DE636945C - Verfahren zur Abscheidung schwer filtrierbarer Kieselsaeure - Google Patents

Verfahren zur Abscheidung schwer filtrierbarer Kieselsaeure

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DE636945C
DE636945C DED70327D DED0070327D DE636945C DE 636945 C DE636945 C DE 636945C DE D70327 D DED70327 D DE D70327D DE D0070327 D DED0070327 D DE D0070327D DE 636945 C DE636945 C DE 636945C
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silica
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gelatin
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DED70327D
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Dr Ludwig Weiss
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/113Silicon oxides; Hydrates thereof
    • C01B33/12Silica; Hydrates thereof, e.g. lepidoic silicic acid
    • C01B33/18Preparation of finely divided silica neither in sol nor in gel form; After-treatment thereof
    • C01B33/187Preparation of finely divided silica neither in sol nor in gel form; After-treatment thereof by acidic treatment of silicates
    • C01B33/193Preparation of finely divided silica neither in sol nor in gel form; After-treatment thereof by acidic treatment of silicates of aqueous solutions of silicates
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
    • C01P2006/00Physical properties of inorganic compounds
    • C01P2006/80Compositional purity

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Abscheidung schwer filtrierbarer Kieselsäure Die Abscheidung der Kieselsäure aus Lösungen bereitet häufig große Schwierigkeiten, und es sind hierzu schon verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden. So ist es z. B. bekannt, daß kolloidale Kieselsäure durch Graphit, stark alkalische Salze, wie Alkali-oder Erdalkalicarbonate, und Kohlensäure, nicht aber durch Säuren, wie Schwefelsäure, Salzsäure und Salpetersäure, und auch nicht durch neutrale oder saure Salze gefällt werden kann. Im Gegensatz hierzu stehen andere Angaben, wonach kolloidale Kieselsäure durch Neutralsalze oder Leim zur Koagulation gebracht wird, während alkalisch reagierende Salze, Albuminose, Glycerin, Peptone und Alkalialbuminat keine koagulierende Wirkung ausüben sollen. Andererseits soll lösliche Kieselsäure mit Kalkwasser und Hausenblase Niederschläge wechselnder Zusammensetzung ergeben und durch lösliches Aluminiumoxyd oder.Eisenoxyd sowie durch Albumin oder Casein gefällt werden.
  • Es wurde auch ein Verfahren zum Klären oder Reinigen von Flüssigkeiten, die kolloidal gelöste oder suspendierte Verunreinigungen enthalten, beschrieben, nachdem unter Zuhilfenahme von Alginaten gearbeitet wird. Hierbei wurde festgestellt, daß der Zusatz von Alginaten allein eine nur sehr langsame und unvollständige Fällung der fein verteilten Verunreinigungen bewirkt. Es wurde deshalb vorgeschlagen, die fällende Wirkung der Alginate durch Zusatz von festen, flüssigen oder gasförmigen Substanzen zu beschleunigen, die mechanisch auf die Abtrennung der suspendierten und koagulierten Verunreinigungen wirken. Beispielsweise wurde vorgeschlagen, eine durch fein verteilte Kieselsäure verunreinigte schwefelsaure Lösung vonEisen-und Titansulfat, die z. B. beim Aufschlu3 von Ilmenit erhalten wird, durch Behandlung mit Alginatlösungen und feinem Sand zu klären und zu reinigen.
  • Es -wurde nun gefunden, daß man schwer filtrierbare Kieselsäure durch Zugäbe geringer Mengen von die Aüsflockung begünstigenden kolloidalen Substanzen, wie z. B. Leim, Gelatine, Hausenblase, deren Brauchbarkeit zur Abscheidung schwer filtrierbarer Substanzen aus Flüssigkeiten allgemein bekannt ist, praktisch vollständig abscheiden kann, wenn man in salzsauren Lösungen arbeitet und die Abscheidung bei einer Säurekonzentration von etwa 17 bis qo g Salzsäure in xoo ccm Flüssigkeit durchführt. Hierdurch wird die schwer abscheidbare Kieselsäure in leicht filtrierbare Form übergeführt, so daß sie ohne Schwierigkeiten durch Filtrieren, Absetzen, Zentrifugieren o. dgl. von der Flüssigkeit getrennt werden kann.
  • Im allgemeinen genügen schon sehr geringe Mengen des Ausflockungsmittels zur Erreichung des erstrebten Zweckes. Für iooo 1 einer kieselsäurehaltigen Eisenchloridlösung hat sich z. B. ein Zusatz von etwa 2 bis 3 1 Leimbrühe als ausreichend erwiesen, um eine restlose Ausflockung der Kieselsäure hervör= zurufen.
  • Der Salzsäuregehalt richtet sich nach dei Natur der abzuscheidenden Kieselsäure. Es ist nicht möglich, für alle Fälle eine gleichbleibende Säurekonzentration anzugeben. Im allgemeinen hat sich eine Konzentration von etwa 2o g H Cl auf ioo ccm Flüssigkeit am vorteilhaftesten erwiesen. Wenn die Flüssigkeit vorher zum Kochen gebracht worden ist, vermag man dagegen schon mit etwa 17,2 g .H Cl auf ioo ccm Flüssigkeit eine gleich gut ;filtrierende und quantitative Fällung zu erzielen. Folgende Tabelle gibt über den Einfluß der verschiedenen Säuren und ihrer Mengen auf die Ausfällung von Kieselsäure durch Zugabe gleicher Mengen einer die Ausflockung begünstigenden kolloidalen Substanz, wie Leim, Gelatine oder Hausenblase, näheren Aufschluß.
    6g iog zog ;og 409
    ioo ccm Flüssigkeit enthalten an Säure von der vorhandenen Kieselsäure werden gefällt
    °% I o/0 °ln °/n %
    HCl............ 51,84 7334 9903 9882 99,03
    HSP04.......... 7,28 6,37 8,45 24,o6 -
    H2S04......... 2,56 3,05 10,00 37,95 -
    HN03.......... 2,63 2,22 3,66 29,09 -
    CH" COOH ..... o,28 1,32 o,49 0,90 -
    Die angeführten Vergleichsversuche zeigen, daß von den uistersuchten Säuren Salzsäure allein eine praktisch quantitative Fällung der Kieselsäure bewirkt. Diese quantitative Fällung wird in dem untersuchten Fall bei einem Gehalt von 2o g Salzsäure in ioo ccm Flüssigkeit erreicht. Eine weitere Erhöhung der Sa:lzsäuremenge hat in diesem Fall keinen Einfluß auf die Abscheidung der Kieselsäure. In anderen Fällen ist es jedoch zweckmäßig, den Salzsäuregehalt über :2o g hinaus zu erhöhen.
  • Durch mäßiges Erwärmen kann man im allgemeinen die flockige Ausscheidung fördern; es können° z. B. Temperaturen bis zu etwa 70° C, mitunter noch höhere, angewendet werden.
  • Bei geeigneter Säurekonzentration erfolgt die Abscheidung der zu fällenden Kieselsäure in der Regel innerhalb weniger Minuten, wobei man die Kieselsäure in so großer Reinheit erhält, daß sie nach dem Auswaschen, welches sehr leicht vor sich geht, und Glühen ein weiches mehlartiges Pulver darstellt.
  • Gegenüber den bisher üblichen Reinigungsmethoden besitzt das vorliegende Verfahren neben dem bereits erwähnten Vorteil der Erzielung sehr reiner Erzeugnisse noch weiterhin den Vorzug der Zeitersparnis, der Billigkeit und der restlosen Entfernung der zu fällenden Stoffe in reiner Form.
  • Die Fällungsmittel wirken am raschesten in gequollener Form oder als Brühe. Man kann sie aber z. B. auch in fester Form zusetzen, in welchem Falle abgewartet werden muß, bis die Quellung bzw. Lösung eingetreten ist. Der Vorgang kann hierbei z. B. durch Rühren gefördert werden.
  • Weiterhin-kann man z. B. durch Einleiten von Luft oder anderen Gasen, Rühren, Schütteln u. dgl. Maßnahmen die Abscheidung begünstigen.' So scheidet sich z. B. aus einer salzsauren Lösung von Kieselsäure, in welche Gelatine unter Rühren, Schütteln, Gasdurchleiten o. dgl. eingetragen wird, die Kieselsäure in gut filtrierbaren Flocken aus, während bei einfachem Eintragen und ruhigem Stehenlassen sich nach etwa io bis i2 Stunden eine zusammenhängende Masse bildet. Beim Vorgehen in ersterer Weise und Eintragen der Gelatine in fester Form werden ioo °/o der Kieselsäure ausgefällt, wobei man etwa io Minuten zum Filtrieren benötigt. Beim Vorgehen in letzterer Weise werden dagegen 98,36 °/o der Kieselsäure (bei Eintragung der Gelatine in fester Form) bzw. 99,92 °/o der Kieselsäure (bei Eintragung der Gelatine in Lösung, i : ioo) ausgefällt; in diesem Falle benötigt man etwa 6o bzw. 40 Minuten zum Filtrieren. Beispiele 1. Kieselsäureabscheidung aus Natronwasserglaslösung. 1 1 einer 57,765 g Si 02 enthaltenden Wasserglaslösung wurde reit 1,51 konzentrierter Salzsäure versetzt, auf 70° C erwärmt und dann mit etwa 5 g Gelatine i Stunde lang ,gerührt; die Kieselsäure setzte sich gut ab, die überstehende Flüssigkeit war spiegelblank und filtrierte gut; der ausgewaschene Niederschlag wog 57,88 g, das Filtrat enthielt keine Spur Kieselsäure. Derselbe Versuch wurde auch ohne Gelatinezusatz ausgeführt. Die nicht mit Gelatine versetzte Lösung war auch nach etwa 2 Stunden nur ganz schwach getrübt und filtrierte äußerst langsam.
  • Es lassen sich mit Gelatine auch größere Mengen als die etwa zehnfache Menge Kieselsäure fällen. So vermag man z. B. o,2888 g Kieselsäure ohne Kochvorbehandlung mit o,o8 g Gelatine und nach einer Kochvorbehandlung mit 0,04 g Gelatine quantitativ zu fällen. Mit 0,04 g Gelatine ohne Kochvorbehandlung werden dagegen nur 99,03 % der Kieselsäure gefällt, mit o,o2 g Gelatine nur 87 °4, mit o,oo2 g Gelatine nur 32 °/o und mit o,ooi g Gelatine nur 18,56 °/o der Kieselsäure. In allen Fällen ist Gelatine im Filtrat nachweisbar.
  • 2. Kieselsäureabscheidung aus Feldspataufschluß. 2o g Feldspatpulver wurden mit ioo g Sodaborax aufschließend geschmolzen, die Schmelze in Salzsäure gelöst und bei etwa 2o g H Cl-Gehalt in je ioo ccm Flüssigkeit bei 70° C mit einem linsengroßen Stückchen Hausenblase in gequollener Form unter Rühren die Kieselsäure innerhalb einer 1/2 Stunde gefällt. Gefunden 70,76 % Si 0" während durch dreimaliges Eindampfen mit Salzsäure, was a Tage erforderte, 7o,66 °f, Si02 gefunden wurde.
  • 3. Entfernung der Kieselsäure aus einem Zirkonsilikataufschluß. 2 g Zirkonsilikat wurden in etwa 2o g Sodaboraxschmelze im Platintiegel aufgeschlossen, die Schmelze in Wasser + Salzsäure (i : i) gelöst. Die Flüssigkeit war klar, ohne Ausscheidung einer Kieselsäuretrübung. Setzte man dagegen in einem zweiten Versuch Gelatine hinzu, so fiel fast augenblicklich die Kieselsäure in flockiger Form aus, und die Flüssigkeit könnte rasch von dem festen Niederschlag getrennt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Abscheidung schwer filtrierbarer Kieselsäure aus sauren, wäßrigen Flüssigkeiten unter Zugabe geringer Mengen von die Ausflockung begünstigenden kolloidalen Substanzen, wie z. B. Leim, ,Gelatine, Hausenblase, dadurch gekennzeichnet, daß in salzsauren Lösungen gearbeitet wird und daß die Abscheidung durch Einstellung der Säurekonzentration auf z. B. etwa 17 bis 40 g HCl in ioo ccm Flüssigkeit begünstigt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausflockungsmittel in gequollener Form oder als Brühe angewandt werden.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, däß die Abscheidung durch Erwärmen, Rühren, Einleiten von Gasen u. dgl. Maßnahmen, gegebenenfalls durch Kombination mehrerer, begünstigt wird.
DED70327D 1930-04-05 1930-04-05 Verfahren zur Abscheidung schwer filtrierbarer Kieselsaeure Expired DE636945C (de)

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