DE646848C - Einrichtung fuer die Loeschung des Unterbrechungslichtbogens in Schaltern, Sicherungen oder aehnlichen Apparaten - Google Patents
Einrichtung fuer die Loeschung des Unterbrechungslichtbogens in Schaltern, Sicherungen oder aehnlichen ApparatenInfo
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- H01H33/70—Switches with separate means for directing, obtaining, or increasing flow of arc-extinguishing fluid
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Description
Es ist bekannt, den in Luft brennenden Unterbrechungslichtbogen von Schaltern,
Sicherungen o. dgl. dadurch zu löschen, daß in ihn ein Flüssigkeitsstrahl eingespritzt
wird. Die bekannten Schalter dieser Art haben keine den Lichtbogen eng umschließende
Hülle, welche diesen am Ausweichen verhindert. Infolgedessen dringt der Flüssigkeitsstrahl nicht in den Lichtbogen
ein, und die Flüssigkeit hat keine Löschwirkung. Es sind auch Schalter bekannt, bei
denen der Unterbrechungslichtbogen durch eine Düse oder Hülle hindurchgezogen wird,
wobei ihm in dieser eingeschlossener Flüssigkeitsstrahl
zugeführt w.ird, dem der Lichtbogen nicht ausweichen kann. Derartige
Flüssigkeitssäulen sind verhältnismäßig sehr träge, man kann sie infolgedessen mit praktisch
brauchbaren Mitteln nicht so stark beschleunigen, wie es im Interesse einer Lichtbogenlöschung
von hohem Wirkungsgrad erforderlich wäre. Es ist auch vorgeschlagen worden, den Lichtbogen durch Beblasen mit
einem Gasstrahl zu löschen, dem Flüssigkeit in Tropfenform oder nebelartig beigemischt
ist.
Die Erfindung hat eine wirksamere Art der Zuführung einer Löschflüssigkeit in den
Lichtbogenraum zum Gegenstand. Sie bezieht sich auf Einrichtungen, bei welchen der
Unterbrechungslichtbogen in einem Gasraum, insbesondere im Luftraum, brennt, wodurch
die entstehenden Dämpfe ungehemmt expandieren können. Die Erfindung benutzt dabei
eine an sich bekannte, den Lichtbogen eng umschließende und ihn am Ausweichen verhindernde,
jedoch die freie Expansion der entstehenden Dämpfe gestattende Hülle, in die das Löschmittel unter Druck eingeführt
wird.
Die Erfindung besteht darin, daß in die den Lichtbogenraum umschließende Hülle ein
über den Lichtbogenraum verteiltes Bündel dünner Flüssigkeitsstrahlen, deren Durchmesser
in der Größenordnung von 1 mm liegt, geschickt wird, die in ihrer Gesamtheit nur
einen Teil des Lichtbogenraumes einnehmen und deren Druck so hoch gewählt ist, daß sie
als Strahlen den Lichtbogenraum durchschießen.
Gegenüber der Beblasung mit einem Gasstrahl, dem Flüssigkeit etwa in Tropfenform
beigemischt wird, hat diese Löschung den Vorzug, daß die harten Flüssigkeitsstrahlen in
den Lichtbogen stärker eindringen. Gegenüber einer Beschickung des Lichtbogenraumes
mit einem geschlossenen Flüssigkeitsstrahl hat die Erfindung den Vorzug, daß bei· geringerer
Gesamtwassermenge die für die Löschung ausschlaggebende Berührungsfläche zwischen Lichtbogen und Flüssigkeit größer
ist, da eine große Anzahl von Strahlen klei-
nen Querschnittes zur Anwendung kommen, welche außerdem noch infolge ihrer hohen
Geschwindigkeit in das Innere des Lichtbogens eindringen und im Innern selbst vcrdampfen
(Volumkühlung des Lichtbogens). Außerdem hat diese Einrichtung den Vorteil,
daß vom Lichtbogen nicht überflüssig viel schädlichen Gegendruck bildender Dampf erzeugt
wird und daß nicht unverdampftes
ίο Wasser infolge seiner Leitfähigkeit die Isolation
der LTnterbrechungsstrecke verdirbt. Um die Berührungsfläche zwischen Lichtbogen
und Wasser groß zu machen, kann man in den Lichtbogenraum so viele und so dünne Strahlen hineinschießen, daß ein regelrechtes
räumliches Netz von Wasserstrahlen entsteht, durch das der Bogen hindurchbrennen
muß.
Die Größenordnung der Geschwindigkeit, mit welcher die Strahlen in den Lichtbogenraum
getrieben werden, soll so hoch sein, daß die Flüssigkeitsstrahlen in der stromschwachen
Pause des Wechselstromlichtbogens den Lichtbogenraum durchschießen und vermöge ihrer kinetischen Energie in das
Innere des Lichtbogens eindringen. Die stromschwache Pause eines 5operiodigen Wechselstromlichtbogens beträgt größenordnungsmäßig
etwa 0,0001 Sekunde.
Es ist zweckmäßig, die Strahlen auf eine bestimmte Länge des Lichtbogens zu verteilen
und radial in den Lichtbogen zti richten. Das hat den Vorteil, daß der Weg, auf
dem die Strahlen den Lichtbogenraum durchdringen müssen, kurz ist, so daß in der
stromschwachen Pause das Wasser den ganzen Lichtbogenraum durchstreichen kann. Die Lichtbogenlänge, auf welche man die
Strahlen verteilen muß, ergibt sich aus der abzuschaltenden Leistung. Der Druck der
Strahlen kann in der Größenordnung \-on mo at oder mehr sein, dann entstehen Wassergeschwindigkeiten
in der Größenordnung von 100 m s und mehr. Die Bedingung
ist, daß die Anordnung der Löschvorrichtung so getroffen ist, daß der Lichtbogen
keinen nennenswerten Gegendruck erzeugen kann, damit möglichst der volle Zuführungsdruck der Flüssigkeit als Überdruck wirksam
ist. Der Durchmesser der Strahlen wird zweckmäßigerweise kleiner als 1 mm gewählt.
Die Anzahl der Strahlen wird dafür möglichst groß gemacht.
Es ist zweckmäßig, die Erfindung im Zusammenhang mit einer Löschanordnung anzuwenden,
welche, wie schon vorgeschlagen, den Lichtbogen sowohl am Ausweichen und Verlängern durch die Einspritzung (Schleifenbildung)
wie auch an der Erzeugung von nennenswertem Gegendruck verhindert. Der . Lichtbogen kann z. B. innerhalb einer Isolierhülle
mit axialen Expansionsöffnungen für die entstehenden Dämpfe und Gase gezogen werden, welche den Lichtbogen auf
seine der direkten Verbindung der Kontakte entsprechenden Minimal länge begrenzt. Um
bei Anwendung einer solchen Hülle die Ansammlung von unverdampfter Flüssigkeit im
Lichtbogenraum zu verhindern, kann die Hülle auf der der Flüssigkeitszuführung gegenüberliegenden Seite stellenweise durchbrochen
sein. Man kann z. B. an jeder Stelle, wo ein Flüssigkeitsstrahl die Wand trifft, in
der Wand eine Öffnung anbringen, durch die das unverdampfte Wasser aus der Hülle
wieder austritt.
Der hydraulische Druck von 100 at läßt sich, da das geförderte Wasservolumen nur
wenige Kubikzentimeter zu betragen braucht, ,leicht auf mechanischem Wege durch eine unelastische
Preßvorrichtung, welche mit der Bewegung des Schaltstiftes gekoppelt ist, erzeugen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. 1 ist der
Schaltstift, 2 das feste Schaltstück, welches in einem gewissen Abstand von dem Isolierkörper
3 angebracht ist. 4 ist der Löschkanal in 3. 5 ist eine Zuführungsdüse für die Flüssigkeit
mit einer Einrichtung, die die geschlossen zugeführte Wassersäule in viele
einzelne für sich geschlossene, harte Strahlen zerteilt. 6 ist eine Flüssigkeitsleitung, 7 ein
Preßzylinder für die Flüssigkeit, 8 ein Kolben. Der Kolben ist an dem zweiarmigen
Hebel 9 befestigt, der bei 10 gelagert ist und an dessen linkem Hebelarm der Schaltstift 1
befestigt ist, z. B. über ein nachgiebiges Glied 15. Am rechten Hebelarm von 9 greift
die Antriebskraft 12 an. Die Übergangsöffnung 13, welche von der Zuführungsleitung
6 nach dem Löschkanal 4 führt, ist nach dem Löschkanal zu konisch erweitert, damit sich die Strahlen auf die ganze Löschlänge
16 der Löscheinrichtung verteilen. 171st
ein Nachfüllbehälter, der mit dem Zylinder 7 über ein Rückschlagventil 18, das nur bei aufwärts
gehendem Kolben 8 öffnet, in Verbindung steht. Der normale Spiegel der Schaltflüssigkeit
ist mit 19 bezeichnet. Der Strom wird dem Schaltstück 2 durch die Anschlußleitung
20 zugeführt und aus dem Schaltstift ι durch die Anschlußleitung 21 mit Hilfe
des Gleitkontaktes 22 abgenommen.
Fig. 2 zeigt die Löscheinrichtung in der Ansicht von oben. Die öffnungen der Düse 5
sind divergierend, damit sich die Strahlen 23 in der horizontalen Ebene über den ganzen
Querschnitt des Löschkanals gleichmäßig verteilen, ebenso wie sich die Strahlen 24
(Fig. 1) in der vertikalen Ebene über die Löschlänge verteilen. 14 sind die Stellen, an
denen die Strahlen auf die gegenüberliegende Wand auf treffen; an diesen Stellen kann
die Hülle durchbrochen werden.
Die Einrichtung ^ist einen Augenblick nach
Beginn der Ausschaltung dargestellt. Sie wirkt folgendermaßen: Durch den Hebel 9
wird die Ausschaltkraft 12 gleichzeitig auf den Kolben S nach unten und auf den Schaltstift
ι nach oben wirkend übertragen. Durch den Kolben 8 wird dabei die Flüssigkeit in
der Leitung 6 unter Druck gesetzt und aus der Düse 5 als hartes Strahlenbüschel 23, 24
herausgetrieben. Sobald der Schaltstift aus dem Isolierkörper 3 heraustritt, befindet sich
der Lichtbogen in dem Netz der aus 5 austretenden Flüssigkeitsstrahlen. Durch den
Isolierkörper 3 wird der Lichtbogen am Ausweichen und an einer Schleifenbildung gehindert,
er ist auf die direkte Verbindungslinie der Kontakte, also seine Minimallänge, begrenzt. Der sich aus der Flüssigkeit entwickelnde
Dampf expandiert axial in die flüssigkeitsfreien Räume oberhalb und unterhalb
des Isolierkörpers 3. In der stromschwachen Pause des Wechselstromlichtbogens,
also in der zeitlichen Umgebung des Stromnulldurchganges, entionisieren die den
Lichtbogen durchschießenden Flüssigkeitsstrahlen den Lichtbogenraum, so daß der
Bogen erloschen bleibt und die so geschaffene Isolierstrecke innerhalb des Löschkanals 4
durch die wiederkehrende Spannung nicht mehr durchschlagen werden kann. Der expandierende
Dampf stabilisiert den Lichtbogen in der Achse des Schaltstiftes und bringt auf die zu beiden Seiten des Löschkanals
befindlichen Lichtbogenstücke eine zusätzliche Löschwirkung hervor, ähnlich wie bei einem Blasschalter.
Als Flüssigkeit kann man an sich beliebige Flüssigkeiten verwenden, z. B. auch halbleitende wie Wasser.
Claims (6)
1. Einrichtung für die Lichtbogenlöschung in Schaltern, Sicherungen oder
ähnlichen Apparaten mit einer den Lichtbogen eng umschließenden und ihn am Ausweichen verhindernden, jedoch die
freie Expansion der entstehenden Dämpfe gestattenden Hülle, dadurch gekennzeichnet,
daß in die den Lichtbogenraum umschließende Hülle ein über den Lichtbogenraum verteiltes Bündel dünner Flüssigkeitsstrahlen,
deren Durchmesser in der Größenordnung von 1 mm liegt, geschickt wird, die in ihrer Gesamtheit nur
einen Teil des Lichtbogenraumes einnehmen und deren Druck so hoch gewählt ist,
daß sie als Strahlen den Lichtbogenraum durchschießen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkei'tsstrahlen
radial in den Lichtbogen gerichtet werden.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsstrahlen
durch einen Druck in der Größenordnung von 100 at oder mehr in den Lichtbogenraum gepreßt werden.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeits,zuführungseinrichtung
als Zerteilerdüse ausgebildet ist.
,5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle stellenweise
durchbrochen, z. B. siebförmig ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, jedoch für eine Lichtbogenlöscheinrichtung,
bei welcher die Hülle beidseitig in axialer Richtung nach flüssigkeitsfreien Expansionsräumen offen ist und die
radiale Flüssigkeitszuführung zur Hülle zwischen den Hüllenenden erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES109752D DE646848C (de) | 1933-06-17 | 1933-06-17 | Einrichtung fuer die Loeschung des Unterbrechungslichtbogens in Schaltern, Sicherungen oder aehnlichen Apparaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES109752D DE646848C (de) | 1933-06-17 | 1933-06-17 | Einrichtung fuer die Loeschung des Unterbrechungslichtbogens in Schaltern, Sicherungen oder aehnlichen Apparaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646848C true DE646848C (de) | 1937-06-22 |
Family
ID=7529754
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES109752D Expired DE646848C (de) | 1933-06-17 | 1933-06-17 | Einrichtung fuer die Loeschung des Unterbrechungslichtbogens in Schaltern, Sicherungen oder aehnlichen Apparaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646848C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2909633A (en) * | 1957-02-11 | 1959-10-20 | Donald M Umphrey | High tension oil switch |
DE1193574B (de) * | 1957-09-13 | 1965-05-26 | Westinghouse Electric Corp | Leistungsschalter |
-
1933
- 1933-06-17 DE DES109752D patent/DE646848C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2909633A (en) * | 1957-02-11 | 1959-10-20 | Donald M Umphrey | High tension oil switch |
DE1193574B (de) * | 1957-09-13 | 1965-05-26 | Westinghouse Electric Corp | Leistungsschalter |
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