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Elektromagnetisches Schwingungssystem für Spiegeloszillographen, insbesondere
zur Tonaufzeichnung Die Erfindung hat ein elektromagnetisches Schwingungssystem
für Spiegeloszillographen, insbesondere zur Tonaufzeichnung, zum Gegenstand. .
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Bei bereits bekanntem Erregersystemen wird eine komplizierte Einrichtung
mit Dreischneidenlagerung des Bewegungsorgans auf einem bandförmigen, fest eingespannten
Träger benutzt, welche eine verhältnismäßig große Reibung des Bewegungsorgans zur
Folge hat. Bei verhältnismäßig kleinem Übersetzungsgrad -sind die Bewegungsmassen
so groß, .daß sowohl infolge tiefer Eigenfrequenz Resonanzwirkungen eintreten können
als auch das Ansprechen nicht so leicht stattfindet, wie bei der Vorrichtung der
Erfindung, die bei hohem Übersetzungsgrad einfacher und damit stabiler Bauweise
und kleinen Bewegungsmassen nur eine Schwingzunge mit einer einzigen Lagerstklle
aufweist.
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Gemäß Erfindung wird der zur Wiedergabe dienende Spiegel auf einem
gespannten Band @o. dgl. befestigt, auf dessen Rückseite eine zweckmäßig auf einem
besonderen Vorsprung angeordnete Kerbe vorgesehen ist. Durch die Spannung des Bandes
wird die Kerbe gegen das. schneidartig ausgebildete Ende der im Rhythmus der zugeführten
Ströme schwingenden, in an sich bekannter Weise magnetisch zentrierten Zunge gedrückt.
Das der Schneide gegenüberliegende Ende der Zunge ist in gleichen Abständen von
zwei Polen eingespannt und mittels magnetischen Nebenschluss-es an dieser Stelle
zwischen den Polen magnetisch einstellbar angeordnet. Das den Spiegel tragende Band
wird durch ein bogenförmiges Spannglied gehalten und an einem Paar senkrecht zur
Grundplatte stehender Stifte o. dgl. befestigt. Die Krümmung des Spanngliedes ist
in bezug auf die Grundplatte und somit auch der Abstand der Haltestifte des Bandes
einstellbar. Erfindungsgemäß bewegt sich der mittlere Teil .des Bandes der auf einem
Vorsprung angeordneten Kerbe mit der Schneide der Zunge gleichzeitig und schwingt
gewissermaßen als Einheit.
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Trotz all dieser Einrichtungen zeichnet sich das Galvanometer durch
sehr .gedrungene und gleichwohl robuste Bauart aus, so daß es leicht zu handhaben
und schwer zu beschädigen ist.
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Fig. z -der Zeichnung, an Hand derer die Beschreibung der Erfindung
im einzelnen erfolgt, stellt das Erregersystem des Galvanometers in Draufsicht dar;
der Deckel und der obere Magnet sind abgenommen.
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Fig. 2 ist eine Vorderansicht des Systems mit abgenommenem Deckel.
Auf
der Grundplatte i sind zwei permanente Magnete 2 und 3 angebracht. Diese Magnete
sind mit einem Paar von Polstükken q. und 5 aus Siliziumstahl versehen, z@vi-e schen
denen eine Zunge 6 gleichfalls aus Salz-_ ziumstahl angeordnet ist. Weiter sind
z*-ei: Abstandsstücke 7 aus =magnetischem Mate= rial vorgesehen, welche die zwei
Polstücke q. und 5 .derart auseinanderhalten, daß zu jeder Seite der Zunge 6 Luftspalte
ä gebildet werden; überdies dienen die Abstandshalter 7 zum festen Einspannen der
Zunge zwischen den Polstücken.
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Rund um die Zunge herum sind zwei Spulen 9 und io vorgesehen, von
denen die eine die nach I-@örfrequenz modulierten Ströme des Sprechverstärkers einer
Tonaufnahmevorrichtung aufnimmt, während die andere mit ,dem Wellenstrom gespeist
wird, der zur Kompensation der das bekannte Filmrauschen bewirkenden Grundfrequenzen
dient und die Nulllinie des Galvanometers in Abhängigkeit von der Amplitude der
auf die andere Spule wirkenden Impulse verschiebt.
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Auf dem metallischen Aufhängeband 12 ist ein Spiegel i I befestigt,
dessen Rückseite eine kleine Platte 13 aufweist, deren Rückfläche wiederum .gewölbt
ist. Diese Warze dient zur Aufnahme einer Schneide, die an dem Ende der Zunge 6
'vorgesehen ist. Die Schneide dient daher als Drehpunkt, um welchen der Spiegel
il in Abhängigkeit von der Schwingung der Zunge 6 hin und her drehen kann.
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Das Aufhängeband 12 besteht vorzugsweise aus Phosphorbronze; seine
beiden Enden sind an Stiften 14 und 15 gehalten, die senkrecht zur Grundplatte stehen.
Das Bronzeband geht zwischen dem Spiegel i i und der Platte 13 hindurch, so daß
seine Ebene in kleiner Entfernung von der Ebene der Schneidkante am Ende der Zunge
6 vorbeigeht. Die Stifte 14 und 15 liegen äußerst fest gegen die Polstücke q. und
5 an, so daß sie nicht schwingen können. Zum Einstellen des Systems wird die Schraube
17 angezogen, wodurch der gekrümmte Teil 16 durchgebogen wird und die Stifte 1q.,
15 so lange nach entgegengesetzten Richtungen geschwenkt werden, bis das Phosphorbronzeband
12 die richtige Spannung besitzt.
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Um die Zunge 6 genau in das magnetische Zentrum zwischen den Polstücken
einstellen zu können, ist ein einstellbarer magnetischer Nebenschluß i9 vorgesehen.
Um die Schwingungen der Zunge 6 zu dämpfen, kann eine Scheibe 2o aus Gummi vorgesehen
sein.
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Das System arbeitet wie folgt: Die Magnete 2 und 3 werden so angeordnet,
.daß ihre gleichnamigen Pole aneinanderliegen, so daß die Polarität der Polstücke
4, und 5 jener der Magnete entspricht. Die Zunge 6 ist, da sie zwischen den Polstücken
bei 7 gehalten ist, magnetisch neutral, und jede Abweichung von der magnetischen
Neutralität, welche beskrebt sein würde, sie nach der einen oder @.nderen Seite
der genauen Mittelstellung zwi-Ischen den Polstücken 4 und 5 abzulenken, wird durch
den magnetischen Shunt i9 korrigiert.
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Die Einstellung wird durch Lösen des Gewindezapfens 21 und durch Verdrehen
der Schraube 22 bewirkt. Da der magnetische Nebenschluß i9 über das Ende der Zunge
6 hinausragt, so wird jede Bewegung des Teiles i9 in bezug auf das Ende der Zunge
6 die gleiche Wirkung zur Folge haben wie eine Verringerung bzw. Vergrößerung der
Stärke der zwischen dem Polstück q. und der Zunge vorhandenen Abstandsstücke 7.
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Nachdem die Zunge in dieser Weise magnetisch zentriert ist, werden
die Teile 19 und 22 in ihrer Stellung fixiert, was vorzugsweise durch Anwendung
von hartem Wachs o. dgl. geschehen kann, so daß darauf folgende Schwingungen des
Systems keine Veränderung in der Einstellung hervorrufen können, worauf dann der
Gewindepflock 21 wieder eingeschraubt wird.
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Wenn ein Strom durch eine der Spulen 9 oder io fließt, so bewirkt
er eine Änderung der Polarität am äußeren Ende der Zunge 6, wodurch diese gegen
das eine oder andere Polstück genähert wird. Diese Bewegung hat eine Logenänderung
der Schneide auf der Rückseite der Platte 13 und wegen- der besonderen Aufhängungsart
der Platte eine entsprechende Drehung der Platte 13 mit dem Spiegel i i um eine
Achse zur Folge, die senkrecht zur Zeichenebene der Fig. i liegt. Man ersieht, daß
diese Achse in die Platte 13 hineinfällt und in den Mittelpunkt des Dreiecks verlegt
werden kann, welches von der Schneide und den beiden Zwischenpunkten gebildet ist,
an denen das Band 12 mit der Platte 13 verbunden ist. jede Bewegung der Zunge wird
daher als entsprechend vergrößerte Bewegung am Spiegel i i reproduziert.
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Diese starke Vergrößerung der Bewegung und die geringen Massen, welche
eine geringe Trägheit der in Bewegung befindlichen Teile zur Folge haben, ermöglichen
es, die Zunge 6 verhältnismäßig steif auszubilden, so daß die Eigenfrequenz des
Systems außerordentlich hoch liegt; hierdurch werden Resonanzspitzen vermieden und
gleichzeitig eine verhältnismäßig große Dämpfung in dem Teil 2o ermöglicht, so daß
eine äußerst genaue Proportionalität zwischen den zugeführten Hörfrequenzen und
den Spiegelablenkungen übenden gesamten Hörfrequenzbereich eingehalten werden kann.
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Die große in diesem System mögliche Steifheit sowie die starke Vergrößerung des
Ausschlages ermöglichen die Verwendung eines bedeutend größeren Spyegels, als es
bisher möglich war, denn bei einem System gemäß der Erfindung ist der Einfuß der
Spiegelmasse verhältnismäßig gering. Die Verwendung eines größeren Spiegels ermöglicht
wiederum die Entsendung einer bedeutend größeren Lichtmenge auf ,den Film 'zur Tonaufzeichnung,
so daß der Gesamtwirkungsgrad des Appärates um ein Vielfaches erhöht wird.