-
Verfahren und Vorrichtungen zum Härten von Glastafeln Die Glastafeln,
die durch Luftstrahlen oder durch Strahlen eines Kühlmittels, welches auf die Flächen
der Tafel aufgeblasen oder angesaugt wird, gehärtet werden, weisen Stellen von irisierendem
Aussehen auf, welche sichtbar werden, wenn man die Glastafeln unter einem schrägen
Winkel betrachtet und die, wenn sie auch nur leicht sind, doch dem Aussehen und
dem Handelswert der Glastafeln schaden. Diese Irisierungen ergeben sich aus Änderungen
in der Doppelstrahlenbrechung des Glases und werden dadurch bedingt, daß die Abkühlung
der Oberfläche des Glases nicht gleichförmig gewesen ist. Ändert man die Abschnitte,
in welchen die Luft auf die Glasoberfläche auftrifft, so schwächt man lediglich
die Irisierungen ab.
-
Die Erfindung bezweckt, diese Irisierungen vollständig zu unterdrücken,
und zwar besteht die Erfindung darin, daß man ununterbrochen auf beiden Flächen
der Glastafel Streifen eines Kühlmittels verschiebt, welche die ganze Breite der
Glastafel ohne Unterbrechung, in einer Richtung senkrecht zur Verschiebungsrichtung
gemessen, bedecken, derart, daß jeder Streifen der Reihe nach zunächst vollständig
außer Berührung mit der Glastafel kommt, dann in Berührung mit derselben gebracht
wird und hierauf wieder außer Berührung damit kommt. Die Verschiebung kann beständig
in demselben Sinne erfolgen. Sie kann aber auch bald im einen Sinne und bald im
anderen Sinne erfolgen. Damit sie aber ununterbrochen über die ganze Oberfläche
der Glastafel hin erfolgt, wird-die Richtung nur dann gewechselt, wenn die Streifen
sich außerhalb der Glastafeln befinden.
-
Das Härten von erhitzten Glasplatten mittels schlitzförmiger Luftaustrittsöffnungen,
die sich parallel zur Glasoberfläche verschieben, ist an sich bekannt. Hierbei sind
die Luftschlitze zur Bewegungsrichtung geneigt angeordnet und führen gegenüber der
zu härtenden Glasplatte hin und her gehende Bewegungen aus. Die geneigte Anordnung
der Schlitze ist aber nicht ausreichend, um eine wirkliche Gleichmäßigkeit der Härtung
zu erzielen, denn wenn ein Schlitz sich auch nur teilweise während des Zeitpunktes,
wo die Glasplatte ihre Bewegungsrichtung ändert, der Glasplatte gegenüber befindet,
so wird doch notwendigerweise die Abkühlung an den Punkten stärker sein,- wo der
Schlitz einen Augenblick in Ruhe ist, bevor er seine umgekehrte Bewegungsrichtung
einschlägt. Aus diesem Grunde verläßt gemäß der vorliegenden Erfindung jeder Kühlmittelstreifen
das Feld der Glasplatte vollständig, so daß der Schlitz, durch welchen er hindurchgeht,
niemals der Plattenoberfläche gegenüber anhält. Außerdem verringert sich die Gleichförmigkeit
der
Abkühlung wesentlich in dem Maße, als die Neigung der Kühlstreifen zunimmt. Aus
diesen Gründen sind gemäß der vorliegenden Erfindung die Schlitze senkrecht zur
Bewegungsrichtung angeordnet, da diese Anordnung dieMöglichkeit gibt, dieWeite dieser
Bewegung zu verringern, wenn sie eine hin und her gehende ist.
-
Bei einem anderen bekannten Verfahren verlassen die Kühlluftschlitze
überhaupt das Feld der Glastafel nicht, indem dieselben auf sich drehenden Scheiben,
jedoch nicht bis zur Mitte derselben angeordnet sind. Hierbei sind die mittleren
Teile der zu härtenden Glastafel der unmittelbaren Einwirkung der durch die Schlitze
hindurchgehenden Kühlmittelstreifen entzogen. Ein Mangel, der bei der vorliegenden
Erfindung vermieden ist.
-
Die Streifen können entweder durch Aufblasen oder durch Ansaugen &s
Kühlmittels durch Düsen hindurch erzeugt werden, deren Umriß demjenigen des Streifens
entspricht, und unter einem beliebigen Einfallwinkel mit Bezug auf die Oberfläche
der Glastafel.
-
Die Verschiebung des Luftstreifens kann sich aus einer Bewegung ergeben,
die der Blase- oder Ansaugevorrichtung hinsichtlich der Glastafeln, die unbeweglich
gehalten-werden, zuerteilt wird, oder umgekehrt, oder aus der Bewegung,- die gleichzeitig
dem einen oder anderen Teil zuerteilt wird, wobei diese Bewegungen Übertragungsbewegungen
oder Drehbewegungen oder Vereinigungen der beiden sein können.
-
Die Erfahrung hat gezeigt, daß die nach diesem Kühlverfahren gehärteten
Glastafeln keine Doppelstrahlenbrechungsfehler aufweisen, ganz gleich, welches der
Winkel ist,, unter dem man sie beobachtet. Es ist ferner festgestellt worden, daß
es genügt, das Abfühlen der Glastafeln mit dem neuen Verfahren zu beginnen, und
daß man das Abkühlen nach dem Hindurchgehen einer gewissen Anzahl von Luftstreifen
unterbrechen und mittels bekannter Mittel beenden kann, wie beispielsweisemittels
einfachenAufblasens durch Roste oder mit Löchern versehene feststehende Platten
hindurch.
-
Die Zeichnungen stellen mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dar, und zwar veranschaulichen: Abb. i und 2 das Wesen der Erfindung.
Abb. 3 zeigt eine erste Ausführungsform im Aufriß. , Abb.4, 5 und 6 sind Einzelansichten
in vergrößertem Maßstabe, die sich auf die Vorrichtung nach Abb.3 beziehen, wobei
die Abb. 4 ein senkrechter Schnitt nach Linie IV-IV der Abb.5 und Abb.5 ein Schnitt
nach Linie V-V der Abb. 4 ist. Abb. 7 zeigt eine abgeänderte Vorrichtung im Aufriß.
-
Abb. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform im Aufriß.
-
Abb. 9 ist ein Schnitt nach Linie IX-IX der Abb. B.
-
Abb. io zeigt die Vorrichtung gemäß Abb.8 im Grundriß.
-
Abb. i i zeigt eine weitere Ausführungsform im Aufriß, Abb. 12 dieselbe
im Grundriß.
-
Abb. 13 zeigt in vergrößertem Maßstabe in senkrechtem Schnitt einen
Einzelteil dieser Ausführungsform.
-
Abb. 14 ist ein waagerechter Schnitt durch den Einzelteil.
-
Abb. 15 zeigt eine weitere Ausführungsform im Aufriß, Abb. 16 dieselbe
im Grundriß, teilweise im Schnitt.
-
Abb. 17 und i8 sind in vergrößertem Maßstabe Einzelansichten des zur
Verwendung kommenden Verteilers.
-
Abb. i9 zeigt eine weitere Ausführungsform im Grundriß.
-
Abb. 2o ist ein Einzelteil dieser Vorrichtung.
-
Abb. 21, 22 und 23 veranschaulichen abgeänderte Anordnungen bei der
Erzeugung von Kühlstreifen.
-
i bezeichnet die Glastafel und 2 den Streifen des Kühlmittels. Abb.i
und 2 zeigen eine Spur eines der Streifen, die nicht unbedingt geradlinig zu sein
braucht und dessen Hölie ,; im Sinne der Verschiebung des Streifens, senkrecht gemessen,
größer ist als die Breite der in derselben Weise gemessenen Glastafeln.
-
Die Verschiebung des Streifens erfolgt einunterbrochen und wird in
der Weise bewirkt, daß er sich zunächst bei 2a außerhalb der Glastafel befindet,
dann die Glastafel erreicht und vollständig abstreicht, um schließlich die entgegengesetzte
Lage 2b zu erreichen, welche sich vollständig außerhalb der Glastafel befindet.
Diese Bewegung kann entweder gleichförmig erfolgen, wobei die Geschwindigkeit während
der ganzen Zeit, während der Streifen die Glastafel bestreicht, gleichförmig ist,
oder sie kann mit einer allmählich wechselnden Geschwindigkeit erfolgen, ohne Anhalten
undohneRichtungswechsel,während der Streifen sich in Berührung mit der Glastafel
befindet.
-
In den folgenden Abbildungen der Zeichnung werden die Streifen mittels
Blaseschlitzen erhalten, die geradlinig sind.
-
Abb. 3 veranschaulicht für jede Fläche der Glastafel einen einzigen
Schlitz 5. Dieser Schlitz ist in einem Gebläsekasten 6 eingeschnitten, der auf einem
mit Schienen g versehenen Wagen 7 befestigt ist. Unter Vermittlung
einer
Kurbelstange io und eines Kurbelzapfens i i erhalten die Schienen 8, die von Rollen
9 geführt werden, eine hin und her gehende Bewegung. Der Kreis, der durch den Zapfen
i i beschrieben wird, ist groß genug, damit der Schlitz sich in den beiden äußersten
Stellungen 5a und 5b vollständig von der Glastafel i entfernt befindet.
-
Auf jeder Seite der Glastafel i ist ein ähnlicher Gebläsekasten 6
angeordnet, so daß das Härten durch gleichzeitiges Aufblasen auf beide Flächen bewirkt
wird. Diese beiden gleichmäßigen Kästen 6 werden' von den in Abb. 4 und 5 in Einzelansicht
veranschaulichten Wagen 7 getragen. Der Wägen besteht aus einem umgebogenen Blech
12, welches durch zwei mit den Schienen 8 fest verbundene Platten 13 verlängert
ist. In dem Blech 12 sindFenster 14 vorgesehen, in welche die Kästen 6 eingreifen
und in welchen sie befestigt sind. jeder Kasten besteht aus zwei durch eine durchbrochene
Scheidewand getrennten Teilen, damit die durch an einer Leitung 17 angebrachte Rohrstutzen
16 in den ersten Teil zugeführte Luft sich in dem zweiten Teil möglichst gleichmäßig
verteilt. ' Die Kanten der Blaseschlitze werden von zwei Metallplatten i8 gebildet,
die in den Kästen 6 befestigt sind und die man zurückziehen kann, wenn man sie durch
andere Platten ersetzen will, wenn man beispielsweise die Breite des Schlitzes ändern
will oder wenn man mittels des Schleifsteins die Ränder der Plätten von neuem bearbeiten
will.
-
Die Glastafel i wird von Klemmen ig getragen, die an einer waagerechten
Stange 2o aufgehängt sind, welche mittels Rollen 22 auf einer Schiene 21 abrollt.
-
Die Glastafel wird seitlich von Gabeln 2,3
gehalten, die mit
zwei von der Stange 2o getragenen Ständern 24 fest verbunden sind. Diese Ständer
sind selbst von Schienen 25 geführt, wenn die Glastafel sich in der Stellung befindet,
wo sie gekühlt werden soll. Auf diese Weise wird jede seitliche Verschiebung der
Glastafel während des Blasens verhindert.
-
Je nach den Abmessungen der zu behandelnden Glastafel können die Ständer
24 usw. auf der Stange2o verschoben .und in der gewünschten Stellung befestigt werden.
-
Um eine Glastafel zu härten, nachdem sie erhitzt worden ist, führt
man sie in die Stellung i der Abb. 3. Der Gebläsekasten ist in diesem Augenblick
an einem der Enden seines Hubes unbeweglich und außerdem nicht mit Luft oder Kühlmittel
gespeist. Wenn die Glastafel die Stellung i einnimmt, öffnet man die Luft- oder
Kühlmittelzufuhr und setzt alsdann die Kurbelstange io in Bewegung. Der Luft- oder
Kühlmittelstreifen, der durch ieden der Schlitze 5 erzeugt wird, bewirkt alsdann
eine ununterbrochene Reihe von Abkehrungen der Oberfläche der Glastafel. Ist die
Abkühlung ausreichend, so hört man mit Blasen auf und bringt die Glastafel in eine
der Stellungen ja oder 1b, worauf man die Glastafel von dem Aufhängerahmen,der durch
die Stange 2o und die Ständer 24 gebildet wird, entfernt.
-
Es ist zu bemerken, daß die Ständer 24, die sich in der Ebene der
Glastafel befinden, dieselbe verlängern und den Vorteil aufweisen, daß die Glastafel
der Einwirkung der Wirbel entzogen wird, die sich durch das Aufeinanderprallen der
beiden einander entgegengesetzten Luft- oder Kühlmittelstreifen bilden.
-
Die hin und her gehende Bewegung der Gebläsekästen scann, anstatt
durch die Kurbelstange io herbeigeführt zu werden, durch endlose Ketten oder Riemen
bewirkt werden, wie in Abb. 7 veranschaulicht ist. Bei dieser Anordnung ist der
Wagen 7 mit einem senkrechten Gleitschlitz 26 versehen, in welchen ein mit der Kette
oder mit dem Riemen 28 fest verbundener Knopf 27 eingreift. Solange der Knopf 27
die Rollen, über welche der Riemen läuft, nicht erreicht, ist die Geschwindigkeit
der Verschiebung des Wagens gleichförmig. Man erzielt auf diese Weise eine hin und
her gehende Bewegung, bei welcher der Luftstreifen mit gleichförmiger Geschwindigkeit
über die Glastafel hinwegfegt.
-
Bei dieser abgeänderten Vorrichtung sind auf jeder Seite der Glastafel
mehrere Schlitze vorgesehen, die an ein und demselben Wagen 7 angebracht sind und
die man gleichzeitig mit einem Kühlmittel speist, Gemäß der Erfindung ist der Hub
des endlosen Riemens 28 ein solcher, daß an den Enden dieses Hubes die Gesamtheit
der Schlitze 5a oder 5b vollkommen außer Berührung mit der Glastafel i ist.
-
Abb.8, 9 und io beziehen sich auf eine Vorrichtung, bei welcher sich
die Kühlmittelstreifen stets in derselben Richtung verschieben. Außerdem folgen
diese Streifen einander in regelmäßigen Zeitabschnitten. Zu diesem Zwecke verschiebt
sich ein dünnes Blech 29, welches durch Zubehörteile straft gehalten wird, ununterbrochen
und mit gleichbleibender Geschwindigkeit, wobei es sich auf Trommeln oder Scheiben31
stützt. In diesem Blech sindingleichmäßigenAbständenBlaseschlitze5 vorgesehen. Das
Blech 29 ist in einem dicht schließenden Gehäuse 32 untergebracht, welches mit einer
Öffnung in Gestalt eines Fensters 33 versehen ist und durch eine Leitung 34 mit
einem Druckkühlmittel gespeist wird. Das Blech 29 legt sich unter der Einwirkung
des inneren Druckes gegen die Kanten des Fensters. Verkleidungen 35, die den Kanten
des
Fensters entlang angeordnet sind, sichern einen hinreichend dichten Verschluß. Das
Fenster besitzt liinreichende Abmessungen, damit das Bestreichungsfeld eines jeden
Streifens gemäß der Erfindung größer ist als die Fläche der behandelten Glasscheiben
i.
-
Ein ebener Schirm 36, der auf einer Schiene 37 beweglich ist, ist
dazu bestimmt, die Glastafel zu schützen, bis sie an ihre Stelle gebracht ist. Ferner
dient der Schirm däzu, zu vermeiden, daß in dem Augenblick, wo man die Glastafel
in die Stellung i bringt und bevor sie diese Stellung erreicht hat, das aus gewissen
Schlitzen 5 austretende Kühlmittel auf die Scheibe einwirken kann.
-
Der Schirm wird durch eine Kette 38 gesteuert, die über eine Scheibe
39 läuft, welche durch eine Kupplung 4o betätigt wird. Eine ähnliche Vorrichtung
ist auf jeder Seite der Glastafel angebracht. Diese beiden Vorrichtungen wirken
gleichmäßig auf beiden Seiten der Glastafel.
-
Bevor man eine Glastafel abkühlt, bringt man den Schirm vor das Fenster
und dann die Glastafel in die Stellung i. Man setzt die Vörrichtung zum Bewegen
der Schlitze in Betrieb und speist die Kästen 32 mit Kühlmittel. In diesem Augenblick
schützt der Schirm die Glastafel gegen die Blasestreifen. Man verschiebt dann den
Schirm mittels der Kette 38 und der Kupplung 40. Die Durchmesser der Scheiben 39
und 31 sind so gewählt, daß die Kette 38 sich mit derselben Geschwindigkeit
verschiebt wie das Blech 29. Der Schirm verschiebt sich in derselben Richtung und
mit derselben Geschwindigkeit wie die Blasestreifen und gelangt schließlich in eine
Ruhestellung 44 wo er bis zum Ende des Blasens bleibt. Auf diese Weise ist man sicher,
daß von Beginn der Abkühlung an, d.h. während des wichtigsten Zeitabschnittes hinsichtlich
der Bildung der Irisierungen, die Wirkung eines jeden Streifens ununterbrochen von
einem Ende der Glastafel bis zum andern sich erstreckt.
-
Wenn das Härten beendigt ist, bringt man den Schirm 36 vor das Fenster.
Man entfernt die Glastafel aus dem Zwischenraum zwischen. den beiden Kästen 32 und
nimmt sie von ihrem Tragrahmen herab.
-
Bei dieser Anordnung empfiehlt es sich, daß das Kühlmittel, welches
die Kästen 32 speist, sich auf niedrigem Druck befindet, damit das Blech nicht zu
stark gegen die Kanten des Fensters gepreßt wird, was dem Vorrücken des Bleches
einen großen Widerstand entgegensetzen würde. Um eine wirksame Wirkung zu erzielen,
wird man den Schlitzen eine ziemlich große Breite geben, und man wird sie in geringer
Entfernung voneinander anordnen.
-
Abb. 1i, ,12, 13 und 14 veranschaulichen eine Ausführungsform der
Vorrichtung, bei welcher ebenfalls bewegliche Schlitze Anwendung finden, deren Bewegung
stets in derselben Richtung und mit gleichbleibender Geschwindigkeit erfolgt. Sie
werden aber hier mit Hochdruckluft gespeist. Zu diesem Zwecke werden senkrecht angeordnete
Rohre 4a von endlosen Ketten 43 mitgenommen, die über Scheiben 44 laufen. Jedes
Rohr 42 ist mit einem Schlitz versehen, der nach außen gerichtet ist, und ist durch
eine biegsame Leitung 45 mit einem Verteiler 46 verbunden. Dieser Verteiler wird
von einem Kasten gebildet, welcher in derselben Zeit wie die Gesamtheit der Rohre
42 eine vollständige Umdrehung ausführt und dessen Boden mit Öffnungen 48 versehen
ist, an welchen alle biegsamen Leitungen 45 münden. Mit diesem Boden steht eine
waagerechte feste Scheibe 49 in Berührung, die eine kreisausschnittförmige, in Abb.
14 veranschaulichte Aussparung besitzt. Infolgedessen erhalten nur die Rohre, deren
Öffnungen 48 freigelegt sind, das Kühlmittel. Man kann auf diese Weise nur die Rohre
speisen, die sich der Glastafel gegenüber oder in nächster Nähe derselben befinden.
Das Preßkühlmittel tritt durch eine Leitung 5o in den Verteilerkasten 46 ein. Geeignete
Bewegungsübertragungen sichern die gleichzeitigen Drehungen der Rohranlage und des
Verteilers 46.
-
Führungen 5 i widerstehen dem von der Luft auf die Rohre 42 in dem
Blasabschnitt ausgeübten Druck. Wie im Falle der Abb. 7, 8 und io schützt ein in
den Abb. i i und 12 nicht veranschaulichter Schirm die Glastafel, bis sie an ihre
Stelle gebracht ist.
-
Eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung, bei welcher man eine
unbewegliche Glastafel und Schlitze, die stets in derselben Richtung in Bewegung
sind, verwenden kann, ist in Abb. 15 bis 18 dargestellt. Die Vorrichtung besitzt
Kästen 52 mit Blaseschlitzen, die aber nach Halbmessern zweier drehbarer Scheiben
53, von welchen sie getragen werden, angeordnet sind. Die Scheiben 53 drehen sich
um eine waagerechteAchse, die senkrecht zu der Ebene verläuft, in welcher sich die
behandelten Glastafeln befinden. Der Kreuzungspunkt dieser Ebene und der Drehachse
liegt außerhalb der Glastafeln.
-
Jeder Kasten 52 ist durch ein Rohr 54 mit entsprechenden Verteilern
55 verbunden, die in den Abb. 17 und 18 in Einzelansicht dargestellt und die, wie
im Falle des Verteilers 46 der Abb. 13, dazu bestimmt sind, das Kühlmittel
nur in die Röhren zu schicken, welche sich gegenüber den Glastafeln befinden.
-
Diese Vorrichtung kann die Glastafeln gleichzeitig und unabhängig
voneinander in zwei Stellungen 56, 56a härten. Die Glastafeln
kommen
aus Öfen 57, 57a, die zu beiden Seiten der Vorrichtung angeordnet sind.
-
Jeder Verteiler umfaßt zwei feststehende Kammern 58, 58a, von denen
jede für eine dei im obigen angegebenen Stellungen 56, 56a vorg Sehen ist.
Zwischen diesen Kammern dreht e sich eine Trommel 59, die mit Öffnungen 6o versehen
ist, in welche die Rohre 54 münden. Leitungen 61 bringen die Luft unter Druck in
die genannten Kammern.
-
Steuerschieber 62, 62a, welche Teile 63, 63a besitzen und mit Steuergriffen
64, 64a versehen sind, können sich den Wandungen der Kammern entlang verschieben
und können letztere entweder schließen oder mit den Teilen der Trommel 59 in Verbindung
bringen, die sich in den von diesen Kammern nicht bedeckten Kreisausschnitten S
und Sa befinden (Abb. i8). Auf einer Schiene 65 (Abb. 15) können die Rahmen abrollen,
von welchen die Glastafeln getragen werden. Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist
folgende: Man setzt die Scheibe 53 in ununterbrochene Umdrehung und schließt die
beiden Verteiler, wie in Abb. i8 in vollen Linien veranschaulicht ist. Man kann
dann aus den Öfen zwei erhitzte Glastafeln austreten lassen und in die5tellungen
56, 56abringen (Abb. i6).
-
Man betätigt dann die Handgriffe 64,64-, um die Teile 63,
63" mit derselben Geschwindigkeit wie die Bewegung der Öffnungen 6o vorrücken
zu lassen, was beispielsweise mittels nichtveranschaulichterVorrichtungenzum Mitnehmen
mittels Reibung erfolgen kann, indem man augenblicklich die Schieber 62, 62a fest
mit der Trommel 59 verbindet. Die Teile 63, 63a rücken also in der Pfeilrichtung
vor, und Öffnungen 6o treten mit den Kammern 58, 58a in Verbindung.
-
Luftstreifen beginnen nunmehr, die Glastafeln 56, 56a zu bestreichen.
Wenn die Teile 63, 63a gegen die feststehenden Wandungen 66 stoßen, werden die Schieber
62, 62a angehalten. Es ist dies die in strichpunktierten Linien veranschaulichte
Lage. Da die Verbindung durch Reibung hergestellt war, fährt der drehbare Teil
59 fort, sich zu drehen. Das Blasen verlängert sich während der erforderlichen
Zeit, was mehrere Umdrehungen der Scheiben erfordern kann.
-
Verschiebt man die Wandungen 63, 63a mit der Geschwindigkeit der Öffnungen
6o, so erhält man die gleiche Wirkung einer Vorrichtung mittels Schirm, ähnlich
derjenigen, welche in den Abb. 8, 9 und io veranschaulicht ist, d. h. man verhindert,
daß beim Beginn des Blasens gewisse Streifen in Tätigkeit treten, wenn die betreffenden
Blaseschlitze sich schon vor der Glastafel befinden.
-
Wenn das Härten beendet ist, führt man die Schieber 62, 62a in ihre
Anfangsstellung zurück, wodurch die Verteiler geschlossen werden.
-
Anstatt den Scheiben 53 eine ununterbrochene Drehbewegung zu erteilen,
kann man ihnen auch eine Schwingbewegung erteilen. In diesem Falle@können die Scheiben
auf einfache Kreisausschnitte verringert werden. Diese Anordnung, die gleich derjenigen
der Abb. 3 und 7 ist, ist nicht veranschaulicht worden.
-
Bei allen im obigen beschriebenen Anordnungen ist die behandelte Glasscheibe
während der Behandlung unbeweglich, während die Kühlvorrichtungen sich verschieben.
Die Erfindung ist auch durchführbar, wenn man die Glastafel vor feststehenden Kühlvorrichtungen
verschiebt.
-
Abb. i9 veranschaulicht im Grundriß eine solche Anordnung. Die aus
einem Ofen 67 austretende Glastafel geht zwischen zwei Reihen von Rohren 68 hindurch,
welche mit Schlitzen versehen sind und durch das Kühlmittel unter Druck gespeist
werden.
-
Es ist an sich bekannt, eine zu härtende Glasplatte zwischen zwei
Reihen von Abkühlungsvorrichtungen zu verschieben. Bei dieser bekannten Vorrichtung
wird die Glasplatte in waagerechter Lage auf Rollenbahnen zwischen unten und oben
angebrachten Kühlvorrichtungen hindurchgeführt. Die ständige Berührung der zu härtenden
Glasplatte bei ihrer waagerechten Verschiebung mit den Rollen verhindert eine gleichmäßige
Einwirkung des Kühlmittels, die durch ein Hindurchführen der Glastafel in senkrechter
Lage gemäß der vorliegenden Erfindung zwischen den Kühlmittelstreifen aber sicher
gewährleistet wird.
-
Um einen unnötigen Verbrauch an Kühlmittel zu vermeiden, empfiehlt
es sich, dasselbe nur in die Rohre zu schicken, die sich gegenüber der Glastafel
befinden. Zu diesem. Zwecke kann man den die Glastafel tragenden Wagen mit einer
Platte 69 (Abb. 2o) versehen, die auf Daumen 70 einwirkt, welche Hähne öffnen
oder schließen, die auf den Leitungen sitzen, welche das Kühlmittel zu den Rohren
68 führen.
-
Um mittels dieser Vorrichtung die vollständige Abkühlung der Glastafel
zu erzielen, würde es notwendig sein, zwei ausgedehnte Reihen von Rohren zu haben,
was die Vorrichtung sehr umfangreich machen würde. Man vermeidet diesen Übelstand,
indem man die Härtung mittels dieser Vorrichtung nur im Anfangsabschnitt ausführt
und sie dann mittels Vorrichtungen beendet, zwischen welchen die Glastafeln fest
stehenbleiben. Bei diesen an und für sich bekannten Vorrichtungen kommen einfach
Luftstrahlen zur Verwendung, die durch Löcher hindurch und
ohne
Verschiebung dieser Löcher geschickt werden. Es handelt sich also um eine feststehende
Anordnung.
-
Man kann auch, ohne aus dem Rahmen der Erfindung herauszutreten, die
Kühlmittelstreifen auf andere Weise als durch einen einfachen Blaseschlitz hindurch
erzeugen, und zwar insbesondere durch Ansaugung an Stelle von Blasen.
-
Man kann nach dieser Richtung hin mit jedem Blaseschlitz einen oder
mehrere Schlitze vereinigen,. welche die Luft wieder ansaugen, wie es bei sonstigen
Glashärtevorrichtungen üblich ist. Diese Anordnung ist in Abb. a1 veranschaulicht,
wo eine Düse 72 zur Verwendung kommt, die mit einem Blaseschlitz 73 versehen und
mit einer anderen Düse 74 verbunden ist, durch welche die Luft wieder angesaugt
wird.
-
Man kann auch eine Härtevorrichtung durch eine Saugleitung 75 (Abb.
22) herstellen, welche mit zwei Saugkappen 76 versehen ist. Diese Saugkappen zwingen
die angesaugte Außenluft, die Glastafel in zwei zur Glastafel.berührenden Streifen
zu bedecken.
-
Schließlich können die Kühlmittelstreifen für das Härten senkrecht
oder auch schräg auf die Glastafel aufgebracht werden, wie es bei Glashärtevorrichtungen
mit Kühlmitteldüsen üblich ist. Derart ist der in Abb.23 veranschaulichte Streifen,
der entweder in der Richtung der Bewegung der Glastafel oder in entgegengesetzter
Richtung geschleudert werden kann.
-
Die Kühlmittelstreifen, die mittels der im obigen angegebenen Vorrichtungen
oder auf irgendeine andere Weise durch Blasen oder Ansaugen erzeugt werden, sind
auf alle möglichen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes anwendbar. Natürlich
könnte man auch in einer einzigen Vorrichtung verschiedene Ausführungsformen. der
Erzeugung der Streifen vereinigen.
-
Um zu verhindern, daß die von entgegengesetzten Richtungen kommenden
Luftstrahlen durch ihr Zusammentreffen außerhalb der Glastafel Wirbel erzeugen,
welche für die Regelmäßigkeit der Härtung nachteilig sein würden, ordnet man in
unmittelbarer Nähe der Kanten der Glastafel, und zwar in der Verlängerung ihrer
Ebene, Platten an, welche dieselbe Dicke wie die Glastafel besitzen, so daß die
Kühlflüssigkeitsstreifen ,gegen diese Platten in den Abschnitten treffen, wo sie
nicht auf die Oberfläche des Glases treffen.