DE649112C - Sphaerisch, komatisch, chromatisch und astigmatisch korrigierte Doppellichtbildlinse - Google Patents

Description

• Sphärisch, komatisch, chromatisch und astigmatisch korrigierte Doppellichtbildlinse Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche sphärisch, komatisch, chromatisch und astigmatisch korrigierte Doppellichtbildlinsen, deren Einzellinsen je aus einem der Blende zugekehrten frei stehenden sammelnden Meniskus und zwei miteinander verkitteten Gliedern, und zwar einem bikonkaven und einem bikonvexen Glied bestehen.
• Nach der vorliegenden Erfindung erhält man eine gute über ein großes Bildfeld sich erstreckende Korrektion, wenn man die Einzellinsen derart unsymmetrisch ausbildet, daß die beiden Einzellinsen einer Doppellinse, je für sich mit Vorderblende benutzt, und zwar mit der gleichen Blendenlage wie bei der Doppellinse, die unendlich ferne Ebene des Dingraums durch enge Büschel derart abbilden, daß mindestens die von der Achse entfernteren Teile der sagittalen und der tangentialen Bildschalen bei den beiden Einzellinsen in verschiedenem Sinn aufeinanderfolggn. Um diesen Zweck zu erreichen, wählt man die die Lichtbildlinse bestimmenden Zahlenwerte entsprechend dem in nachstehendem angegebenen Ausführungsbeispiel.
• In Abb. il-der Zeichnung ist beispielsweise eine der Erfindung entsprechend ausgebildete Linse dargestellt, deren Zahlenwerte in der folgenden Tafel für eine Brennweite der Doppellinse von Zoo Einheiten zusammengestellt sind und die bei einer relativen Öffnung von r : 4,5 ein Bildfeld von 65° gut auszeichnet. Von den Einzellinsen ist auch jede für sich allein brauchbar.

  Radien Dicken und Abstände

  25.90 di = 5,12

  y, _-__ -96,1o dii =2,3r

  y3 = +18,41 11 = 0,75

  5'4 = +23,78 diii=,3,48

  ys = -i- 3554 b, = 2,90

  r,; = -33,12 b., = 2,8o

  -22,74 div= 3,96

  7 s - -18,14 4 = 1,57

  o y, = +77,38 dv = 1,88

  y,o=.-25,37 dvt= 5.56

  Glasarten

  I und VI 1I und V III und IV

  nD 1,61o87 1,53994 1,56o64

  v 55,8 47,4 61,1

  In den Abb. 2 bis 5 der Zeichnung sind in der bekannten v. Rohrschen Darstellung die Fehlerkurven für das Ausführungsbeispiel wiedergegeben. während die Abb.6 bis 8 die entsprechenden Kurven für eine anerkannte Lichtbildlinse der gleichen Gattung zeigen, die zum Vergleich herangezogen sei.
• Die in Abb. 2 dargestellten Kurven geben die sphärischen und die astigmatischen Abweichungen für das Vorderglied, die in Abb. 3 dargestellten die entsprechenden Abweichungen für das Hinterglied und die in Abb.4 dargestellten Kurven die Abweichungen für die gesamte Doppellinse wieder, und zwar sind jeweils im Koordinatennetz a die sphärischen und im Koordinatennetz b die astigmatischen Abweichungen aufgetragen. Für die Einzelglieder sind dabei die Kurven für den Fall angegeben, daß die Blende der Doppellinse als Vorderblende für das betreffende Glied dient, d. h. daß das Licht stets von der Seite des frei stehenden sammelnden Meniskus einfällt. Die in Abb.5 dargestellte Kurve gibt die Verzeichnung in Prozenten der Bildhöhe (vgl. Zeitschrift für Instrumentenkunde 27 [19071, S. 33 bis 37 und ; 5 bis 85) für die Doppellinse wieder.
• Wie aus den Abb. 2 und 3 ersichtlich, wird hier bei der vorausgesetzten Benutzungsweise der Einzellinsen die unendlich ferne Ebene des Dingrautns durch enge Büschel so abgebildet, daß die sagittalen Bildschalen (ausgezogen gezeichnete Kurven in den Abb.2b und 3 b) und die tangentialen Bildschalen (gestrichelt gezeichnete Kurven in den Abb. 2 b und 3b) bei den beiden Einzellinsen in verschiedenem Sinn aufeinanderfolgen. Wie aus Abb: 5 hervorgeht, ist bei dem Ausführungsbeispiel insbesondere die Verzeichnung außerordentlich gering, so daß sich die Linse besonders für Meßzwecke eignet, für die sie in erster Linie bestimmt ist.
• Bei der zum Vergleich herangezogenen bekannten Lichtbildlinse sind die Systemhälften einander gleich, so daß auch die sphärischen und die astigmatischen Abweichungen der Einzellinsen nicht voneinander abweichen. Sie sind in Abb. 6 wiedergegeben. Abb. 7 gibt die Abweichungen für die gesamte Vergleichslinse wieder, und Abb. $ enthält die Kurve der Verzeichnung für die Doppellinse, wieder aufgetragen in Prozenten der Bildhöhe.
• Der Vergleich der Kurven der bekannten Linse mit denen des Ausführungsbeispiels zeigt einmal die Verschiedenartigkeit der Korrektion der Einzellinsen und außerdem den durch die Erfindung erzielten Fortschritt in bezug auf die Größe der Verzeichnung bei etwa gleich guter sphärischer Korrektion, also etwa gleich guter Minenschärfe, wie sie die Vergleichslinse aufweist, und bei einer solchen Abweichung der sagittalen und tangentialen Bildschalen voneinander, daß bei dem Ausführungsbeispiel das brauchbare Bildfeld etwa ro °j, größer als bei der Vergleichslinse ist, wobei die astigmatischen Beträge bei dem Ausführungsbeispiel fast über das ganze Bildfeld noch etwas kleiner, nirgends aber größer als bei der Vergleichslinse sind.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Sphärisch, komatisch, chromatisch und astigmatisch korrigierte Doppellichtbildlinse, deren beide Einzellinsen je aus einem der Blende zugekehrten frei stehenden sammelnden Meniskus und zwei miteinander verkitteten Gliedern, und zwar einem bikonkaven und einem bikonvexen Glied bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Einzellinsen so ausgebildet sind, daß sie, je für sich mit Vorderblende benutzt, und zwar mit der gleichen Blendenlage wie hei der Doppellinse, die unendlich ferne Ebene des Dingraums durch enge Büschel derart abbilden, daß mindestens die von der Achse entfernteren Teile der sagittalen und der tangentialen Bildschalen bei den beiden Einzellinsen in verschiedenem Sinn aufeinanderfolgen, wobei zu diesem Zweck die die Lichtbildlinse bestimmenden Zahlenwerte entsprechend dem in der Beschreibung angegebenen Ausführungsbeispiel gewählt sind.