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Kohlenstiftbogenlampe für medizinische Zwecke mit zwei oder mehreren
hintereinandergeschalteten Lichtbögen Die Erfindung betrifft Heillampen, bei welchen
Lichtbögen, die zwischen mit Metallsalzen versehenen Kohlenstiften aufrechterhalten
werden, als Lichtquelle für Heilbehandlungszwecke verwendet werden. Bekanntlich
senden Lichtquellen dieser Art erhebliche Mengen von ultraviolettem Licht aus, je
nach der Art der Metallzusätze. Es ist bekannt, daß mit Bestrahlungslampen dieser
Art ein Erythem in kurzer Zeit zu erreichen ist, was bekanntlich für die Heilung
verschiedenartiger Krankheiten, insbesondere für die allgemeine Kräftigung des Körpers,
von großem Wert ist.
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Die bekannten Bogenlampenkonstruktionen sind relativ kompliziert und
teuer und für den Laien in der Bedienung sehr umständlich.. Außerdem besteht der
Nachteil, da der Lichtbogen nur mit q:0 Volt brennt, daß die Bogenlampen, sofern
sie nicht mit einem Transformator bei Wechselstrom arbeiten, sehr unökonomisch im
Wattverbrauch sind, da der größte Teil der Spannung in einem Widerstand nutzlos
abgedrosselt werden muß, andererseits eine erhebliche Stromstärke benötigt wird,
um den angestrebten Heileffekt zu erreichen. Man hat aus .diesem Grunde auch vorgeschlagen,
mehrere Lichtbögen in Hintereinanderscha.ltung zu verwenden. Die hierfür bekanntgewordenen
Bogenlampenkonstruktionen lassen aber nicht zu, daß das Licht in exakter Weise auf
einen kleinen Hautbezirk konzentriert wird, so daß ein Erythem in kürzester Zeit
zu erreichen ist. Durch die vorliegende neue Konstruktion der Lampe werden diese
Nachteile vermieden.
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Die bekannte Kohlenstiftbogenlampe mit zwei oder mehreren hintereinandergeschalteten
Lichtbögen wird erfindungsgemäß deshalb so ausgestaltet, daß sämtliche für .die
Erzeugung der Lichtbögen dienenden Kohlenstifte an einer einzigen Fassung angeordnet
sind, die innerhalb eines besonderen Berührungsschutzgitters derart beweglich ist,
daß die Lichtbögen bei entsprechend dem Abstand verschiedener Länge der Kohlenstifte
jeweils annähernd in den Brennpunkt des Reflektors gebracht werden können. In an
sich bekannter Weise besteht die Lampe aus einem Fuß, in welchem der Vorschaltwiderstand
eingebaut ist und einem Reflektor mit zylindrischem Ansatzrohr, das mit dem Fuß
durch ein Gelenk verbunden ist. In dem zylindrischen Ansatzrohr eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung ist der Träger für die Kohlenstifte der Lampe angeordnet und in .der
Längsrichtung des Ansatzrohres in der genannten Weise verschiebbar. Zweckmäßigerweise
wird für die Verschiebung eine Rohrführung benutzt, innerhalb- welcher die Zuleitungen
zu den Kohlen angeordnet sind. Es werden auf diese Weise bewegliche Kontakte
vermieden.
Die Zuleitungen zu deri. Kohlenstiften führen in dee Fuß; und zwar geht die eine
Leitung an den Widerstand, die andere direkt an den Netzstecker bzw. an eine am
Fuß ungeordnete Gerätesteckdose. An denn zweckmäßig aus feuerfestem Isolationsmaterial,
bestehenden Träger für die Kohlenstifte sind zylindrische Führungsbuchsen zur Aufnahme
der Kohlenstifte angeordnet, und zwar@in der Weise, daß die Kohlenstifte in einem
der gewünschten Größe des Lichtbogens angepaßten Abstand zueinander parallel stehen.
Die zylindrischen Führungsbuchsen sind für die Hintereinanderschaltung mehrerer
Lichtbögen teilweise'miteinander verbunden und teilweise voneinander isoliert. Nach
Anschaltüng des Gerätes an das Netz werden sodann die Licht=. bögen durch- speziell
ausgebildete Kurzschließer an den Spitzen der Kohlenstifte erzeugt. Kurzschließer,
die aus einer an einem isolierten Halter befindlichen Kohle größeren Durchmessers
bestehen, mit denen die beiden- Spitzen eines kohlenstiftpaares berührt und somit
der Lichtbogen erzeugt werden kann, sind für einzelne Lichtbögen bekannt. Bei der
Zündung von zwei oder mehreren Lichtbögen ergeben sich jedoch nach diesem-Zündungsverfahren
erhebliche Schwierigkeiten, weil der Abb.rand der einzelnen Kohlenstifte nicht,
absolut gleichmäßig ist. Eine Ausbildung der Zündvorrichtung nach diesem Prinzip,
bei welcher bei mehreren Lichtbögen eine exakte Zündung erreicht werden kann, ist
eine weitere Ausbildung .des Gegenstandes der Erfindung. Nachdem die Lichtbögen
an den Spitzen der Kohlenstifte zur Entstehung gebracht sind, brennt die Heillampe
ohne Nachregulierung bis zum endgültigen Verbrauch der Kohlenstifte. Je nach der
Länge der Kohlenstifte wird der Träger für die Kohlenstifte innerhalb des Rohres
verschcben, damit die Lichtbögen in die richtige Lage zum Brennpunkt des Reflektors
kommen. Bei einer solchen Ausgestaltung kann bei gleichem Wattverbrauch mehrfache
Lichtintensität erreicht werden, und es ergibt sich hierbei nocli der weitere Vorteil,
daß der Vorschaltwiderstand, der im Fuß angeordnet sein kann, relativ klein gehalten
werden kann. Besonders bei hoher Netzspannung sind die sich hierbei ergebenden Vorteile
sehr groß. Da an der Heillampe ferner ein Berührungsschutzgitter vorgesehen ist,
um eine Berührung bei angeschalteter Lampe, aber nicht gezündetem Lichtbogen unmöglich
zu machen, so kann, um diesen Zustand auch sichtbar zu machen, parallel zu den Anschl.ußklemmen
des Kohlenstiftträgers ein Spannungsanzeiger vorgesehen sein, beispielsweise in
Gestalt eines Neonröhrchens, an dessen Aufleuchten zu erkennen ist, ob die Kohlenstifte
bzw. die Fassung unter Spannung steht. Die Auswechselung der Kohlenstifte erfolgt
dann zweckmäßigerweise erst bei abgeschalteter Netz-,#Apannung. Um die Zündung zu
erleichtern, s.e'@den die Zündkahlen zweckmä ßigerweise `mermittels geeigneter Vorrichtungen
am Be-"' iiillzingsschutzgitter oder an der Kohlenstift-. fassung so geführt, daß
durch eine einfache Dreh- oder geradlinige Bewegung die Zündkohlen zwangsläufig
mit den Spitzen der Brennkohlen in Berührung gebracht werden. Bei der Ausgestaltung
der Lampe mit zwei Lichtbögen sind zwei Zündkohlen zu verwenden, die voneinander
isoliert sind, die beispielsweise auf einer gemeinsamen Drehachse angeordnet sein
können, durch deren Drehung beide Kohlen gegen die Spitzen der beiden Lichtbogenpaare
bewegt werden. Hierbei ist es zweckmäßig, eine der Zündkohlen federnd . an der Achse
anzuordnen, um eine gleichzeitige Berührung aller vier Kohlen und damit .eine sichere
Zündung zu erreichen.
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Die Fassung für die Kohlen muß so ausgebildet sein, daß eine exakte
Parallelführung der Kohlenstifte gewährleistet ist, besonders zweckmäßig eine Ausbildung,
hei der die Buchsen in Vierkantmaterial aus Metall angordnet sind, die durch Zwischenlagen
aus planparallelem Material, z. B. Glimmer, voneinander isoliert sind, wobei die
Fassung so .ausgebildet ist, daß die Vierkantstücke mit einer größeren Auflagefläche
und der Zwischenschaltung von Glimmer gegeneinandergepreßt werden können.
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Der Reflektor ist zweckmäßig an seinem äußeren Ende mit einer nach
innen gehenden Wulst versehen, um kleinere, beim Brennen des Lichtbogens abspringende
Kohlenstückchen aufzufangen.
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In den Abbildungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Abb. r ist f der Fuß, in welchem der Vorschaltwiderstand ze, untergebracht
ist. Der Fuß ist durch ein Gelenk g mit dem an den Reflektor y angesetzten zylindrischen
Ansatztubus t verbunden. In dem Tubus t ist die Fassung
a für die Kohlenstifte k vermittels des Rohres b verschiebbar angeordnet.
Innerhalb des Rohres b ist das Verbindungskabel c nach den Kohlenstiften untergebracht
und führt in einer Schleife nach dem Fuß der Lampe in den Widerstand und an das
Netzanschlußkabel mit Steckerenden. Die Schleife läßt die Verschiebung der Fassung
a inner- i halb des Tubus t zu, ohne daß Gleitkontakte verwendet zu werden brauchen.
Der Reflektor r ist am Rande mit einem nach innen gehenden wulstförmigen Ring d
versehen, um kleine Kohlenstückchen, die beim Brennen des Lichtbogens von den Kohlen
abfallen, aufzufangen. Die Kohlenstifte k sind von dem
Drahtschutzkorb
s, der am Reflektor befestigt ist, umgeben.
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In Abb. 2 und 3 ist eine beispielsweise Ausführungsform der Fassung
für die Kohlenstifte dargestellt, und zwar für den Fall, daß die Lampe zwei Paar
Kohlenstifte besitzt und somit zwei Lichtbögen aufweist, die hintereinandergeschaltet
sind. An dem Führungsrohr b ist ein aus feuerfestem Isoliermaterial bestehender
Körper i angeordnet. Die Kohlenstifte k befinden sich in Metallfassungen aus Vierkantmaterial
m', »t=, ms, und zwar sind in den Fassungen m' und m3 je ein Kohlenstift,
in .der Fassungm= zwei Kohlenstifte angeordnet. Die Teile m', m=, m3 sind durch
die z. B. aus Glimmer bestehenden Platten L voneinander isoliert, und der Isolationskörper
i ist so ausgebildet, daß diese Teile durch die Schrauben fit bzw. die Muttern o
unverrückbar sind, und so, daß die Buchsen für die Kohlenstifte in .den Metallteilen
m' bis m3 zueinander parallel liegen. Die in dem Rohr t befindlichen Zuleitungen
sind mit den Metallfassungen m', mg verbunden. Die Fassung wird in dem Reflektor
so angeordnet, daß die entstehenden Lichtbögen mit ihrer Flammenzone nicht miteinander
in Berührung kommen können. Wenn dies nämlich der Fall ist, so tritt infolge der
Leitfähigkeit innerhalb der Flamrnenbögen ein direkter Flammenbogen zwischen den
beiden äußeren Kohlenstiften, die (1:e höchste Potentialdifferenzen haben, auf,
der infolge der zu großen Entfernung aber nicht dauernd aufrechterhalten werden
kann und erlischt. Die beste Anordnung ist die, bei welcher die Kohlenstifte alle
in einer Ebene stehen und, wie in Abb. 2 dargestellt, die Außenkohlenstifte an die
Spannung geführt sind, und zwar so, daß die entstehenden Lichtbögen auf einer horizontalen
Geraden liegen. Dementsprechend ist das Gelenk der Lampe so einzurichten, daß der
Reflektor nur um eine horizontale Achse drehbar ist.
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In Abb..I ist die Zündvorrichtung für die deichzeitige Zündung der
beiden Lichtbögen perspektivisch dargestellt. Die beiden Zündkohlen N sind in Fassungen
p angeordnet, die auf einer gemeinsamen Drehachse q voneinander isoliert befestigt
sind, und zwar ist zweckmäßigerweise eine der beiden Fassungen p federnd an der
Achse q befestigt. Durch Drehung der Achse q vermittels des Knopfes u können die
Zündkohlen z gemeinsam gegen die Spitzen der Kohlenstiftpaare k bewegt werden und
bewirken so den Stromschluß des Kreises und beim vorsichtigen Entfernen der Zündkohlen
z von den Kohlenstiften k die Zündung der Lichtbögen, wobei durch
federnde Anordnung x einer Zündkohle z die sichere Zündung zu erreichen
ist. Wie in Abb. 4 dargestellt, ist auf dem Isolationsstück i ein Neonröhrchen v
befestigt, dessen Elektroden mit den Polen m'; m3 verbunden sind. Das Neonröhrchen
leuchtet auf, sobald die Fassung i unter Spannung ist. Die Achse q kann an dem Schutzkorb
s oder auch an dem Isolationsstüeki selbst befestigt sein. Der Knopf u wird hierbei
so angeordnet, däß er außerhalb des Schutzkorbes liegt. Die Zündkohlen können auch
an einem gemeinsamen Halter befestigt sein,- der -durch geeignete Öffnungen und
Führungseinrichtungen am Berührungsschützgitter so in dessen Innenraum eingeführt
werden kann, daß die Zündkohlen in sicherer Weise mit den Spitzen der Brennsohlen
k in Berührung gelangen.