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Verfahren zur Herstellung eines Pulvers zum Fangen von Schaben Nach
dem Stande der heutigen Forschungen sind die für die Bekämpfung aller Schabenarten
bisher angewandten Mittel, meist Futtergifte, unzulänglich.
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Soweit diese Mittel Giftstoffe enthalten, sind sie gefährlich für
den Menschen und die Haustiere und in ihref Auswirkung durch Verwesung der vergifteten
Tiere in ihren Verstecken Schmutz- und Krankheitserreger. Selbst die Anwendung hochgiftiger
Gase kann den fortgesetzten Zuzug des Ungeziefers von außen nicht verhindern. Z.
B. werden die Eikokons der orientalischen Küchenschaben, die vor dem Ausschlüpfen
der jungen Tiere etwa 3 Monate in ihren tiefsten Verstecken liegen, durch ihre harte
Hornhaut gegen diese Giftgase bei normaler Anwendung ausreichend geschützt. Solche
Verfahren scheiden auch wegen der Wirtschaftlichkeit für kleine Betriebe, Küchen,
Wohnräume in der Mehrzahl vollständig aus.
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Nach der vorliegenden Erfindung werden diese Tiere durch ein Pulver
unschädlich gemacht, das diese an der Fortbewegung hindert, sie leicht in Behältern
mit glatten aufsteigenden Wänden festhält und ohne Verwendung von irgendwelchen
Giftstoffen in kurzer Zeit verenden läßt.
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Bekannt sind Fangvorrichtungen, die meist den Zweck hatten, das Ungeziefer
durch einen Köder- in einen Behälter zu locken, in dem, gesichert gegen Mensch und
Haustiere, Gifte verwandt wurden. Fallen, in denen das Ungeziefer festgehalten werden
sollte, haben sich aber für Schaben in der Praxis nie bewährt.
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Weiterhin ist bekannt, daß Mineralstoffe verschiedener Art zum Verdünnen
giftiger Ungezieferbekämpfungsmittel dienen. Diesen Mitteln sind auch Klebstoffe
beigemischt, um sie z. B. bei dein Schutz von Pflanzen auf diesen haften zu lassen.
Ebenso wurden solche staubfeinen Mineralpulver angewandt, um den hineingeratenen.
Insekten die Möglichkeit zu nehmen, aus der grundlosen Masse, teilweise mit Giftstoffen
vermischt, wieder herauszukommen. Ebenfalls wurden wasseranziehende Mineralstoffe
mit Köder vermischt, die, von den Tieren gefressen, im Magen und Darm verhärteten
und den Tod der Tiere verursachten.
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Die Füße der Schaben sind nun mit Haftballen versehen, mit deren Hilfe
sie ohne Verzögerung ihrer Laufgeschwindigkeit an den glattesten, senkrechten Flächen
hochlaufen können. Diese Haftballen wirken wie winzige Saugscheiben und sind mit
einem Sekret befeuchtet.
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Um diese Haftballen nach der Erfindung unwirksam zu machen, bedarf
es eines Gemisches von Stoffen, wie Zement oder Gips, die durch die von den Füßen
der Tiere selbst ausgehende Feuchtigkeit, dem Sekret, abbinden und erhärten und
damit das Haften der Ballen an glatten Flächen verhindern. Da das ölhaltige' Sekret
jeder Verschmutzung der Haftballen entgegenwirkt, so müssen zur Erhöhung
der
Haftfähigkeit des Mittels auch lösliche Klebstoffe zugesetzt werden. Die Eigenart
der Schaben, in stetiger Wiederholung auch ohne Anlaß ihre Fühler durch; ihre Kiefer
zu ziehen und ihre Beine zu 15i2#14, lecken (sie besitzen 'außergewöhnlich gr@üe:
Speicheldrüsen), hätte bei Anwendung @@ reinen mineralischen Stoffen nur eine reim=
gende Wirkung, während die. zugesetzten Klebstoffe diese Wirkung unterbinden. Mit
Rücksicht auf die winzig kleinen Saugscheiben, die nur unter dem Mikroskop zu erkennen
sind, muß jedes kleinste poröse Körnchen des erfindungsgemäß hergestellten Pulvers
reit Klebstoff versehen sein.
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Um dem Pulver noch eine gewisse Glätte zu verleihen, und dadurch die
Fängigkeit zu erhöhen, wird noch Talkum zugesetzt. Um die Schaben anzulocken, werden
diesem Pulver geeignete Köderstoffe zugemischt.
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Durch die Zusammensetzung und Herstellung des Pulvers wird ferner
erreicht, daß ohne irgendwelche Giftstoffe das gefangene Ungeziefer auch in kurzer
Zeit verendet. Die einzelnen Teilchen des Gemisches dringen in die Hautporen und
Atmungsorgane ein und verkleben sie durch Zusammenballen und Hartwerden der mineralischen
Stoffe.
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So wird durch das erfindungsgemäße Pulver zum erstenmal ermöglicht,
in offenen Behältern mit glatten, steil ansteigenden Wänden unter Kbntrolle ohne
irgend«,elche Gifte und in hygienisch einwandfreier Weise Schaben zu fangen und
zu vernichten. Auch werden alle von außen neu eindringenden oder mit Pack- oder
Brennmaterial und Rohstoffen neu eingeschleppten Tiere unbedingt abgefangen und
so jede Schabenplage endgültig verhindert.
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Als wasserbindende Stoffe sind Zement, Gips, Kalk oder Kreide zu verwenden.
Wasserlösliche Klebstoffe, die mit einem der vorerwähnten Stoffe vermischt werden,
sind ins-
besondere Dextrin, Kleisterpulver oder Ge- |
treidemehl. Ein Zusatz von Talkum erhält |
'elf'J Mischung von wasserbindenden und |
-@ ei<löslichen Stoffen bis zu einem gewissen |
'#tgkeitsgrad locker, |
bgleich einige der vorerwähnten Stoffe |
J@@mits für sich auf den Geruchssinn der Scha- |
'fien einwirken und diese anlocken, ist es jedoch zweckmäßig, dem Pulver noch eine
besondere Witterung zu verleihen, indem etwas Anis oder Süßstoffe beigefügt werden.
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Um jedes Teilchen der wasserbindenden Stoffe mit Klebstoff zu versehen,
wird zuerst ein inniges Gemisch dieser Stoffe hergestellt, dem dann Talkum und Köderstoffe
zugesetzt werden.
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Das günstigste Mischungsverhältnis der Bestandteile des Pulvers richtet
sich nach deren Eigenschaften bezüglich Struktur und Klebkraft. Ein besonders wirksames
Pulver kann aus Dextrin, Talkum, Zement und Gips, etwa im Verhältnis i : 2 :2 :
io in entsprechender Weise miteinander vermischt, hergestellt werden. Die Mischung
wird darin mit Wasser vermengt, getrocknet und so weit vermahlen, daß der wesentlichste
Anteil durch ein Sieb von 4000 Maschen auf i qcm fällt.