DE637605C - Anordnung zum Empfang und zur Verstaerkung elektrischer Schwingungen im Bereich von Zentimeter- bis Dezimeterlaenge - Google Patents
Anordnung zum Empfang und zur Verstaerkung elektrischer Schwingungen im Bereich von Zentimeter- bis DezimeterlaengeInfo
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- H04B—TRANSMISSION
- H04B1/00—Details of transmission systems, not covered by a single one of groups H04B3/00 - H04B13/00; Details of transmission systems not characterised by the medium used for transmission
- H04B1/06—Receivers
- H04B1/16—Circuits
- H04B1/163—Special arrangements for the reduction of the damping of resonant circuits of receivers
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Description
Die zunehmende Bedeutung der ultrakurzen Wellen für die Zwecke der Technik macht
es wünschenswert, für die Beherrschung und technische Ausnutzung solcher Wellen nicht
grundsätzlich neue Wege gehen zu müssen, sondern, aufbauend auf den Erfahrungen im
Gebiete der längeren Wellen, Einrichtungen zu schaffen, deren Wirkungsweise im Anschluß
an diese Erfahrungen bis in alle Einzelheiten zu durchschauen und zu berechnen ist. Die Erfahrungen, welche man von längeren
Wellen her hat, bedürfen im Gebiete der Kurzwellen in zweierlei Richtungen einer
Ausgestaltung. Während im Gebiete der längeren Wellen die Elektronenlaufzeit vernachlässigt
werden kann, kommt sie als endliche Größe bei Schwingungen kurzer Dauer, also bei den hohen Frequenzen der Ultrakurzwellen,
in Betracht. Andererseits spielt der Anschluß der Elektrode an die Schaltanordnung
bei den längeren Wellen nicht die Rolle, welche ihm bei den kurzen Wellen zukommt,
da die Ausdehnung der Elektrode im Gebiete der längeren Wellen immer sehr klein gegenüber
der Wellenlänge ist. Im Gebiet der kurzen Wellen ändert sich das Verhältnis und verlangt besondere Aufmerksamkeit.
Zur Verstärkung von Wellen größerer Länge hat man bisher mit Vorteil die bekannte
Elektronenröhre in Rückkopplungs Schaltung benutzt, wobei an der Anode eine hohe positive Spannung gegenüber dem Gitter
oder der Kathode lag, während das Gitter eine Ladung in der Nähe von Null trug. Bei
dieser Schaltung war es aber ausgeschlossen, Ultrakurzwellen der oben angegebenen Länge
zu verstärken.
Die Erfindung befaßt sich nun mit einer Anordnung, welche es gestattet, mit einer
solchen Röhre eine sehr wirksame Verstärkung von Ultrakurzwellen durch Entdämpfung
der an die Röhre angeschlossenen Resonanzglieder hervorzurufen.
Die Ursache, warum man bis heute noch nicht in der Lage war, mit den gewöhnlichen
Verstärkerröhren Wellen von Zentimeter- bis Dezimeterlänge in der Rückkopplungsschaltung
zu verstärken oder zu empfangen, liegt in der Arbeitsweise dieser Röhren begründet.
Bei den genannten Elektronenröhren beruht So die verstärkende Wirkung darauf, daß sich
das Gitter im Rhythmus der ankommenden Schwingungen statisch auflädt und hierdurch
infolge der statischen Gitterspannungs-Anodenstrom-Charakteristik den Anodenstrom
im gleichen Rhythmus verstärkt. Wesentlich ist dabei die statische Aufladung des Gitters
über eine Zeitdauer, die groß ist gegenüber der Laufzeit der Elektronen von der Kathode
zur Anode. Derartige Röhren können nur für Schwingungen von mehr als einigen Metern
Wellenlänge benutzt werden. Für kürzere
Wellen fällt die Elektronenlaufzeit schon zu nahe mit der Größenordnung der Schwingungsdauer
zusammen.
Bei den bekannten Röhren sind die Gittert und die Anodenelektrode so ausgeführt ψ$ϊ>
in den die Frequenz bestimmenden Schwirijf|s
kreis eingegliedert, daß die Wellenlänge dS|*
Schwingungen weit außerhalb der Größen-" Ordnung liegt, in die die Laufzeit der Elektronen
fällt.
Da die Elektronenlaufzeit bei der hohen Frequenz im Gebiete der Ultrakurzwellen bereits
vergleichbar wird mit der Schwingungsdauer und auch aus anderen weiter unten -zu
erörternden Ursachen, sind hohe Spannungen an der Anode erforderlich, so daß diese Elektrode
bei der Verstärkung von Kurzwellenschwingungen bis zur äußersten Grenze belastet
werden muß.
Die Aufgabe, ultrakurze Wellen auch in der Rückkopplungsschaltung wirksam zu verstärken,
wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die höheren Schwingbereiche, bei denen die Laufzeit gleich einem ganzzahligen
Vielfachen der Schwingungsdauer ist, aufgesucht werden. Der erste Schwingbereich ist
bekanntlich derjenige, bei dem die Laufzeit im Verhältnis zur Schwingungsdauer · als
klein bzw. Null angesehen werden kann. Vergrößert man das Verhältnis von Laufzeit zu
Schwingungsdauer durch entsprechende Wahl der Spannungen bzw. durch Wahl einer entsprechend
hohen Schwingungszahl, die durch da§, angeschlossene Resonanzsystem bestimmt
ist, so erkennt man, daß zunächst die Schwingungen immer weniger verstärkt werden,
daß schließlich sogar eine Dämpfung eintritt, bis man bei Überschreitung dieses Gebietes
wieder eine Virstärkung feststellen kann. Difese Verstärkungsgebiete wiederholen
sich periodisch und stellen die sog. höhereu Schwingbereiche dar. Sie können, wie oben
ausgeführt, durch entsprechende Wahl der Elektrodenspannung aufgesucht werden. Diesem
Zweck ist auch die Bauart der Röhre anzupassen, insbesondere ist ein Schwingkreis
zu schaffen, welcher eine genügend kleine Dämpfung besitzt, da mit der Ordnungszahl
des Schwingbereiches die Eigendämpfung der Elektronen in der Röhre zunimmt und nur
durch eine entsprechende geringere Dämpfung des Schwingungskreises kompensiert werden
kann.
Die Aufgabe läßt sich in der Weise lösen, wie Abb. ι schematisch' angibt; das schwingungsbestimmende
Gebilde wird aus der Anode^ mit dem Zuführungsdraht iB und dem
Gitter G mit dem Zuführungsdraht ig gebildet.
Die genannten Elemente stellen, wie man aus der Abbildung erkennt, ein Lechersystem dar,
dessen freie Enden die Elektroden^ und G
bilden. Die Anode und das Gitter schwingen mit ihren Zuleitungen als Jl/4-Leiter, und zwar
gegenphasig. Statt das Schwingungssystem lang zu machen, kann man ihm auch die
eines ungeraden Vielfachen von A/4 en. In jedem Falle schwingen die Anwie
auch das Gitter gegenphasig mit Bezug auf die Kathode. Die Leitungen werden üblicherweise durch Kondensatoren abgeschlossen.
Die mit einer Elektronenröhre, welche nach dem angegebenen Verfahren arbeitet, noch
verstärkten Wellen haben, wie die Versuche des Erfinders zeigen, weit geringere Längen,
als sie mit den bekannten Röhren bisher erreicht werden konnten.
Die Intensität der Schwingungen ist gleichzeitig viel größer, als sie bisher mit Röhren
der beschriebenen Grundtype erreicht werden konnte, da die Steuerspannungen nicht mehr
wie früher durch die mit abnehmender Wellenlänge wachsende Gitteranodenkapazität
rasch verringert werden. Das neue Verfahren eröffnet daher die Möglichkeit, mit den bekannten
Röhren in der Rückkopplungsschaltung auch auf Zentimeter- oder Dezimeterwellen abgestimmte Kreise zu entdämpf en.
Bei der gewöhnlichen Rückkopplungsschaltung erfolgt die Energieaufnahme für die Schwingung an der Anode. Von dieser
breitet sich die Schwingungserregung bis zum Gitter aus. Nun steigt aber mit abnehmender
Wellenlänge sowohl der Skineffekt als auch der Reflexionskoeffizient der Wellen für
solche Stellen, an denen eine diskontinuierliche Änderung des Kapazitäts- und Selbstinduktionskoeffizienten
erfolgt. Beide Effekte wirken der Ausbildung der Steuerspannungen auf dem Gitter der bekannten Röhre entgegen.
Wie in den Abbildungen gezeigt, wird daher das Gitter vorzugsweise in Form eines
selbstinduktionslosen geraden Drahtes ausgeführt. Die Krümmung der Anode ist zweckmäßig
von zylindrischer Form mit Rücksicht auf die Erfüllung der Laufzeitbedingung, welche oben angegeben wurde.
Die Zuführung der Schwingungen zum Gitter und der Anode muß in an sich bekannter
Weise so geschehen, daß keine Knickstellen vorhanden sind und daß die Abzweigstellen,
in denen der Anschluß geschieht, in einen Spannungsknoten verlegt werden. Auf diese Weise lassen sich Intensitätsvermindexungen
ausschließen.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung (Abb. 2) wird der Gitterdraht in die
Achse einer spiralig ausgebildeten Kathode G1 verlegt, während die Anode die Einrichtung
konzentrisch umschließt Statt eines spiralartigen Heizfadens können auch zylindrisch
angeordnete Glühfäden benutzt werden.
Vorzugsweise sind auch die gegenseitigen Abstände der Elektroden so gewählt,
daß bei der Variation der Anodenspannung die Elektronenlaufzeit zwischen Gitter und
Anode gleich einem ganzen Vielfachen, der Schwingungsdauer der zu versfärkötden
Wellen wird, wobei gegebenenfalls v®n.''einer
kleinen Phasenverschiebung zwischen Gitter und Anode abzusehen ist.
ίο Es muß noch hervorgehoben werden, daß infolge der Kleinheit der Abmessungen aller
Einrichtungen, die zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens dienen, die gesamte Anordnung
in das Innere einer Röhre eingebaut werden kann..
Claims (7)
- Patentansprüche:I. Anordnung zum Empfang und zur Verstärkung elektromagnetischer Schwingungen im Bereich der Wellenlängen von Zentimetern bis Dezimetern, unter Verwendung einer Elektronenröhre mit gegenüber Gitter und Kathode auf positivem Potential gehaltener Anode, bei welcher Anode und Gitter das zu entdämpfende, auf der Seite der Elektroden offene Schwingungssystem oder zusammen mit den Zuleitungen frequenzbestimmende Teile desselben bilden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Entdämpfung dieses Schwingungssystems die Elektronenlaufzeit zwischen Gitter und Anode der Röhre praktisch gleich einem ganzen Vielfachen der Dauer der Schwingung gewählt ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufzeit der Elektronen von der Kathode zum Gitter gleich einem ganzzahligen Vielfachen der halben Schwingungsdauer ist.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die genaue Laufzeit durch die Wahl der Anodenspannung einreguliert wird.
- 4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Anode und Gitter als Teile eines Lechersystems so ausgebildet und angeordnet sind, daß sie die Homogenität des Lechersystems in Richtung der Leitungsachse nicht beeinträchtigen, d. h. daß längs des Lechersystems beim Übergang auf die Elektroden keine wesentliche Änderung des Wellenwiderstandes eintritt.
- 5.' Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode einen Zylinderausschnitt darstellt, dessen Achse der Glühfaden bildet, so daß die Elektronenlaufzeit von der Kathode zur Anode für alle Punkte der beiden Elektroden gleich ist.
- 6. Anordnung nach Anspruch 1 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterdraht sich in der Achse einer Heizspirale oder zylindrisch angeordneter Glühfaden befindet und daß die Anode dieses Gebilde «5 konzentrisch umgibt.
- 7. Anordnung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Kathodendrähte so angeordnet sind, daß der Gitterdraht möglichst keine Schattenwirkung des Elektronenstromes auf der Anode erzeugt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK118750D DE637605C (de) | 1931-02-03 | 1931-02-03 | Anordnung zum Empfang und zur Verstaerkung elektrischer Schwingungen im Bereich von Zentimeter- bis Dezimeterlaenge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK118750D DE637605C (de) | 1931-02-03 | 1931-02-03 | Anordnung zum Empfang und zur Verstaerkung elektrischer Schwingungen im Bereich von Zentimeter- bis Dezimeterlaenge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE637605C true DE637605C (de) | 1936-10-31 |
Family
ID=7244166
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK118750D Expired DE637605C (de) | 1931-02-03 | 1931-02-03 | Anordnung zum Empfang und zur Verstaerkung elektrischer Schwingungen im Bereich von Zentimeter- bis Dezimeterlaenge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE637605C (de) |
-
1931
- 1931-02-03 DE DEK118750D patent/DE637605C/de not_active Expired
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