-
Vorrichtung zum Prüfen der Koaxialität des kegeligen Heckteils zum
vorderen Spitzteil eines Infanteriegeschosses von Torpedoform Um beim Schießemdie
größtmögliche Treffgenauigkeit zu erzielen, ist man bestrebt, alle die Ungenauigkeiten
auszuschalten, die ihre Ursache in der ungleichmäßigen Herstellung des Geschosses
haben. Man prüft deshalb jedes Geschoß auf Gewicht, Länge und Rillenabstand auf
selbsttätig arbeitenden Meßmaschinen.
-
Eine sehr wichtige Prüfung aber, ob das Geschoß eine gerade Mittelachse
besitzt bzw. der Geschoßmantel symmetrisch zu einer einzig,en geraden Mittelachse
verläuft, mußte in Ermangelung einer einwandfrei arbeitenden Maschine bisher auf
handbetätigten Prüfgeräten stichprobenweise durchgeführt werden.
-
So wurde z. B. das Geschoß mit seinem zylindrischen Teil auf ein Rollenlager
des Kontrollgerätes gelegt und in Drehung versetzt, wobei der Heckteil oder der
vordere Spitzteil des Geschosses mit einer Meßuhr abgetastet wird: Es ist zwar eine
maschinelle Prüfung des Geschosses auf gerade und nichtgerade Achse schon vorgeschlagen
worden. Die dazu verwendete Einrichtung benutzt ein kardanisch gelagertes, mit dem
einen Geschoßteil in Berührung kommendes Prüfmittel, dessen freies Hebelarmende
gegebenenfalls dieTastvorrichtung einer Sortiereinrichtung steuert. Das Prüfmittel
besitzt die Gestalt einer Glocke, die am unteren, zur Messung bestimmten Rande eine
eingezogene Form hat und axial zu derjenigen Wandung bewegt wird, an welcher das
Werkstück eingespannt ist. Bei Ungleichachsigkeit der Wandungen schlägt der freie
Arm des Hebels nach einer Seite aus.
-
Da nun der zur- Berührung mit dem zu messenden konischen Körper dienende
eingezogene untere Rand der Glocke die Gestalt eines Kreises aufweist, die an der
Berührungsstelle durch den konischen Körper gelegte Schnittebene hingegen die Form
einer Ellipse hat, so findet naturgemäß nur eine Zweipunktberührung des Glockenrandes
mit dem konischen Körper statt. Dieser Umstand erlaubt nun nicht, derart genaue
Messungen auszuführen, wie sie wünschenswert sind.
-
Diesem Mangel hilft der Erfindungsgegenstand dadurch ab, daß sich
der freie Hebelarm des Prüfmittels koaxial zur Achse des überkappten Geschoßteiles
einstellt, und zwar wird dies dadurch erreicht, daß der Kardangelenkpunkt in einer
zur Geschoßachse senkrechten Ebene frei verschiebbar ist, und daß der mit dem einen
konischen Geschoßteil in Berührung kommende Teil des Prüfmittels der Form dieses
Geschoßteiles angepaßt ist. Dies gewährt der oben geschilderten Art der Zweipunktberührung
von Kreis und Kegelmantel gegenüber den Vorteil, daß der Erfindungsgegenstand eine
Berührung zwischen gleichartigen kegeligen Mantelflächen ermöglicht, welche im ungünstigsten
Falle in der
Form eines Kreises erfolgen kann. Während es sich bei
den bisher bekannten Ausführungen um eine mehr oder minder indirekte Messung handelte,
ermöglicht der Gegenstand dei " Erfindung eine in der geschilderten Weise -direkte
Messung; denn beim Prüfen wird der Heckteil oder der vordere Spitzteil des Geschosses
durch ein Prüfmittel verlängert, und. zwar so, daß das Prüfmittel koaxial zu dem
verlängerten Geschoßteil liegt. Das Kardangelenk, in dem das Prüfmittel aufgehängt
ist, hat dabei zweckmäßig so viel axiales Spiel, da;ß ein koaxiales Einstellen des
Prüfmittels zum verlängerten Geschoßteit möglich ist.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung.
Es bedeuten: Abb. i Stellung des Prüfmittels bei einem Geschoß, bei dem der kegelige
Heckteil mit dem vorderen Spitzteil gleichachsig verläuft, Abb. 2 Stellung .des
Prüfmittels bei einem Geschoß, dessen Achsen nicht gleichachsig verlaufen.
-
Die Vorrichtung besteht aus einem Schieber i, dessen unteres Ende
der Form des Geschoßspitzteiles angepaßt ist. Unterhalb des Schiebers i befindet
sich das Prüfmittel 2, das eine 'den Heckkegel des Geschosses aufnehmende Büchse
2" aufweist, die eine rückwärtige Verlängerung 2b hat. Das Prüfmittel ist vorteilhaft
in der Nähe der Aufnahmebüchse 2" kardanisch aufgehängt, damit es sich auf die Achse
des Heckkegels am Geschoß einstellen kann. Abb. 2 zeigt den Fall, in welchem sich
die Achse des Geschoßspitzteiles und die des Heckkegels in einem Winkel schneiden,
der das zulässige Maß überschreitet- Um nun sicherzustellen, daß sich das Prüfmittel
auf die Achse des Heckkegels auch dann einstellt, wenn der Drehpunkt des Kardangelenkes
nicht am Fuß des Heckkegels liegt, sind die Zapfen 3 des Kardangelenkes 4. axial
mit Spiel in die Lager eingesetzt, so daß das Prüfmittel innerhalb des Kardangelenkes
sich etwas verschieben kann.
-
Der verlängerte Arm -2b des Prüfmittels 2 kann kürzer oder länger
ausgeführt werden, um die Empfindlichkeit der Vorrichtung zu beeinflussen. Dieser
freie Arm des Prüfmittels 2 wirkt nun mit einer Testvorrichtung 5 zusammen, die
in an sich bekannter Weise eine Sortiereinrichtung beeinflußt. Die *tastende Bewegung
der Testvorrichtung 5 wird durch die Lage des freien Endes 2b des Prüfmittels aufgehalten,
sofern die beiden Geschoßteilachsen mit einem unzulässigen Winkel voneinander abweichen.
-
Es muß damit gerechnet werden, daß insbesondere die Heckkegel der
Geschosse nicht vollständig rund sind. Um nun auch bei solchen Geschossen ein sattes
Anliegen der Heckkegel in der Büchse 2, des Prüfmittels zu erzielen, wird der Heckkegel
mit einem gewissen Drück in die Aufnahmebfichse 2u des Prüfmittels eingesetzt. Dieser
Druck kommt zweckmäßig durch eine Belastung des Schiebers i zustande, die mittel-
oder unmittelbar auf diesen ausgeübt wird.
-
Es sind noch weitere Ausführungen des Erfindungsgedankens möglich,
wesentlich dabei ist jedoch immer, daß der Kardangelenkpunkt in einer zur Geschoßachse
senkrechten Ebene frei verschiebbar ist, und daß der mit dein einen Geschoßteil
in Berührung kommende Teil des Prüfmittels der Form dieses Geschoßteiles angepaßt
ist, derartig, daß das Prüfmittel sich koaxial zum überkappten Geschoßteil einstellen
kann.