doppelt wirkenden Niederdruckzylinders mit II bezeichnet.
Das mit etwa Atmosphärendruck angesaugte Chlorgas tritt durch die Saugleitung 8
in die Räume unterhalb der Stopfbüchsen der beiden Zylinder ein, so daß die Stopfbüchsen
drucklos sind. In die Verbindungsleitung der beiden Zylinder sind Absperrorgane
oder Ventile eingebaut. Eine derartige Kompressorenanlage kann entweder in Nacheinanderschaltung
oder Parallelschaltung von Hochdruck- und Niederdruckzylindern betrieben werden.
-
Die Zylinder werden durch öffnen der Ventile 12 und 1.4 und durch
Schließen der Ventile 18, 19, 22 hintereinandergeschaltet. Dabei gelangt das durch
die Rohrleituhg 8 angesaugte Gas aus dem Raum unterhalb der Stopfbüchse des Niederdruckzylinders
7 durch die Rohre 27 und 25 in die Zylinderräume II und wird durch die Rohre 24
und 26 in den Windkessel 13 ausgestoßen, der eine Ablaßvorrichtung für die mitgerissene
Säure besitzt. Aus dem Windkessel 13 gelangt das vorkomprimierte Gas durch das geöffnete
Ventil 12, an das infolge seiner Lage am
Windkessel mitgerissene
Säure nicht gelangen kann, in die Rohrleitung i i und 21 und in die Räume I des
Hochdruckzylir@: ders 6, während das Ventil 22 geschlösäen bleibt. Das in der Hochdruckstufe
a.uf@.E l druck gebrachte Gas wird durch die Po"l und 16 in den Windkessel 1o und
durch-ä5 offene Ventil 14 über die Rohrleitung 15 zur Verbrauchsstelle geleitet.
Das Ventil 14 ist dabei am oberen Teil des Windkessels io angeordnet, so daß etwa
durch die Rohre 9 und 16 mitgerissene Säure in diesem abgeschieden wird und nicht
an das Abschlußorgan 14 gelangen kann Durch einen am Windkessel 1o vorgesehenen
Hahn kapn die mitgerissene Säure abgelassen werden.
-
Werden zur. Erhöhung der Ansaugleistung die Zylinder 6 und 7 parallel
geschaltet, so werden die Ventile 12 und 14 geschlossen. Diese Umschaltventile sind
an den Windkesseln io und 13 derart angebracht, daß sich, wie oben erwähnt, an ihnen
keine Säure ansammeln kann, weil diese sich vorher in den Windkesseln io und 13
abscheidet. Der Zylinder 7 saugt in der gleichen Weise, wie bereits beschrieben,,
sein Gas über die Leitungen 8, 25 und 27 an und drückt es durch die Leitungen 24
und 26 in den Windkessel 13. Der Hochdruckzylinder 6 saugt das von der Saugleitung
8 kommende und den Zylinder-raum unter der Stopfbüchse anfüllende Gas über
die Leitung 23 durch das offene Ventil 22 und die Rohre i i und 21 ein und stößt
es durch die Rohre 9 und 16 in den Windkessel io aus. Da die Ventile 18 und i9 offen,
dagegen die Ventile i2 und 14 geschlossen sind, so gelangt das geförderte Gas durch
die Rohre .z7 und 2o mit niederem Druck zur `''er-Iirauchsstelle.
-
Sollen die Zylinder 6 und 7 voneinander 'getrennt arbeiten, so wird
beispielsweise noch das Ventil 14 geöffnet und das Ventil 18 geschlossen. Das Gas
aus dem Windkessel 13 gelangt dann über das Ventil i9 und die Rohre 2o, 17 zu der
einen Verbrauchsstelle, und das Gas aus dem Windkessel io gelangt über das Rohr
15 zu einer anderen Verbrauchsstelle. 'Wenn schließlich eine der beiden Maschinenseiten
völlig stillgesetzt wird, so kann man mit der anderen Maschinenseite allein weiterarbeiten.
-
Die Windkessel können zur Säureabscheidung auch bei einfach wirkenden
Zylindern angebracht sein, bei denen naturgemäß nur ein Teil der Rohrleitungen Verwendung
findet.