DE64432C - Platten wechselvorrichtung für photographische Cameras - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57: Photographie.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Februar 1892 ab.

Die zu belichtenden Platten werden von der Rückseite in die Camera eingebracht und durch eine an der abnehmbaren Rückwand derselben befestigte Feder α gegen ein Gehäuse b gehalten. Letzteres ist von oben, von unten oder seitlich in die Camera einzuschieben. In der Zeichnung ist der erstere Fall angenommen; Fig. ι zeigt das Gehäuse ausgezogen, Fig. 2 eingeschoben.

Das Gehäuse b erhält an der unteren rückwärtigen Kante einen Schlitz c von der Weite, dafs eine · Platte bezw. eine dieselbe aufnehmende Cassette leicht in das Gehäuse eintreten kann. In letzterem sind die gegen einander wirkenden Klemmfedern d angeordnet. Die b,eiden Federn d bezw. deren Angriffspunkte liegen so gegen einander, dafs die in das Gehäuse b eingetretenen Platten mit ihrer Unterkante nach vorn geschoben werden, um den Schlitz c für eine neu eintretende Platte frei zu machen. Das eingeschobene Gehäuse drückt eine am Boden der Camera befestigte, sich rechtwinklig nach oben kröpfende Blattfeder e nieder, welche beim Herausziehen des Gehäuses frei wird, in die Höhe geht (Fig. 1) und so wie weiter unten beschrieben wird, für die nachgeprefsten Platten bezw. Cassetten unten einen Anschlag bildet. Vor der Objectivöffnung f kann ein entsprechender Verschlufs angebracht sein.

Die Arbeitsweise der neuen Plattenwechselvorrichtung ist nun folgende:

Die Vorrichtung nimmt im Ruhestand die in Fig. 2 gezeichnete Stellung ein. Die bereits belichteten Platten befinden sich im Gehäuse b, die zu exponirenden hinter demselben in dem Raum g. Soll nun die vorderste der zu belichtenden Platten exponirt werden, so wird ■einfach das Gehäuse in die Höhe (in die ■ Stellung Fig. 1) gezogen. Ein Anschlag h des Gehäuses oder sonst eine ähnliche Vorrichtung verhindert hierbei ein gänzliches Herausziehen des Gehäuses.

Durch das Emporziehen von b tritt Folgendes ein: Zuerst wird die Feder e, die bis jetzt durch das Gehäuse niedergehalten wurde, in die Höhe gehen; sodann werden die Platten im Raum g durch die Feder α nachgeprefst, so dafs die vorderste, die ursprünglich an der Rückwand des Gehäuses b anstand, nun unten an der Kröpfung der Feder e ansteht, während sie sich oben gegen einen durch den Boden des Gehäuses gebildeten Anschlag i legt. Hierauf kann, wenn der Objectivverschlufs ausgelöst wird, Zeit- oder Momentbelichtung stattfinden, worauf das Gehäuse b wieder in die Camera eingeschoben wird. Hierbei tritt die vorderste, soeben belichtete Platte durch den Schlitz c des Gehäuses in letzteres ein, wo sie, wie oben beschrieben, durch die beiden Federn d verschoben wird und sich an die bereits im Gehäuse befindlichen Platten anlegt. Die anderen unbelichteten Platten werden durch Vermittelung der schrägen Fläche k der Rückwand des Gehäuses beim Einschieben des letzteren etwas nach rückwärts geschoben und legen sich wieder gegen die Rückwand des Gehäuses b; die Feder e

wird niedergedrückt (Fig. .2). Soll eine neue Platte belichtet werden, so wird der ganze soeben beschriebene Vorgang wiederholt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Plattenwechselvorrichtung für photographische Cameras, dadurch gekennzeichnet, dafs die auszuwechselnde und durch eine Feder (a) in die Bildebene vorgeschobene Platte beim Einschieben eines in der Durchbrechung einer Längswand angeordneten Gehäuses (b) durch einen Schlitz (c) in dieses eintritt und in demselben durch Federn d d von dem Schlitz entfernt wird, nachdem der durch das Gehäuse niedergedrückte untere Anschlag (e) die Platte fortgegeben hat.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.