DE1463376C - Antrieb der Regelscheibe von spitzenlosen Rundschleifmaschinen - Google Patents
Antrieb der Regelscheibe von spitzenlosen RundschleifmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb der Regelscheibe von spitzenlosen Rundschleifmaschine!!
durch einen polumschaltbaren Drehstrom-Asynchronmotor.
Bei bekannten elektrischen Antrieben wird die Umfangsgeschwindigkeit der Regelscheibe mittels
eines Drehstrom - Nebenschlußkommutatormotors, eines Drehstrom - Schleifringläufermotors, eines
Gleichstrom - Nebenschlußmotors oder über ein mechanisches Getriebe geregelt. Außerdem ist es
auch bekannt, die Regelscheibe über eine Induktionskupplung oder einen Ölmotor anzutreiben.
An spitzenlosen Rundschleifmaschinen wirkt bekanntlich von der Schleifscheibe her über das Werkstück
ein rücktreibendes Moment auf die Regelscheibe. Es muß aber die Regelscheibenumfangsgeschwindigkeit
zur Erzielung einer guten geometrischen Werkstücksform annähernd konstant gehalten
werden. Deshalb sind bei den angeführten Antriebsarten mehr oder weniger kostspielige Einrichtungen
nötig, die einem unzulässigen Umfangsgeschwindigkeitsanstieg der Regelscheibe beim Schleifvorgang
entgegenwirken.
Weniger aufwendig ist ein anderer bekannter Antrieb der Regelscheibe mittels eines Drehstrom-Asynchronmotors
und eines nachgeschalteten mechanischen Regelgetriebes. Bei dieser Antriebsart lassen
sich jedoch Schlupf, Erwärmung und Laufunruhe, die sich nachteilig auf die Maschine auswirken, nur
durch größeren Aufwand auf ein erträgliches Maß herabsetzen.
Die Forderung nach einem Antrieb der Regelscheibe, der im unteren Regelbereich bei langsamem
Lauf konstante Drehzahl mit ausreichend großem Drehmoment hat, versuchte man durch die Verwendung
transduktorgesteuerter Gleichstromantriebe Rechnung zu tragen. Ferner wurden auch schon recht
gute Antriebsergebnisse mit Gleichstrommotoren erzielt, die über Siliziumzellen gesteuert wurden. Aber
diese und ähnliche Gleichstromantriebe sind sehr aufwendig, weil die beim Schleifen fast immer auftretende
negative Antriebsenergie über Widerstände vernichtet und die dabei unvermeidliche Verlustwärme
abgeführt werden muß.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 061 426 ist eine Wechselstromerzeugungsanlage zur Speisung von Induktionsmotoren
bekannt, mittels welcher Schleifspindeln eine Drehzahl bis zu 90 000 Umdrehungen
pro Minute vermittelt werden kann. Es handelt sich hierbei aber um den Antrieb von Schleifscheiben,
nicht jedoch von Regelscheiben. Das angestrebte Ziel ist die Erzeugung von hohen Drehzahlen.
Aus der britischen Patentschrift 663 570 ist es bei Schleifmaschinen bekannt, den Drehstrom-Asynchronmotor
polumschaltbar zu machen. Weder die britische Patentschrift 663 570 noch die deutsche
Auslegeschrift 1 061 426 befassen sich jedoch mit der nachstehenden Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es nämlich, daß der Antrieb einer Regelscheibe im
unteren Regelbereich bei langsamem Lauf konstante Drehzahl mit ausreichend großem Drehmoment
haben soll, so daß cf störungsfrei läuft. Es soll ferner
ein in sehr weitem Bereich stufenlos regelbarer Antriebsmotor von einfacher und billiger Bauart verwendbar
sein. Schließlich soll der Antrieb ohne besondere Zusatzaggregate einer Änderung der Umfangsgeschwindigkeit
der Regelscheibe beim Auftreten eines rücktreibenden Momentes entgegenwirken.
Die Lösung der gestellten Aufgabe durch die Erfindung besteht bei einem Antrieb der eingangs geschilderten
Art darin, daß erfindungsgemäß für den Schleifvorgang eine- hochpolige Wicklung des polumschaltbaren
brehstrom-Asynchronmotors an einen Frequenzumformer angeschlossen ist, dessen Freo
quenz in einem bis über j : 40 hinausgehenden Regelbereich stufenlos einstellbar ist, und daß seine Wicklung
mit niedriger Polzahl, die für das Abziehen der Regelscheibe dient, mit einer gleichbleibenden, hohen
Frequenz des Frequenzumformers oder aus einem is normalen Netz direkt speisbar ist.
Die Erfindung verwendet also für den Antrieb der Regelscheibe einer spitzenlosen Rundschleifmaschine
einen weitgehend störungsfreien, in sehr weitem Bereich stufenlos regelbaren Antriebsmotor von einfächer
und billiger Bauart, der ohne besondere Zusatzaggregate einer Änderung der Umfangsgeschwindigkeit
der Regelscheibe beim Auftreten eines rücktreibenden Moments entgegenwirkt.
Ein Ausführungsbeispiel eines solchen frequenzgesteuerten Antriebes ist in der Zeichnung schematisch
wiedergegeben, und zwar bezeichnet Teil 1 die anzutreibende Regelscheibe der spitzenlosen Rundschleifmaschine,
Teil 2 den frequenzgesteuerten Antriebsmotor, der in dieser Darstellung mit zwei getrennten
Wicklungen mit dem Polzahlverhältnis 1 :4 versehen ist, wobei die Motorwicklung 3 hochpolig
ausgeführt ist und im Schleifbereich der Maschine über den vorgeschalteten Frequenzumformer 4 der
gewünschten Motordrehzahl entsprechend mit der dazugehörigen Frequenz im Regelbereich 1 :40 oder
mehr gespeist wird. Der Frequenzumformer kann ein rotierender oder ruhender Umformer sein.
Die zweite Motorwicklung 5 ist niederpolig ausgeführt und dient zum Erreichen der Abziehgeschwindigkeit
der Regelscheibe. Diese Wicklung wird direkt an das vorhandene Drehstromnetz mit Nennfrequenz
angeschlossen. Dadurch wird erreicht, daß der Frequenzumformer seine der Schleifdrehzahl zugeord- .
nete Frequenz behält, so daß beim Umschalten von Abziehen auf Schleifen ein selbsttätiges Rückstellen
auf die vorbestimmte Schleifdrehzahl erfolgt.
Die Drehzahlvorwahl für den Schleifbereich des Antriebes erfolgt entweder über eine Relais- oder
Schützensteuerung' in Plus-Minus-Schaltung oder über einen Ist-Soll-Wertvergleich der Motorspannung bzw.
der Motorfrequenz. Will man die Drehzahlabweichungen
beim Be- und Entlasten des frequenzgesteuerten Motors während des Schleifvorganges verringern, so
kann man dies mittels einer an dem Antriebsmotor 2 direkt angeflanschten Tachomaschine erreichen, wenn
man die Tachospannung mit einer Vorwahlspannung über einen Ist-Soll-Wertvergleich gegeneinander
schaltet, wodurch man die Möglichkeit hat, auch kurzzeitig auftretende unerwünschte Drehzahlabweichungen
entsprechend den dem Regelkreis anhaftenden Zeitkonstanten auszugleichen.
Für die Abziehdrehzahl wird die Motorwicklung 3 abgeschaltet und die niederpolige Wicklung 5 direkt
an das vorhandene Drehstromnetz gelegt. Hierdurch erreicht man, daß innerhalb des Frequenzumformers,
gleichgültig ob man die Frequenzumformung mit einem rotierenden1 oder ruhenden Umformer erreicht,
keine Veränderung vorzunehmen ist.
Zum Erreichen der Abziehgeschwindigkeit ist lediglich die Motorwicklung 3 abzuschalten und die
Motorwicklung 5 zuzuschalten. Beim Umschalten von »Abziehen« auf »Schleifen« ist die Schaltfolge umgekehrt.
Wird der Antriebsmotor 2 als polumschaltbarer Motor nach Dahlander ausgelegt, so entfällt die
direkte Einspeisung der Wicklung 5 vom Netz her. Da jedoch die maximale Motorgeschwindigkeit, d. h.
die Abziehgeschwindigkeit nur bei einer bestimmten Frequenz erreicht wird (dies wird in fast allen Fällen
die maximale Regelfrequenz sein), so muß der Frequenzumformer beim Umschalten auf die Abziehgeschwindigkeit
auf diese bestimmte Frequenz umgeschaltet werden. Beim Zurückschalten auf die vorher
gewählte Schleifdrehzahl, das aus bedienungstechnischen Gründen selbsttätig erfolgen soll, muß
der Frequenzumformer sich selbsttätig auf die vor dem Abziehen gelieferte Frequenz einstellen. Dieses
selbsttätige Rückstellen auf die vorgewählte Schleifdrehzahl ist durch einen Ist-Soll-Wertvergleich möglich.
Etwaige Anlaufschwierigkeiten bei kalter Maschine sind dadurch zu vermeiden, daß beim Einschalten des
Antriebsmotors, wenn dieser mit zwei getrennten Wicklungen ausgelegt ist, kurzfristig die niederpolige
Wicklung zusätzlich direkt mit Netzspannung beaufr schlagt wird.
Ist der Antriebsmotor mit einer polumschaltbaren Wicklung nach Dahlander ausgelegt, so hat man
hier die Möglichkeit, den Motor erst kurzzeitig auf seiner niederpoligen Stellung mit der bereits eingestellten
Speisefrequenz anlaufen zu lassen und dann erst auf seine hochpolige Wicklung umzuschalten, wodurch
man, ähnlich wie beim Motor mit zwei getrennten Wicklungen, ein größeres Losbrechmoment erzielt.
Will man an der Regelscheibe der Schleifmaschine 1 ein konstantes Drehmoment herab bis zur kleinsten
einstellbaren Drehzahl erreichen, so muß man hierfür besondere Maßnahmen treffen. Eine dieser möglichen
Maßnahmen besteht darin, daß man die frequenzabhängige Speisespannung des Motors im unteren
Frequenzbereich so stark über ihre linear frequenzproportionale Größe anhebt, daß die drehmomentbildende
innere elektromotorische Kraft über den gesamten Drehzahlbereich annähernd linear frequenzproportional
bleibt. Durch diese Maßnahme ergibt sich ein etwa gleichbleibendes Kippmoment sowie ein
etwa konstant bleibender Schlupf bei Belastung des Motors mit konstantem Moment.
Nachdem bei der Regelscheibe mit der gesteuerten Antriebsdrehzahl die prozentuale Differenz zwischen
der sich bei Leerlauf und voller Belastung einstellenden Motordrehzahl nicht streng konstant gehalten
werden muß, sondern eine gewisse Vergrößerung des sogenannten Schlupfes umgekehrt proportional der
Drehzahl zulässig ist, braucht man die Speisespannung des Motors nur im unteren Bereich über ihre linear
frequenzproportionale Größe anzuheben. Zur Beschränkung der Drehzahlabweichungen auf ein Mindestmaß
dient eine Anpassung der Speisespannung an die Frequenz derart, daß die vorgegebene zulässige
Schlupfgröße bei der untersten Frequenz gerade in Anspruch genommen wird und bei Betrieb mit zunehmender
Frequenz nach oben hin sich verringert. Dies geschieht bei Speisung des frequenzgesteuerten
Antriebsmotors 2 beispielsweise durch einen ständergespeisten rotierenden Frequenzumformer in Dreieckschaltung
der Ständerwicklung des Umformers im unteren Frequenzbereich. Bei höherer Frequenz wird
dann die Ständerwicklung des Umformers in Sternschaltung umgeschaltet. Bei kleinen Antriebsmotoren
oder bei Speisungen des Antriebsmotors von einem ruhenden Umformer, der in seiner Auslegung die
Spannung im unteren Bereich nicht selbsttätig anhebt, hat man die Möglichkeit, die Wicklung der Antriebsmaschine
2 im unteren Frequenzbereich in Dreieck und im oberen Frequenzbereich in Stern zu schalten.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Wicklung des Generators (bei rotierendem Umformer) und die
Wicklung des Motors entsprechend dem gewünschten Drehmoment von Stern auf Dreieck bzw. umgekehrt
umzuschalten. Hierdurch kann man also im unteren Frequenzbereich die Speisespannung des Motors um
den Faktor 1,73 bzw. 3 gegenüber der durch den Frequenzumformer normalerweise linear frequenzproportionalen
Speisespannung vergrößern.
Bei Verwendung eines ruhenden Umformers ist es möglich, die Speisespannung des Antriebsmotors frequenzabhängig
so zu regeln, daß man ein annähernd konstantes Nennmoment erreicht.
Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, daß man, wie bereits beschrieben, mittels einer Tachomaschine
und eines Ist-Soll-Wertvergleiches die
Speisefrequenz oder die Spannung so regeln kann, daß bei Belastungsänderung keine nennenswerten
Drehzahleinbrüche oder -anstiege auftreten. Ebenso ist es auch möglich, bei der Verwendung eines Ist-Soll-Wertvergleiches
der Motordrehzahl einen rotierenden Umformer frequenz- oder spannungsmäßig so auszuregeln, daß ebenfalls keine nennenswerten Drehzahlschwankungen
auftreten.
Claims (4)
1. Antrieb der Regelscheibe von spitzenlosen Rundschleifmaschinen durch einen polumschaltbaren
Drehstrom-Asynchronmotor, dadurch gekennzeichnet, daß für den Schleifvorgang
eine hochpolige Wicklung (3) des polumschaltbaren Drehstrom-Asynchronmotors (2) an einen Frequenzumformer (4) angeschlossen ist,
dessen Frequenz in einem bis über 1:40 hinausgehenden
Regelbereich stufenlos einstellbar ist, und daß eine Wicklung mit niedriger Polzahl (5),
die für das Abziehen der Regelscheibe (1) dient, mit einer gleichbleibenden hohen Frequenz des
Frequenzumformers oder aus einem normalen Netz direkt speisbar ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Speisung des polumschaltbaren
Asynchronmotors für den Antrieb der Regelscheibe ein Asynchronfrequenzumformer verwendet
ist, dessen Antriebsmotor zur Erhöhung der Drehzahlsteifigkeit des polumschaltbaren Asynchronmotors
ein Reluktanz- oder synchronisierter Asynchronmotor ist.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklung und/oder
die Sekundärwicklung des asynchronen Frequenzumformers und/oder die Primärwicklung des polumschaltbaren
Asynchronmotors zur Erzielung einer den vorliegenden Verhältnissen angepaßten Anhebung der Höhe der linear frequenzproportionalen,
vom Frequenzumformer abgegebenen Speisespannung des polumschaltbaren Motors wahlweise in Dreieck oder in Stern schaltbar ist.
4. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der unteren
Frequenzen die Höhe der Speisespannung des polumschaltbaren Motors durch Drosseln, Transduktoren
oder Thyristoren über den linear frequenzproportionalen Wert den jeweils vorliegenden
Verhältnissen angepaßt erhöht ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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