DE641410C

DE641410C - Drehzahlregelung fuer Foerdermaschinenantriebe

Info

Publication number: DE641410C
Application number: DES108987D
Authority: DE
Inventors: Herbert Hochreuter; Dipl-Ing Dr-Ing Hans Klemperer
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1933-04-09
Filing date: 1933-04-09
Publication date: 1937-01-30

Description

Die Anwendung der Leonardschaltung bei Fördermaschinen gestattet eine fast eindeutige Steuerung unabhängig von Größe und Richtung der Last. Die durch den Ohmschen SpannungsabfaE im Axtkerkreis und durch die Remanenz der Steuerdynamo verursachten Ungenauigkeiten sind jedoch so groß, daß die Stillsetzung eines Hängezuges nicht an dem gleichen Punkt zu erreichen ist, wie die Stillsetzung eines Förderzuges, wenn die Fördermaschine sich selbst überlassen bleibt.

Um diesem Übelstand abzuhelfen, sind sogenannte Genauigkeitsschaltungen ausgebildet und angewendet worden.

Allen bisher ausgeführten Genauigkeitsschaltungen war in einer Reihe von Fällen nur ein beschränkter Erfolg beschieden. Es konnte wohl erreicht werden, daß die Geschwindigkeit beim Heben und Senken einer Last gleich wurde, so daß also die Geschwindigkeitsunterschiede, die bei normaler Leonardsteuerung bestehen, ausgeglichen wurden, aber es konnte noch keine Stillsetzung immer am gleichen Wegpunkt unabhängig von. Größe und Richtung der Last erreicht werden, da allen Genauigkeitsschaltungen der Mangel anhaftete, daß starke Pendelungen mit heftigen Stromstößen im Ankerkreis auftraten.

Gegenstand der Erfindung ist eine Regelanordnung für Fördermaschinenantriebe, bei der die vorstehend geschilderten Nachteile weitgebend vermieden werden. Erfindungsgemäß wird die Erregung der den Fördermotor speisenden Steuerdynamo über einen gittergesteuerten Gleichrichter, beispielsweise einen Quecksilberdampfgleichrichter, gespeist. Die Gitterspannung des Gleichrichters wird von einem Regler gesteuert, dessen Stellung von der Differenz zwischen der Drehzahl des Fördermotors und der Drehzahl eines unabhängig steuerbaren Leitmotors abhängig ist. Der Regler hängt somit von der Differenz zwischen dem Sollwert und dem Istwert der Drehzahl des Fördermotors ab. Der Leitmotor wird dabei mit einer besonderen Schwungmasse gekuppelt, um gleiche Beschleunigung bzw. "Verzögerung am Leitmotor und am Fördermotor zu erzwingen. Die Schwungmasse wird dementsprechend so bemessen, daß Fördermotor und Leitmotor in der gleichen Zeit anlaufen. Für den Drehzahlvergleich zwischen Leitmotor und Fördermotor kann man verschiedene bekannte Differenzgetriebe mechanischer oder elektrischer Art verwenden. Die vorstehend angeführten Pendelungen werden beim Erfindungsgegenstand vermieden, weil gittergesteuerte Gleichrichter sehr schnell arbeiten.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsheispiel der Erfindung dargestellt. Der Fördermotor ι wird in Leonardschaltung von

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Herbert Hochreuter in Berlin-Siemensstadt und Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Hans Klemperer in Summit, Jersey, V. St. A.

einer Steuerdynamo 2 gespeist, welche mit einem Antriebsmotor 3 gekuppelt ist. Die Erregerwicklung 4 ist über gittergesteuerte., Gleichrichter 5 an das Drehstromnetz ange- * schlossen. Zur Steuerung der Gitterspannung^ dient ein Induktionsregler 7, der mit einem; mechanischen Differentialgetriebe 8 gekuppelt ist, durch das die Drehzahl des Fördermotors 1 mit der Drehzahl eines Leitmotors 9

xo verglichen wird. Im Erregerkreis des Leitmotors liegt der zur Drehzahlregelung des Fördermaschinenantriebes dienende Steuerapparat 10. Mit dem Leitmotor 9 ist eine Schwungmasse 11 gekuppelt, durch die die Anlaßfaeschleunigung des Leitmotors derjenigen des Fördermotors 1 angepaßt wird.

An Stelle des mechanischen Differentials 8 können auch elektrische Differentiale verwendet werden. Zur Erzielung einer größeren Genauigkeit kann es zweckmäßig sein, das Differentialgetriebe mit einer Grunddrehzahl zu betreiben, zu der die Drehzahl des Leitmotors summiert wird. Auch der Induktionsregler 7 ist lediglich als Beispiel für eine der vielen Möglichkeiten einer Steuerung der ^'Gitterspannung der Gleichrichter anzusehen.

Claims

\< Patentansprüche:

1. Drehzahlregelung für Fördermaschinenantriebe, bei denen die Erregung der den Fördermotor speisenden Steuerdynamo von gesteuerten Gleichrichtern geliefert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der die Steuerspannung des Gleichrichters regelnde Apparat selbsttätig von der Drehzahldifferenz zwischen dem Fördermotor und dem unabhängigen steuerbaren Leitmotor abhängig ist.

2. Regelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitmotor mit einer Schwungmasse gekuppelt ist, die so bemessen ist, daß Fördermotor und Leitmotor mit. der gleichen Beschleunigung anlaufen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen