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Anordnung zur Vergrößerung des Regelbereichs von Reglern elektrischer
Maschinen Die Erfindung betrifft eine Anordnung, die zur Regelung von Strömen in
Erregerwicklungen elektrischer Maschinen oder ähnlichen Stromkreisen dient.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem Regelwiderstand
von verhältnismäßig kleinem Bereich seiner Ohmwerte eine Regelung des Stromes in
weiten Grenzen zu erreichen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß der
Feldwicklung der Maschine oder einem ähnlichen Stromkreis, in dem der Strom geregelt
werden soll, ein spannungsabhängiger, seinem Ohmwert mit steigender Spannung mit
kleiner Zeitkonstante erhöhender Widerstand parallel geschaltet ist, so daß der
Regler mit der Wicklung und diesem Widerstand in Reihe liegt. Als spannungsabhängiger
Widerstand kommen z. B. Metallfadenglühlampen oder Eisendrahtwiderstände in Betracht.
Wesentlich ist nur, daß die Zeitkonstante ihrer- Widerstandsänderung klein ist.
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Der Regelwiderstand kann nun bei Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung
bei Erzielung des gleichen Regelbereichs für einen viel kleineren maximalen Ohmwert
bemessen werden, als es ohne den Parallelwiderstand der Fall sein müßte. Dies hat
fürviele Fälle besondere Vorteile.
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Diese Wirkung sei an Hand der Fig. i bis 3 erläutert. Fig. i zeigt
eine normale Regelschaltung, wobei a eine Wicklung bedeutet, in der der Strom geregelt
werden soll, beispielsweise die Erregerwicklung einer Maschine, und R den mit dieser
Wicklung in Reihe liegenden Regelwiderstand. An dem Widerstand R liegt die Spannung
u. Der aufgenommene Strom ist mit i bezeichnet.
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Fig. z zeigt in Gegenüberstellung die Schaltung nach der Erfindung.
Der Erregerwicklung a der zu regelnden, in der Zeichnung jedoch nicht dargestellten
elektrischen Maschine liegt der Eisendrahtwiderstand w parallel, dessen Widerstandswert
sich mit steigender Spannung etwa proportional der Spannung erhöht, so daß er im
ganzen Spannungsbereich einen konstanten Strom i, aufnimmt. Die Erregerwicklung
a, ist von dem Strom i durchflossen. Der Regelwiderstand, dessen Ohmwerte für die
Erzielung gleicher Erregerströme i sich nun gegenüber der Schaltung nach Fig. i
geändert haben, ist mit r bezeichnet. Dieser ist von dem Summenstrom i + ip durchflossen.
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In dem Schaubild (Fig.3) sind nun die Werte von ip, u, r und
.R in Abhängigkeit vom Erregerstrom i, der die Wicklung a durchfließt, aufgetragen.
Die Erregerspannung der Maschine ist mit U bezeichnet. Die an dem Regelwiderstand
liegende Spannung ist durch die Kurve ti dargestellt. Der
den Eisendralitwiderstanl
w durchfließende Strom ip ist bei allen Spannungswerten, also auch bei allen Erregerströmen
i (von einem gewissen kleinen Stromwert an) konstant.
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Es sollen nun die für eine bestimmte Erregung i benötigten
Regelwiderstände R bzw. r
für die Schaltung (Fig. i bzw. 2) berechnet
werden. Um dies im Schaubild (Fig.3) in einfachster Weise darzustellen, werden die
Ströme i und ip, welche die Widerstände R bzw. r durchfließen, als Funktion des
Stromes i in das Schaubild eingetragen. Die Funktion i = i ist durch eine unter
d.5° geneigte Gerade dargestellt, i. -1- i, ist eine dazu parallele Gerade. Ferner
ist it - LT - i. # a.
wobei für a der Wert i eingesetzt ist.
Man kann nun in übersichtlicher Weise die Werte
und bilden und die Funk-
tionen r - f (i.) und R - f (i) eintragen. Man sieht, daß bei den niedrigen
Spannungen rt die Widerstandswerte R und r sich wesentlich voneinander entfernen;
für die Erzielung desselben kleinen Erregerstromes bei der Schaltung gemäß Fig.
:2 ist ein viel kleinerer Widerstand i- erforderlich, denn der konstant bleibende
Parallelstrom i.p ist bei diesen niedrigen Spannungen verhältnismäßig groß, erzeugt
also einen hohen Spannungsabfall in r, so daß auf die Erregerwicklung a nur noch
eine kleine Spannung entfällt. Man sieht ferner, daß sich mit wachsendem Erregerstrom
i. die Werte R und r einander nähern, was daraus erhellt, daß mit
wachsendem i der Einfluß von i, immer mehr zurücktritt. Bei den hohen Erregungen
ist also bei der Schaltung nach Fig. 2 eine wesentliche Schwächung des Erregerstromes
i durch den Parallelwiderstand-,v nicht vorhanden.
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Insbesondere ist die erfindungsgemäße Anordnung für elektrische Schnellregler
mit Tippwiderständen nach dem Tirrillprinzip geeignet, da bei solchen Reglern ein
Widerstand von hohem Ohmwert, der über einer gewissen Höchstgrenze liegt, unzulässig
ist, wenn die Regelung auch bei hohen Erregerspanungswerten noch möglich sein soll.
Dies hat bekanntlich seine Ursache in der bei solchen hohen Widerständen unbrauchbar
hohen Taktzahl des Tipprelais und der hohen Funkenspamiung an den Tippkontakten.
Man hat deshalb für derartige Schnellregler an Maschinen mit großem Erregerspannungsbereich
schon verschiedene Vorschläge gemacht, um den Ohmwert des Tippwiderstandes für die
Regelung im hohen Spannungsbereich .die Beispielsweise schlug man 'vöi-,, einen
Teil des Tippwiderstandes bei i4berschreiten einer bestimmten Erregerspannung durch
ein Relais kurzzuschließen, ferner wärme- und spannungsabhängige Tippwiderstände
zu verwenden. Diese Anordnungen haben jedoch Nachteile. Der Nachteil der erstgenannten
Anordnung besteht in der sprunghaften Änderung des Widerstandes, welche bei der
Regelung Störungen verursachen kann. Der Nachteil der zweiten Anordnung besteht
darin, daß infolge des Verlaufs der Regelcharakteristik selbsterregter elektrischer
:Maschinen einem bestimmten Spannungs- bzw. Wärmewert des Regelwiderstandes immer
zwei Ohmwerte zugeordnet sind, weshalb eine eindeutige Regelung nur bei Beschränkung
des Regelbereichs möglich ist. Durdli die erfindungsgemäße Anordnung erhält nian
dagegen eine kontinuierliche Regelung des Erregerstromes in den gewünschten weiten
Grenzen mit einem Regelwiderstand r, dessen Ohmwert verhältnismäßig gering ist,
so daß der Tippwiderstand auch bei hohen Erregerspannungen einwandfrei verändert
werden kann.
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Eine andere Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Anordnung
besteht bei Kohlensäuredruckreglern, deren Ohmzahl beschränkt ist. Man kann sie
mit Hilfe der Anordnung für Maschinen verwenden, die eine wesentlich höhere Ohmzahl
für die Regelung erfordern wurden, als sie der Kohlensäuledruckregler besitzt. Ferner
kann man durch die erfindungsgemäße Anordnung auch . vorhandene zu geringolimige
Regelwiderstände nachträglich für einen größeren Spannungsregelbereich brauchbar
machen.