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Behälter für Schuß- und Kettengarnspulen Die Erfindung bezieht sich
auf einen Behälter mit versetzbaren Trennwänden für Schuß- und Kettengarnspulen
(Kopse, Kanetten, Kötzer), die in gewissen Mengen an Textilmaschinen, vorwiegend
an Webstühlen und Schärmaschinen, zur Verarbeitung bereitgestellt oder zu anderen
Zwecken in geordnetem Zustande untergebracht werden sollen.
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Im allgemeinen werden die Spulen vor der Verarbeitung meist in viereckige
oder rechteckige, oben offene Behälter eingeschlichtet. Derartige Behälter haben
zwar ein dem praktischen Bedürfnis entsprechendes Fassungsvermögen, sie bieten aber
den Spulenvorräten keinen Schutz vor Unordnung und lassen damit insbesondere auch
die Vermischung verschiedenartiger Spulen zu. Dadurch entsteht die Gefahr einer
Vermehrung der Abfälle und die Notwendigkeit häufiger, zeitraubender Handgriffe.
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Bei der Verarbeitung von Kettengarnen werden diese Nachteile in der
Regel ohne Versuch zur Abhilfe in Kauf genommen, dagegen ist bei der Verarbeitung
von Schußgarnen, wo die Spulen im allgemeinen nacheinander verarbeitet werden, das
deutliche Bestreben erkennbar, zu zweckrnäßigerenFormen der Bereitstellung zu gelangen.
So verwenden Webereien, die Gewebe mit wenig gegliederter Musterung herstellen,
manchmal so viel Behälter, als verschiedenartige Schußgarne vorhanden sind. Ein
solches Verfahren t r.- äg gt jedoch nichts zur Vermeidung von Ordnungsmängeln innerhalb
der Teilvorräte bei; es zwingt ferner den Arbeiter selbst dort, wo es in Anbetracht
der beschränkten Raumverhältnisse am Webstuhl überhaupt anwendbar ist, meist zu
räumlicher Trennung oder zum Übereinanderstellen der Behälter und mindert dadurch
die Griffbereitschaft der Spulen, anstatt sie zu erhöhen.
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Es sind Behälter vorgeschlagen worden, deren Fassungsraum der Länge
oder Breite nach unterteilt werden kann. Sie vermögen es ebensowenig wie das beschriebene
Verfahren dem wirklichen Bedürfnis der Praxis abzuhelfen, da sich ihre Verwendungsmöglichkeit
ebenfalls nur auf eine verhältnismäßig .geringe Anzahl von Fällen beschränkt.
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Am häufigsten steckt man die Schußspulen auf Stifte, die in Holzbrettern
befestigt sind. Dadurch wird zwar die für den zeitsparenden Zugriff und den wirtschaftlichen
Verbrauch nötige Ordnung erhöht, gleichzeitig entstehen aber wesentliche Nachteile:
die Spulen, besonders die zuletzt zur Verwendung kommenden, sind der Verstaubung
ausgesetzt, und die Stifte bilden eine ernstliche Gefahr für die leicht verletzbaren
Innenwände von Kötzern, die auf kurze Selfaktorhülsen gesponnen sind, so daß man
es meist vorzieht, das Stiftebrett nur für Spulen zu verwenden und dem Weber derartige
Kötzer, -%yenn sie gleichzeitig mit Spulen verarbeitet werden sollen, in einem besonderen
Behälter zu übergeben. Ferner nehmen solche Stiftebretter nur einen verhältnismäßig
geringen
Garnvorrat auf, so daß zu dessen Erneuerung ebenfalls häufige zeitraubende Gänge
notwendig sind.
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Als Ersatz des Stiftebrettes, sind Einrich-; tungen bekanntgeworden,
bei denen die Sptx,: len gleichzeitig in den Vertiefungen eine: Unterlage und den
Öffnungen eines darüber: in entsprechender Höhe angebrachten Gitters` gehalten werden.
Wenn man von dem Wegfall der Stifte absieht, haben diese Einrichtungen die gleichen
Nachteile wie das Stiftebrett. Sie sind außerdem unübersichtlich und eignen sich
nur für Schußspulen.
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Die Erfindung bezweckt die Bereitstellung von Spulenvorräten an den
eingangs genannten Maschinen nach strengen Ordnungsgrundsätzen.
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Die Er^idung besteht darin, daß in einem in bekannter Weise viereckigen
oder rechteckigen Behälter in Abständen, die etwa der größten in Frage kommenden
Spulenlänge entsprechen, nicht versetzbare Zwischenwände zum Bilden von Abteilungen
vorgesehen sind, in denen zum Zwecke beliebiger, weiterer Unterteilung versetzbare
Trennwände angeordnet werden. Diese Trennwände bestehen zweckmäßigerweise in Schiebern,
die in Führungsnuten der Zwischenwände und der diesen gleichlaufenden Behälterwände
gesteckt sind. Dadurch ist es möglich, in dem Behälter Spulen verschiedener Farbe,
Garnnummer usw. voneinander abzugrenzen oder aber eine Anzahl von Unterabteilungen,
zweckmäßig von gleicher Größe, zwecks Einschränkung des Bewegungsspielraumes der
Spulen zu bilden.
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Die Vorteile eines derart eingerichteten Behälters gegenüber den bisher
üblichen bestehen zunächst darin, daß er die Spulen bis zur gänzlichen Verarbeitung
eines Vorrates in einwandfreier Ordnung hält und sie, wenn sie verschiedenartig
sind, dem Arbeiter stets blicksicher und griftbereit darbietet, wodurch wenig Abfall
entsteht. Ferner werden die Hantierungen des Arbeiters auf das notwendigste Maß
beschränkt, Verwechslungen (z. B. bei verschiedenen Garnnummern von einer Farbe)
werden mit Sicherheit vermieden und die erwähnte, gesonderte Bereitstellung von
Spulen bzw. Kötzern ist überflüssig.
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Von den üblichen Spulenbrettern unterscheidet sich der neue Behälter
insbesondere dadurch zu seinem Vorteil, daß er die Versorgung des Webstuhles mit-einer
wesentlich größeren Schußgarnmenge ermöglicht und ein Verschmutzen der Spulen weitgehendst
verhindert.
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In Webereien mit wenig oder gar nicht gegliedertem Schußgarnverbrauch
kommen unter der Voraussetzung, daß der Reihe nach immer nur aus einer Unterabteilung
Spulen entnommen werden, weitere Vorteile des neuen Behälters zur Geltung. Gliedert
man nämlich den Fassungsraum in so viel gleich große Unterabteilungen, als der Anzahl
der ..eichen (d. h. durch Farbmarken kenntlich ,;gemachte Teillängen) eines zu fertigenden
t:Stiickes Ware oder auch einem Mehrfachen dieser Zeichenanzahl entspricht, und
schlichtet je nach Bedarf in eine oder in die entsprechenden, mehreren Unterabteilungen
die für ein Zeichen erforderlichen Spulen ein, so zeigen sich unzulässige Abweichungen
im Garnverbrauch schon nach Fertigstellung je eines Zeichens und nicht, wie sonst,
erst nach Fertigstellung des ganzen Stückes. Dadurch läßt sich die Verwendung der
Schußgarnvorräte an den Webstühlen viel leichter überwachen als bisher, und der
Arbeiter wird zur Sparsamkeit und rechtzeitigen Meldung von Ursachen übermäßiger
Abfälle, wie z. B. Abschlagen der Spulen, angehalten. Der Behälter nach der Erfindung
gibt auch die Möglichkeit, sowohl den Garnvorrat als auch den Garnverbrauch jeweils
so rasch und zuverlässig abzuschätzen, als es ohne besondere Verrichtungen überhaupt
möglich ist. Der neue Behälter bildet dadurch ein wichtiges Hilfsmittel zum Beurteilen
des jeweiligen Standes der Fertigung, da er die Beziehung, die zwischen Verbrauch
und Vorrat auf der einen, der durchgeführten und der noch durchzuführenden Arbeitsleistung
auf der anderen Seite besteht, augenfällig sichtbar macht.
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Die versetzbaren Trennwände können endlich, und zwar sowohl beim Verarbeiten
gleichartiger als auch verschiedenartiger Spulen, dazu benutzt werden, in dem Behälter
besondere Abteilurigen für Abfälle und leere Spulen vorzusehen. Dadurch lassen sich
auch die Abfälle leicht überwachen, im Gegensatze zu dem bisher meist angewandten
Verfahren, wobei man sie in sehr unzweckmäßiger Weise in Säcken unterbringt, die
an den Webstühlen aufgehängt sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des neuen Behälters,
und zwar in Abb. z in einem Schnitt und in Abb. 2 in einer Draufsicht.
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Ein oben offener, durch die Wände a., b, c
und d sowie durch
den Boden e begrenzter Kasten ist mittels der durchgehenden Zwischenwände f und
g in z. B. drei gleich große Abteilungen gegliedert, deren Breite, wie bereits erwähnt,
der größten zur Verwendung kommenden Spulenlänge entspricht. Die Zwischenwände f
und g sowie die Behälterwände a und b besitzen (im Ausführungsbeispiel
infolge ihrer wellblechartigen Ausbildung) Führungen zum Aufnehmen der versetzbaren
Trennwände k, i und k. Diese Führungen können auf den ganzen Flächen der
Behälter-
und Zwischenwände angebracht werden. Zweckmäßig werden sie jedoch wie im Ausführungsbeispiel
derart begrenzt, da?) die Trennwände nicht näher an die Vorder-oder Rückwand gesetzt
werden können, als zum Bilden von Unterabteilungen erforderlich ist, in denen mindestens
noch eine Spule gut erfaßt werden kann. Es soll dadurch verhütet werden, daß der
Raum für geringe Garnmengen, die man zweckmäßig an die Vorder- oder Rückwand legt,
etwa aus Unachtsamkeit zu klein bemessen wird. Um das Herausholen der tiefer liegenden
Spulen bei solchen Garnmengen nicht zu erschweren, ist es ferner zweckmäßig, diese
beiden Wände in einem stumpfen Winkel zum Boden des Behälters anzuordnen.
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Verschiedenartige Spulen werden gleichlaufend zu den versetzbaren
Trennwänden eingeschlichtet. Gleichartige Spulen sind häufig länger als verschiedenartige,
und es empfiehlt sich daher, bei der Bemessung der Größenverhältnisse des neuen
Behälters darauf Bedacht zu nehmen, daß bei gleichmäßiger Gliederung des Fassungsraumes
Unterabteilungen von rechteckigem Querschnitt entstehen. Man kann dann die gleichartigen
Spulen je nach ihrer Länge gleichlaufend oder rechtwinklig zu den versetzbaren Trennwänden
einschlichten.
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Die für die Mehrzahl der vorkommenden Fälle ausreichende Anzahl versetzbarer
Trennwände kann stets im Behälter bleiben; soweit sie bei verschiedenartigen Spulen
nicht zu Gruppenbildungen nach Farben, Garnnummern u. dgl. gebraucht wird, benutzt
man sie zum Unterteilen größerer gleichartiger Gruppen.
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Der Erfindungsgedanke läßt weitere Ausführungsformen zu. So z. B.
können die von der oberen Kante bis zum Boden des Behälters durchgehenden Führungen
der Behälter-und Zwischenwände durch gewellte und gezahnte Leisten ersetzt werden.
Ferner kann die Führung der versetzbaren Trennwände auf Schienen, Stäben oder in
Schlitzen erfolgen, und an Stelle der vollen Trennwände lassen sich z. B. Stäbe
in verschiedener Anzahl verwenden.