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Verfahren zur Herstellung von Drahtnetzen aus Längs- und Querdrähten,
die an ihren Kreuzungspunkten elektrisch verschweißt sind Drahtnetze, deren Drähte
im Verhältnis zur Maschenweite sehr dünn sind, können mit den bekannten Web- oder
Flechtverfahren nicht mehr hergestellt werden, da die einzelnen Drähte wegen ihrer
zu großen Abstände voneinander und der ungenügenden Kröpfung sich gegenseitig keinen
Halt mehr geben, so daß das Drahtnetz in sich zusammenfällt. Man ist daher dazu
übergegangen, die Längs- und Querdrähte an ihren Kreuzungen miteinander zu verschweißen.
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Wenn verschweißte Drahtnetze aus dünnen Drähten mit großen Maschenweiten
noch nicht in größerem Umfange Verwendung gefunden haben, so liegt das daran, daß
die meisten der bekannten Maschinen zur Herstellung solcher Drahtnetze nach Verfahren
arbeiten, zu deren Durchführung umfangreiche, viel Platz beanspruchende, in ihren
Einzelteilen verwickelte und daher sehr kostspielige Maschinen nötig sind.
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Bei diesen bekannten Maschinen werden zur Bildung der zu verschweißenden
Netze die Querdrähte von besonderen Spulenrahmen her entweder von der Seite her
zugeführt, wobei die seitlichen Zubringevorrichtungen einen beträchtlichen Aufstellungsraum
seitlich der eigentlichen Maschine erfordern, oder sie werden durch oberhalb der
Maschine hin und her bewegte Zuführungsglieder von oben her auf die gespannten Längsdrähte
aufgelegt.
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Bei beiden Verfahrensarten beanspruchen die Zuführungsvorrichtungen
für die Querdrähte an der Zuführungsstelle den. Platz über den gespannten Längsdrähten
derart weitgehend, daß für die Unterbringung der Schweißelektroden an dieser Stelle
kein Raum mehr frei ist. Deshalb muß die gesamte Verschweißungseinrichtung an einer
anderen Stelle der Maschine angebracht werden, wodurch sich wiederum die Länge der
Maschine erheblich vergrößert.
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Es ist auch eine Maschine zur Herstellung von. Papier o. dgl. mit
einer Drahteinlage aus Längs- und Querdrähten bekannt, bei der zum Zuführen der
Querdrähte ein umlaufender scheibenförmiger Drahtgreiferträger angeordnet ist, dessen
Drahtgreifer die Querdrähte von den Drahtspulen eines ebenfalls umlaufenden scheibenförmigen
Drahtspulenträgers derart abziehen, daß beim Beginn des Abziehens der Drahtgreifer
und die Drahtspule etwa in einer senkrechten Längsebene duxich die Mitte ,des herzustellenden
Drahtnetzes, stehen und :sich dann beim Abziehen nach den Rändern nies Drahtnetzes
zu bewegen.
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Bei dieser Maschine werden die Längsdrähte mit entsprechender Spannung
in ununterbrochener Bewegung der Maschine zugeführt. Dies ist bei der Herstellung
von Drahtnetzen, bei denen die Kreuzungspunkte der Längs- und Querdrähte elektrisch
verschweißt werden sollen, nicht zweckmäßig, da dünne Drähte durch die Schweißwärme
erweicht werden und unter Funkenbildung reißen.
Deswegen werden
bei dem Herstellungsverfahren gemäß der Erfindung die Längsdrähte der Maschine absatzweise
zugeführt, während die Drahtspulenträger und die Drahtgreiferträger in bekannter
Weise ununterbrochen umlaufen.
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Bei der erwähnten Maschine liegen die beiden Scheiben des Drahtgreiferträgers
und des Drahtspulenträgers in der Ebene des herzustellenden Drahtnetzes. Dadurch
ist an dieser Stelle, an der die Querdrähte zugeführt werden, für die Unterbringung
einer Schweißeinrichtung, die erforderlich wird, wenn die Längs- und Querdrähte
an ihren Kreuzungspunkten miteinander verschweißt werden sollen, kein. Platz. Die
Schweißeinrichtung muß an einer anderen Stelle der Maschine angeordnet werden, und
die Länge der Maschine wird dadurch entsprechend größer.
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Bei der Maschine gemäß der Erfindung wird die angestrebte Verkleinerung
der Mäschine in der Längs- und Querrichtung und damit ihre Verbilligung dadurch
erreicht, daß die Ebenen des scheibenförmigen Drahtgreiforträgers und des scheibenförmigen
Drahtspulenträgers symmetrisch zur Längsachse des herzustellenden Drahtnetzes gegen
die Fläche des Drahtnetzes geneigt liegen und zwischen sich und dem Drahtnetz Raum
zur Unterbringung einer leistenförmig ausgebildeten Schweißelektrode bzw. einer
Kontaktplatte als Widerlager für Schweißelektroden frei lassen.
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Gemäß der Erfindung ist es ferner möglich, die Drahtspulenhalter und
die Drahtgreifer auf ihren scheibenförmigen Trägern drehbar anzuordnen sowie die
Drahtspulenhalter durch Federdruck im Drahtspulenträger zu halten und leicht auswechselbar
zu machen.
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Weiterhin können die Schweißelektroden und ihr Widerlager gegen die
Zuführungsvorrichtung für die Querdrähte waagerecht und senkrecht verschiebbar und
seitlich der Schweißelektroden Anschläge angeordnet sein, die in Verbindung mit
Festhalteklemmen die richtige Lage des Querdrahtes beim Schweißen sichern.
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Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen: Abb. i eine Seitenansicht, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie
a-b der Abb. i, Abb. 3 einen Drahtspulenhalter und einen Drahtgreifer kurz vor dem
Erfassen eines Querdrahtes durch den Greifer, Abb. 4 und 5 Einzelheiten.
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Von einem Spulengestell werden in bekannter Weise die Längsdrähte
i über Walzen 2 und 3 zwischen die Schweißelektroden 4 und 5 und die Widerlagerkontaktplatte
6 geführt (Abb. i und 2). Mittels der Drahtspulenhalter 7 und der Drahtgreifer 8,
die in den ununterbrochen umlaufenden Drahtspulenträgern 9 und Drahtgreiferträgern
io sitzen und von diesen auf dem Umfang eines Kreises ggführt werden, leitet man
die Querdrähte n von unten oder auch von oben her den Längsdrähten i zu.
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Die Drahtspulenträger 9 und die Drahtgreiferträger io drehen sich
in geneigt zueinander stehenden Ebenen, was durch die Schrägstellung der Wellen
i2 und 13 erreicht wird. Die Stelle, an der ein bestimmter Drahtspulenhalter 7 auf
dem Drahtspulenträger 9 und der mit ihm zusammenarbeitende Drahtgreifer 8 auf dem
Drahtgreiferträger io einander am nächsten kommen, liegt in einer anderen waagerechten
Ebene als die Stelle ihrer größten Entfernung. Die Befestigungsbolzen 14 sind in
den Drahtspulenträgern io drehbar gelagert und werden durch die kleinen Umlaufzahnräder
15, die mit den Rädern 16 kämmen, so in- Drehung versetzt, daß die Drahtspulenträer
7 und die Drahtgreifer 8 bei jeder Umdrehung der Drahtspulenträger 9 und der Drahtgreiferträger
io eine Umdrehung um ihre eigene Achse machen, und zwar so, daß die Stellung der
Drahtspulenhalter und Drahtgreifer im Raum immer die gleiche Richtung aufweist.
Die Kegelräder 17 und 18 übermitteln den Stirnrädern 16 die hierzu erforderliche
Umlaufgeschwindigkeit. Vor der Stelle, an der sich 'gie Drahtspulenhalter 7 und
die Drahtgreifer 8 einander am nächsten kommen, werden die Drahtgreifer durch zwei
Kurven i9 (Abb. 3) geöffnet, so daß das eine Ende des neu zu bildenden OOuerdrahtes
i i in die öffnung der Drahtgreiferbacken hineinragt. Ist die Nahlage erreicht,
dann geben die Kurven 19 die Rollen 2o frei, worauf sich die Zangen unter
der Wirkung der Druckfedern 2i schließen. Nun wird zwischen einem Drahtgreifer 8
und einem Drahtspulenhalter 7 der neue Querdraht durch das Weiterlaufen der Drahtspulenträger
9 und der Drahtgreiferträger io ganz selbsttätig ausgezogen. Die Drahtspulenhalter
7 haben je eine Lederbremse 22 und einen Nippel 23 zum Bremsen und Führen des von
den Spulen 24 ablaufenden Querdrahtes i i. Die Befestigungsbolzen 14 der Drahtspulenhalter
7 sind ihrer Länge nach mit einer axialen Bohrung versehen. Die Halter 7 tragen
nach unten zu Stifte 25, die in die Bohrungen der drehbaren Befestigungsbolzen 14
hineinpassen und dazu dienen, die Spulen 24 mit den Drahtspulenhaltern 7 schnell
und bequem auszuwechseln. Die Hebelklinken 26, die mit ihren Nasen in entsprechende
Aussparungen der mit den Befestigungsbolzen 14 verbundenen Winkelbleche 27 eingreifen
und unter der
Wirkurig von Zugfedern 28 stehen, dienen zur richtigen
Einstellung der ausgewechselten Drahtspulenträger 7.
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Der vorn Drahtgreifer gefaßte Querdraht wird bis zur gewünschten Breite
ausgezogen und stößt bei der Weiterbewegung an die seitlich der Widerlagerkontaktplatte
6 befestigten Anschläge 29 (Abb. 4. und 5). Kurz danach. drücken die beiden Festhalteklemmen
3o den Querdraht i i an die Verlängerung des Widerlagers 6 an, worauf die beiden
Abschneidemesser 31 den gespannten Querdraht i i vom Drahtspulenhalter 7 und vom
Drahtgreifer 8 trennen. Über den so festgeklemmten Querdraht i i verlaufen die Längsdrähte
i zwischen den Schweißelektroden 4 und 5 und der Kontaktplatte 6. Nun werden die
Schweißelektroden 4 und 5 gegen die Kontaktplatte 6 gedrückt und der Primärstromkreis
des Schweißumformers 32 durch den Schalter 33 geschlossen. Der Sekundärstrom fließt
vom Umformer 32 durch die Leitung 34 in die Elektrode 4 und verteilt sich dort auf
deren ganze Breite, worauf er die zwischen die Elektrode 4 und die Kontaktplatte
6 geklemmten Drahtkreuzungen durchläuft und in die Kontaktplatte 6 übertritt. Von
der Kontaktplatte 6 fließt er über die Drahtkreuzungen, die zwischen die Elektrode
5 und die Kontaktplatte 6 geklemmt sind, in die Elektrode 5 und von dieser über
die Rückleitung 35 in den Umformer 32. Beim Durchgang des Sekundärstromes durch
die festgeklemmten Drahtkreuzungen werden diese 'auf Schweißhitze erwärmt und verschweißt,
worauf sich die durch die Stangen 54 und 55 geführten Elektroden 4 und 5 sowie die
Festhalteklemme 3o mittels der Exzenter 50, 51, 52 und 53 wieder von der Widerlagerkontaktplatte
6 und deren seitlichen Verlängerungen abheben, um dem nächsten Querdraht Platz zu
machen. Vor dem Eintreffen des nächsten Querdrahtes wird das fertige Drahtnetz,
das über die Umleitwalze 36 zu den Fördertrommeln 37, 38, 39 geführt wird, von diesen
durch das Sperrad 40 und die Klinke 41, die an dem Exzenter 49 sitzt, durch die
Reibung zwischen dem gespannten Drahtnetz und den Fördertrommeln 37, 38, 39 um eine
Maschenlänge weiter gefördert. Dadurch werden auch die Längsdrähte weiterbewegt,
und es kommt eine freie Stelle zur Anschweißung eines weiteren Querdrahtes zwischen
die Elektroden. Inzwischen ist der nächste Querdraht zwischen die Elektroden gelangt
und wird auf die vorbeschriebene Weise mit den Längsdrähten verschweißt. Bei jedem
Querdraht wiederholt sich dieser Vorgang.
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Man kann die Elektroden 4 und 5 zu einer über die ganze Netzbreite
verlaufenden Leiste vereinigen. - In diesem Falle muß die Widerlagerkontaktplatte
6 an die Rückleitung 35 angeschlossen werden.
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Die beschriebenen Bewegungen der einzelnen Teile werden durch die
Antriebswelle 42, die durch die Riemenscheibe 43 ihren Antrieb erhält, erzeugt.
Die Welle 42 dreht sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit, die dem jeweils zu
verarbeitenden Drahtwerkstoff angepaßt werden muß. Auch die beiden Wellen 12 und
13 erhalten über die Kegelräder 44 und 45 durch die Wellen 46 und über die
Kegelräder 48 und 47 ihren Bewegungsantrieb von der Welle 42 her.
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Fast alle bewegten Massen der Maschine laufen ununterbrochen um, nur
die Förderung des Drahtnetzes geht absatzweise vor sich. Bei jeder Umdrehung der
Welle 42 wird ein Querdraht mit den Längsdrähten verschweißt.
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. Die Förderwalzen 37, 38 und 39 stehen durch die Zahnräder 64, 65
und 66 miteinander in Verbindung. Von der Förderwalze 39 aus läuft das fertige Drahtnetz
in an sich bekannter Weise zu einer Aufwickelwalze.
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Die Einstellung der Zeiten für das Anpressen der Festhalteklemmen
30 und der Elektroden 4 und 5 kann auf zweifache Weise vorgenommen werden,
und zwar durch Verdrehen der Exzenter 5o bis 53 auf der Welle 42 oder durch Verstellen
der Muttern 56 und 57. Werden diese so eingestellt, daß die Stempel der Festhalteklemmen
30 verlängert werden, dann treffen diese bei ihrer Abwärtsbewegung früher
auf die Verlängerung des Widerlagers.6 auf. Die Festhaftekleminen 30 laufen nach
oben hin in Bolzen aus, die in den Führungen 59 gleiten können und in denen Stifte
58. befestigt sind, die durch Schlitze der Führungen 59 nach außen ragen und sich
mit beiden Enden auf die Muttern 56 legen. D,ie Druckfedern 6o liefern den Anpressungsdruck
für die Festhalteklemmen 30 und damit die Kraft, mit der die Querdrähte ii
auf der Kontaktplatte 6 festgeklemmt werden.
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Um die zeitliche Einstellung des Abschneidens der Querdrähte genau
vorzunehmen, können die oberen Abschneidemesser 31 in ihrer Höhe verstellt werden,
so daß sie früher oder später an dem Abschneidepunkt in der Mitte der Messer mit
den unteren Messern 61 und 62 zusammentreffen. Die unteren Führungsbolzen 63 sind
in Schlitzen der Messer 3 i geführt, so daß die Messer, wenn die Elektroden 4 und
5 und die Festhalteklemmen 30 sich nach halbem Hub auf das Widerlager 6 aufsetzen,
weiterbewegt werden. Während des weiteren Hubes gleiten die Bolzen der Festhalteklemmen
3o in ihren Führungen 59.
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Die Verstellung auf verschiedene Netzbreiten erfolgt in der Weise,
daß die Elektroden
4 und 5 und die Kontaktplatte 6 in der Richtung
nach der Führungswalze 3 zu verschoben werden. Dadurch werden die Querdrähte schon
vor der größten Außenlage der Drahtspulenhalter 7 und der Drahtgreifer 8 abgeschnitten
und verschweißt, wodurch ein schmäleres. Drahtnetz entsteht.
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Die Maschenweiten. sind durch Verstellung des Hubes der Sperrklinke
41 sowie durch entsprechende Einstellung der Seitenabstände der Längsdrähte einstellbar.