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Fadenklenunvorrichtung für Strick- und Rändermaschinen Es sind Fadenklemmen
für mehrfarbige Ringeleinrichtungen bekannt, die jedoch sehr unsicher arbeiten,
besonders bei harten Garnen, oder sie sind von recht verwickelter Bauart, teils
sind sie auch in der Verwendbarkeit begrenzt.
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Bei solchen Einrichtungen müssen diejenigen Fäden, welche nicht mitaxbeiten,
so lange sicher festgehalten werden, bis sie wieder von den Nadeln erfaßt werden.
Dieses Festhalten der Fäden bietet bei mehrfarbigen Ringelmaschinen die größte Schwierigkeit.
Es besteht eben immer die Gefahr, daß, wenn ein Faden aus der Klemme genommen wird,
ein anderer etwas mitgleitet, der dann bei öfterer Wiederholung allmählich aus der
Klemme kommt. Dies bewirkt, daß, wenn dieser nach oftmaligem Einlegen der anderen
Fäden dann auch zum Arbeiten kommen soll, er von den Nadeln nicht mehr erfaßt werden
kann, was natürlich zu Fehlern in der Ware führt.
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Es wurden schon verschiedene Arten von Klemmen versucht. Beispielsweise
wurde die eine Klemmfläche unterteilt; dies verbesserte die Sache wesentlich, aber
wenn ein Faden sehr oft, vielleicht 5o- bis 6omal in der Minute, in der Klemme bleiben
sollte, während andere wechselten, so wurde er eben jedesmal ein wenig mitgenommen,
um zuletzt vielleicht doch aus der Klemme zu gleiten. Auch diese Art bietet keine
unbedingte Sicherheit. Ferner sind Klemmen bekannt, die für jeden Faden eine Sonderklemme
vorsehen. Diese Art bietet für das Klemmen selbst mehr Sicherheit, aber die Verwendbarkeit
derselben ist in der Fadenzahl begrenzt, auch ist sie für sehr weich gedrehte Garne
nicht recht geeignet. Eine weitere Art sieht zwei Klemmen vor, die wechselweise
öffnen. Diese werden je-
doch durch Exzenterscheibe, Hebel und Zugstange betätigt,
was eine beschwerende Häufung von Maschinenteilen bedingt.
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Der Gegenstand der Erfindung arbeitet ebenfalls mit zwei Klemmen,
die auch wechselweise tätig sind, und zwar so, daß jeweils eine Klemme sich erst
dann öffnet, wenn sich die andere geschlossen hat. Erfindungsgemäß ist die ganze
Vorrichtung jedoch so eingerichtet, daß sie ohne Zwischenglieder, durch einfaches
Bewegen der Vorrichtung (Ziehen o. dgl.), arbeitet. Dadurch ist Verwendbarkeit an
jedem beliebigen Ringler gewährleistet. Ebenso sind keine Teile vorhanden, die durch
Abnützung eine Ungenauigkeit herbeiführen könnten.
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In den Fig. i bis 3 ist eine beispielsweise Ausführung der
Klemme gezeigt, und zwar in Fig. i ein Grundriß der Klemme in geschlossenem Zustand,
Fig. 2 ein Grundriß der Klemme in geöffnetem Zustand, Fig. 3 die Klemme in
Vorderansicht.
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Die Klemme ist mit der Schere zusammen an der Platte i angebracht.
Diese Platte kann ihrerseits an einem der Schlösser, beispielsweise am Oberschloß,
befestigt sein oder mit der Oberschloßplatte ein Stück bilden. In diese Platte ist
der Bolzen 2 drehbar und auf diesem erfindungsgemäß alle drei Klemmhebel
3, 4, 5 gelagert. Mit diesem Bolzen sind die Klemmhebel
3
und 4 verstiftet, während der Klemmhebel 5,
der zugleich das bewegliche
Scherenblatt bildet,
lose auf ihm sitzt. Ferner ist an der Platte
i: ein Klenimbacken 6 angebracht, welcher mit dem Klemmhebe14zusammen dieHilfsklenune
bildet. In den Klemmhebel 5 ist ein Stift 7 eingeschraubt. An diesem
sind die beiden Federn 8.
und 9 eingehängt. Feder 8 hängt andererseits"
an dem ia Hebel 4 eingeschraubten'IBolzen iz und schließt erfindungsgemäß sowohl
die Hauptklemme 3, 5 wie auch die Hilfsklemme 4, 6. Die Feder
9, welche andererseits an einem in der Platte i befindlichen Bolzen 13 hängt,
zieht den Klemmhebel 5 gegen die Platte. Bei dieser Bewegung wird zuerst
die Hauptklemme 3, 5 geschlossen und fast gleichzeitig die Hilfsklemme 4,
6 geöfinet, ferner wird in der von Hebel 5 und Scherenblatt io gebildeten
Schere der Faden geschnitten und zugleich die ganze Klemme in die Ruhestellung gebracht.
Das Scherenblatt io ist ebenfalls auf dem Bolzen 2 gelagert und gegen Verdrehen
durch Stift ii gesichert. Ferner sitzt am Hebel 5 ein Bolzen 14, an welchem
die Zugstange 15 zum Betätigen von Klemme und Schere eingehängt ist. Das
Fadenbüschel 16 nimmt die Richtung ein, welche die Fäden in der Ruhelage haben.
Faden 17 zeigt, wie er vom Fadenführer 18 der Nadel ig zugeführt wurde und so aus
dem Bereich der Hilfsklemme4,6 kommt. Die Wirkungsweise ist folgende: Die nicht
arbeitenden Fäden sind in der Hauptkleinme3,5 festgehalten, während die Hüfsklemme
4, 6, wie in Fig. i gezeigt, offen ist. Soll nun ein Faden gewechselt werden,
so wird von irgendeinerVorrichtungderentsprechendeFadenführer 18 gesenkt, so daß
sein Faden 17 in die BahnderNadelköpfekommt,vonwelchemerdann erfaßt wird. Gleichzeitig
wird von der Ringelvorrichtung aus die Zugstange in der Pfeilrichtung 2o bewegt.
Bei dieser Bewegung werden auch die Fäden mitgenommen. Diejenigen Fäden, die nicht
tiefgeführt wurden, also noch die Lage des Fadenbüschels 16 einnehmen, werden bei
dieser Bewegung von dem Klemmhebel 4 gegen den Backen 6 gedrückt, sind also
in der Hilfsklemme, eingeschlossen. Weil die Klemmhebel 3 -und 4 beide auf
dem Bolzen 2 verstiftet sind, kann jetzt auch der Klemmhebel 3 die Bewegung
nicht mehr mitmachen, der Klenunhebel 5 geht aber weiter und dadurch öffnet
sich dann die Hauptklemme 3, 5 und gibt die Fäden frei. Wie schön erwähnt,
wurde der Faden, welcher nun mitarbeiten soll, von der Hilfsklemme nicht erfaßt,
ist also jetzt ganz frei. In Dieb entstandene Öffnung, gebildet aus 3, 5
und Kante 6 (Fig. 2), wird dann der Faden gelegt, welcher beim Wechsel aus
dem Arbeitsvorgang genommen wird. Die Hilfsklemme hat also-weder den Faden geklemmt,
der in Arbeit k6nunt, noch klemmt sie den, der außer Arbeit kommt, so daß erfindungsgemäß
die Hilfsklemme nur die Fäden faßt, die in ]Ruhe sind. jetzt geht durch Federzug
9 und Nachlassen der Zugstange 15 (von der Ringelvörrichtung aus)
zuerst die Hauptklemme 3, 5 wieder zu, gleichzeitig öffnet sich die Hilfsklemme
4, 6, dann wird bei Fortsetzung der Bewegung der Faden, der außer Arbeit
kommt, zwischen Scherenhebel 5
und Scherenblatt io geschnitten.
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Es ist somit gezeigt, daß die Fäden, welche in Ruhe bleiben sollen,
nie freigegeben werden, sondern erfindungsgemäß irnmer schon von der anderen Klemme
geklemmt sind, wenn die eine sie freigibt. Ferner ist diese Klemme in der Verwelidungsmöglichkeit,
auch betreffs Fadenzahl, praktisch unbegrenzt, d. h. die nimmt immer sicher
so viele Fäden auf, wie sie von der Ringelvorrichtung und d#m Spulenträger aus möglich
sind.