DE649938C - Einrichtung in Starkstromnetzen, denen zeitweise zu Fernsteuerzwecken Tonfrequenzstroeme ueberlagert werden und in die wenigstens waehrend der Sendezeiten auf diese Frequenzen abstimmbare Resonanzmittel (Leit- und/oder Sperrkreise) eingeschaltet sind - Google Patents

Description

• Einrichtung in Starkstromnetzen, denen zeitweise zu Fernsteuerzwecken Tonfrequenzströme überlagert werden und in die wenigstens während der Sendezeiten auf diese Frequenzen abstimmbare Resonanzmittel (Leit- und/oder Sperrkreise) eingeschaltet sind Es ist bekannt, Starkstromnetzen zeitweise Tonfrequenzströme aufzudrücken und diese Ströme durch die Leitungen des Netzes Empfangsrelais zuzuführen, die ihrerseits zur Fernsteuerung von Tarifapparaten, Treppenhausbeleuchtungen, Uhren u. dgl. dienen. In derartigen Anlagen, die im allgemeinen als Gberlagerungsfernsteueranlagen bezeichnet werden, sind eine Reihe von Resonanzkreisen (Leit-und/oder Sperrkreise) notwendig,` die beispielsweise einzelne Netzteile für den Durchgang der Steuerströme sperren oder den Netzstrom von Teilen der Fernsteueranlage abhalten. Da nun in der Regel Fernsteueranlagen der geschilderten Art nicht nur mit einer Frequenz, sondern mit mehreren Frequenzen arbeiten, da ja für verschiedene Schaltvorgänge verschiedene Schaltfrequenzen notwendig -sind, müssen die Resonanzkreise auf diese verschiedenen Frequenzen abstimmbar sein.
• Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Abstimmbarkeit der Resonanzkreise für einen störungsfreien Betrieb nicht genügt, sondern daß sie vielmehr auch so beschaffen sein müssen, daß sie keine Störungen des Netzbetriebes hervorrufen können. Mit der Frequenz ändert sich nämlich der Charakter eines Resonanzkreises, d. h. er wirkt entweder als Induktivität oder Kapazität, bezüglich einer anderen, von seiner Resonanzfrequenz abweichenden Frequenz. Beispielsweise wirkt ein .auf 30o Hertz abgestimmter Sperrkreis bei 6oo Hertz als kapazitiver Widerstand. Unter Umständen kann diese Kapazität mit einem anderen Blindwiderstand des Netzes, beispielsweise der Maschin@eninduktivität, in Reihenresonanz kommen, so daß gefährliche Überspannungen entstehen.
• Auch können während der Sendeperioden. die vom überlagerungsgenerator gesendeten Steuerfrequenzen auf den Ständer eines Netzgenerators treffen. Der Netzgenerator reflektiert in diesem Falle eine Frequenz, die in den Bereich des vom Steuergenerator erzeugten Frequenzbandes fällt. Durch diese reflektierte Welle können die ,auf diese Frequenz abgestimmten, zwischen die Netzleiter eingeschalteten Resonanzrelais zu einer Zeit zum Ansprechen kommen, zu der der Steuergenerator ,eine andere Frequenz sendet.
• Die Erfindung hat die Aufgabe, den Betrieb von Überlagerungsfernsteueranlagen vor den vorerwähnten Störungserscheinungen., insbesondere den Störschwingungen, zu schützen, die unter Umständen auf den Starkstrombetrieb zurückzuführen sind, und zwar soll dieser Schutz mit Hilfe der Organe durchgeführt werden, die an sich für die überlagerung Und Fortleitung der Steuerströme auf den Leitern des Starkstromnetzes notwendig sind. Erfindungsgemäß werden die Resonanzkreise in den Sendezeiten in an sich bekannter Weise auf die Steuerfrequenz abgestimmt und in den Sendepausen auf charakteristische tlb#-rwellen oder Störfrequenzen des Starksfröms betliebes.
• Nicht zu verwechseln ist die Erfindung mit einer bekannten Anordnung zur Hochfrequenztelegraphie und -telephonie auf Starkstromleitungen mit induktiver Ankopplung der telephonischen oder telegraphischen Apparate, bei der die mit in der Starkstromleitung liegende Wicklung der Übertragerspule gleichzeitig als Wanderwellenschutz für die Generatoren der Zentrale ausgebildet ist.
• Beim Gegenstand der Erfindung kommt es nämlich, wie sich dies aus den eingangs gemachten Ausführungen ergibt, weder darauf an, die Generatoren der Sendeeinrichtung, noch die Starkstrorrigeneratoren vor Wanderwellen zu schützen. Auch handelt es sich beim Gegenstand der Erfindung nicht um einen Wanderwellenschutz der Empfangsorgane; denn bekanntlich liegen in überlagerun.gsfernsteueranlagen die Empfangsorgane im Niederspannungsnetz, in das Wanderwellen nicht einzuziehen vermögen.
• In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, daß die bei Hochfrequenztelephonie- und -telegraphieanlagen häufig zur Absperrung von Abzweigleitungen u. dgl. verwendeten Drosselspulen niemals eine Verwendung im Sinne der vorliegenden Erfindung finden können, weil ja der Frequenzunterschied zwischen den Trägerwellen des Telephoniebetriebs und den Oberwellen des Starkstromes derart groß ist, daß sich die Abstimmung der für die Fortleitung der Trägerwellen bestimmten Organe auf die Frequenz der Oberwellen des Starkstromnetzes gar nicht durchführen läßt. Außerdem wäre eine derartige Abstimmung der Hochfrequenzdrosselspule o. dgl. sinnlos; denn die Oberwellen des Starkstromes vermögen ja eine Störung des Telephonie- bzw. Telegraphiebetriebes überhaupt-nichtherbeizuführen; denn sie liegen ja vollständig außerhalb des Frequenzbereiches der Trägerwellen. Die Erfindung bietet den Vorteil, daß für den Fernsteuerbetrieb die notwendigen Resonanzkreise nicht nur zur Verbesserung des Fernsteuerbetriebes, sondern auch während der Sendepausen zur Verbesserung des Netzbe'tri@ebes ausgenutzt werden. Beispielsweise können die vor den Netzgeneratoren liegenden Sperrkreise, die die Netzgeneratoren gegen fremde Frequenzen schützen, auf die hauptsächlichsten Netzharmonischen in den Sendepausen abgestimmt werden, um deren Eindringen in das Netz zu verhindern. Besondere Organe zur Befreiung des Netzes von Oberwellen sind daher entbehrlich. Die übrigen, durch den Steuerbetrieb bedingten Wechselstromwiderstände werden zweckmäßig, insbesondere während des Anlaßvorganges der Überlagerungsmaschine und während der Sendepausen, unterbrochen oder überbrückt. Man kann sie aber auch ebenso wie die vor den Netzgeneratoren liegenden Resonanzkreise auf die Oberwellen des Netzstromes abstimmen.

Claims (1)

1. PATENT ANSPRÜCHE: i. Einrichtung in Starkstromnetzen, denen zeitweise zu Fernsteuerzwecken Tonfrequenzströme überlagert werden und in die wenigstens während der Sendezeiten auf diese Frequenzen abstimmbare Resonanzmittel (Leit- und, oder Sperrkreise) eingeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichen Resonanzmittel in den Sendepausen als Sperren auf die am ausgeprägtesten vorhandenen und in den Frequenzbereich des überlagerungsbetriebes fallenden Netzharmonischen eingestellt werden. z. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die regelbaren Sperrkreise zwischen den Netzgeneratoren und den Empfangsgeräten eingebaut sind, um die Generatoren sowohl während des Sendebetriebes gegen die überlagerten Frequenzen zu schützen als auch während der Sendepausen als Sperren für die hauptsächlichsten Netzharmonischen zu wirken.