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Regelverfahren bei der Herstellung von Blechen, Bändern, Profilstäben
u. dgl. unmittelbar aus flüssigem Metall zwischen umlaufenden gekühlten Walzen Die
Erfindung betrifft die Herstellung von Blechen, Bändern, Profilstäben u. dgl. unmittelbar
aus -flüssigem Metall zwischen umlaufenden gekühlten Walzen. Die bisher bekannten
Vorschläge zu einer derartigen Herstellung haben jedoch kein praktisches Ergebnis
gehabt. Die Ursache dieses Mangels liegt darin, daß dem in dem Walzenmaul entstehenden
sog. Sumpf von flüssigem Metall, der nach Maßgabe des Abfließens durch zufließendes
Metall aufrechterhalten werden muß, nicht die nötige Beachtung geschenkt wurde.
Diese Anstauung des Metalles über dem Walzenspalt, d. h. der Sumpf, allein genügt
aber nicht, um die mangelnde Ausführbarkeit der bekannten Vorschläge zu beseitigen,
weil die Bedeutung der Regelung der einzelnen Faktoren nicht erkannt worden ist.
Hier setzt die Erfindung mit einem besonderen Regelungsverfahren von der Art ein,
daß entsprechend dem Erstarrungsgrad des Metalles im Walzenspalt der Kraftverbrauch
der Walzen während ihres Umlaufes gemessen wird, z. B. durch Amperemeter, und danach
die für die Durchführung des Verfahrens erforderliche Regelung, wie der Zuflußmenge
und der Temperatur des Metalles sowie der Kühlung und der Umlaufgeschwindigkeit
der Walzen cüizeln oder gemeinsam, gctrotien wird.
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Der Impuls für die Regelung des Verfahrens geht also von dem Erstarrungsgrad
des Metalles an der Einführungsstelle zwischen den Walzen aus, der sich gemäß der
Erfindung durch Beobachtung des Kraftverbrauchs der Walzen in einfacher Weise nun
so regeln läßt, daß die Aufrechterhaltung eines bestimmten, für die Durchführung
des Verfahrens günstigen konstanten Verhältnisses zwischen den verschiedenen Faktoren
gewährleistet bleibt.
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Zweckmäßig wird hierbei der mittlere Walzenbereich stärker gekühlt
als die Pänder oder an den Seiten des Walzenspaltes mehr geschmolzenes Metall zugeführt
als in der Mitte des Bades. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bei der Erstarrung
des Metalles die Dicke des an den Seiten erstarrenden Metalles größer zu halten
als in der Mitte.
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Zur Ausführung des Verfahrens dient gemäß der Erfindung eine Einrichtung
mit Sonderreglern für die Zuflußmenge und Temperatur des Metalles, für die Kühlung
und die Umlaufgeschwindigkeit der Walzen, welche einzeln oder gemeinsam nach dem
Kraftbedarf der Walzen .eingestellt werden. Vorzugsweise
werden
die Sonderregler von einem besonderen Steuermotor in Abhängigkeit vom Kraftverbrauch
des Walzenmotors gesteuert. Außerdem kann im Walzenmaul ein Verteiler angeordnet
sein, welchem das flüssige Metall zunächst zugeleitet wird und aus -welchem es unterhalb
der Oberfläche des Sumpfes austritt, wodurch nachteilige Wirbelungen des Mctalles
im Sumpf vermieden werden.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. i schematisch den Verlauf des Verfahrens
in aufeinanderfolgenden Stufen, Fig. 2 schematisch den sich über den Walzen bildenden
Sumpf, Fig. 3 und ,4 Querschnitt und Längsschnitt durch das zur Ausführung des Verfahrens
dienende Walzwerk, F ig. 5 die Kühlvorrichtung für die Walzen, Fig.6 den Sonderregler
für die Zußußmenge, Fig.7 eine Einzelheit für eine besondere Bauart des Walzwerkes,
Fig. 8 Sonderregler für die Kühlung, Fig. 9, i o und i i Sonderregler für die Umlaufgeschwindigkeit
und den Kraftbedarf oder Kraftverbrauch.
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Zur Ausführung des Verfahrens dient das -waagerechte Walzenpaar 2
und 3, das aus den Wasserleitungen q., 5 nebst Ventilen 6 gekühlt -wird. Die Walzen
2, 3 werden durch Motor 7 mittels Getrieben, angedeutet durch die punktierten Linien
8, und Wechselgetrieben 9 angetrieben. Die Enden der Walzen sind durch Flanschen
io begrenzt, um oberhalb der Linie i i, die den geringsten Abstand der Walzen 2,
3 zeigt, einen Raum 12 zur Bildung des Sumpfes i ¢ für das geschmolzene Metall aus
einem Behälter. 13 zu bilden. Da die Walzen 2, 3 eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur
haben, erstarrt das Metall zwischen ihnen in dem Spalt i i und tritt als fortlaufendes
Band oder Streifen S aus.
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Der Streifen S kann natürlich in beliebiger Weise weiter verarbeitet
werden; wie z. B. Fig. i zeigt, kann er durch eine Kammer 15
von reduzierenden
Gasen geführt werden, tun die Bildung von Oxyd auf den Oberflächen des Streifens
zu verhindern. Dann wird der Streifen durch ein Walzwerk 16 geleitet, um die Dicke
zu vermindern und ein bestimmtes Profil zu walzen. Nach Verlassen des Walzwerkes
16 wird der Streifen in einem Ofen 17 einer Warmbehandlung unterworfen, dann durch
ein Beizgefäß 18 geführt, das Säure oder eine andere Lösung enthält, umetwaiges
Oxyd von den Oberflächen zu entfernen, weiter durch ein Waschgefäß i 9, um die im
Behälter 18 aufgenommene Säure vom Streifen abzuspülen. Hierauf läuft der
Streifen durch Glättwalzen 20, um etwaige Unregelmäßigkeifen zu ebnen, -vorauf er
durch Schere 21 in Längen geschnitten und einer Presse 22 zugeführt -wird, um hier
in die gewünschte Form gebracht zu werden.
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Die Eigenschaften des Streifens S hängen im wesentlichen von dem Grade
der Erstarrung an den Walzen 2 und 3 und von der Breite des Spalts i i ab. Bei einem
gegebenen Metall kann die Regelung des Erstarr ungsgrades z. B. durch Regelung der
Umfangsgeschwindigkeit der Walzen oder durch Regelung des Berührungsbogens des flüssigen
Metalles mit den Walzen erfolgen. Die Geschwindigkeit der Walzen kann durch Regelung
der Geschwindigkeit des Motors 7 oder des Wechselgetriebes 9 geändert werden, die
Größe des Berührungsbogens des Metalles mit den Walzen durch Änderung der Tiefe
des Sumpfes 14. Zur Regelung des Erstarrungsgradcs kann die Temperatur des lletalles
im Sumpf geändert werden entweder durch Änderung der Temperatur des fließenden Metalles
oder durch Erhitzen im Sumpf 14. Auch kann die Temperatur der Walzen geregelt werden,
indem ihre Kühlung geändert wird, z. B. durch -Einstellen der Ventile 6, welche
die Menge der durch die Leitungen 4., 5 zugeführten Flüssigkeit regeln oder durch
Änderung der Temperatur der Flüssigkeit selbst, z. B. durch Mischen von Dampf und
Wasser.
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Bei dem in den Fig. 3 bis 6 dargestellten Walzwerk ruht in den Ständern
25 und 26 ein Lagerpaar 27, das eine Welle 28 mit der Walze 29 trägt. In den Ständern
25 und 26 ruht ferner ein Lagerpaar 3o mit Welle 3 1 für die Walze 32. Das
Lagerpaar 3o ist in den Ständern verschiebbar angeordnet, so daß es gegen das Lagerpaar
27 eingestellt werden kann zur Einstellung der Breite des Walzenspaltes 33, wie
bekannt.
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Zur Verschiebung jedes Lagers dient in bekannter Weise die Spindel
34. nebst Mutter 35, Drehring 36, Zeiger 37 zur Anzeige der Stellung. Die zwischen
den Lagern 27 und 3o eingesetzte Schraubenfeder 39 dient zum Halten des Abstandes
zwischen den Walzen, damit das Metall eingeführt werden kann. Die Walze 32 hat Flanschen
46, die an der Walze durch Bolzen 47 befestigt sind und mit den Walzen 29 und 3i
den Raum 48 für das Metallbad .19 bilden. Das geschmolzene Metall -wird dem Raum
48 aus einer -erhitzten Gießpfanne 50 zugeführt. Diese ist mittels eines Augenpaares
57 drehbar an dem Walzenständer 26 angehängt und wird durch Zapfen 58 von entsprechenden
Augen an der Kopfplatte 6o des Ständers 26 getragen. Das Metall fließt aus der Pfanne
5o durch eine Rinne 6 1 nach dem Trog 62, wo es- durch einen Verteiler 63
in den Sammelraum ¢9 gelangt. Die Pfanne wird mittels eines hydraulischen Kolbens
6.1
(Fig. 6) gekippt, dessen Zylinder 65 um Zapfen 66 drehbar in
den Augen 67 des Sockels am Ständer 26 gelagert ist; der Kolben 64 ist um Zapfen
7o an dem Auge 7 t der Pfanne drehbar befestigt. Der Verteiler 63 (Fig.3), in welchen
das geschmolzene Metall aus dem Trog 62 fließt, ist in dem Zwischenraum 48 zwischen
den Walzen 29 und 32, und zwar zwischen den Flanschen 46 der Walze 32, angeordnet.
Das Metall fließt durch üffnungen, die in dem Boden 72 des Verteilers 63 zwischen
den Walzen 29 und 32 angeordnet sind. Der Verteiler 63 wirkt als Absetzraum, wo
sich die Schlacke von dem geschmolzenen Metall abscheidet, die sonst durch den Trog
62 herabfließen könnte. Es wird so verhindert, daß, wenn das Metall in den Sammelraum
49 unter der Badoberfläche einläuft, sich weitere Schlacke bildet und in den Sammelraum
49 und schließlich in den von dem Walzwerk bearbeiteten Streifen eintritt.
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Die Einführung von Metall in den Sammelraum 49. unter der normalen
Oberfläche des Metallbades bewirkt auch, daß das Metall ruhig und ohne Stöße eintritt,
und diese Wirkung wird dadurch erhöht, daß der Verteiler 63 und das in ihm enthaltene
Metall als Stau wirken, um die in dem durch den Trog 62 herabfließenden Metall ,enthaltene
kinetische Energie zu dämpfen, so däß es in den Sammelraum 49 lediglich durch die
Wirkung der Schwerkraft eintritt und daher ruhig und ohne besondere Kraft oder Schnelligkeit
in den Raum gelangt und dort eine gleichmäßige Erstarrung des Metall-es störende
W irbelungen verhütet. Die Anordnung der Öffnungen 7 3 und 74 in der Mitte zwischen
deri Walzen 29 und 32 läßt das Metall in den Sammelraumi 49 an einem Punkt eintreten,
wo der Sammelraum die größte Tiefe hat, so daß das eintretende Metall mit den erstarrten
Metallschalen nicht in Berührung kommt.
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Um die Bildung von Schlacke in dem Metallbad zu verhindern, wird die
Oberfläche des Bades in eine reduzierende Atmosphäre eingehüllt. Dies kann in der
Weise geschehen,. daß z. B. durch Öffnungen der Leitungen 75, welche auf beiden
Seiten des Verteilers 63 angeordnet und an eine beliebige Quelle reduzierender Gase
angeschlossen sind, Gase auf die Oberfläche des Bades (Fig.3) gelangen.
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Es kann erwünscht sein, das Metall dem Sammelraum 49 bei .einer Temperatur
zuzuführen, welche um etwa 24° C den Schmelzpunkt des Metalles überschreitet, damit
etwa eingeschlossene Gase Gelegenheit zum Entweichen haben, bevor das Metall erstarrt.
Dieses wird dadurch erreicht, daß das Metall dem Trog 62 bei einer entsprechend
höheren Temperatur zugeführt wird. Um dieses zu unterstützen, kann der Trog 62 oder
der Verteiler 63 oder beide durch Erhitzer 76 und ; 7 (Fig.3) vorgewärmt werden,
die über dem Trog 62 und dem Verteiler 63 angeordnet und an eine Gasfeuerung angeschlossen
sind und ihre Flamme auf den Trog 62 und den 6 erteil`cr 63 leiten.
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Um den unmittelbaren Eintritt des Metalles in den Sammelraum 49 zwischen
die Walze 29 und die Flanschen 46 der Walze 32 zu verhindern, ist es erwünscht,
daß die Zwischenräume zwischen der Walze 29 und den Flanschen 46 auf ein Mindestmaß
verringert werden, um die Walze 29 genau zwischen den Flanschen 46 zu zentrieren.
Dieses ist wichtig, wenn das Metall bei einer Temperatur eingeführt wird, die über
dem Schmelzpunkt liegt, weil das Metall bei erhöhter Temperatur zu leicht flüssig
wird und schnell eindringt. Durch Verstellung beider Wellen28,3i oder nur der Welle
3 i kann die gewünschte Einstellung der Walze 29 zu den Flanschen 46 erzielt werden.
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Jede der Walzen 29 und 32 ist auf ihren Wellen 2 8 und 31 mittels
eines Keiles 7 8 (Fig. 4) befestigt, der in Keilnuten der Welle 28 und 31 und der
Walze 29 und 32 liegt.
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Die Welle 28 wird gegen Axialverschiebung durch Muffen 87 (Fig.4)
gehalten, welche zwischen den Bunden 88 der Welle 28 und den Lagerringen 89 des
Gehäuses 26 gelegt sind.
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Um die Längseinstellung der Welle 31 in dem Ständer 26 zu bewirken
und die Welle 3 r in ihrer eingestellten Lage zu halten, sind Stoßringe 9o (Fib
4) angeordnet, welche durch Zapfen 91 gegen Drehung gesichert sind. Diese treten
in den Ständer 26 und legen sich gegen Stoßringe 92 neben die Flanschen 46 der Walze
32. Die Stoßringe 9o werden längs der Achse der Welle 31 bewegt, um die Welle 31
und die Walze 32 axial einzustellen, und in eingestellter Lage durch Ringe 93 gehalten,
welche auf die Stoßringe 9o ,geschraubt sind und an den Seiten des Gehäuses 26 anliegen.
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Die Einstellung der Flanschen 46 gegen die Walze 29 wird durch Drehung
der Ringe 93 bewirkt, um einen der Stoßringe 9o vorzuschieben und den anderen Stoßring
9o zurückzuziehen, bis Welle 31, Walze 32 und Flansch 46 in die gewünschte Lage
bewegt sind, wobei die Walze 29 genau zwischen den Flanschen 46 zentriert ist und
Welle 3 i, Walze 32 und Flansch 46 in dieser Lage gehalten werden. Hierbei sind
die Flanschen 46 auf der Walze 29 zentriert.
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Um ferner den Eintritt von Metall zwischen der Walze 29 und den Flanschen
46 zu verhindern, wird Öl o. dgl. den Enden der Walze 29 zugeführt oder ein Luftstrom
verwendet, der aus den Zwischenräumen zwischen der Walze 29 und den Flanschen 46
bläst.
Bei der dargestellten Bauart üben die Flanschen 46 eine zusätzliche
Kühlung an den Kanten des Streifens aus, die an den Kanten des Streifens die Neigung
zur Erstarrung erhöht, im Verhältnis zu der Erstarrung des Metalles in der Mitte
des Streifens. Hierdurch würde nicht nur ein Mangel an Gleichförmigkeit in dem Streifen
entstehen, sondern es würden neben den Flanschen 46 Massen von erstarrtem Metall
gebildet, welche sich bis zu einer beträchtlichen Größe anhäufen, bevor sie zwischen
die Walzen 29 und 32 gelangen, und wenn sie dann zwischen den Walzen 29 und 32 hindurchgehen,
würden sie einen Druck auf die Walzen ausüben, der Beschädigungen herbeiführen könnte.
Um diese Anhäufung von erstarrtem Metall neben den Flanschen 46 zu verhindern, ist
es erwünscht, einen zusätzlichen Zug an den Enden der Walzen zu bewirken. Dieses
kann durch Aufrauhen der Kanten der Walzen 29 und 32 geschehen, was aber ein entsprechendes
Aufrauhen auf der Oberfläche des Streifens zur Folge haben und in manchen Fällen
nachteilig sein würde. Deshalb ist es besser, den zusätzlichen Zug dadurch zu erzeugen,
daß die inneren Flächen der Flanschen 46 rauher gemacht -werden, wie bei 94 (Fig.3)
angedeutet ist.
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Zu dem gleichen Zweck ist es unter gewissen Umständen wünschenswert,
die inneren Flächen der Flanschen 46 mit einem Stoff, z. B. Graphit, zu bedecken,
der das Anhaften 'des Metalles an diesen inneren Flächen der Flanschen 46 verhindert.
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Die zunehmende Kühlung an den Flächen der Walzen kann auch dadurch
ausgeglichen werden, daß die Endöffnungen 74 des Verteilers 63 größer gestaltet
werden als die Zwischenöffnungen 73, so daß eine größere Menge des geschmolzenen
Metalles in den Sammelraum 49 an seinen Enden neben den Flanschen 46 eingeführt
wird und der Sammelraum an den Enden eine zusätzliche Erhitzung erfährt, so daß
eine zusätzliche Kühlung an den Flanschen 46 erforderlich ist.
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Dieser Ausgleich kann dadurch bewirkt werden, daß eine oder beide
Walzen 29 und 3-, wie bei toi (Fig. 4.) auf der Walze 29 angedeutet, unterschnitten
werden, wodurch der Streifen an seinen Kanten eine größere Dicke erhält und die
vermehrte Kühlung an den Flanschen 46 ausgeglichen wird.
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Jede dieser Maßnahmen kann den gewünschten Erfolg herbeiführen, zweckmäßig
wird aber der Ausgleich durch vereinte Anwendung dieser Verfahren bewirkt, -wie
dargestellt.
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Schließlich werden gerade unter dem Walzenspalt 33 Schaber tot (Fig.
3) vorgesehen, welche an den Walzen 29 und 32 anliegen und den Streifen von den
Walzen löseci, an welchen er anzuhaften sucht.
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Um die Walzen 29 und 32 zu kühlen, sind zwei Reihen von gebogenen
Röhren toi (i# ih.3 und 4) vorgesehen, welche die Walzen von unten bis zur Rückseite
ringförmig umgeben und durch deren Öffnungen Kühlwasser gegen die Walzen gespritzt
wird. Den Röhren wird das Kühlwasser durch Anschlüsse io4 aus den Leitungen i o
5 zugeführt. U m das Kühlwasser abzuführen, sind die gekühlten Teile der Walzen
von Gehäusen 107 umgeben, in denen das Kühlwasser gesammelt wird und aus welchen
es durch Leitungen i o8 abgeleitet -wird. Die Gehäuse 107 ruhen mit ihren unteren
Enden auf Querstangen i o9, die von den Lagern 27 und 30 getragen werden.
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Das Gehäuse i o- für die Walze-29 ist zu dem Verteiler 63 so angeordnet,
daß der Trog 62 abgenommen werden kann.
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Unter gewissen Umständen kann es vorkommen, daß Dampf aus dem Kühlwasser
an den Flächen der Walzen festhängt und eine Hülle bildet, welche die Walzen gegen
die Kühlwasserstrahlen isoliert, also die Kühlwirkung der folgenden Strahlen vermindert.
Um dieses zu verhindern, sind zwischen den Strahlenreihen Wischer iio (Fig.3) angeordnet,
welche an den Gehäusen 107 befestigt sind und die Walzen zwischen den ersten beiden
Strahlenreihen abwischen.
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Zu demselben Zweck kann man die Walzen unter einer Temperatur von
etwa 203" C halten.
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Die Zuführung des Kühlwassers wird von Hand durch ein Handventil i
i i (Fig. 5) geregelt, -welches in einer Hauptleitung tob, von welcher die Nebenleitungen
tos abzweigen, angeordnet ist. Dieses Handventil i i i dient aber am besten nur
als Abschlußventil, um das Kühlwasser vollständig abzuschließen, wenn das Walzwerk
nicht in Betrieb ist. Während des Betriebes wird die Zuführung des Kühlwassers zu
den Walzen 29 und 32 durch Ventile i 12 gesteuert, welche in der Nebenleitung 1o5
angeordnet und selbsttätig entsprechend det Temperatur der Walzen 29 und 32 gesteuert
werden.
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Jedes Ventil i i 2 hat in seinem Gehäuse einen Ventilsitz 113 für
einen Ventilteller 1 14; der Steg aber hat auch eine Öffnung 115, die als
Nebendurchlaß wirkt, um eine Mindestmenge von Kühlflüssigkeit ununterbrochen durchfließen
zu lassen, so daß das Anheben des Ventiltellers t 14 nicht den Fluß des Kühlwassers
einleitet, sondern nur die Kühlwassermenge vermehrt.
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Die Mindestmenge des Kühlwassers, die durch die Nebenöffnung 115 fließen
kann, wird etwas geringer gemacht als die zur Kühlung der Walze erforderliche Menge,
und
das zusätzliche Kühlwasser, welches für die eigentliche Kühlung
der Walze notwendig ist, wird dann durch zeitweises öffnen des Ventils 114 geliefert.
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Um diese Steuerung selbsttätig zu machen, ist jedem Ventil i i 2 ein
Thermoelement i 16 zugeordnet, welches in Berührung mit der entsprechenden Walze
an einem Punkte über der Walzenfläche liegt, wo das Kühlwasser auf die Walze gespritzt
wird, also immer auf die niedrigste Temperatur in der Walze anspricht.
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Die elektrischen Leitungen 117 und 118, welche von dem Thermoelement
116 führen, sind an die beiden Enden der Spule i i9 eines Relais i2o angeschlossen,
das bei genügender Erregung der Spule i i9 den Relaisschalter i,-,i schließt und
den Strom durch ein Solenoid 122 herstellt, dessen Anker 123 an den Ventilteller
I 14 angeschlossen ist, um das Ventil i 12 zu öffnen, wenn das Solenoid 122 erregt
wird, und das Ventil 112 so lange offen zu halten, als das Solenoid 122 erregt bleibt,
mit anderen Worten: so lange, als der Strom in der Spule i 19 des Relais i 2o so
groß ist, daß der Relaisschalter 121 geschlossen gehalten wird. Da der Strom in
der Spule 119 der Strom des Thermostromkreises ist, spricht der Strom des Thermostromkreises
auf die Temperatur des Thermoelementes an, solange die Mindesttemperatur der Walze
eine vorher bestimmte Größe überschreitet. Wenn dann die Temperatur der Walze unter
diese vorher bestimmte Größe fällt, schließt sich das Ventil 112, sperrt das zusätzliche
Kühlwasser ab und bleibt geschlossen, bis die Temperatur der Walze die vorher bestimmte
Höhe überschreitet, worauf das Ventil i 12 sich wieder öffnet und zusätzliches Kühlwasser
zuführt, um die Temperatur der Walze herabzusetzen. Dieser Kreislauf wiederholt
sich.
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Der Kühlwasserregler ist zwar nur in Verbindung mit der Walze 32 gezeigt.
Selbstverständlich wird er auch für die Walze 29 gebraucht, und der für die Walze
29 verwendete Regler muß genau so ausgebildet werden wie der für die Walze 32 verwendete.
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In Fig. 6 ist mehr oder weniger schematisch eine Anordnung für die
Regelung der Walzendrehzahl dargestellt.
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Der Antrieb der Walzen 29 und 32 erfolgt durch einen Motor mit konstanter
Geschwindigkeit, wie den Nebenschlußmotor 124, so daß der von dem Motor gebrauchte
Strom im wesentlichen der Zugkraft entspricht, welche zum Antrieb des Walzwerks
notwendig ist. Ein Amperemesser 125 ist in den Stromkreis des Motors 124 eingeschaltet,
der unmittelbar den von ihm verlangten Strom anzeigt. Er zeigt auch die Zugkraft
an, welche zum Antrieb der Walzen erforderlich ist, also auch den Grad der erlangten
Erstarrung. Der Kolben 64 zum Kippen der Gießpfanne wird vermittels eines Dreiweghahnes
126, der an die Leitung 127 angeschlossen ist, gesteuert; diese Leitung führt
zu dem Zylinder 65 des Kolbens 64 und zum Anschluß der Leitung 127 entweder an die
Druckmittelleitung 128 oder an die Ableitung 129.
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Der Arbeiter stellt das Steuerventil 126 entsprechend den Anzeigen
des Amperemessers 125 ein, hebt die Gießpfanne schneller, wenn der von dem Motor
124 gebrauchte Strom abnimmt; um die Tiefe des Sammelraumes und den Erstarrungsgrad
zu erhöhen, und hebt die Gießpfanne 5o langsamer oder unterbricht das Heben, wenn
der Amperemesser 125 die Zunahme des Stromes zu dem ,Motor 124 anzeigt, so daß der
Spiegel in dem Sammelraum 49 gesenkt wird und der Erstarrungsgrad abnimmt.
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Die in Fig. 7 dargestellten Walzen 13o besitzen einen Kern 131, der
von einem Mantel 132 umgeben wird; sein innerer Durchmesser ist bedeutend größer
als der Außendurchmesser des Kernes. Der Kern wird von einer Rolle 133 - getragen,
die in den Ständern 26 des Walzwerkes 25 gelagert ist. Der Mantel 132 und der Kern
131 stehen an dem Spalt 33 in Eingriff. Um den Mantel 132 von dem Kern 131 anzutreiben,
sind der Kern 131 und der Mantel 1,32 mit äußeren und inneren Zähnen 134,135 versehen,
die an der Berührungsstelle des Mantels und des Kernes, an dem Spalt 33, in Eingriff
stehen; die Zähne 134, 135 können auch fortgelassen werden.
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Der Mantel kann sowohl außen als auch innen gekühlt werden, z. B.
durch Wasser, das aus den Düsen 136 und 137 gespritzt wird. Diese sind außen am
Mantel 132 gelagert und treten in den Zwischenraum zwischen Mantel 132 und Kern
131 an einem Punkt, der gegenüber dem Eingriff von Kern und Mantel liegt. Der Zufluß
der Kühlflüssigkeit zu den Düsen 136 und 137 wird von Hand durch Ventile 138 in
den Speiseleitungen 139 geregelt, oder er kann selbsttätig gesteuert werden, wie
oben beschrieben.
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Diese Bauart hat den weiteren Vorteil, daß die verhältnismäßig billigen
äußeren Mäntel ersetzt werden können.
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In Fig.8 ist eine Einrichtung dargestellt, mittels der die Walzen
in verschiedenem Grade an verschiedenen Stellen längs. ihrer Länge gekühlt werden
können, was unter gewissen Umständen und b_ ei gewissen Walzenarten wünschenswert
ist, z. B. um die Walzen gegen übermäßiges Verziehen oder Werfen zu schützen oder
tun :die zusätzliche Kühlwirkung der Flanschen auszugleichen, indem man das Kühlen
an den Walzen neben den Flanschen vermindert oder unterläßt. Die Einrichtung
besteht
aus einem Hauptrohr 16 i, das parallel der Walze 162 verläuft, Wasser
aus der Leitung i 63 mit Handventil 164 empfängt oder auch unter selbsttätiger Steuerung,
wie vorher beschrieben. Das Kühlwasser wird gegen die. Walze 162 durch mehrere
Zweigleitungen i G 5 geführt, die längs der Hauptleitung 161 angeordnet sind und
durch Nebenventil 166 geregelt werden, wobei die Menge des Kühlwassers in den verschiedenen
Zweigleitungen 165 geregelt werden kann. Die Handregelung kann durch die selbsttätige
Einrichtung mit Amperemesser ersetzt werden, welche die Zugkraft . und den Erstarrungsgrad
anzeigt, und zu diesem Zweck kann der Zugkraft-,a.nzeiger 187 (Fig. 9) verwendet
werden. Bei diesem ist der Walzenmotor 168 auf einem Sockel 169 gelagert, der an
dem einen Ende 17o drehbar befestigt ist, mit dem anderen 17.1 auf einer Schneidkante
172 ruht, die an dem kurzen Arm 173 eines Hebels 174 sitzt. Der Drehpunkt des Hebels
liegt bei 175, sein langer Arm 176 ist durch einen Lenker 177 mit dem kurzer.
Arm 178 eines Hebels 179 mit dem Drehpunkt i 8o verbunden, dessen langer
Arm 181 auf eine hin und her gehende Stange 182 mit Verzahnung 183 zum Eingriff
in ein Zahnrad 184 auf der Welle 185 wirkt, deren Zeiger 186 sich über der Skala
187 einer Scheibe 188 bewegt.
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Die Vorrichtung kann z. B. durch einen Differential-Verbundmotor 189
mit Serienfeld angetrieben werden, wie in Fig. i o schematisch veranschaulicht ist.
Ein Anker igo steht unter dem Einfuß eines Feldes, das sich aus der vereinten Wirkung
einer Nebenschlußspule igi und einer Serienspule 192 ergibt, deren Windung ein Feld
entgegengesetzt der Richtung des von der Nebenschlußspule i 9 i erzeugten herstellt.
Durch die Zunahme des Stromes des Motors 189, die eine Folge des Wachsens der von
den Walzen benötigten Zugkraft entsprechend dem übermäßigen Erstarrungsgrad ist,
nimmt das resultierende Feld selbsttätig ab. Die Geschwindigkeit des Motors 189.
und der Walzen nimmt zu. Bei Abnahme der Zugkraft für die .Walzen als Folge der
Abnahme des Erstarrungsgrades nimmt der Strom in dem Motor 189 und das Feld der
Serienspule 192 ab, so daß das resultierende Feld zunehmen kann und sich die Geschwindigkeit
des Motors 189 und der Walzen verringert, wodurch der Erstarrungsgrad wieder steigt.
Zur Regelung des Erstarrungsgrades kann eine selbsttätige Regelungsvorrichtung gemäß
Fig. i i benutzt werden.
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Der Hauptmotor 193 der Vorrichtung ist ein Dreiphasen-Induktionsmotor
mit Käfig, der durch Leitungen 194, 195, 196 an den Motoranlasser 197 angeschlossen
ist. Dieser wird von den Leitungen 198, i 99, Zoo gespeist. Die Steuerung besteht
aus einem Induktionsrotor mit Dreiphasenwicklung, der durch Leitungen 2o2,203, 204
an einen Umschalter 2o5 angeschlossen ist. Dieser ist seinerseits an die I.citungen
198, i99, Zoo mittels der Leitungen -,o6,207, 2o8 angeschlossen und schaltet in
seiner oberen Stellung den Steuermotor 2o i zum Betriebe in der einen Richtung,
in seiner unteren Stellung den Steuermotor toi zum Betriebe in entgegengesetzter
Richtung ein, wie aus dem Stromschema ersichtlich ist.
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Auf der Welle des Steuermotors toi sitzen drei Schleifringe 209, 210,
211, die an die Rotorwicklung angeschlossen und für Bürsten bestimmt sind. Diese
sind an die Leitungen 212, 213, 214 angeschlossen, die zu den Widerständen 215,
216, 2i7 führen. Diese sind an ihren entgegengesetzten Enden durch einen T-Leiter
218 verbunden, so daß der Steuermotor toi gewöhnlich mit den Widerständen 215, 216,
217 arbeitet, welche in den Ankerstromkreis eingeschaltet sind. Von den Leitungen
212, 213, 214, welche die Schleifringe 2o9, 2 i o, 2 i i an die Widerstände
215, 2 i 6, :217 anschließen, gehen Leitungen 2i9, 220, 221 aus zu einem gewöhnlich
offenen Schalter 222,
der die Leitungen 2i9, 220, 221 verbinden kann, um die
Widerstände 215, 216, 217 kurzzuschließen und diese Widerstände aus dem Ankerstromkreis
des Motors toi zu entfernen. Auf diese Weise wird der Anker des Motors toi kurzgeschlossen
und entsprechend die Geschwindigkeit des Motors toi gesteigert, wenn der Schalter
222 geschlossen ist.
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Der- Steuerschalter 205 wird mittels - eines Vorwärtssolenoids
223 in die Vorwärtsstellung bewegt, in die Rückwärtsstellung durch ein Rückwärtssolenoid
22,1. Der Geschwindigkeitsschalter 222 wird in die Schließstellung durch ein SolenOid
225 bewegt, während der Schalter 2o5 auch einen Hilfsschalter 2z6 einschließt. Der
Kontaktarm 227 dieses Hilfsschalters 226 berührt .einen Vorwärtskontakt 228, wenn
der Steuerschalter 205 in der Vorwärtsstellung ist, und einen Rückwärtskontakt
229, wenn der Steuerschalter 205 in der Rückwärtsstellung ist.
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In dem Leiter 196 zwischen dem Motoranlasser 197 zu dem Walzenmotor
193 befindet sich eine Reihe von Relais 230, 231, 232, 233, 234 235, welche
auf den Strömfluß in dem Leiter 196 ansprechen und mit fortschreitend zunehmenden
Werten in der genannten Reihenfolge in Betrieb kommen. Die Relais 230, 231,
233 sind Überlastungsrelais, und zwar öffnet sich jedes bei dem Durchgang eines
Stromes, der den für dieses Relais vorher bestimmten Wert überschreitet; die Relais
232, 234, 235 sind ebenfallsüberlastungsrelais, aber jedes von diesen schließt
sich beim
Durchgang'cines Stromes von größerem`Vert, als wie für
jenes Relais vorher bestimmt.
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Wenn der Motoranlasser i97 in der Offenstellung ist, sind die Relais
230, 231 geschlossen, das Relais 232 ist offen, das Relais 233 geschlossen,
und die Relais 234 und 235 sind offen. Dieser Zustand dauert, bis der Strom in der
Leitung 196 einen Wert erreicht, der den vorher bestimmten überschreitet, bei welchen
das Relais 23o arbeitet. ' Wenn der Motoranlasser 197 geschlossen ist, fließt Strom
nicht nur zu dem Walzwerksmotor 193, sondern auch von dem Hauptleiter 194 durch
Leitungen 236 und 237, Schalter des Relais 23o, Leitungen 238, 239, Spule
-225
des Geschwindigk eitssch.alters 222 und Leitungen 240, 241, 242 zurück
zu der Hauptleitung 195. Hierdurch wird die Spule 225 erregt und der Geschwindigkeitsschalter
222 geschlossen, die Widerstände 215, 216, 217 in dem Ankerstromkreis des Steuermotors
toi werden kurzgeschlossen, -und der Steuermotor 2o1 wird zur Arbeit mit der Höchstgeschwindigkeit
angeschlossen. Gleichzeitig fließt bei geschlossenem Relais 231 Strom von der Hauptleitung
196 durch Leitungen 243, 244; Vorwärtsspule 223 des Steuerschalters 205,
Leitungen
245, 246, Schalter des Relais 231, Leitungen 247, -48,. Leitung 242, zurück zur
Hauptleitung 195, um die Vorwärtsspule 223 des Steuerschalters 205 zu erregen,
diesen in die Vorwärtslage zu bewegen und den Steuermotor 2o i für den Vorwärtsgang
anzuschließen. Da der Geschwindigkeitsschalter 222 geschlossen ist, wird der Motor
toi mit der Höchstgeschwindigkeit angetrieben. Der Steuerschalter 2e5 hat sich unmittelbar
in die obere oder Vorwärtslage bewegt, der Arm 227 des Hilfsschalters 226 berührt
den Vorwärtskontakt 228, und dieser schließt einen zweiten Stromkreis durch die
Vorwärtsspule 223 des Steuerschalters 2o5. Dieser Stromkreis verläuft von der Hauptleitung
196 durch Leitungen 243, 244, Spule 223 des Steuerschalters 2o5, Leitung 245, Leitung
249, Schalter des Relais 233, Leitung 25o, Hilfsschalterkontakt 228 und Hilfsschaltarm
227, Leitung 251, Leitung 242 zurück zur Hauptleitung 195.
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Da der Strom in der Leitung 196 wächst, öffnet sich das Relais 23o.
Es wird der Stromkreis durch Spule 225 des Steuerschalters 222 geöffnet, dieW iderstände
215, 216,217 werden in den Ankerstromkreis des Steuermotors toi eingeschaltet, und
die Geschwindigkeit des Steuermotors 201 wird verringert. Wenn der Strom in dem
Leiter 196 -weiter-wächst, öffnet sich das Relais 231, um den Stromkreis durch die
Vorwärtsspule 223 des Steuerschalters 2o5 mittels des Schalters des Relais 231 zu
unterbrechen. Dieses ist aber ohne Wirkung, weil der Stromkreis durch Spule 223
auch durch den Schalter des Relais 233 vervollständigt ist. Wenn der Strom iii der
Hauptleitung 196 weiterwächst, schließt das Relais 232 seinen Schalter, aber dieses
ist auch unwirksam, weil die Leitung 252 des Relais 232 in Reihe mit dem Hilfsschalter
226 des Steuerschalters 205
liegt, und der Arm 227 des Hilfsschalters 226
in der Vorwärtsstellung ist, in Berührung mit dem Vorwärtskontakt 228 und . nicht
in umgekehrter Stellung in Berührung mit dem Rückwärtskontakt 229, an welchen der
Schalter des Relais 232 angeschlossen ist.
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Wenn der Strom jedoch in der Hauptleitung weiter wächst, erreicht
er den Wert, der für das Relais 233 vorher bestimmt ist, dieses öffnet sich, unterbricht
den letzten Stromkreis durch die Vorwärtsspule 223 des Steuerschalters
205, um diesen in die neutrale Lage zurückkehren zu lassen, unter Wirkung
eines Übergewichtes (nicht dargestellt). Es ist jedoch zu bemerken, daß dieses noch
nicht den Steuerarm 227 des Steuerschalters 226 in Kontakt mit dem Rückwärtskontakt
229 bringt, so daß der Umstand, daß der Schalter des Relais 232 geschlossen ist,
noch ohne Folgen bleibt.
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Wenn jedoch der Strom in der Hauptleitung 196 weiterwächst, arbeitet
das Relais 234 und schließt seinen Schalter. Es wird nur ein Stromkreis hergestellt:
von der Hauptleitung 196 durch Leitung 243, Leitung 253, Rückwärtsspule 224 des
Steuerschalters 2o5, Leitungen 254, 255, Schalter des Relais 234, Leitung 256 und
Leitungen 24i, 248, 242 zurück zu der Leitung 195. Hierdurch wird die Rück-värtsspule
224 des Steuerschalters 2o5 erregt, der Steuerschalter 2o5 in die Rückwärtslage
bewegt und der Steuermotor zum Betrieb in der Rückwärtsrichtung angeschlossen. Wenn
der Steuerschalter 205 so in die Rückwärtsstellung bewegt wird, berührt der
Arm 227 des Hilfsschalters 226 den Rückwärtskontakt 229, und dieser stellt einen
zweiten Stromkreis her durch Rückwärtsspu:te 224 des Steuerschalters 2o5. Dieser
Stromkreis verläuft von der Hauptleitung 196 durch Leitungen 243, 253, Rückwärtsspulc
224 des Steuerschalters 2o5, Leitung 254, Leitung 257, Schalter des Relais 232,
Leitung 252, Kontakt 229, Hilfsschalterarm 227 und Leitungen-251, 242 zurück zur
Hauptleitung 195.
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Wenn der Strom in dem Hauptleiter 196 weiter wächst und den für das
Relais 235 vorher bestimmten Werterreicht, -wird der Schalter des Relais 235 geschlossen,
um einen' Stromkreis zu schließen, der verläuft von Hauptleitung 196 durch Leitung
236, Leitung 258, Schalter des Relais 235, Leitung 259, Leitung 239, Spule 225 des
Geschwindigkeitsschalters 222 und Leitungen 2.10, 244 248, 242 zurück zur Hauptleitung
195, um die Spule 225
des Geschwindigkeitsschalters 222 zu erregen,
diesen zu schließen, die Widerstände 2 15, 216, 217 in dem Ankerstromkreis
des Steuermotors toi kurzzuschließen, den Steuermotor toi einzurücken, so daß er
wieder mit voller Geschwindigkeit arbeitet, aber dieses Mal in umgekehrter Richtung.
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Wenn jedoch der Stromkreis in dem Hauptleiter 196 abnimmt anstatt
zunimmt, so sinkt er zuerst unter den vorher bestimmten Wert für das Relais 234,
dieses öffnet sich, öffnet den Stromkreis durch die Rückwärtsspule 224 des Steuerschalters
205 mittels des Schalters des Relais 234, dieses ist aber unwesentlich, weil
ein weiterer Stromkreis geschlossen wird durch Rückwärtsspule 224 des Steuerschalters
2o5 mittels des Schalters des Relais 232. Da der Strom in der Hauptleitung 196 weiter
abnimmt, schließt sich der Schalter des Relais 233, aber dieses ist auch unwesentlich,
weil der Schalter des Relais 233 in Reihe ist mit dem Vorwärtskontakt 228 des Hilfsschalters
226 und der Arm 227 des Hilfsschalters 226 mehr in Berührung mit dem Rückwärtskontakt
229 ist als mit dem Vorwärtskontakt 228.
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Wenn jedoch der Strom weiter abnimmt, tritt das Relais 232 in Wirkung,
um seinen Schalter zu öffnen, und dieses unterbricht den zweiten Stromkreis durch
die Rückwärtsspule 224 des Steuerschalters 2o5, und dieser kehrt in seine neutrale
Stellung zurück, um den Steuermotor 201 auszuschalten.
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Hierauf wiederholt die Zunahme des Stromes in der Hauptleitung 196
den vorher beschriebenen Kreislauf, während die weitere Stromabnahme in der Hauptleitung.196wieder
den Schalter des Relais 231 schließt, auch den Stromkreis durch die Vorwärtsspule
223 des Steuerschalters 205, den Steuermotor,ol in der Vorwärtsrichtung
antreibt, bis der Strom in dem Hauptleiter 196 den vorher bestimmten Wert zum Betriebe
des Relais 233 überschreitet, entweder mit oder ohne Betrieb des Relais 23o, um
den Steuermotor toi mit voller Geschwindigkeit anzutreiben, je nachdem der Strom
in der Hauptleitung 196 unter den vorher bestimmten Wert zum Betriebe des Relais
230 sinkt oder nicht.
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Unter diesen Umständen ergibt sich die Lage, daß, wenn der Strom zu
dem Walz-"verksmotor 193 unter den für das Relais 231 vorher bestimmten Wert sinkt,
der Steuermotor toi in der Vorwärtsrichtung arbeitet, bis zu der Zeit, wo der Strom
zu dem Walz-' werksmotor 193 den für das zw eite folgende Relais 233 vorher bestimmten
Wert überschreitet und darin ruht, bis der Strom zu dem Walzwerksmotor 193 entweder
wieder unter den für das Relais 231 vorher bestimmten Wert sinkt, in welchem Falle
der Kreislauf wiederholt wird, oder über den für das Relais 234 vorher bestimmten
Wert steigt, in -%velchern Falle der Steuermotor toi in umgekehrter Richtung angetrieben
wird, bis der Wert des Stromes zu dem Walzwerksmotor unter den für das Zwischenrelais
232 vorher bestimmten Wert sinkt, worauf der Steuermotor wieder ruht, bis der Strom
zu dem Walzwerksmotor 193 wieder über den für das Relais 234 vorher bestimmten Wert
steigt, in welchem Falle der Steuermotor wieder in umgekehrter Richtung angetrieben
wird, oder wieder unter den für das Relais 231 vorher bestimmten Wert sinkt, in
welchem Falle der Steuermotor toi wieder in der Vorwärtsrichtung angetrieben wird.
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Bei übermäßigem Abweichen von den normalen Bedingungen werden die
Relais 230
und 235 eingeschaltet, um die Widerstände in dem Ankerstromkreis
des Steuermotors 201 kurzzuschließen, die Geschwindigkeit des Steuermotors toi zu
erhöhen und die Rückkehr zum Normalzustande zu beschleunigen.
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Es ist hervorgehoben worden, daß die Zugkraft, die zum Antrieb des
Walzwerkes erforderlich ist, von dem Erstarrungsgrad abhängig ist, im Verhältnis
zu dem Abstand der Walzen, und daß natürlich der von dein Walzwerksmotor 193 geforderte
Strom von der Zugkraft abhängt, die für das Walzwerk notwendig ist. Deshalb ist
der Strom in der Hauptleitung 196, der auf die Relais 23o, 23 i, 232, 233, 23.1
und 235 bei einem gegebenen Metall und bei einem gegebenen Abstand der Walzen und
demgemäß bei einem gegebenen Kaliber einwirkt, abhängig von dem Erstarrungsgrad
des Metalles, und dieser kann selbsttätig konstant erhalten werden bloß durch entsprechenden
Anschluß des Steuermotors 201 an eine oder mehrere Einrichtungen, welche einen oder
mehrere Faktoren regeln, die den Erstarrungsgrad bestimmen.
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Es kann z. B. der Steuermotor toi durch entsprechende Übersetzung
an die Gießpfanne 5o angeschlossen werden, um das Ausfließen des Metalles aus der
Pfanne 5o in den Trog 62 zu regeln, oder der Steuermotor toi kann an die Ventile
112 angeschlossen werden, um den Zufluß des Kühlwassers zu den Walzen zu regeln.
Welche Einrichtung aber auch angewendet wird, so regelt immer selbsttätig die Steuerung
gemäß Fig. i i, welche entsprechend der Natur des Metalles angepaßt ist und der
Breite des Spaltes, einen oder mehrere Faktoren, welche den Erstarrungsgrad bestimmen,
uni selbsttätig die Eigenschaften des aus dem Walzwerk austretenden zusammenhängenden
Streifens konstant zu halten.