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Verfahren zur Bearbeitung thixotroper Massen Zusatz zum Patent 625
I35 In dem Patent 625 I35 ist ein Verfahren zur mechanischen Bearbeitung thixotroper
Massen beschrieben, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß in die Massen rasch
schwingende Nadeln oder Saiten eingebracht werden.
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In weiterer Ausbildung dieser Erfindung wurde nun gefunden, daß man
thixotrope Massen, wie etwa viele Filterpreßkuchen, auch mit besonderem Vorteil
in der Weise verflüssigen oder anteigen kann, daß man an Stelle von Nadeln oder
Saiten rasch schwingende Flächen, beispielsweise Blechfiächen, in die Massen einbringt.
Diese Flächen werden in an sich bekannter Weise in Schwingungen versetzt. Das Verfahren
kann entweder in der Weise ausgeführt werden, daß sich das die zu verflüssigenden
Massen enthaltende Gefäß in Ruhelage befindet und daß lediglich die in die Massen
einzubringenden Flächen selbst in Schwingungen versetzt werden, oder aber so, daß
auch der Behälter selbst in Schwingungen versetzt wird und daß diese Schwingungen
in geeigneter Weise auf die Flächen übertragen werden. Wählt man die Anordnung so,
daß die Flächen unmittelbar mit der schwingenden Behälterwandung verbunden werden,
so ist darauf Bedacht zu nehmen, daß die Verbindung nicht starr, sondern elastisch
ist, oder daß die Flächen selbst aus elastischem Material bestehen, damit die Flächen
in Resonanz oder in Oberschwingungen mit der Behälterwandung mitschwingen können.
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Das Verfahren unterscheidet sich von an sich bekannten Methoden,
das Gefäß als solches zu schütteln, dadurch, daß zusätzliche schwingende Flächen,
die mit der Aufgabe des Behälters an sich nichts zu tun haben, mit den anzuteigenden
bzw. zu verflüssigenden Massen in Berührung gebracht werden, so daß organisierte
Schwingungsenergie mit einem erhöhten Flächenbetrag in gesteigerter Form, was Ausschlag
und Frequenz anbelangt, eingebracht wird.
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Es kann zweckmäßig sein, die Flächen selbst mit Löchern zu versehen,
die klein genug sind, um ein Fortschreiten von groben, noch nicht bearbeiteten Teilen
in andere Bearbeitungszonen zu verhindern.
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Eine der möglichen Ausführungsarten ist in Abb. I und 2 dargestellt,
und zwar zeigt
Abb. 1 einen Schnitt in Seitenansicht und Abb. 2
die Draufsicht der Vorrichtung. Der Behälter a, der zur Aufnahme des anzusteigen
den bzw. zu verflüssigenden Gutes dient,-ist mittels Blattfedern b derart gegen
einen Fun damentrahmen abgestützt, daß er Schwingun-:: gen in der horizontalen Ebene
ausführen kann. In dem Behälter sind Blechflächen c senkrecht zur Schwingungsrichtung
des Systems angeordnet, die, wenn der Behälter a mittels der mechanischen Unbalanc
d zu Schwingungen erregt wird, in Eigenschwingungen geraten.
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Um auch in zähes, - stark dämpfendes Gut ausreichende Schwingungsenergie
einleiten zu können, sind die Blechflächen c mit zusätzlichen Massen e, z. B. Leisten
aus Flacheisen, versehen.
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Der Behälter a besitzt seitlich eine Ablaufrinne f, in welcher ebenfalls
schwingfähige Blechflächeng angeordnet sind. Um ein Abwandern noch nicht vollständig
verflüssigter Teile zu verhindern und eine restlose Verflüssigung zu gewährleisten,
sind die Bleche g gelocht. Je nach Art der Lochung kann eine mehr oder weniger intensive
Anteigung bzw.
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Verflüssigung erzielt werden. Zum Ablauf des verflüssigten Gutes dient
der Stutzen h.
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Eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Verflüssigen und Sieben ist in
Abb. 3 und 4 dargestellt, wobei Abb. 3 einen Schnitt in Seitenansicht und Abb. 4
den Schnitt A-B gemäß Abb. 3 in Draufsicht zeigt.
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Der zur Aufnahme des zu verflüssigenden und zu siebenden Gutes bestimmte
zylindrische Behälter a, der am Umfang Schlitze besitzt, ist mittels Rundfedern
c gegen einen Fundamentrahmen derart abgestiitzt, daß er Schwingungen in der horizontalen
Ebene ausführen kann. In dem Behälter sind gewundene Blechflächen d angeordnet,
die mit zusätzlichen Massen e, beispielsweise Leisten aus Flacheisen, versehen sind.
Wird der Behälter a durch Antreiben der in seinem Unterteil vorgesehenen mechanischen
Unbalanc f zu kreisförmigen Schwingungen erregt, so wird zunächst das Gut durch
die mitschwingenden BIeche d verflüssigt und in diesem Zustand durch ein über die
Schlitze b gespanntes Sieb g geschleudert. Die am Umfange des Zylinders angeordnete
Rinne. dient zum Sammeln des gesiebten Gutes, das durch den Stutzen i der Rinne
h abfließen kann.
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Die in Abb. 5 und 6 veranschaulichte Vorrichtung dient zum Anteigen
von in Fässern gelagertem Gut. Abb. 5 zeigt einen Schnitt in Seitenansicht und Abb.
6 den Schnitt A-B nach Abb. 5.
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Der Zweck dieser Vorrichtung ist, durch Eintauchen derselben in schwingendem
Zustande in die gefüllten Fässer das darin enthaltene Gut anzuteigen, um einerseits
ein leichtes Entleeren der Fässer und andererseits eine bessere Weiterbehandlung
des angeteigten Gutes zu ermöglichen. Die Vorrich-Aüng besteht im wesentlichen aus
einem Zv---linder a, der eine Aufhängevorrichtung besitzt und in seinem oberen Teil
den Antriebsmotor b trägt. Im Unterteil des Zylinders a, dessen Höhe ungefähr der
Höhe des Fasses entspricht, ist ein zweiter Zylinder c angeordnet, in welchem eine
mechanische lffnbalanc d vollständig gekapselt gelagert ist.
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Dieser Zylinder c ist durch Drahtseile e an dem Zylinder a pendelnd
aufgehängt und die zur Erregung dienende mechanische lGnbalanc d mit dem Antriebsmotor
b unter Zwischenschaltung einer Welle und zweier Kugelgelenke f gekuppelt. Die Abfederung
des pendelnd aufgehängten Zylinders c gegen den feststehenden Zylinder a wird durch
spiralförmig angeordnete Biechflächen g erzielt, die in diesem Falle als Arbeitsbleche
dienen. Durch Antreiben der mechanischen Unbalanc d wird der Zylinder c zu kreisförmigen
Schwingungen erregt und durch die Bewegung der als Federn wirkenden Blechflächen
g das Anteigen des Gutes ermöglicht.
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Zweckmäßig ist es, die Blechflächeng so zu bemessen, daß der Zylinder
im Betriebe in Resonanz schwingt, da hier die größten Schwingungen auftreten, und
demzufolge die Flächen g ebenfalls die größtmögliche Bewegung ausführen.
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Abb. 7 zeigt wiederum einen Schnitt durch einen kontinuierlichen,
im Durchfluß arbeitenden Schwingteiger in Seitenansicht und Abb. 8 den Schnitt A-B
gemäß Abb. 7.
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In dem-oberen Behalter a, der durch Blattfedern b gegen einen Fundamentrahmen
schwingfähig abgestützt ist, sind Blechflächen c angeordnet, die bei Erregung des
Behälters durch Antreiben der mechanischen Unbalanc d in Eigenschwingung geraten.
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Der untere Behälter e, der gegen den Fundamentrahmen mittels der
Federnd ebenfalls schwingfähig abgestützt ist, trägt Blechflächen g, die zwischen
die Flächen c des oberen Behälters a hineinragen. Zur Erregung dieses Behälters
e dient die mechanische Unbalanc Ii. Der Behälter e ist seitlich als Ablaufrinnei
ausgebildet, in welcher wiederum gelochte Blechffächen k vorgesehen sind, die somit
außerdem als Sieb wirken.
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Werden die beiden mechanischen Unbalancen durch ein geeignetes Getriebe
derart angetrieben, daß der Behälter a und e und infolgedessen die Blechflächen
c und g gegenläufig schwingen, wird die Wirkung der Vorrichtung nach Abb. I und
2 noch erheblich erhöht.