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Topfartiger Behälter zum Transport von Pflanzen Die Erfindung behandelt
die Aufgabe, einen topfähnlichen Behälter zum Befördern von Pflanzen mit Wurzelballen
herzustellen. Der Behälter besteht aus Halmen, z. B. aus Strohhalmen.
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Bekannt ist es, Pflanzen und deren Wurzelballen in Sackleinwand oder
auch in lose aneinandergelegtes Stroh, gegebenenfalls mit Hilfe von Packmaschinen,
einzuschnüren. Ferner sind kleine Behälter als sog. Anzuchttöpfe aus vegetabilischen
Stoffen, die gleichzeitig zur Ernährung dienen, wenigstens in der Literatur bekanntgeworden.
Die bekannten Behälter werden meistens aus Moostorf und ähnlichem kurzfaserigem
Material mit Wasser, Lehm oder bindiger Erde gemischt im Preßverfahren hergestellt.
Soweit als Ausgangsmaterial Halme oder Korbweiden dienen, geschieht die Anfertigung
durch Verflechten und Verdrahten der Einzelhalme untereinander; wobei der Boden
und die Stoßecken sich als nicht hinreichend fest erweisen. Allgemein haben in der
gärtnerischen Praxis sog. Papptöpfe mit durchlochten Wänden Eingang gefunden, die
in kleiner Ausführung keinen Boden besitzen und in größerer Ausführung durch das
Einklammern sog. Bodenstege einen bodenschließenden Abschluß erhalten.
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Demgegenüber bezieht sich der Erfindungsgegenstand auf ein neues Herstellungsverfahren
für Behälter aus Stroh oder Halmen, durch welche die Verwendung derartiger Behälter
im Betriebe, insbesondere auch zum Befördern von Pflanzen, ermöglicht werden soll.
Bei den Behältern nach der Erfindung werden den Faserwurzeln der Pflanze durch die
nach oben offenstehenden Halme nach dem Einpflanzen Luftsauerstoff und Wasser, nebst
Nährstoffen in erhöhtem Maße zugeführt. D'ie Behälterwandungen, besonders der Bodenteil"
haben haben eine solche Festigkeit, daß ein sicheres Befördern auch großer und schwerer
Pflanzen, wie Koniferen und Immergrüne, mit tätigem Wurzelballen gewährleistet wird.
Nach der Erfindung sind die Behälter mit einer Grundschnürung versehen, derart,
daß die den Boden und Mantel des Behälters in einer Richturig durchlaufend bildenden
Halme an einer Einstülpung des Bodens fest zusammengeschnürt sind. Nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung wird die Verschnürungsstellung in bezug auf die Halmlänge
derart angeordnet, daß die durch die Zusammenschnürung in das Behälterinnere hindurchnagenden
Halmenden zur Verstärkung der Behälterwandungen in Form eines doppelten Bodens oder
gleichzeitig auch verdoppelter Mantelwandungen benutzbar sind. Zweckmäßig erfolgt
die Herstellung des Behälters nach der Erfindung in der Weise, daß die zu einem
Bündel geordneten Halme, z. B.
geglättetes Richtstroh, in gefeuchtetem
Zustande nach Zusammenschnürung an der für die Bodenverbindung bestimmten Stelle
gegeneinander @gepreßt werden, derart, daß zwes<i fächerartig, aufeinanderliegende
scheibenW-= mige Gebilde :entstehen, die unter Benutzün. i von Formkernen in die
gewünschte Form ge preßt und je nach Bedarf durch Verbindungsmittel untereinander
verbunden und abgedichtet werden.
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Bei dieser Herstellungsart vom Boden her wird gegenüber dem Verflechten
oder Verdrahten der Halme untereinander eine wesentliche Vereinfachung und gegenüber
der Herstellung aus kleinfaserigem Pflanzenmaterial unter Beigabe eines Bindemittels
der Vorteil erzielt, daß die Festigkeit der Einzelhalme selbst zum Tragen ausgenutzt
wird. Dabei dienen die von oben nach unten unversehrt durchlaufenden Halme der Zuleitung
von Luft und Feuchtigkeit an das Wurzelwerk. Demselben Zweck dient die Einstülpung
am Boden, unter der sich eine feuchte Luftschicht bildet, die der Ernährung durch
die Faserwurzeln und dem Anwachsen der Pflanze förderlich ist. Durch den Umstand,`
daß die Halme ununterbrochen in den Mantel und die Bodenwandung, gegebenenfalls
unter Bildung verstärkter Mantelflächen, durchlaufen, erhält der Behälter unter
Ausnutzung der natürlichen Zugfestigkeit der Halme eine solche Festigkeit, daß selbst
schwere und große Pflanzen anstandslos auf weite Strekkan befördert werden können.
Es ist wesentlich, daß ein Herausziehen der Halme aus ihrer Grundverschnürung nicht
möglich ist, weil die zu befördernde Last die sich nach innen erstreckenden Halmenden
gegen die Behälterwandungen und hauptsächlich gegen den Boden fest anpreßt. Die
Bodenverschnürung ist von außen unsichtbar. Nach außen vorstehende Teile sind nicht
vorhanden, so daß der Behälter fest steht und den Transport auf der Eisenbahn, mit
Schiffen und sonstigen Fahrzeugen gut durchhält.
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Der Behälter läßt sich im Preßverfahren auf maschinellem Wege fertigen.
Ferner wird es bei dem nach der Erfindung hergestellten Behälter unter voller Wahrung
der obigen Vorteile ermöglicht, in den Behälter eine besondere Nährmasse entsprechend
den biologischen Bedürfnissen der Pflanze, z. B. Knochen-, Horn- oder Kaseinleimmasse
als Eiweißnahrung, einzuführen, die gleichzeitig zum Verkleben der Halme dienen
kann. Ferner können auch Schädlingsbekämpfungsmittel, z. B. Uspulunbrei oder Schlämmkreide,
dem Behälter beigegeben werden..
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Schließlich ist noch hervorzuheben, daß der Behälter infolge seiner
elastischen Nachgiebigkeit im Gegensatz zu solchen Behältern, die aus Ton, Torf
oder kurzer Faser hergestellt sind, den Vorteil der Umzerbrechlichkeit besitzt und
daß er mit seinem oberen Rande dicht an die eingesetzte Pflanze hera.i@eschnürt
werden kann, damit ein frost-'sicgerer Abschluß des Wurzelballens bei der Beförderung,
- wie im Einschlag erzielt wird. Die Behälterwandungen sind außerdem so stark, daß
die Pflanze, wenn sie zusammen mit dem Behälter in die Erde eingesetzt wird, aus
ihm, sobald sich die Strohumhüllung im Erdreich zersetzt hat, Nahrung und Feuchtigkeit
beziehen kann.
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In den Abbildungen sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise und schematisch dargestellt. In Abb. i sind die Halmähren nur so
weit durch die an der Einstülpung des Bodens angeordnete Grundsclmürung hindurchgeführt,
daß sie sich nach Ausspreizung aus der Verschnür ung infolge der darauf ruhenden
Last nicht mehr herausziehen können.
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In Abb. 2 und 3 sind für kleinere Formate die Halme so zusammengeschnürt,
daß die unteren bzw. inneren Halmenden bis zur oberen Kante des Behälters hinaufreichen.
Selbstverständlich können bei Wahl einer Ausführungsform nach Abb.2 die inneren
Halme zur Verstärkung der Mantelwandungen durch ein entsprechendes Hineinarbeiten
in dieselben, insbesondere an den Stoßecken, benutzt werden. Abb. q. zeigt einen
um den Wurzelballen herumgelegten und an seinem oberen Rande dicht an die eingesetzte
Pflanze herangeschnürten Behälter.