DE646421C - Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Herstellung von Bleiweiss - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Herstellung von BleiweissInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
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Description
Es sind Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Bleiweiß bekannt, bei denen
Bleielektraden und/als Elektrolyt Alkalinitratlösungen
verwendet werden und die unter Zuführung von Kohlensäure arbeiten. Man hat auch schon vorgeschlagen, den Elektrolyten
bei derartigen Verfahren außerhalb des Bades mit Kohlensäure aufzusättigen. Bei diesem
bekannten Verfahren wird jedoch stets eine verhältnismäßig große Menge von metallischem
Blei in Form von Bleischwamm ausgeschieden, Die Folge der Ausscheidung von Bleischwamm ist eine Graufärbung des Bleiweißes, so daß zur Erzielung einer weißen
Farbe der Bleischwamm unter häufiger Unterbrechung des Arbeitsganges entfernt werden
muß, ohne daß jedoch die Graufärbung vollständig vermieden werden könnte.
Es wurde nun gefunden, daß die Ausscheidung von metallischem Blei vermieden und
ein rein weißes Bleiweiß in entsprechend höherer Ausbeute gewonnen werden kann,
wenn man in an sich bekannter Weise Bleielektroden und als Elektrolyten Alkalinitratlösungen
verwendet und den Elektrolyten, der unter ständiger Bewegung die Zelle durchfließt,
außerhalb der Zelle mit Kohlensäure sättigt, dabei aber mit einer kathodischen Stromdichte von mindestens 200 Amp./m2
arbeitet und dem zirkulierenden Elektrolyten .geringe . Mengen von Leim oder Gelatine
zusetzt.
Der Zusatz von Kolloiden, wie Gelatine, Leim u. dgl., bei der Ausfällung weißer-Farben,
wie Bleiweiß, Lithopone, Schwefelzink, ist bekannt. Dabei handelt es sich jedoch
nicht um elektrolytische Herstellungsverfahren. Auch soll dort durch den Zusatz der
Kolloide nicht die Ausscheidung von metallischem Blei vermieden, sondern die Deckkraft
der Erzeugnisse durch Bildung einer amorphen Fällungsform erhöht werden. Es war jedoch
nicht vorauszusehen, daß ein Zusatz geringer Menge von Leim und Gelatine bei der elektrolytischen
Herstellung von Bleiweiß im Zusammenwirken mit einer ganz bestimmten kathodischen Stromdichte die Ausscheidung
von metallischem Blei verhindern würde.
Der erfindungsgemäße Kolloidzusatz von Leim oder Gelatine kommt zweckmäßig in
o,oi%iger wäßriger Lösung zur Anwendung. Auf eine Tonne Bleiweiß werden etwa 2 kg
Gelatine oder Leim verbraucht.
Vorteilhaft besteht der Elektrolyt aus einer schwachen Natriumnitratlösung, die beispielsweise
0,75 bis 2 °/0 Natriumnitrat enthält.
Die Elektrolyse wird zweckmäßig mit Hilfe von Elektroden, welche einen Abstand von
etwa 12 bis 20 mm voneinander haben, ausgeführt.
Zum Regulieren der Alkalität des Elektrolyten und des \Terhältnisses von Hydroxyd zu
Carbonat im Produkt kann Ameisensäure oder Salpetersäure verwendet werden. Die zum
Ausgleich der Alkalität eingeführte Säuremenge soll äußerst klein sein und im allgemeinen
in hochverdünnter Form eingeführt werden. Ameisensäure kann zweckmäßig als i%ige wäßrige Lösung verwandt werden.
Im allgemeinen wird eine Sättigung des Elektrolyten mit Kohlendioxyd durch eine
Zerstäubung des Elektrolyten in Gegenwart von gasförmigem Kohlendioxyd erreicht. Um
die zur Sättigung des Elektrolyten notwendigen Bedingungen zu schaffen, läßt man den
Elektrolyten durch die elektrolytische Zelle oder Zellen zirkulieren, zerstäubt den Elektrolyten
in einer geeigneten Apparatur außerhalb der Zellen in Gegenwart von Kohlendioxyd
und führt ihn darauf zu den Zellen zurück. Durch diese Sättigungsmethode kann im
Elektrolyten während seines Durchflusses durch die Zelle eine praktisch vollständige
Sättigung mit Kohlendioxyd aufrechterhalten und seine Wirkungsweise in der Zelle gleichmäßig
gestaltet werden.
Innerhalb gewisser Grenzen sind Stromstärke, Spannung und Salzkonzentration im
Elektrolyten wechselseitig voneinander abhängig. Zweckmäßig wird bei einem eine i%ige Xatriumnitratlösung enthaltenden
Elektrolyten und einem Elektrodenabstand von etwa 12 bis 20 mm eine Stromdichte von
mindestens 200 Amp., im allgemeinen 250 Amp. und darüber, angewandt.
Die beiliegenden Zeichnungen zeigen im Grundriß (Fig. 1) und Aufriß (Fig. 2), bei
dem einige Teile fortgebrochen sind, die Konstruktion eines Elektrolyseurs gemäß der Erfindung.
Der elektrolytische Trog oder die Zelle besteht aus einer Vorkammer oder Abteilung
a, einer Fällkammer b und einer Austrittskammer c, wobei die Fällkammer b von
den anderen an entgegengesetzten Seiten liegenden Kammern durch vertikale Scheide-So,
wände ei und e getrennt ist. Die Elektroden f
werden in vertikale Schlitze oder Rillen in den angrenzenden Seiten der genannten
Scheidewände d und e geschoben. Der Elektrolyt tritt ein und verläßt die Fällkammer
durch Löcherg und h, welche erfindungsgemäß
zwischen den vertikalen Rillen so angeordnet sind, daß der Elektrolyt gezwungen ist, zwischen den Elektroden von der einen
Seite zu der anderen Seite der Kammer zu fließen. Die Summe der Querschnittsflächen
der genannten Löcher wird zur Einfiußgeschwindigkeit des Elektrolyten in die Vorkammer
in ein solches Verhältnis gesetzt, daß ein praktisch gleichmäßiger Strom durch alle
Löcher gewährleistet wird. In der Praxis zeigte sich, daß bei übermäßig großem Gesamtquerschnitt
im Verhältnis zur Menge des durchfließenden Elektrolyten die Strömungsgeschwindigkeit
zwischen manchen Elektroden so langsam wird, daß dort das Kohlendioxyd aufgebraucht ist, bevor der Elektrolyt die
Austrittskammer erreicht. Auf diese Weise arbeitet der Elektrolyseur nicht zufriedenstellend,
und es wird ein gemischter, minderwertiger Niederschlag gewonnen.
Dadurch, daß der Elektrolyt durch eine Vorkammer α und eine Austrittskammer c auf
entgegengesetzten Seiten der Fällkammer b geleitet wird, wird eine gleichmäßige Strömung
aufrechterhalten mit dem Erfolge, daß es bei zweckmäßiger Proportionierung der Löcher g und Ii für den Ein- und Austritt aus
der Fällkammer gelingt, gleichmäßige Niederschläge von Bleiweiß zu gewinnen.
Der Elektrolyt wird nach Verlassen des Elektrolyseurs wieder mit Kohlendioxyd
durch Zerstäubung in Anwesenheit von Kohlendioxyd gesättigt und zur Vorkammer zurückgeleitet.
Gegegebenenfalls kann der Elektrolyseur auch für eine' vertikale Strömung
des Elektrolyten an Stelle einer horizontalen Strömung eingerichtet werden.
Ausführungsbeispiel
Es werden Zellen mit einer Länge von 5,5 m, einer Breite von 0,75 m und einer Tiefe
von 1,2 m (innen gemessen), ferner 100 Anoden und 100 Kathoden aus Blei mit einer eingetauchten
Oberfläche von 60 cm Tiefe, 30 cm Breite und 1,5 cm Dicke verwendet, wobei der
Abstand zwischen den einzelnen Elektroden etwa 12 bis 20 mm und die auf der Kathode
angewandte Stromdichte etwa 200 Amp./m2 eingetauchter Elektrodenfläche bei etwa 3 Volt
Anfangsspannung beträgt. Der Elektrolyt besteht aus 98 % Wasser, 2 °/o Natriumnitrat
und Spuren von Gelatine, die in Mengen von 90 g pro Stunde in Form einer i°/oigen Lösung
zugesetzt wird. Die Elektrolytmenge beträgt etwa 10 0001 und fließt mit einer
Strömungsgeschwindigkeit von 13 500 1 pro Stunde durch den Elektrolyseur. Die Elektro-1
lytflüssigkeit wird mit Hilfe einer außerhalb des Elektrolyseurs befindlichen Vorrichtung
mit CO2 gesättigt. Die Elektrolyse dauert
etwa 40 Stunden. Das erzeugte Bleiweiß sinkt durch das eigene Gewicht herab und wird von
Zeit zu Zeit gesammelt. Als Endprodukt dieser Elektrolyse werden 1% kg Bleiweiß lao
pro kg korrodiertes metallisches Blei, insgesamt etwa 2100 kg, gewonnen. Das weiße
Endprodukt besteht aus 69 °/0 Bleicarbonat
und 31 °/0 Bleihydroxyd.
Entsprechend diesem Beispiel durchgeführte Vergleichsversuche mit und ohne den erfindungsgemäßen
Gelatinezusatz ergaben Erzeugnisse folgender Zusammensetzung:
i. mit Gelatine:
Bleicarbonat 71 %
Bleihydroxyd 28,5 %
metallisches Blei 0,0 %
lösliche Salze und nicht bestimmteBestandteile 0,5 %
2. ohne Gelatine:
Bleicarbonat ........ 72 °/o
Bleihydroxyd 26,5 %
metallisches Blei 1 %
lösliche Salze und nicht bestimmteBestandteile 0,5 %
Ohne Gelatinezusatz mußten die Bleiplatten etwa alle 3 Stunden von Bleischwamm
befreit werden, während mit Gelatinezusatz das Verfahren ununterbrochen durchgeführt
werden konnte.
Claims (3)
1. Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Bleiweiß unter Verwendung
' von Bleielektroden und wäßrigen Alkalinitratlösungen als Elektrolyten, der unter
ständiger Bewegung die Zelle durchfließt und außerhalb der Zelle mit Kohlensäure
gesättigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß unter Anwendung einer kathodischen Stromdichte von mindestens 200 Amp./m2
geringe Mengen von Leim oder Gelatine dem zirkulierenden Elektrolyten zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolloidzusatz von
Leim oder Gelatine in o,oi%iger wäßriger Lösung zur Anwendung kommt.
3. Elektrolyseur zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, bestehend
aus einer Fällkammer (b), die in an sich bekannter Weise von einer Vorkammer
(α) und einer Austrittskammer (c) durch Scheidewände (d, e), zwischen denen
die Elektroden (/) gehalten werden, getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich
in den Scheidewänden Löcher (g und K) befinden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB646421X | 1931-05-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646421C true DE646421C (de) | 1937-06-17 |
Family
ID=10489828
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH131794D Expired DE646421C (de) | 1931-05-14 | 1932-05-14 | Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Herstellung von Bleiweiss |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646421C (de) |
-
1932
- 1932-05-14 DE DEH131794D patent/DE646421C/de not_active Expired
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