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Vorrichtung zum Wegnehmen der Fäden aus dem Fadenkreuz, insbesondere
für Kettenanknüpfmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Wegnehmen
der Fäden aus dem Fadenkreuz mittels bewegbarer Kreuzstäbe und mit ihnen zusammenwirkender
Kreuzschnüre, insbesondere für Kettenanknüpfmaschinen.
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Überall in der Technik, wo eine genau bestimmte Reihenfolge der Fäden
in Fadenschichten, z. B. in einer Webkette, gefordert wird, sichert man diese Reihenfolge
dadurch, d.aß man die Fäden abwechselnd über und unter zwei oder mehrere quer zum
ganzen Fadensystem zwischen den Fadenschichten angeordnete Kreuzschnüre oder Kreuzstangen
legt.
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Bei gewissen Waren ist es erwünscht, die Fäden in kleinen Gruppen
von zwei oder mehreren Fäden zu unterteilen. In diesem Falle führt man die Fäden
jeder dieser kleinen Gruppen gemeinsam über bzw. unter die Kreuzschnüre.
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Wenn nachstehend angegeben wird, daß die Vorrichtung einen Kantfaden
bzw. mehrere Kantfäden abtrennt, dann ist dies so zu verstehen, daß sie jeweils
den Faden bzw. die Fädengruppe abtrennt, der bzw. die der Fädenschichtkante am nächsten
liegt. Der Einfachheit halber wird nachstehend die Einzahl Faden unter der Voraussetzung
benutzt, daß damit nicht bloß neineinzelner Faden, sondern gegebenenfalls auch eine
Fädengruppe gemeint ist.
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Zahlreiche Versuche sind gemacht worden, um das Abtrennen einzelner
Fäden (Fädengrupp;en) zu ermöglichen. Hierzu wurden bisher @einzelne Kreuzschnüre
(bzw. Kreuzstangen) benutzt, die durch umlaufende hohle Kreuzstäbe o. dgl. hindurchgeführt
waren. Solche Vorrichtungen waren jedoch im allgemeinen ziemlich verwickelt und
wiesen folgende Mängel .auf i. Die Fäden konnten sich im Winkel zwischen der Kreuzschnur
und der Spitze des Kreuzstabes leicht festklemmen; z. der Kreuzstab konnte sich
infolge einer unzweckmäßigen Formgebung leicht mit seiner Spitze im Garn, z. B.
in haarigem Wollgarn, verwickeln, so daß sich das Garn festklemmte; 3. durch die
Bewegung der Kreuzstäbe, die sich drehen oder ;große Schwenkungen machen, wurde
das Garnerheblich abgenutzt; 4. bei vielen Vorrichtungen wurden die Fäden unnötig
straff gespannt; 5. für jeden abzutrennenden Faden wurde ein verhältnismäßig großer
Teil des Garnes beeinflußt, so daß durch die lang dauernde Bearbeitung eine starke
Abnutzung des Garnes erfolgte; .
6. durch die Anwendung einer einzigen
Kreuzschnur, die bei den bekannten Konstruktionen ,einer starken frühzeitigen Abnutzung
ausgesetzt war, bestand die Gefahr, daß sie . während des Arbeitens zerriß, wodurch
die ganze Kreuzaufspannung der Fadenschicht z15-stört wurde.
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Zweck der Erfindung ist, diese übelstände zu beseitigen sowie vor
allem Aufbau und Bedienung der Vorrichtung zu vereinfachen.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Kreuzschnüre paarweise angeordnet
sind und paarweise, jedoch voneinander getrennt, durch die Kreuzstäbe hindurchgeführt
sind. Werden Kreuzstäbe bekannter Art mit zugespitztem oder keilförmigem Kopf verwendet,
so werden die Kreuzschnüre erfindungsgemäß durch die Spitze oder die Schneide des
Keiles hindurch getrennt in jeden Kreuzstab eingeführt. Schließlich können die Kreuzstäbe
nach der Erfindung in ihrer Längsrichtung eine Aussparung oder einen Schlitz zur
Aufnahme der Kreuzschnüre aufweisen und an ihrer Spitze mit einer Trennwand für
die beiden Kreuzschnüre versehen sein.
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Der -Vorteil dieser Vorrichtung nach der Erfindung gegenüber bekannten
Vorrichtungen .ähnlicher Art besteht darin, dag die Fäden leicht von den Schnüren
auf die Kreuzstäbe hinübergleiten, ohne daß einzelne Fäden festgeklemmt oder zwischen
Schnur und Spitze eingefangen werden; denn da die Spitzen der Kreuzstäbe durch die
beiden Kreuzschnüre abgedeckt sind, werden :die Fäden in besonders sanfter und schonender
Weise auf die Kreuzstäbe mit ihrem keilförmigen Kopf emporgehoben.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann überall in der Technik Verwendung
finden, wo man einzelne Fäden bzw. Fädengruppen von kreuzeingelesenen Ketten o.
dgl. abtrennen soll; sie ist aber besonders. für die Verwendung in Verbindung mit
Kettenanknüpfmaschinen u. dgl. bestimmt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigt -Fig. i perspektivisch die wesentlichen Teile der Fädenabtrennvorrichtung
mit kreuzeingelesenen Kettenfäden, Fig. 2 einen Kreuzstab in Seitenansicht, Fig.
3 denselben, in Draufsicht, Fig.4 einen Schnitt durch den Kopf des Kreuzstabes und
Fig.5 einen Schnitt durch den Kopf des Kreuzstabes, während er sich zwischen die
Fädenschichten hineinarbeitet.
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An einer zu den Fädenschichten hin und her bewegbaren Tragplatte a
sind in Lagern r
rund s 'zwei Kreuzstäbe b und c .angeordnet,
die um ihre Achse in den Lagern r und s geschwenkt werden können. Die Kreuzstäbe
weisen, wie in Fig. i und 3 veranschaulicht, zweckmäßig eine Ausbuchtung auf. Die
Köpfe d der- Kreuzstäbe liegen gleichachsig YA; den Lagerstellen r und s. An 'der
konvexen `S:6ite jeder Ausbuchtung sind Ansätze Bund f -vorgesehen, die je nach
der eingenommenen Stellung einen Faden aus der Fädenschicht abtrennen, während die
übrigen Fäden zurückgehalten werden. Der Kopf eines jeden Kreuzstabes ist im wesentlichen
keilförmig gestaltet. An jeder Keilfläche (Fig. i und 5) ist ein Loch vorgesehen,
durch welches Kreuzschnüre 8 und 9 bzw. i o und i i, mittels der Schneide des Keiles
voneinander getrennt, in die Kreuzstäbe hineingeführt sind. Die Kreuzstäbe sind
hier röhrenförmig und die Kreuzschnüre durch die -Kreuzstäbe in der Längsrichtung
,ganz hindurchgezogen, so daß sie an der entgegengesetzten Seite der Tragplatte
a wieder heraustreten, wo sie unabhängig von der Fädenabtrennvorrichtung befestigt
sind.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel (Fig. S2, 3 und 4) weisen die
Kreuzstäbe in ihrer Längsrichtung seine Aussparung oder einen Schlitz q auf, in
den die Kreuzschnüre eingebettet werden können. In diesem Falle werden die Kreuzschnüre
durch .eine im Kopf d der Kreuzstäbe vorgesehene Wand p getrennt gehalten.
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Fig.5 zeigt, wie bei den beiden Ausführungsbeispielen die Fäden leicht
von der Kreuzschnur auf 'die Stäbe hinübergleiten, wenn. letztere gegen die Fädenschichten
vorgeschoben werden.
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Es ist ausgeschlossen, daß die Fäden zwischeu den Schnüren und der
Spitze des Kreuzstabes festgeklemmt werden können.
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Statt, wie oben beschrieben, zwei Kreuzstäbe zu verwenden, kann man
sich auch mit einem einzigen Kreuzstab begnügen. Der zweite Kreuzstab wird dabei
zweckmäßig durch eine einzige Kreuzschnur, gegebenenfalls durch mehrere Kreuzschnüre
ersetzt, die sich im Takt mit den Bewegungen des Kreuzstabes auf und ab bewegen.
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Um die Wirkungsweise der Fädenabtrennvorrichtung zu veranschaulichen,
sind in Fig. i einige Fäden eingezeichnet. Die Fäden der einen Fädenschicht sind
durch die ungeraden Ziffern i 'bis 7, die der anderen Fädenschicht durch die geraden
Ziffern 2 bis 6 bezeichnet. Die Kreuzschnurpaare sind durch 8, 9 und i o, i i bezeichnet.
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Die Fäden 6 und 7 ruhen noch auf den Kreuzschnüren, während die Fäden
3, 4 und 5 bereits auf die Kreuzstäbe b und c hinübergeglitten sind. Der Faden 3,
der über dem Stab c, aber unter dem Stab b liegt, wird durch die Ansätze e und f
gespannt gehalten. Der Faden 3 hält dadurch den Faden 4 der
anderen
Fädenschicht und mit ihm die darauffolgenden Fäden 5., 6 und 7 zurück. Während der
folgenden Rückwärts- und Vorwärtsbewegung der Kreuzstäbe wird der Ansatz e nach
oben und gleichzeitig der Ansatz f nach unten geschwenkt; die beiden Ansätze legen
dadurch den Faden 3 frei, der in eine der Lage des Fadens 2 entsprechende Läge gelangt,
während der Faden 2 ohne Berührung mit den beiden Kreuzstäben im konkaven Teil der
Ausbuchtungen der Stäbe frei liegt. Die Ansätze e und!! / halten nun den Faden q.
sowie alle folgenden Fäden zurück.
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Die freigelegten Fäden können in geeigneter Weise der Weiterverarbeitung
z. B. einer Webkettenanknüpfmaschine zugeführt werden.