DE655048C

DE655048C - Thermisches Relais fuer Heizungsregelung von Eisenbahnfahrzeugen

Info

Publication number: DE655048C
Application number: DEN37420D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Friedrich V Schuetz
Original assignee: Julius Pintsch AG
Current assignee: Julius Pintsch AG
Priority date: 1934-11-17
Filing date: 1934-11-17
Publication date: 1938-01-10

Description

Bei Eisenbahnfahrzeugen erfolgt die Regelung der Heizung in der Weise, daß die Menge des aus einer längs des Wagens verlaufenden Hauptleitung in die zu den Abteilen führenden Abzweigkanäle eintretenden Heizmittels durch verstellbare Steuerorgane geändert wird, die von in den Abteilen angeordneten Temperaturfühlern betätigt werden.

Es ist bereits bekannt, die Regler als thermische Relais auszubilden, bei denen die Drucksteigerung, die bei Einschaltung der -elektrischen Beheizung eines mit verdampf ender, niedrigsiedender Flüssigkeit gefüllten Verdampfungsgefäßes durch ein im beheizten Raum angeordnetes Kontaktthermometer in dem Verdampfungsgefäß und dem an dieses angeschlossene, eine bewegliche Wand enthaltende Gefäß des thermischen Relais hervorgerufen wird, zur Betätigung des Steuerorgans für die Heizmittelzufuhr dient.

Bei bekannten thermischen Relais dieser Art ist es erforderlich, um ein Einwirken der hohen Heizmitteltemperatur auf die verdampfende Flüssigkeit des thermischen Relais zu vermeiden, das die verdampfende Flüssigkeit enthaltende Gefäß räumlich' von der warmen Heizmittelleitung zu trennen. Die Betätigung der Steuerorgane muß dann über lange mechanische Gestänge oder DruckfLüssigkeitsübertragungen bewirkt werden, eine Anordnung, für die der erforderliche Raum häufig nicht , zur Verfügung steht.

Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß das Verdampfungsgefäß der Kühlung durch die Außenluft ausgesetzt ist, so daß das die bewegliche Wand enthaltende Gefäß im Wageninnern, in der Nähe der Heizmittelleitung oder in ihr angeordnet werden kann und bei gedrungener Bauart der ganzen Anordnung Übertragungsgestänge zwischen der beweglichen Wand des thermischen Relais und dem zu betätigenden Steuerorgan vermieden sind.

Diese Anordnung des Verdampfungsgefäßes in der Außenluft hat hierbei nicht den Zweck, die Außentemperatur zu messen und für die Regelung maßgeblich zu machen, sondern dient lediglich dazu, die Verwendung einer niedrigsiedenden Flüssigkeit, beispielsweise Äther, für das thermische Relais zu ermöglichen, die schon bei geringer Temperaturerhöhung, also kurzer Beheizung, Drücke entwickelt, die zur Verstellung des Steuerorgans ausreichen, so daß das Relais sehr rasch anspricht. Daß der die bewegliche Wand enthaltende Teil des Gefäßes der Heizmitteltemperatur ausgesetzt ist, beeinträchtigt dabei die Wirkung des thermischen Relais nicht, da der Druck in der Gefäßanordnung sich stets nach der Temperatur der kältesten Stelle, also nach der des von der Außenluft gekühl-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Friedrich v. Schütz in Berlin-Lichterfelde-Wesi.

Claims

ten Verdampfungsgefäßes richtet. Die Erwärmung des die bewegliche Wand enthaltenden

' Teiles hat außerdem den Vorteil, daß 'ein Niederschlagen des im Verdampfungsgefäß bei Beheizung entwickelten Dampfes vermieden wird, was ebenfalls dazu beiträgt, -daß' der Regler sehr schnell anspricht.

In der Zeichnung sind zwei Atisführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar

ίο zeigt

Abb. i- einen für eine Warmluftheizung bestimmten Regler,

Abb. 2 einen Regler für eine Dampfheizung. Der in der Warmluftleitung ι angeordnete, unten am Boden des Gefäßes 2 befestigte und oben durch einen Deckel abgeschlossene Federungskörper 3 betätigt, wenn er infolge Drucksteigerung in seinem Innern ausgedehnt wird, gegen die Wirkung der Rückzugsfeder 4 den Winkelhebel 5, der eine nicht dargestellte Klappe der Leitung 1 verstellt. An den Federungskörper 3 ist unten ein Rohr 6 angeschlossen, das durch den Fußboden 7 des Wagens nach außen geführt ist. In dem unten verschlossenen Rohr 6 befindet sich eine geringe Menge leicht verdampfender Flüssigkeit, beispielsweise Äther. Diese wird durch die am unteren Ende des Rohres 6 angeordnete Heizwicklung 8 erwärmt und zum Ver-, dampfen gebracht, sobald ein in dem beheizten Raum angeordnetes Kontaktthermometer den Stromkreis der Heizwicklung 8 schließt! Bei der Einrichtung nach Abb. 2 ist in dem am Eintritt des Dampfes aus der Hauptleitung 9 in den Heizkörper 10 angebrachten Ventil 11 ein. unten fest mit dem Ventilgehäuse verbundener Federungskörper 3 angeordnet, dessen Deckel bei Ausdehnung des Federungskörpers den Ventilsitz 12 abschließt. Das unten sich an den Federungskörper 3 anschließende Rohr 6 ragt in einen unten offenen, den Fußboden 7 durchdringenden Schacht 13 und ist so der Außenluft ausgesetzt. Die Beheizung des Rohres 6 erfolgt in der gleichen Weise wie bei dem in Abb. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Spule S, die durch ein im beheizten Raum angeordnetes Kontaktthermometer ein- und ausgeschaltet wird.

Pa τ ε ν tan st r u c 11:

Thermisches Relais für Heizungsregelung von Eisenbahnfahrzeugen, bei dem die Drucksteigerung zur Betätigung des Steuerorgaris für die . Heizmittelzufuhr bei Einschaltung der elektrischen Beheizung eines mit verdampfender, niedrigsiedender Flüssigkeit gefüllten Verdampfungsgefäßes durch ein im beheizten Ratim angeordnetes Kontaktthermometer in-dem Verdampf ungsgefäß und dem an dieses angeschlossenen, eine bewegliche Wand enthaltenden Gefäß hervorgerufen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdampfungsgefäß (6) der Kühlung durch die Außenluft ausgesetzt ist, so daß das die bewegliche Wand enthaltende Gefäß (3) im Wageninnern, in der Nähe der Heizmittelleitung (1) oder' in ihr angeordnet werden kann und bei gedrungener Bauart der ganzen An-Ordnung Übertragungsgestänge zwischen der beweglichen Wand 'des thermischen Relais und dem zu betätigenden Steuerorgan vermieden sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen