DE646725C - Einrichtung zur Simultanaufzeichnung mehrerer von verschiedenen Ableitungen herruehrender Elektrokardiogramme - Google Patents

Einrichtung zur Simultanaufzeichnung mehrerer von verschiedenen Ableitungen herruehrender Elektrokardiogramme

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DE646725C
DE646725C DEH143929D DEH0143929D DE646725C DE 646725 C DE646725 C DE 646725C DE H143929 D DEH143929 D DE H143929D DE H0143929 D DEH0143929 D DE H0143929D DE 646725 C DE646725 C DE 646725C
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recording
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Expired
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DEH143929D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Hans-Erich Hollmann
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Heller & Co Ges fur Wissensch
Original Assignee
Heller & Co Ges fur Wissensch
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  • Measurement And Recording Of Electrical Phenomena And Electrical Characteristics Of The Living Body (AREA)

Description

  • Einrichtung zur Simultanaufzeichnung mehrerer von verschiedenen Ableitungen herrührender Elektrokardiogramme Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Simultanaufzeichnung mehrerer von verschiedenen Ableitungen herrührender Elektrokardiogramme, und sie besteht darin, daß nur ein Verstärker angeordnet ist, dessen Eingang und Ausgang in schnellem Rhythmus synchron und konphas. über Kontakte oder Schaltröhren abwechselnd auf die verschiedenen Ableitungen und auf die entsprechendenRegistriereinrichtungen umschaltbar sind. Hierbei ist es zweckmäßig, daß den die Aktionsspannungen aufzeichnendenRegistriergeräten auf mechanischem oder elektrischem Wege eine solche Dämpfung erteilt wird, daß die Umschaltfrequenz in den Kardiogrammen nicht merklich zum Vorschein kommt.
  • Die bipolare Ableitung der Herzaktionsspannungen kann in den verschiedenen Extremitäten oder an sonstigen verschiedenen Stellen der Körperoberfläche, vorzugsweise der Brustwand, erfolgen. Die aus den einzelnen verschiedenen Ableitungen gewonnenen Kardiogramme stimmen im allgemeinen nicht überein, damit man aus den Größen- und Richtungsverhältnissen der Potentiale in den drei Hauptableitungen die Lage der elektrischen Achse des Herzens analysieren kann, oder um die mittels Tastelektroden z. B. von der Brustwand abgegriffenen Partialkardiogramme der rechten und der linken Herzhälfte genau miteinander vergleichen zu können, geht man vielfach dazu über, zwei oder drei verschiedene Ableitungen gleichzeitig auf einem Registrierstreifen, d. h. mit gemeinsamem Zeitmaßstab, aufzuschreiben, so daß alle Diskordanzen und Asymmetrien in den einzelnen Partialkardiogrammen sofort ins Auge fallen.
  • Im allgemeinen sind bei den in der Praxis gebräuchlichen Elektrokardiographen Umschalter vorgesehen, um die drei Extremitätenhauptableitungen, nämlich: 1: Arm-Arm, II: rechter Arm, linkes Bein und III: linker Arm, linkes Bein, nacheinander aufnehmen zu. können. Auf diese Weise ist jedoch eine Feststellung zeitlicher Konkordanzen oder Diskordanzen der verschiedenen Zacken in den einzelnen Kardiogrammen nicht mehr möglich. Allenfalls lassen sich unter der Voraussetzung einer hinreichend genauen Zeitschreibung lediglich Verschiebungen innerhalb der einzelnen Kardiogramme erkennen. Aus diesem Grunde ist die Simultanaufzeichnung der einzelnen Ableitungen das sicherste Mittel, wobei für jede Ableitung besondere Registriergeräte, die alle auf denselbenRegistrierstreifen schreiben, vorhanden sein müssen. so daß unter allen Umständen ein synchroner Zeitmaßstab gesichert ist.
  • Zur Simultanaufzeichnung von zwei Ableitungen, dein technisch einfachsten Fall, sind also zwei getrennte Registriergeräte unerläßlich. Sind die Registriergeräte Stromschreiber, wie z. B. Saiten- oder Spulengalvanonieter, so tritt bei der Simultanaufzeichnung der Übelstand auf, daß die Belastung der einen Ableitung durch das eine Schreibgerät auf die andere Ableitung zurückwirkt. Das hat zur Folge, daß man bei der Simultanaufzeichnung von Stromkurven unter Umständen ganz andere Zackenhöhen erhält als bei Einzelableitung. Aus diesem Grunde ist die Aufzeichnung von Aktionsspannungen gerade bei der Simultanschreibung den stromverbrauchenden Methoden vorzuziehen. Solche Spannungskardiographen sind besonders wirksam in Verbindung mit Verstärkerkaskaden, indem die Aktionsspai-.nungen an das Gitter der ersten Verstärkerröhre herangeführt werden, deren Anodenstrom sie ohne Strombelastung steuern, während die verstärkten Ströme oder Spannungen im Verstärkerausgang beliebige Registriergeräte betätigen.
  • Zur Simultanaufzeichnung von zwei Ableitungen sind bisher auch zwei getrennte Verstärker nötig, um die beiden Registriergeräte unabhängig voneinander betreiben zu können. Abgesehen von dem hierdurch bedingten apparativen Aufwand haftet dieser Maßnahme der schwerwiegende Nachteil an, daß beide Verstärker auf genau gleiche Empfindlichkeit und auf gleichen Frequenzgang einreguliert sein müssen, wenn die Simultankardiogramme nicht nur hinsichtlich ihrer Phase, sondern auch in bezug auf ihre Amplituden miteinander vergleichbar sein sollen.
  • Der Gegenstand der Erfindung schafft hier grundlegende Abhilfe, indem er es ermöglicht, für beide Ableitungen mit nur einem einzigen Verstärker auszukommen, und mit demselben Verstärker die beiden Registriergeräte unabhängig voneinander zu betreiben. Zu diesem Zwecke wird in der oben bereits angegebenen Weise vorgegangen. Damit die Kurvenform der Kardiogramme nicht beeinträchtigt wird, muß die Umschaltung mit einer Frequenz erfolgen, die weit über den höchsten in den Kardiogrammen enthaltenen Frequenzen liegt, und andererseits müssen die Registrierinstrurnente wiederum so träge sein, daß sie die Umschaltstöße nicht mitaufzeichnen. In Anbetracht dessen, daß in den Kardiogrammen nur verhältnismäßig niedrige Frequenzen vorkommen, läßt sich die ein-und ausgangsseitige Umschaltung mit relativ einfachen mechanischen Mitteln, z. B. mit schwingenden oder rotierenden Kontakten, vornehmen. Es ergibt sich also ein einfacher technischer Aufbau, und gleichzeitig erfüllt der für beide Ableitungen gleichzeitig in Frage kommende Verstärker die Forderung nach gleicher Empfindlichkeit ohne weiteres.
  • An sich ist es bekannt, in Schaltungen zur Wiedergabe mehrerer elektrischer Wechselströme bzw. Spannungen nur einen Verstärker vorzusehen, der nacheinander in schnellem Wechsel die Wiedergabevorrichtung mit den verschiedenen Stromkreisen verbindet. Hierbei sind indes besondere Eichungs-und Kontrollmittel erforderlich, die nach der Erfindung entbehrlich sind. Der Erfindung liegt die neuartige Überlegung zugrunde, daß die dargelegten grundsätzlichen Schwierigkeiten in der Elektrokardiographie bei der an sich bekannten gleichzeitigen Aufzeichnung mehrerer Ableitungen durch die eingangs angegebene Verwendung von nur einem Verstärker behoben werden.
  • Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch dargestellt, und es bedeuten Abb. i Prinzipschema für die erfindungsgemäße Wirkungs- und Arbeitsweise der Mehrfachschreibung mit nur einem Verstärker, Abb.2 Schema entsprechend dem Prinzip nach Abb. i, wobei die Simultanaufzeichnung sämtlicher drei Ableitungen mit nur einem Verstärker mittels einer Dreifachoszillographenröhre erfolgt.
  • Gemäß Abb. i stellen die Punkte A,, A= und A$ die einzelnen Extremitäten dar, von denen im gewählten Beispiel die Spannungen A,-A$ und A2 As, d. h. die Ableitungen II und III, aufgezeichnet werden sollen. Als Aufzeichnungsorgan können für ähnliche Zweckebekannte undbeliebige Oszillographensy-steme 0, und 02 Anwendung finden. Die zu ihrer Speisung erforderlichen Ströme liefert der Röhrenverstärker U. Damit die Simultanaufzeichnung der beiden Ableitungen II und III zustande kommt, liegt sowohl der Verstärkereingang als auch der -ausgang an je einem elektromagnetisch gesteuerten Umschalter U, und U", deren Kontaktfedern durch Speisung mit einem von dem SummerS zerhacktenGleichstrom synchron und konphas in Schwingungen versetzt werden. An Stelle dieser Anordnungen können auch auf derselben Achse eines Motors sitzende Kontaktsegmente o. dgl. vorgesehen sein. Es ist ersichtlich, daß in der Stellung i des Schalters U, die Spannung an der Ableitungselektrode A1 gegen Erde, nämlich Ableitung II, und in der Stellung z die Spannung von A2 gegen Erde, d. h. Ableitung III, am Verstärkereingang liegt. Gleichzeitig arbeitet der Verstärker über den Umschalter U" und die Oszillographensysteme 01 und 0=. Beide Oszillographensystemeerhaften demnachkurze Stromstöße, deren Intensität jeweils von den an den Punkten A, oder A2 herrschenden Momentanspannungen abhängt. Die Oszillographen sollen so gedämpft sein, daß sie auf die schnellen Umschaltstöße nicht ansprechen. Die beiden Spiegel S1 und S. werden infolgedessen proportional den beiden Herzaktionsspannungen III und II ausgelenkt und schreiben die Kardiogramme der beiden Ableitungen II und III auf einen photographischen Registrierstreifen auf. Der Übersichtlichkeit halber sind die Speisespannungen für den Verstärker sowie weitere Hilfsmittel für die Kardiographie, die mit dem Erfindungsprinzip nichts zu tun haben, auf der Zeichnung weggelassen.
  • An Stelle der veranschaulichten elektromagnetischen Registriergeräte kann auch jedes andere oszillographische System, beispielsweise die Braunsche Kathodenstrahlröhre oder ein Glimmlichtoszillograph, benutzt werden.
  • Der Erfindungsgegenstand erweist sich auch dann als fruchtbar, wenn es sich darum handelt, alle drei Ableitungen I bis III nebeneinander aufzuzeichnen. Zu diesem Zweck geht man vorteilhaft in bekannter Weise davon aus, daß man die drei Ableitungspunkte Al-As als Spannungspunkte eines Dreiphasensysteins betrachtet, für welches das allgemeine Gesetz gilt, daß die Summe aller drei Spannungen in jedem Augenblick gleich Null sein muß, oder mit anderen Worten, daß die Differenz der Spannungen A1 A3 und A2-As die Spannung A1 A2 ergeben muß. Bildet man also die Differenzspannung zwischen Ableitung II und III, so erhält man die Ableitung I.
  • Besonders einfach wird eine Dreifachapparatur, wenn statt dreier getrennter Oszillographenröhren eine DreifachkathodenstrahlröhreVerwendung findet, derenAblenksystem sich in der Weise wesentlich vereinfachen läßt, daß man die drei Ablenkfelder für die drei Elektronenstrahlen nicht zwischen sechs, sondern zwischen nur vier Ablenkplatten erzeugt. Die Abb. 2 zeigt, wie sich die Simultanaufzeichnung sämtlicher drei Ableitungen auf Grund des Erfindungsprinzips unter Vermittlung nur eines Verstärkers mit einer Dreifachoszillographenröhre praktisch durchführen läßt. Bis auf die Kontakte i und 2 des Umschalters U" ist die Anordnung mit der gemäß Abb. i identisch. Die Kontakte i und 2 stehen nun mit den mittleren beiden Ablenkplatten P1 und P2 der Dreifachoszillographenröhre in Verbindung. Zwischen P1 und P2 entsteht ,das Ablenkfeld für den mittleren der drei Elektronenstrahlen, während die Ablenkfelder für die beiden äußeren Strahlen zwischen den Platten P, und P3 und den Platten P@ und PJ entstehen. Je nach der Stellung des Umschalters U" werden die beiden Platten P1 und P_ auf das den Punkten A1 oder A. entsprechende Potential aufgeladen: Damit diese Ladungen während der Umschaltperiode nicht durch Ableitungsverluste o. dgl. verlorengehen, und um der Kathodenstrahlröhre die eingangs begründete Trägheit zu erteilen, sind die beiden Platten P, und P2 mit geeigneten Dämpfungsgliedern, beispielsweise Widerständen W und Kondensatoren C, verbunden. Man erkennt, daß sich auf diese Weise zwischen P1 und P3 eine der Ableitung II entsprechende Momentanspannung, zwischen P2 und P3' eine der Ableitung III entsprechende Momentanspannung und zwischen P1 und P2 die Differenz von II und III, d. h. die Ableitung I, einstellt, und daß die Elektronenstrahlen also tatsächlich alle drei Kardiogramme gleichzeitig aufzeichnen.
  • In analoger Weise läßt sich auch durch Differenzbildung der vom Verstärker gelieferten Ableitungsströme die Ableitung I erfassen. Indes treten hierbei kompliziertere Stromverteilungsstörungen auf, welche die Benutzung eines Spannungsoszillographen in der hier beschriebenen Form vorteilhafter erscheinen lassen.
  • Im übrigen sind bezüglich der praktischen Durchführung der synchronen Umschaltung im Verstärkereingang und -ausgang natürlich die verschiedensten Modifikationen möglich, ohne daß an dein Erfindungsprinzip etwas geändert wird. Wenn sehr hohe Umschaltfrequenzen gewünscht werden, können an Stelle der mechanischen Kontakte trägheitslos arbeitende Elektronenröhren treten, sei es, daß dieselben von einer besonderen Wechselstromquelle abwechselnd ein- und ausgeschaltet werden, sei es, daß sie die Umschaltfrequenz selbst, z. B. in einer Gegentaktanordnung, erzeugen.
  • Schließlich ist der Erfindungsgegenstand auch dann brauchbar, wenn mehr als drei Spannungen gleichzeitig über einen gemeinsamen Verstärker verarbeitet und oszillographiert werden sollen, zu welchem Zweck die Anzahl der Schaltkontakte, die in den hier beschriebenen Beispielen mit zwei angegeben ist, sinngemäß vergrößert werden muß.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Einrichtung zur Simultanaufzeichnung mehrerer von verschiedenen Ableitungen herrührender Elektrokardiogramme, gekennzeichnet durch die Anordnung nur eines Verstärkers, dessen Eingang und Ausgang in schnellem Rhythmus synchron und konphas über Kontakte oder Schaltröhren abwechselnd auf die verschiedenen Ableitungen und auf die entsprechenden Registriereinrichtungen umschaltbar sind.
DEH143929D 1935-06-07 1935-06-07 Einrichtung zur Simultanaufzeichnung mehrerer von verschiedenen Ableitungen herruehrender Elektrokardiogramme Expired DE646725C (de)

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