DE641244C - Vergaser - Google Patents

Description

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17 FBB. 1937

AUSGEGEBEN AM 25. JANUAR 1937

Das Hauptpatent 635 873 betrifft einen Vergaser für Schweröl- und Benzinbetrieb mit einem Primärgemischkanal, wobei der Hauptzerstäuber im engsten Querschnitt einen Injektorschlitz besitzt und daselbst durch einen Schlitzverschluß gesteuert wird, dessen Abreißkanten allseits das Primärgemisch durch den Injektorschlitz senkrecht zum Hauptluftstrom zufließt.

Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptpatentes dahingehend dar, daß die Schwerölschwimmerkammer mehrere Brennstoffdüsen besitzt, die je in einen gesonderten Primärgemischkanal münden und zu gesonderten Hauptzerstäubern führen, welche durch einen gemeinsamen Schlitzverschluß nacheinander gesteuert werden. Die erste Schwerölstufe einschließlich ihrer Ansaugleitung drosselt.

derart stark, daß nur etwa 25 °/o der Leistung eines starken Drosselmotors (Stadtbetrieb in der Ebene) erzielt werden kann. Beide Schwerölstufen ergeben mit 50 °/₀ Leistung den durchschnittlichen Kraftbedarf auf der Landstraße.

Zur leichteren Zerstäubung, besonders bei niedrigen Drehzahlen, wird, das genau berechnete Leerlaufbenzinluftgemisch zu den engsten Querschnitten der Schwerölzerstäuber unmittelbar hinter dem doppelten Drosselschlitzverschluß geführt. Ein Abzweigkanal des Leerlaufgemisches führt zur Benzingemischdrosselklappe, um beim Benzinbetrieb einen besonderen Übergang zu erzielen. Die Mündung dieses Kanals ist jedoch sowohl im Leerlauf als auch im Schwerölbetrieb durch die Drosselklappe abgedeckt. Die Düse der ersten Schwerölstufe wird zweckmäßig in der Leistung um wenigstens 25 °/o kleiner gehalten als die Düse der zweiten Schwerölstufe, da das konstante Leerlaufgemisch bei geöffneter erster Schwerölstufe die fehlende Brennstoffmenge ausgleicht. Auf diese Weise wird eine stets proportional verlaufende Gemischzusammensetzung im Schwerölbetrieb erreicht. Um bei höherer Fahrgeschwindigkeit den Benzinanteil herabsetzen zu können, ist an dem Benzinleerlaufgemischkanal zweckmäßig ein Zusatzluftregler angebracht, der vom Führersitz betätigt werden kann.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform dargestellt. Es zeigen:

Fig. ι einen. Längsschnitt durch einen Vergaser für Schweröl- und Benzinbetrieb,

Fig. 2 einen Schnitt durch den Vergaser senkrecht zum Schrritf nach Fig. i,

Fig. 3 die Schwerölschwimmerkammer in Ansicht,

Fig. 4 einen Schnitt durch die Schwerölzerstäuber in der Ebene der Eintrittsmündung des Leerlaufbenzingemischkanals,

Fig. 5 eine Oberansicht auf den Schlitzverschluß,

ίο Fig. 6 in größerem Maßstabe einen Schnitt durch die in den Abzweigkanal der Ansaugleitung eingesetzte Zerstäuberdüse,

Fig. 7 einen Schnitt durch den Zusatzluftregler für das Leerlaufgemisch, Fig. 8 eine Seitenansicht des Vergasers,

Fig. 9 eine Oberansicht des Vergasers nach Fig. 8,

Fig. io eine Seitenansicht der Ansaugleitung zwischen Vergaser und Motor, Fig. Ii das Ende der Schwerölansangleitung im Schnitt mit eingesetzter Zerstäuberdüse,

Fig. 12 einen Querschnitt durch die Endzerstäuberdüse nach Fig. ii. Die Schweröl schwimmerkammer 1 besitzt die beiden Düsen 3 und 2, von denen die eine in den Primärgemischkanal 5 der ersten Schwerölstufe und die andere in den Primärgemischkanal 4 der zweiten Schwerölstufe mündet. Die Primärgemischkanäle 4 und 5 münden in die Injektorschlitze 6 und 7 der Schwerölhauptzerstäuber 8 und 9, die im engsten Querschnitt geteilt sind und daselbst durch einen gemeinsamen Schlitzverschluß gesteuert werden. Dieser Schlitzverschluß besteht aus zwei dünnen, gegenläufig zueinander bewegbaren Stahllamellen 10 und 11, die ihre Bewegung vermittels des doppelarmigen Hebels 12 erhalten und mit Löchern 34, 3S> 36 ^und 37 versehen sind. Gemäß Fig. 5 sind die Löcher 34 und 35 als Langlöcher ausgebildet, während die Löcher 36 und 37 Kreisöffnungen darstellen. Wenn die Lamellen 10 und 11 aus der Schließlage nach Fig. 5 gegeneinander bewegt werden, kommen zunächst die Langlöcher 34 und 35 unter öffnung des Zerstäubers 9 der Stufe I übereinanderzuliegen. Im Verlauf des weiteren Öffnens überdecken sich auch die Kreislöcher 36 und 37 unter Öffnung des Zerstäubers 8 der Stufe· II, wobei aber der Zerstäuber 9 der ersten Stufe infolge der Langlöcher 34,35 offen bleibt. Die Zerstäuberdüsen 9 und 8 w^rerden also durch ein und denselben Schlitn-Verschluß nacheinander geöffnet oder geschlossen. Aus den Hauptzerstäubern 8 und 9 gelangt das Gemisch in die Verteilungskanäle 13 und 1,4, die mit Zerstäubern 15 versehen sind, welche insbesondere dazu dienen, etwaige Schwerölkondensate an den Wandungen der ringförmigen Hohlräume 16 zu sammeln und durch die im engsten Querschnitt befindlichen Injektorlöcher 17 erneut zu zerstäuben. An die Verteilungskanäle 13 und 14 schließen sich die Ansaugleitungen für das Schwerölgemisch an, welche an vier Befestigungsstellen 40 mit ihren Rohren an die Flansche 38 und 39 angeschlossen sind. Die Ansaugleitungen führen zur Venti !kammer und sind an ihrem Eintrittsende in die Ventilkammer mit Zerstäubern 41, 42. 43, 44 versehen. Diese Zerstäuber sind auf einem Quadranten mit einer Nut 45 versehen, die zu der Ringnut 46 mit den Injektorlöchern 47 führt. Die Nut 5 liegt jeweilig auf der Außenseite der Krümmung der Rohre, um die Brennstoffkondensate, welche durch die Fliehkräfte auf die Außenseite getrieben werden, zu sammeln und erneut zu zerstäuben.

Das Benzingemisch kommt vom normalen, in der Zeichnung nur angedeuteten Benzin- \*ertikalvergaser 18 mit der Haupt- und Zusatzdüse 19 und 20 und wird ■ über drei Drosselklappen 21, 22 und 23 dem Verteilungskanal 24 mit den beiden Lavaldüsen 25 und 26 zugeführt, von wo es über die aus Fig. 8 bis 10 ersichtliche weite Ansaugleitung zur Ventilkammer gelangt.

Das Leerlaufbenzingemisch wird in richtiger Brennstoffluftzusammensetzung durch den Kanal 27 den beiden Schwerölzerstäubern 8 und 9 unterhalb des Schlitzverschlusses 10, 11 zugeführt. Außerdem führt ein Abzweigkanal 29 zur Drosselklappe 21 des Benzinvergasers. Sowohl im Schwerölbetrieb als auch im Leerlauf deckt die Drosselklappe 21 des Benzinvergasers die Mündung des Kanals 29 zu. Das Benzinleerlaufgemisch kann durch einen den Kolben 31 und den Luftschlitz 32 besitzenden Zusatzluftregler 30 mittels des Bowdenzuges 33 vom Führersitz aus fetter oder ärmer gemacht werden.

Bei dem beschriebenen Vergaser wird im Betrieb der ersten Schwerölstufe der überwiegende Anteil des Benzinleerlaufgemisches infolge Injektorwirkung in den Schwerölzerstäuber der ersten Stufe gesaugt. Erst bei voller Öffnung beider Schwerölstufen verteilt sich das Benzinleerlaufgemisch gleichmäßig auf beide Schwerölstufen. Das verhältnismäßig lange und enge Verbindungsrohr für das fertige Leerlaufgemisch ermöglicht infolge guter Zerstäubungswerte auch bei geöffnetem Zusatzluftregler einen solch einwandfreien Leerlauf bzw. ein erheblich ärmeres Leerlauf gemisch als bei normalen Vergasern.

Die im Verteilungskanal für Benzingemisch angeordneten Drosselklappen 22,23, welche mit der Drosselklappe 21 des Benzinvergasers gekuppelt sind, verhindern ein unerwünschtes

Rückströmen des Schwerölgemisches über die Ventilkammer und die weite Benzinansauglcitung.

Claims (4)

1. Patentansprüche: ι

   r. Vergaser für Schweröl- und Benzin- j betrieb nach Patent 635 Xj3, bei dem der Schwerölkanal im engsten Querschnitt der Hauptzerstäuberdüse durch einen Schlitzverschluß gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet. daß die Schwerölschwimmerkamnicr (τ) mehrere Brennstoffdüse!! (2, 3) besitzt, die je in einen gesonderten Prirnärgcmischkanal (4, 5) münden . und zu gesonderten Hauptzerstäubern (S, 9) führen, welche durch einen gemeinsamen Schlitzverschluß (10, 11) nacheinander gesteuert werden.
2. 2. Vergaser nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß in jeden der Schwerölhauptzerstäuber ein vom Benzinvergaserteil kommender Kanal (27,28) für Leerlaufbenzinluftgemisch mündet.
3. 3. Vergaser nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Benzinleerlaufgemischkanal (27) einen Abzweigkanal (29) besitzt, welcher in den Benzinvergaser mündet und durch das Absperrorgan (21) des Benzinvergasers derart gesteuert wird, daß der Abzweigkanal (29) sowohl im Leerlauf als auch im Betrieb des Schwerölvergasers abgesperrt ist.
4. 4. Vergaser nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Benzinleerlaufkaual (27) mit einem Zusatzluftregler (30. 33) in Verbindung steht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen