DE641288C - Stopfbuechse fuer Fluessigkeitspumpen, insbesondere fuer verfluessigte Gase - Google Patents

Description

Beim Transport von niedrigsiedenden, leicht verdampfenden Flüssigkeiten, insbesondere von verflüssigten Gasen, z. B. verflüssigtem Propan, Butan usw. oder deren Mischungen, mit Kolben- oder Kreiselpumpen verursachen die Stopfbüchsen üblicher Bauart durch zu schnelles Undichtwerden häufig Betriebsstörungen. Da eine Stopfbüchse praktisch nicht vollständig abdichten kann, ohne ein Heißwerden der Packung zu bewirken, wird stets etwas Flüssigkeit zwischen Stange oder Welle und Packungsmaterial hindurchtreten. Diese im nachstehenden als Tropfflüssigkeit bezeichnete Flüssigkeitsmenge verdampft bzw. geht in den gasförmigen Zustand über und entspannt sich, wobei die nötige Wärmemenge dem Packungsmaterial und den dieses umgebenden Metallteilen entzogen wird. Das erstere verliert hierbei seine elastischen Eigenschaften. Es wird hart, und binnen kurzer Zeit nimmt die Undichtigkeit der Packung derart zu, daß eine geregelte Weiterführung des Betriebes in Frage gestellt wird.

Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden kann, wenn man die für die Verdampfung und Entspannung der Tropfflüssigkeit nötige Wärmemenge von außen der Stopfbüchse an der Stelle," an der die Verdampfung bzw. Entspannung der Tropfflüssigkeit erfolgt, zuführt. Dem Packungsmaterial wird alsdann durch die Verdampfung und Entspannung der Tropfflüssigkeit keine Wärme entzogen, es behält vielmehr im wesentlichen seine ursprüngliche Temperatur und damit seine elastischen Eigenschaften bei.

Die Zuführung der erforderlichen Wärmemenge zur Stopfbüchse kann auf verschiedene Weise, je nach der Gestaltung und Betriebsweise der Maschine sowie der Art des zu fördernden Gutes, erfolgen. So kann man z. B. den Stopfbüchsenkörper mit Heizkammern oder Kanälen versehen, durch die ein Heizmittel, ζ. Β. Dampf, Heißwasser, heißes Öl ο. dgl., hindurchgeleitet wird. Ebenso können ein oder mehrere Packungsringe durch Hohlringe ersetzt werden, durch die man das Heizmittel strömen läßt. Ferner kann man die Welle bzw. den Kolben der Maschine mit Bohrungen versehen und die Wärme mittels eines Heizmittels auf diesem Wege der Stopfbüchse zuführen. Es können auch elektrische Heizelemente verwendet werden. Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, die Wärmezufuhr durch die gleichzeitige Anwendung mehrerer der genannten oder ähnlicher Maßnahmen zu bewirken. Der Stopfbüchsenkörper wird zweckmäßig zur Unterbindung des Wärmeflusses noch dem eigentlichen Pumpenkörper oder den sonstigen Teilen der Maschine wärmeisoliert angeordnet.

*J Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden :

Dipl.-Ing. Wilhelm Wenzel in Leuna-, Kr. Merseburg.

In der beiliegenden Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung schematisch dargestellt. In Fig. ι wird der, Stopfbüchsenkörper α von einem ringförnjtj-· gen, flachen Kanal b durchzogen. Das Hejz^-; mittel wird bei c zugeführt, durchfließt d£f£_; ringförmigen Raum b und verläßt, nachdem:·'

■ es seine Wärme ganz oder teilweise abgegeben hat, den Stopfbüchsenkörper bei d.

ίο Fig. 2 stellt eine Ausführungsform dar, bei der zwischen die Packung ein H-förmiger Ring eingelegt ist. Das Heizmittel wird bei c zugeführt, durchfließt unter Wärmeabgabe den äußeren, durch den eingelegten Ring gebildeten Hohlraum bei b und wird bei d abgeleitet. Die Verdampfung der Tropfflüssigkeit erfolgt bei dieser Ausführungsform zum größten Teil in dem inneren, durch den eingelegten Ring gebildeten Hohlraum e.

Gemäß Fig. 2 a ist an Stelle des H-förmigen Ringes zwischen die Packung ein einfacher Hohlring eingelegt, der vom Heizmittel durchflossen wird. Die Zuführung und Abführung des Heizmittels erfolgt parallel zur Welle durch eine entsprechende Aussparung in der -,!"'ackung.

5;'$ Gemäß Fig. 3 erfolgt die Wärmezufuhr ittrch die Welle selbst, die zu diesem Zwecke mit einer entsprechenden, vom Heizmittel durchflossenen Ausbohrung versehen ist, während gemäß Fig. 4 die Wärmezufuhr durch eine in die Packung eingelegte, vom Heizmittel durchflossene Heizschlange erfolgt.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Stopfbüchse für Flüssigkeitspumpen, insbesondere für verflüssigte Gase, gekennzeichnet durch die Anordnung einer Heizvorrichtung, durch die der Stopfbüchse eine für die Verdampfung und Entspannung der zwischen Stange oder Welle usw. und Packungsmaterial hindurchtretenden Flüssigkeit ausreichende Wärmemenge zugeführt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen