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Gasreinigungspatrone, insbesondere Kohlensäureabsorptionspatrone für
Atemschutzgeräte Die Erfindung betrifft eine insbesondere .als Kohlensäureabsorptionspatrone
für Atemschutzgeräte geeignete Gasreinigungspatrone, die eine Füllung aus regellos
eingeschütteten Chemikalkörpern aufweist. Bei bekannten Kohlensäureabsorptionspatronen
dieser Art bestehen die Füllkörper aus kleinen Hohlzylindern, die gemeinsam mit
Hohlzylindern aus Fließpapier in das Patronengehäuse eingefüllt werden. Ferner sind
schon Füllungen aus körnigen Chemikalkörpern bekannt, bei denen die Chemikalkörper
von den durchbrochenen Wandungen metallener, z. B. aus Drahtspiralen bestehender
Tragkörper getragen werden. Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform von Kohlensäureabsorptionspatronen
ist die Chemikalmasse in gelöstem oder geschmolzenem Zustande auf walzenförmige
Tragkörper aufgetragen, so daß die Tragkörper ganz von der Chemikalmasse eingehüllt
sind.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß aus jedem Chemikalkörper
ein Abstandhalter oder mehrere Abstandhalter herausragen, die aus einem anderen
Stoff als die Cheinikalkörper bestehen.
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Die mit Abstandhaltern versehenen Chemikalkörper werden erfindungsgemäß
in der Weise hergestellt, daß die Abstandhalter auf einem laufenden Bande unterhalb
der Austrittsöffnung eines die geschmolzene Masse der Chemikalkörper aufnehmenden
Behälters vorbeigeführt werden und daß die gesclitnolzene Masse aus geringer Höhe
auf die Abstandhalter auftropft oder die sich an der Austrittsöffnung des Behälters
bildenden Chemikaltropfen von den auf dem laufenden Band herangeführten Abstandhaltern
abgenommen werden.
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Die beim Erstarren der geschmolzenen Chemikalmasse entstandene glasurartige
Oberfläche der Chemikalkörper wird vorteilhaft durch kurz dauerndes Einwirken von
Lösungsmitteln, vorzugsweise Alkoholen, Wasserdampf oder konzentrierten Ätzalkalien,
aufger auht.
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Der Vorteil der Chemikalkörper nach der Erfindung besteht darin, daß
die Körper sich im wesentlichen nur mit den Abstandhaltern gegenseitig berühren
und daher beim Gebrauch der Patrone nicht so leicht verbacken, wie dies bei den
bekannten Chemikalkörpern der Fall ist, bei denen die Chemikalmasse die Abstandhalter
ganz umhüllt. -In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele von Chemikalkörpern
gemäß der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Chemikalkörper, der mit einem geraden, als Abstandhalter
dienenden Stab versehen ist, und Abb. 2 einen Chemikalkörper, der mehrere solche
Abstandhalter aufweist.
Abb. 3 zeigt cinen Chemikalkörper, dessen
Abstandhalter an ihren freien Enden abgebogen sind.
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In Abb..I ist ein kugelförmiger, mit mehreren Abstandhaltern versehener
Chemikalk5rper dargestellt, und Abb. 5 zeigt zwei kugelförmige Chemikal-_ körper,
die durch einen Stab zu einem Einzelfüllkörper verbunden sind.
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Die Abstandhalter gehen nach einer Richtung oder nach mehreren Richtungen.
Zur Vermeidung unausgeniitzter Hohlräume ist es vorteilhaft, die nach verschiedenen
Richtungen gehenden Abstandhalter möglichst gleich lang zu machen. Die Cheinikalkörper
können die Form von unregelmäßigen Körnern, von Kugeln, Halbkugeln o. dgl. haben.
Sie bestehen aus Kohlensäure bindenden, gegebenenfalls gleichzeitig Sauerstoff abgebenden
Massen, z. B. aus Hydroxyden, Oxyden oder Karbonaten, oder auch aus Superoxyden
der Alkalien oder Erdalkalien oder deren Mischungen. Als besonders geeignet hat
sich ein Gemisch aus Natriumh_vdroxyd mit etwa 2 °/0 Natriumkarbonat und 5 bis 6
°/o Wasser erwiesen, dem vorteilhaft noch 5 °/o Kaliumhydroxyd zugesetzt wird. Höhere
Ätzkalizusätze sind nachteilig, da hierdurch das Zerfließen des Chemikalgemisches
begünstigt wird. Das Zerfließen des Chemikalgemisches läßt sich auch durch Zusatz
von etwa 5 °/o
oder von aufsaugenden Stoffen, z. B. Bimsstein, vermeiden. Das gleiche gilt bei
Verwendung von Superoxyden an Stelle von Hvdroxvden.
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Die y Abstandhalter können aus Stäben, T-Stücken, Bändern, Spiralen,
Schnecken, Drahtgeflechten, Zylindern, Hohlprismen, Wendeldrahtkörpern o. dgl. aus
einem vom Chemikalkörper verschiedenen Baustoff bestehen und können allein oder
in Form von Sternen, Kreuzen o. dgl. angeordnet sein.
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Als Stoffe für die Abstandhalter kommen alle eine gewisse Festigkeit
aufweisenden Stoffe in Frage, insbesondere Metalle (Eisen, Kupfer, Zink usw.), Holz,
keramische Massen t,Porzellan, Steingut usw.), Magnesia, Kieselgur, Bimsstein; Asbest
und Massen aus hydraulischen Bindemitteln (Zement, Gips, Steinholz, Wasserglaskitt
usw.), ferner Kunststoffe (Kunstharze), Papier, Pappe u. dgl. Brennbare Stoffe «-erden
vorteilhaft mit einem Feuerschutzmittel imprägniert, das jedoch die meist verwendeten
Ainmonsalze nicht aufweisen darf. Am besten hat sich Wasserglas, dem gegebenenfalls
Erdalkalisalze beigegeben sind, bewährt.
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Bei dem in Abb. r dargestellten unregelmäßig geformten Cheinikalkörper
a besteht der Abstandhalter b aus einem hölzernen Stab. Die Abb. 2 zeigt einen Füllkörper
a mit mehreren kreuzweise angeordneten Abstandhaltern b. Die Enden c der Abstandhalter
b können auch, wie in Abb.3 dargestellt ist, abgebogen sein.
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Der in Abb..4 dargestellte Chemikalkörper a1 -ist kugelförmig ausgebildet
und hat kreuzförmig angeordnete Abstandhalter b1 aus Steingut.
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Abb. 5 zeigt zwei kugelförmige Chemikalkörper a1, die durch einen
an einem Ende zugespitzten Eisenstab d, der als Abstandhalter dient, verbunden sind.
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DieHerstellung derChemikalkörper erfolgt in der Weise, daß die Abstandhalter
auf einem laufenden Bande unterhalb der Austrittsöffnung eines Behälters vorbeigeführt
werden, in dem die geschmolzene Chemikalmasse untergebracht ist. Diese tropft dann
aus geringer Höhe auf die Abstandhalter auf, oder es werden die sich an der Austrittsöffnung
des Behälters bildenden Chemikaltropfen von den. auf dem laufenden Band herangeführten
Ab-
standhaltern abgenommen. Durch Veränderung der Fallhöhe der Chemikaltropfen
können Körper von verschiedener Form hergestellt «-erden. .Bei größerer Fallhöhe
entstehen flache, linsenförmige Chemikalkörper, während bei geringer Fallhöhe kugelförmige
Körper gebildet werden. Besonders große Chemikalkörper entstehen, wenn die sich
an der Austrittsöffnung bildenden Tropfen durch. die auf dem laufenden Band vorbeigeführten
Abstandhalter abgenommen werden.
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Nach dem Auftropfen der Chemikalmasse auf die Abstandhalter oder nach
dem Abnehinen der Chemikaltropfen durch die Abstandhalter werden die Tropfen durch
Abkühlen schnell zum Erstarren gebracht. Hierbei bildet sich auf den Chemikalkörpern
eine glasurartige Oberfläche, wodurch die Chemikalkörper langsamer reagieren würden
als bei einer rauhen Oberfläche, wie sie z. B. durch Brechen der stai#renChemikalmasseerhalten
wird. Die glasurartige Oberfläche wird daher durch kurz dauerndes Einwirken von
Lösungsmitteln, vorzugsweise von Alkoholen, Wasserdampf oder konzentrierten Ätzalkalilösungen,
beseitigt.
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Zum Füllen der Patronen werden die Chemikalkörper in die Patrone regellos
eingeschüttet. Sie liegen infolge der Abstandhalter auch beim Schütteln der Patrone
fest, so daß jede Staubbildung in der Patrone vermieden wird. Der Ersatz einer verbrauchten
Füllung erfolgt durch einfachen Austausch der verbrauchten Chemikalkörper gegen
neue, ohne daß das Patronengehäuse, die Verschlüsse, die Dichtungen usw. verlorengehen.
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Die Chelnikalkörper nach der Erfindung können außer zur Reinigung
und Erneuerung der Atemluft auch für andere Gasreinigung--:>-zwecke
unter
Verwendung der entsprechenden Cheinikalmasse benutzt werden.