DE645161C

DE645161C - Kraftuebertragung mit Fluessigkeitsgestaenge, insbesondere fuer hydraulische Pressen

Info

Publication number: DE645161C
Application number: DEM126215D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-01-18
Filing date: 1934-01-18
Publication date: 1937-05-22

Description

Kraftübertragung mit Flüssigkeitsgestänge, insbesondere für hydraulische Pressen Die Erfindung hat die Schaffung eines vollautomatischen Antriebs von Arbeitsmaschinen, insbesondere hydraulischen Pressen, zum Ziele.
Sie besteht aus einem mehrkodbigen Pumpengetriebe, bei welchem die Pumpenkolben von einer mechanisch angetriebenen Welle unter Zwischenschaltung von den jeweilig anzuwendenden Arbeitsvorgängen entsprechend geformten Kurven und Exzentern hin und her bewegt werden. Die Bewegung dieser Pumpenkolben wird durch die in den dazugehörigen Zylindern und Rohrleitungen befindliche Flüssigkeit auf andere in Zylindern geführte Arbeitskolben übertragen, so daß sich -diese in demselben Takt bewegen wie die Pumpenkolben. Die an den krbeitskolben befestigten Werkzeuge sowie die Greiferwerkzeuge für das Zuführen und Abführen der Werkstücke werden also die Arbeitsvorgänge ausführen, für welche die @obenerwähnten Kurven und Exzenter geformt sind, d. h. also der gesamte Arbeitsvorgang ist gemäß der Erfindung bereits an der Antriebsw,eile des Pumpengetriebes festgelegt und wird von ihr selbsttätig gesteuert, wobei es gleichgültig ist, ob die eigentliche Werkstückshearbeitung ein Pressen, Stanzen, Ziehen Moder eine sonstige Bearbeitung ist.
Es isst bereits bei hydraulischen Pressen und Werkzeugmaschinen bekannt, die Bewegung eines hin und her gehenden Pumpenkolbens unter Vermittlung eines Druckflüssigkeitsgestänges, d. h. einer in sich geschlossenen Rohrleitung, welche mit einem Druckmittel gefüllt ist, auf einen Arbeitskolben zu übertragen, so daß dieser im gleichen Takt arbeitet wie der Pumpenkolben. Um aber ein Manövrieren des Arbeitskolbens mit dem Werkzeug zu erreichen, hat man die Antriebsorgane der Pumpwerke umsteuerbar gemacht.
Es ist weiter bei Werkzeugmaschinen bekannt, die Werkzeuge durch mit gasförmigen oder flüssigen Druckmitteln bewegte Arbeitskolben zu bewegen, wobei aber das Druckmittel einer Druckanlage entnommen wird und die Arbeitskolben durch Ventil-oder Schieb@ersteuerungen im Takt des betreffenden Arbeitsvorganges gesteuert werden.
Es isst auch bekannt, bei automatischen Drehbänken einen Arbeitsvorgang dadurch auszuführen; daß man besondere Kolbenschlehersteuerungen für die Arbeitskolben durch eine gelochte Papierschablone in Tätigkeit treten läßt. Während sich diese Schablone fortbewegt, gibt sie mit den gelochten Stellen Luftkanäle frei, und mit den nicht gelochten Stellen verschließt sie dieselben. Der Arbeitsgang ist also auch bei dieser Erfindung nicht im Pumpengetriebe enthalten, sondern wird erst durch die obenerwähnte Papierschablone, welche mit ihren Lochungen als Ventilsteuerung wirkt, möglich gemacht.

Bei .der vorliegenden Erfindung wird das flüssige Druckmittel schon, im Pumpwerk ohne Zuhilfenahme von Ventil- oder Schiebersteuerungen im Takt des betreffenden Arbeitsganges in Bewegung gesetzt. Das Druck-

mittel bewegt dann die Arbeitskolben in

demselben Takt wie die Exzenter und Kurven

der Antriebswelle die Pumpenkolben und das.

Druckmittel.

Aus der Erfindung ergibt sich der Vorteil,'

daß durch Wegfall aller Umsteuertingserganea;

in schnellerem Tempo als bei den. bekannten-,

Einrichtungen gearbeitet werden kann.

In der Zeichnung ist der Ertindungsgegen-

s:and beispielsweise in Anwendung auf eine

voll au:omatisch arbeitende hydraulische

Presse dargestellt. Der Arbeitsvorgang ist

in dem im unteren Teil der Abbildung dar-

gestellten mechanisch angetriebenen Pumpen-

getriebe enthalten und wird durch die mit

Flüssigkeit gefüllten Rohrleitungen in die

eigentliche Arbeitsmaschine, die im oberen

Teil der Abbildung schematisch dargestellt

ist, übertragen.

Das den unteren Teil der Abbildung bil-

dende Getriebe besteht aus dein Gestellkör-

per i, in dessen Lageraugen 2 die mechanisch

ange:ri@ebene Exzenterwelle 3 gelagert ist. Auf

der Exzenzerw-e.lle 3 sitzen die Exzenter- und

Kurvenscheiben 4, 6 und B. Der Exzenter 4

bewegt über ein Gelenkstück den Kolben 5.

Die Kurve 6 bewegt den Kolben 7, und die

Kurve 8 bewegt den Kolben g. Der zu dem

Ko'.ben 5 gehörige Zylinder t o ist durch

die Rohrleitung i i finit dem Hohlraum des

Arbei#szylinders 12 verbunden, es wird also

beim Pulsieren des Druckiiiittels der im

Pressenkörper gelagerte Arbeitskolben 13 mit

deni daran befestigten Werkzeug 14 sich in

demselben Takt bewegen wie der Kolben

Der zu dein Kolben,- gehörige Zylinder 15

ist durch die Rohrleitung 16 finit dein Hohl-

raum des Arbekszylinders 1; verbunden, es

wird also beim Pulsieren des Druckmittels

der Arbeltskolben 18, an dessen Gestänge

ein Werkstückzubringer i9 befestigt ist, sich

in demselben Takt bewegen wie der vun der

Kurve 6 gesteuerte Kolben 7. Der zu dein

Kolben g gehörige Zylinder 2o der Antriebs-

seite ist doppele wirkend. Durch den Kolben g

ist der Zvlitiderhohlratmi in zwei Kammern

geteilt, welche jede für sich durch eine

Rührleitung 21 und 22 tuit den Hohlräumen

des Arbeitszylinders 23, welcher ebenfalls

doppelt wirkend ist, verbunden sind. An dem

Werkstückzubringer i9 ist seitlich an euer

Öse 24 der Werkstückauswerfer 25 angelenkt.

;dieser Werkstückauswerfer 25 liegt bei 26

Ktif der Kolbenstange des zu dem Zylinder 23

gehörigen Kolbens 27 auf, so daß also, wenn

ein neues Werkstück 3 t aus dem Magazin

vom Zubringer t g gefußt und in Richtung

des Preßwerkzeuges 14 geschoben wird, der

vorauseilende Werkstückauswerfer 25 das vor-

her gepreßte Werkstück 30 .unter dem Werk-

zeug 14 ausstößt.

Die Werkstückzuführung und die Werk-

stückabführun.g findet in der Zeit sta4t, in

welcher der Arbeitskolben 13 sich in der

Hochstellung befindet. Um eine solche An-

lage in Betrieb zu halten, ist es natüirlich

erforderlich, die Druckverhältnisse in deal ein-

zelnen Hohlräumen durch Druckmesser zu

überwachen und etwa verlorengegangene

Druckflüssigkeit zu ersetzen; außerdem kann

durch Zuhilfenahme von Zug- und Druck-

federn, welche auf die Kolben einwirken,

das ,Druckmittel immer unter einer gewissen

Spannung gehalten und etwaiges Spiel und

toter Gang in den Gelenken vermieden wer-

den. Bei Bewegungen, welche eine gewisse

Elastizität der Übertragungen erfordern, kön-

nen die Hohlräume ganz oder teilweise mit

Luft gefüllt sein.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung, insbesondere für hydrau- lische Pressen, zur Übertragung der Arbeit eines mehrkolbigen Pumpengetriebes auf die Arbeitskolbe:i eines Werkzeuggetriebes unier Vermittlung eines Druckflüssigkeits- gestänges, welches die Arbeitskolben im Takt der Pumpenkolben bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpenkolben von einer mechanisch angetriebenen Welle aus unter Zwischenschaltung von den Arbeitsvorgängen entsprechend geformten Kurven und Exzentern angetrieben wer- den, so daß die Steuerung des gesamten Arbeitsvorganges selbsttätig im Pumpen- getriebe erfolgt.