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Verfahren zur Herstellung von Anstrichmitteln Es wurde gefunden, daß
Legierungen oder Gemische des Siliciums mit Aluminium in Pulverform mit einem Gehalt
von mindestens Silicium in ausgezeichneter Weise zur Herstellung von Anstrichmitteln
für Stoffe der verschiedensten Art, z. B. Metalle (Eisen), geeignet sind. Derartige
Überziige sind ausgezeichnet durch eine außerordentliche Widerstandsfähigkeit gegen
Hitze bis zur Rotglut und gegen chemische Angriffe, wie z. B. den Angriff der Atmesphärilien,
indu; strieller Abgase und der Seeluft als auch durch eine ausgezeichnete Deck-
bzw. Füllkraft bei hohem Haftvermögen, wodurch in ganz besonders weitgehendem Maße
ein absolut sicherer Schutz der mit solchen Überzügen versehenen Flächen, z. B.
von Eisenteilen, bei sparsamstem Materialverbrauch gesichert ist. Sie sind ferner
ausgezeichnet durch eine sehr angenehme «-arme Tönung, die je nach dem Mengenverhältnis
der Komponenten weitgehend variiert werden kann.
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In der Verbindung mit Bindemitteln oder Bindemittelgemischen, z. B.
der in der Anstrichtechnik üblichen Art, bietet die Verwendung der genannten Grundstoffe
den Vorteil einer besonders dichten und homogenen Durchpigmentierung des Farbfilms,
die vom rostschutztechnischen Standpunkt aus besonders erwünscht ist, weil dadurch
die Ouellfähigkeit des Farbfilms wesentlich vermindert wird sowie einer besonders
hohen Adsorptionsfähigkeit gegenüber dem Bindemittel, auf die bekanntlich die Innigkeit
der Struktur des Films und somit die Stabilität des ganzen Gefüges und die Widerstandsfähigkeit
des Films gegenüber Einwirkungen der verschiedensten Art weitgehend beruht.
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Bezüglich der Wahl der verwendeten Bindemittel wird man sich dabei
im allgemeinen von Fall zu Fall nach den an den gewünschten Überzug zu stellenden
Anforderungen, z. B. hinsichtlich des Widerstandes gegen Hitze oder gegen chemische
Einflüsse von Gasen oder Flüssigkeiten, der Trockenzeit u.sw., zu richten haben.
Während sich z. B. für normaler Beanspruchung unterliegende Überzüge unter anderem
Bindemittel auf Leinölbasis als gut brauchbar erwiesen haben, wird es sich für höhere
Beanspruchung, z. B. hinsichtlich erhöhter Widerstandsfähigkeit gegenüber chemischen
Einwirkungen, im allgemeinen empfehlen, solchen Bindemitteln noch eine kleine Menge
von Kopal o. dgl. zuzufügen.
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Vor den bekannten, z. B. durch Aufbringen von Aluminiumpulver, sogenannter
Aluminiumbronze, vermittels eines Bindemittels erzeugten Überzügen bieten die erfindungsgemäß
aus Legierungen oder Gemischen des Siliciums mit Aluminium erhältlichen Überzüge
wesentliche Vorteile, so z. B. den Vorteil ihrer diskreten, je nach der Menge :der
Komponenten zwischen Hell- und Dunkelgrau beliebig veränderlichen, ins Bräunliche
spielenden warmen Tönung im Gegensatz zu dem in vielen Verwendungsfällen störenden,
grell silberweißen Metallglanz
der Aluminiuinüberziige. Sie bieten
ferner den Vorteil einer mit zunehmendem Gehalt an Silicium zunehmend besseren Wärmeabgabe,
wodurch ihre Verwendung; z. B. für das Überziehen von Heizkörpein7 oder sonstigen
Wärmeaustauschorganeü ,gegenüber den bekanntlich schlecht wärme= iil>ertragenden
Farbüberzügen aus Aluminium wesentlich begünstigt wird. Auch bezüglich ihrer Widerstandsfähigkeit
gegenüber chemischen Angriffen sowie des Grades der Durchpiginentierung bei der
Verarbeitung finit Bindemitteln sind die neuen Überzüge den bekannten, aus Aluminium
hergestellten Überzügen «wesentlich überlegen.
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Als besonders vorteilhaft verwendbar erwiesen haben sich Legierungen
des Aluminiums mit Silicium, wie sie in bekannter Weise z. B. auf thermischem Wege
durch Niederschmelzen von Tonerde und Kieselsäure enthaltenden Stoffen mit Kohle
erhalten werden können, sowie insbesondere siliciumreiche derartige Legierungen,
wie sie z. B. auch bei Verarbeitung von auf solche Weise erhaltenen Legierungen
als billiges Nebenprodukt erhältlich sind.
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Der Siliciumgehalt der verwendeten Legierungen kann oberhalb des angegebenen
Mindestbetrages je nach den gewünschten Eigenschaften der herzustellenden Überzuge
innerhalb beliebiger Grenzen schwanken. Nur beispielsweise seien als ausgezeichnet
geeignet z. B. genannte Gehalte von etwa 3o bis 6o0/, Silicium. Indessen können
auch Legierungen finit noch höheren Siliciumgehalten sowie auch solche mit geringerem
Siliciumgehalt je nach den an den gewünschten !Überzug zu stellenden Anforderungen
Verwendung finden.
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An Stelle von Legierungen des Siliciums mit Aluminium können ebenfalls
in den verschiedensten Mengenverhältnissen auch einfache Gemische der genannten
Komponenten Verwendung finden. Bei Vorhandensein von Aluminium als Mischungsbestandteil
erzielt man Überzüge, die sich von den stumpf getönten dunkleren, nur mit Aluminium-Silicium-Legierungen
erhältlichen Überzügen durch einen mehr metallischen Lüster und hellere Tönung unterscheiden.
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Außer Aluminium und Silicium können die erfindungsgemäß zu verwendenden
Legieruiigen und Gemische noch beliebige andere Zusätze metallischer oder nichtmetallischer,
z. B. in der Anstrichtechnik bzw. der Technik der Bronzefarben üblichen Art, die
z. B. geeignet sind, die Farbe oder Wetterbeständigkeit oder Wärmeausstrahlung zu
beeinflussen, enthalten. Solche Zusatzstoffe können z. B. bei Verwendung von Aluminium-Silichuii-Legierungen
bereits von vornherein in der verwendeten Legierung von dem Her-
stellungsprozeB
derselben her enthalten oder, ihr auch erst vor der Verwendung, z. B: bei
.:A=ber erfolgenden Zerkleinerung, zugesetzt=
'sein.
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#;.rEDas Aufbringen der genannten Anstrich-. -kmittel kann in der
verschiedensten Weise er-: folgen. Man kann z. B. ein pulverförmiges;.; Gemisch
der Komponenten oder eine Legierung derselben nach Überführung in Pulverform mit
einem Bindemittel, z. B. der oben`" gekennzeichneten Art, auf die zu überziehende
Fläche durch Aufstreichen, Auf-"
spritzen, nach dem Tauchverfahren
oder in
sonstiger Weise aufbringen oder auch das., trockene Pulver
auf die bereits mit einem' Bindemittel versehene Unterlage in geeig-
neter
Weise aufbringen.
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Beispiele r. 250g eines Gemisches von etwa i86 g: von feiest
gepulvertem Aluminiummetall mit ' etwa 64 g von feiest gepulvertem Silicium-
;
metall werden mit 750 g eines Gemisches,;: bestehend aus einem geeigneten
z. B. Leinölfirnis, sowie einer kleinen Menge
eines Verdünnungsmittels, z.
B. Terpentinöl.: zweckmäßig unter Zusatz eines S*kativs versetzt. Diese Masse wird
in geeigneten Weise, z. B. unter Verwendung eines Mischers
und einer Kolloidmühle,
streichfertig gemacht.
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Die streichfertige Farbe ist ausgezeichnet -haltbar und braucht vor
dem Gebrauch ledig-
lich gut umgerührt zu werden.
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Sie läßt sich sowohl mit dem Pinsel a> auch mit der Spritzpistole
ohne Schwierigkeit auftragen und liefert einen grauen, bräunli getönten Anstrich.
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2. 5oo bis 6oo g einer durch Vermahlen, und ,anschließende Windsichtung
feiest. gepulverten Aluminium-Silicium-Legierung mie einem Gehalt von etwa 32% Aluminium-:
metall und etwa 53 % Siliciummetall (Rest im wesentlichen oxydische und andere
Ver-
bindungen des Aluminiums und Siliciums) werden wie im Beispiel r mit
5oo- bis 40o g. einer Mischung eines geeigneten Bindemittefit z. B. Leinölfirnis,
mit einem geringen Zusatz von Kopal sowie mit einem Verdünnangs-. mittel, z. B.
Terpentinöl, zu einer streichfertigen Farbe angerührt.
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Die Weiterverwendung der Farbe geschieht wie nach Beispiel r. Sie
liefert einen grauet! bis dunkelgrauen Anstrich.
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Das beste Verhältnis von .Pigment zum
Firnis richtet sich in
allen Fällen einmal nach der Zusammensetzung des Pigmentfsr, zum anderen
nach dem Verwendungszweck' (Auftrag durch Pinsel oder Pistole; Leinöl,; Lack-, Zaponfarben
usw.). Es kann von Fal1-1
zu Fall leicht durch Vorversuche festgestellt
werden.
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Die handelsüblichen Sikkative und Verdünnungsmittel können sinngemäß
auch bei diesen Farben Verwendung finden.