DE649923C

DE649923C - Reibungsgetriebe, insbesondere fuer Fluessigkeitsgetriebe von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE649923C
Application number: DEH143959D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-06-12
Filing date: 1935-06-12
Publication date: 1937-09-06

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Reibungsgetriebe, insbesondere für Flüssigkeitsgetriebe von Kraftfahrzeugen, bei dem die treibende mit der gleichachsig angeordneten getriebenen Welle unmittelbar gekuppelt oder von dieser durch Reibungstrommeln angetrieben werden kann, die zu dem auf der treibenden Welle befindlichen Reibrade einander gegenüberliegend angeordnet sind.

Bei bekannten Turbinenantrieben werden zur Herabsetzung der Geschwindigkeiten der Wagenräder beim Anfahren zwischen dem Turbinenrade und der angetriebenen Welle Zahnradübersetzungen verwendet, die in ständigem Eingriff stehen.

Bei Motorfahrzeugen hat sich diese Art der Übersetzung nicht bewährt, da bei ständiger Übersetzung ins Langsame nach dem Anfahren die Umdrehungszahl des Motors für rasche Fahrt nicht voll ausgenutzt werden kann.

Bei anderen schaltbaren Übersetzungsgetrieben müssen wiederum mehrere Zahnräder verwendet werden, welche auch unliebsame Geräusche verursachen.

Auch sind bereits Reibungsgetriebe für Fahrzeuge bekannt, bei welchen die Antriebskraft von einem zylindrischen Reibrade auf zwei gegenüberliegende Reibkegel und Zahnräder übertragen wird. Diese bekannten Kegelantriebe haben jedoch den Nachteil, daß sie nur ganz geringe Kraft übertragen können, da die Reibkegel von einem zylindrischen Reibrade bei der Kraftübertragung unter verschiedenen Durchmessern angetrieben werden. Auch können die fest gelagerten Reibkegel nach ihrer Abnutzung nicht nachgestellt werden.

Zur Beseitigung aller dieser Nachteile dient das neue Reibungsgetriebe.

"- Die Erfindung besteht in der Hauptsache darin, daß die Reibungstrommeln stufenförmig ausgebildet und mit zylindrischen oder gewölbten Reibflächen versehen sind und mit den auf den beiden Wellen befindlichen, im Durchmesser verschiedenen Reibrädern in oder außer Berührung gebracht werden können.

Eine solche Einrichtung der Übersetzung bei Turbinenantrieb hat den Vorteil, daß die Umdrehungszahlen des Wagenrades bei der Fahrt in der Ebene oder bergab nicht abhängig sind von den Umdrehungszahlen des Motors, wodurch eine große Ersparnis an Betriebsstoff und Schonung der ganzen Antriebsvorrichtung erzielt wird.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform in

Abb. ι im Querschnitt und in

Abb. 2 im Längsschnitt dargestellt.

ι ist das Turbinengehäuse, 2 dessen Deckel, 3 das Turbinenrad mit besonders geformten Schaufeln. Das Turbinenrad läuft auf der Welle 4. S sind die Spritzdüsen für den Vorwärtsgang, 6 die Düsen für den Rückwärtsgang bzw. zum Bremsen. 7 und 8 sind Kanäle für die Flüssigkeit aus der Druckleitung 10 zu den Düsen. 2.7 ist der

Saugkanal, der unterhalb des Turbinenrades einen Vorratsbehälter bildet. Zur Umleitung der Flüssigkeit zu den Düsen 5 und 6 dient ein Drehschieber 9, der vom Führerstand aus eingestellt wird. Das Getriebe besteht beispielsweise (nach Abb. 2) aus zwei Stufentrommeln 12, 13, die einerseits mit der Nabe 11 an dem Turbinenrade und andererseits mit einer größeren Trommel 14 in Berührung gebracht werden können, welche auf der Welle 4 undrehbar, aber verschiebbar ist.

Bei gegenseitiger Berührung der Reibtrommeln wird die Kraft des Turbinenrades auf die Welle des Wagenrades in einem Übersetzungsverhältnis z. B. 3:1, d. i. ins Langsame, übertragen, so daß die Turbine leicht den Wagenwiderstand beim Anfahren bergauf überwindet.

Zum Ein- und Ausschalten des Getriebes dient folgende Einrichtung:

Die Stufentrommeln 12, 13 sind auf exzentrischen Spindeln 16 und in ihrer Mitte schwenkbar gelagert. Die Spindeln 16 sind an ihrem Ende mit Hebel 22, 23 versehen.

Von dem Winkelhebel 25 führt eine Zugstange 26 zu dem Führerstand. An die Zugstange 24, welche die Hebel 22, 23 verbindet, ist ein weiterer Hebel 21 angeschlossen, mit welchem ein zylindrischer, an der einen Stirnseite abgeschrägter Körper 20 verbunden ist, hinter welchem sich ein zweiter ebenfalls abgeschrägter Körper 19 befindet.

Durch Lösen der Hebel 21, 22, 23 werden vorerst die Trommeln 12, 13 ausgeschaltet, worauf mittels der Körper 19, 20 die Reibtrommel 14 gegen das Turbinenrad verschoben und mit diesem mittels einer Klauenkupplung 18 unmittelbar verbunden wird.
Die Zugstange 24 ist auf beiden Enden mit Schraubeneinstellung versehen, die zum Einstellen der Stufentrommeln 12, 13 gegen die entgegengesetzten Trommeln 11, 14 dienen.

Zur Erzielung der nötigen Reibung bei Belastung sind die Flächen der Trommeln mit breitem Reibbelagüberzug versehen.

Durch die verschwenkbare Lagerung der Stufentrommeln 12,13 um ihre Mittellager 15 wird auch beiderseits eine volle Berührung der Trommelflächen auch nach unregelmäßiger Abnutzung der Trommelflächen erzielt.

Da die Trommeln 12, 13 paarweise gegenüberliegend zu der T reibrader welle eingebaut sind, wird kein schädlicher Druck von den angepreßten Trommeln auf die Wellenlager übertragen.

Claims

Patentansprüche:

i. Reibungsgetriebe, insbesondere für Flüssigkeitsgetriebe von Kraftfahrzeugen, bei dem die treibende mit der gleichachsig angeordneten getriebenen Welle unmittelbar gekuppelt oder von dieser durch Reibungstrommeln angetrieben werden kann, die zu dem auf der treibenden Welle befindlichen Reibrade einander gegenüberliegend angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibungstrommeln (12, 13) stufenförmig ausgebildet und mit zylindrischen oder gewölbten Reibflächen versehen sind und mit den auf den beiden Wellen befindlichen, im Durchmesser verschiedenen Reibrädern (11, 14) in oder außer Berührung gebracht werden können.
2. Reibungsgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stufenförmigen Reibungstrommeln auf Exzenterspindeln um die Mitte ihres Lagers schwenkbar gelagert sind.

Hierzu χ Blatt Zeichnungen