DE645828C

DE645828C - Anlassverfahren fuer Wechselstromdoppellaeufermotoren

Info

Publication number: DE645828C
Application number: DEM120886D
Authority: DE
Original assignee: Mueller Novo Motorenbau G M B
Current assignee: Mueller Novo Motorenbau G M B
Publication date: 1937-06-03

Description

Wechselstromdoppelläufermotoren, die vorzugsweise aus mindestens zwei zu einer konstruktiven Einheit verbundenen Kurzschlußankereinzclinotoren bestehen, werden hauptsächlich für den Antrieb für Werkzeugmaschinen verwendet, die eine höhere Drehzahl als 3000 η erfordern. Insbesondere weil oft größere Motorleistungen in Frage kommen und bedeutende Schwungmassen zu beschleunigen sind, ist es wünschenswert, Mittel anzuwenden, die den Anlaßstromstoß wesentlich vermindern. Es wurden im allgemeinen Widerstandsanlasser in Form der bekannten Statoranlasser verwendet, deren technische Nachteile als bekannt keiner besonderen Erörterung bedürfen.

Abb. ι zeigt in schematischer Darstellung einen solchen Doppelläufermotor in einer für das Wesen der Neuerung nicht maßgebenden Verschachtelung der Einzelmotoren. Es ist a der Querschnitt durch den Ständer des feststehenden Primärteiles, der auf den Zwischenläufer b induzierend einwirkt, c ist der Innenläufer, der eine über Schleifringe d gespeiste mit umlaufende Primärwicklung besitzt. Selbstverständlich kann auch der Innenläufer mit einer Kurzschhißankerwicklung besetzt und dafür der Zwischenläufer b auf der dem Innenläufer zugekehrten Seite nicht mit einer Kurzschhißwicklung, sondern einer isolierten Primärwicklung versehen sein.

Der über drei Schleifringe gespeiste Innen läufer ergibt den größten Einschaltstromstioß hauptsächlich deshalb, weil Sterndreieckanlaßschaltung hier praktisch nicht anwendbar ist. Gemäß der Erfindung werden für das Anlassen der umlaufenden Primärwicklung die gesamte oder Teile der offen in Stern, in Dreieck oder beliebig geschalteten feststehenden Primärwicklung vorgeschaltet, um Vorschaltwiderstände zu vermeiden. Am einfachsten ist die in Abb. 2 dargestellte Ausführungsform, bei welcher die umlaufende Primärwicklung als Sternverbindung an die Phasenenden der feststehenden Primärwicklung gelegt wird, also Reihenschaltung vorliegt. Zweckmäßig wird die feststehende Primärwicklung nach in der Hauptsache erfolgtem Anlauf in Dreieck geschaltet, wodurch auch der Innenläufer voll erregt wird.

Nach Abb. 3 ist die umlaufende Primärwicklung an eine Anzapfung der feststehenden Primärwicklung gelegt. Dem Zwecke entspricht nicht nur die Sternschaltung der feststehenden Wicklung, die dann als sog. Autotransformator wirkt, sondern auch Dreieckschaltung ergibt eine ausreichende Stromstoßdämpfung. Natürlich bleibt es unbenommen, beispielsweise erst die feststehende Primärwicklung für sich in Stern einzuschalten, dann die umlaufende Primärwicklung an eine Anzapfung zu legen, dann die feststehende Primärwicklung in Dreieck zu schalten und schließlich die umlaufende Primärwicklung unmittelbar an die Netzspannung zu legen.

Claims

Patentansprüche:

1. Anlaßverfahren für Wechselstromdoppelläufermotioren, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufenden Primärwicklung die gesamte oder Teile der offen, in Stern, in Dreieck oder beliebig geschalteten feststehenden Primärwicklung vorgeschaltet werden.

2. Anlaßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Hochlaufens die Schaltungsart der feststehenden Primärwicklung geändert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen