DE633216C - Verfahren zur Chlorierung von in lateritischen Erzen enthaltenem Nickel - Google Patents

Verfahren zur Chlorierung von in lateritischen Erzen enthaltenem Nickel

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DE633216C
DE633216C DEC49343D DEC0049343D DE633216C DE 633216 C DE633216 C DE 633216C DE C49343 D DEC49343 D DE C49343D DE C0049343 D DEC0049343 D DE C0049343D DE 633216 C DE633216 C DE 633216C
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Description

  • Verfahren zur Chlorierung von in lateritischen Erzen enthaltenem Nickel Unter lateritischen Erzen (Laterit, eisenreiche Verwitterungsmassen) werden hier oxydische Erze mit kleinen Mengen Nickel, gewöhnlich i bis 30/" und großen Mengen Eisen, gewöhnlich 30 bis 6o0/" verstanden, die außer einem großen (Gehalt an hygroskopischem bei ioo bis i io° C abtreibbarem Wasser, etwa 2o bis oft 30'/" auch gebundenes, d. h. nicht bei seiner Siedetemperatur, sondern noch nicht einmal bei 5oo° C schnell und vollständig entfernbares Wasser führen, und zwar meistens 7 bis 9 °/o, oft io bis 13 0/0 des vom hygroskopischen Wasser befreiten Erzes. Mineralien, wie Goethit, Diaspor, Bauxit, scheinen das gebundene Wasser zu enthalten. Nach 16stündigem Erhitzen kubanischer Proben auf 25o° C waren 3,2 °% und nach ebensolchem 40stündigem Erhitzen noch 2,8010 gebundenen Wassers vorhanden. Bei 2ominutigem Erhitzen auf 325° C blieben 3,2 %. Das trockene, d. h. vom hygroskopischen Wasser freie, jedoch nicht bis zum Beginn des Sinters o. dgl. erhitzte Erz ist staubförmig.
  • Nickel-Eigen-Erze, insbesondere Nickel-Eisen-Silicium-Erze (Garnierite) wurden bisher im Autoklaven bei 19o° C und weniger mit Eihenchloridlösung, bei etwa Rotglut mit Chlornatrium und bei dazwischen liegenden Temperaturen mit Chlormagnesium, sowie schließlich bei ungefähr qoo bis 500° C mit reinem Chlorwasserstoffgas behandelt. Ferner hat man vorgeschlagen, zwischen gewöhnlicher Temperatur und Rotglut mit Eisenchlorid oder ähnlichen Chloriden, auch zusammen mit Salzsäure oder Chlorgas, zu arbeiten, und zwar mindestens teilweise mit feuchtem oder allmählich wieder angefeuchtetem Erz oder mit beidem zugleich. Dabei wurde das Erz durch Ausglühen vorbehandelt. Eine gute Nickelausbeute ist dabei nicht erzielbar, es sei denn, daß man die Umsetzung des ganzen Eisens oder eines großen Teiles desselben in Eisenchlorid, das Hindurchtreiben durch mechanische Öfen (mit Rührwerk), häufiges Lösen und Verdampfen usw. in den Kauf nimmt. Ohne die Miterzeugung von Eisenchlorid und anderen fremden Chloriden hat man auf den bekannten Wegen keine nennenswerten Nickelausbeuten erzielt. Die Aufschließung der gewaltigen kubanischen Lateritlager, der wahrscheinlich größten Nikkelreserve der Welt, konnte bisher, nicht erfolgen, weil noch kein wirtschaftlich befriedigendes Verfahren zur Gewinnung des Nilekels bestand.
  • Auf Grund der Entdeckung gewisser besonderer Eigenschaften der Erze wird gemäß der Erfindung ein wirtschaftlicher Weg zum Extrahieren- bzw. Gewinnen, des Nickels gezeigt.
  • Durch reines Chlörwasserstoffgas wird däs' Eisen des Laterits ganz oder fast ganz,"li Chlorverbindungen übergeführt, woran, :d%.e bekannten Verfahren scheiterten. Es wurde' nun gefunden, daß die Chlorierungswirkung des Chlorwasserstoffs auf das Eisen durch die gleichzeitige Anwesenheit von Wagserdampf verhindert oder stark vermindert werden kann und dabei sich 96 bis 98 °/o des Nickels chlorieren lassen, während nur 5 °/o (oft weniger) bis etwa 15 °/o Eisen in Chlorverbindungen umgesetzt werden. Um den günstigsten Erfolg zu erreichen, ist das Einhalten eines geeigneten Wärmegebietes und eines geeigneten Verhältnisses zwischen dem Chlorwasserstoffgas und dem Wasserdampf erforderlich. Gemäß der Erfindung wird so vorgegangen, daß die Erze bei gewöhnlichem Druck mit Chlorwasserstoffgas als Chlorierungsmittel und mit Wasserdampf als Hemmungsmittel bei Temperaturen zwischen ungefähr igo und 275° C behandelt werden, wobei der Anteil des Chlorwasserstoffgases am Gesamtgasvolumen (Chlorwasserstoffgas plus Wasserdampf), mit der Chlorierungstemperätur zunehmend, innerhalb der Grenzen von 25 bis 65 °/o Chlorwasserstoffgas gehalten wird.
  • Die Chlorierungswärme wird mindestens so hoch gewählt, daß das entstehende Eisenchlorid nicht mehr so viel Feuchtigkeit absorbieren kann, um die Erzteilchen zu benetzen, nämlich bei atmosphärischem Druck oberhalb igo° C. Andererseits wird die Chlorierungswärme so niedrig gehalten, daß das im Erz enthaltene Nickel seine Reaktionsfähigkeit nicht vor Beendigung der Chlorierung verliert, nämlich bei atmosphärischem Druck unterhalb ungefähr 275° C. Liegt die Chlorierungstemperatur im unteren Teile dieses Temperaturgebietes, so soll das Gesamtvolumen des Behandlungsgemisches (Chlorwasserstoff plus Wasserdampf) höchstens ungefähr 25 bis 35 ei, Chlorwasserstoffgas enthalten. Arbeitet man mit dem : oberen Teile des Temperaturgebietes, so soll der Gehalt des Gemisches an Chlorwasserstoff ungefähr 5o bis 6o °/o betragen. Dementsprechend hat man im mittleren Temperaturgebiet eine mittlere Chlorwasserstoffmenge anzuwenden.
  • Es würde ferner gefunden, daß das bisher geübte Ausglühen der Erze vor der Behandlung die Reaktionsfähigkeit des Nickels mit dem Chlorwasserstoff sehr ungünstig beeinflußt. Die Abnahme der Reaktionsfähigkeit scheint bis zu einem gewissen Grade etwa mit dem Verlust an gebundenem Wasser Bleichzulaufen. Erhitzungen von mäßiger Dauer auf Zoo bis 225° C vor dem Chlorieren erwiesen sich nicht als schädlich, während ganz kurze Erhitzungen auf 55o° und io- bis 2ominutige Erhitzungen auf 325° oder -ostünige Erhitzungen auf 25o° die bei frischem '-_ z 98 bis go °%o ausmachenden Nickelerträge f etwa 75 bis 40°/o senken können. Selbst `:nach starker Hitzebehandlung bleiben jedoch 3o bis 4o °Ja des Nickels immer noch reaktionsfähig.
  • Trockener, aber nicht calcinierter Laterit läßt sich wegen seiner Staubform nur schwer äuslaugen oder behandeln. Gemäß der Erfindung wird diesem Übelstande begegnet, indem man das Gut für das Behandlungsverfahren dadurch vorbereitet, da,ß das angetrocknete Erz ohne Zusatz eines Bindemittels zu Knollen etwa gleicher Größe geformt wird und die Knollen dann'vor dem Chlorieren bei einer Temperatur unterhalb 275° C, vorzugsweise 2io° C, getrocknet werden, wobei die Dauer der Trocknung um so kürzer gehalten wird, je höher die Trockentemperatur ist. Die Trockenzeiten werden entsprechend den hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit des Nickels gemachten Feststellungen möglichst kurz gewählt.
  • Die Vermeidung eines Bindemittels, wie es sonst üblich ist, beim erfindungsgemäßen Herstellen der Knollen ist wesentlich, weil diese mit einem solchen nicht genügend durchdringbar sind und gegebenenfalls zu unerwünschten chemischen Einflüssen Gelegenheit bieten würden. Die Knollen sind genügend porig, um sogar bei etwa 15 mm Durchmesser vollständig zu reagieren. Auch sind sie fest genüg, um in hoher Schicht ihr Gewicht zu tragen und sich leicht handhaben zu lassen. Ferner sind sie beim Auslaugen widerstandsfähig und zerfallen auch chloriert nicht im Wasser, gestatten also eine gute Gegenstromfiltration.
  • Soweit man bei der Aufbereitung des rohen Laterits durch Zerkleinerung - zweckmäßig zusammen mit pulverförmigem Erz, um eine gleichmäßige Korngröße zu erhalten -, beispielsweise in einer Rohrmühle, ein Korn von etwa 6,6 bis 9,5 mm Durchmesser gewinnt, kann man dieses, nach dem Antrocknen, z. B. bei 2ro° C, auch unmittelbar in einer Chlorier ungsvorrichtung gemäß der Erfindung behandeln. Kubanisches Erz enthielt 18 bis 20 % Schrot, das nicht durch ein Sieb mit 235 Maschen/cm1 ging, und 77 % Staub, der auch von einem Sieb mit 584o Maschen/cm= nicht zurückgehalten wurde. Das Naturerz wurde mit Wasser aufbereitet, und durch Setzen wurde das Schrot abgetrennt, -so daß das Feine sich an Nickel anreicherte. Der Feinbrei wurde filtriert und der Filterkuchen getrocknet, gebrochen und die dabei anfallende geeignete ungefähr gleiche Korngröße nachgetrocknet, während @ das über- und Unterkorn in den zu filtrierenden Brei zurückgegeben wurden.
  • Wenn das Erz in einer körnigen Beschaffenheit der angegebenen Art nach dem neuen Verfahren mit Chlorwasserstoffgas und Wasserdampf behandelt wird, so entstehen außer dem Nickelchlorid auch noch dreiwertige Metallehloride und in den oben angegebenen geringen Mengen Ferrochlorid. Um den Gehalt an dreiwertigen Metallchloriden herabzusetzen, wird gemäß der Erfindung das chlorierte Erz bei Temperaturen unterhalb etwa 2q.0° C mit Wasserdampf behandelt, während das Nickelchlorid durch Chlorwasserstoffgas geschützt wird. Ist es dagegen erwünscht, die dreiwertigen Metallchloride im wesentlichen vollständig zu zerstören, so soll erfindungsgemäß die Nachbehandlung mit Wasserdampf teilweise oder ganz bei Temperaturen oberhalb ungefähr 2q.0° vorgenommen werden. Für die Zersetzung des bei der Chlorierung des Erzes entstandenen Ferrochlorids soll gemäß der Erfindung das chlorierte Erz mit Wasserdampf in Gegenwart eines oxydierenden Gases, wie Sauerstoff, behandelt und auch dabei das Nickelchlorid durch Anwesenheit einer ausreichenden Menge Chlorwasserstoff oder Chlorgas gegen Zersetzung geschützt werden.
  • Um aus dem gewonnenen Nickelchlorid das Nickel abtrennen zu können, wird das Nickelchlorid aus dem chlorierten Erz ausgelaugt und die Lösung eingedampft, worauf man die erhaltenen Nickelchloridkristalle durch Glühen in Gegenwart von Wasserdampf in Nickeldioxyd umsetzt und dabei ein für die Chlorierung frischer Erzmengen geeignetes Gemisch aus Chlorwasserstoff und Wasserdampf wiedergewinnt. Damit ist der erhebliche Vorteil verbunden, daß die Abgase eines Reaktionsbehälters ohne weiteres in einen anderen Behälter übergeführt und dort unverzüglich wieder nutzbar gemacht werden können.
  • Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Ausübung des neuen Chlorierungsverfahrens ist in der Zeichnung dargestellt.
  • Der satzweise oder ununterbrochen stetig arbeitendeReaktionsbehälter besteht im wesentlichen aus einem senkrechten Eisenrohr, das unten bei D ein Abschlußsieb enthält und gegen Abkühlung geschätzt ist. Höhe und Durchmesser verhalten sich etwa wie io : i. Zum Füllen und Entleeren sind oben bei A und unterhalb D je eine Vorrichtung, z. B. eine Drehschleuse, angeordnet. Der Abschnitt B-C ist mit einem Heizmantel umgeben und enthält im Innern eine Heizschlange io, die mit Dampf beschickt werden. Unterhalb dieses Abschnittes lassen sich bei 12 Erzproben entnehmen. Zum Einführen des Gemisches aus Chlorwasserstoff und Wasserdampf ist ein Stutzen 14 vorgesehen. Ein nicht dargestellter Verteiler mischt -die eingeführten Gase dem aufwärts fließenden Gasstrome zu. Der Abschnitt C-D des ° Behälters ist bei 16 über ein Gebläse mit Stutzen 18, 2o, 22 des Abschnittes A-B verbunden, wobei in die Gebläsesaugleitung ein absperrbarer Anschluß zum Zuführen von- Chlorgas münden kann. Der Abschnitt besteht dann zweckmäßig aus einer i8-8-Chrom-Nickel-Eisen-Legierung. Eine zweite Druckleitung 24 ist bei D angeschlossen, um mittels eines Gebläses Gase einzuführen, die oberhalb 18, 20, 22 durch Stutzen 26, 28, 3o aus dem Abschnitt A-B entnommen sind. Die bei 16 und 2¢ eingeführten Gase werden so geregelt, daß die aufsteigenden Gase bei B das gewünschte Volumenverhältnis haben. Ein Abzug für die Gase ist oberhalb A angeordnet.
  • Durch die nachstehenden Beispiele wird die Arbeitsweise gemäß der Erfindung im einzelnen erläutert.
  • Beispiel i Lateritische Erze (aus der Belle Maria-Grube, Levisa-Bucht, Cuba) mit einem Korndurchmesser von 2,3 bis 3,4 mm wurden getrocknet und in 2o Minuten mit einem schnellen Strom heißer Gase auf höchstens ungefähr 275° C gebracht. Das Erz enthielt dann 49,7 "/" Eisen, io,9 "/" Aluminiumoxyd 2,17 °/" Chrom, 3,2 °/" Siliciumdioxyd, 1,57 "/" Nickel und 8,7 "/" gebundenes Wasser.
  • Das Gut wurde in heißem Zustande in den Reaktionsbehälter gebracht und auf einer Temperatur von 265 bis 275° gehalten. Der aus einem anderen Reaktionsrohr kommende und zu Anfang nur Spuren Chlorwasserstoff enthaltende Dampf wurde durch die Erzschicht geleitet. Die Abgase bestanden aus chlorwasserstofffreiem Dampf. Die eintretenden Gase wurden nach und nach chlorwasserstoffreicher und enthielten nach 40 Minuten 5o bis 55 Volumenprozent Chlorwasserstoff. Sobald dieser in Spuren in den Abgasen erschien, wurden letztere in einen anderen Reaktionsbehälter geleitet. Das Gemisch von voller Stärke wurde 2 Stunden lang durch das Rohr geblasen. Eine Probe des chlorierten Gutes wies dann das Nickel in einer Form auf, in der es zu 9o,2 °/" als Chlorid in Wasser löslich war. Vom Eisen waren nur 2,820ilö löslich, und zwar 1,28 "/, als Ferrichlorid und 1,540/, als Ferrochlorid.
  • Dann wurde aus anderen Reaktionsrohren stammender Dampf mit nur wenig Chlorwasserstoff (ungefähr io "/" bei Beginn und ungefähr i bis 2 "/" während weniger Minuten am Schluß) 30 Minuten lang durch die Beschickung geblasen. Die bei dieser Hydrolisier- oder Chloridzerstörungsbehandlung entstandenen -Abgase wurden über verhältnismäßig frisches, Erz,. (,..h. gber Erz, das bis dahin noch nickt so starken Gasen ausgesetzt war, geleitet... Das. Nickel der Beschickung m=ies dann dieselbe Löslichkeit wie vorher auf. Auch Spuren von Ferrichlorid wurden nicht gefunden, während das Ferrochlorid im wesentlichen unverändert war. Die Beschickung enthielt etwas Chlorwasserstoff, der mit heißen, wenig Sauerstoff enthaltenden Abgasen ausgetrieben wurde.
  • Der Reaktionsbehälter wurde entleert, wobei die Beschickung leicht herausfloß. Sie wurde gekühlt und mit Wasser im Gegenstrom ausgelaugt. Die Lösung enthielt 30,7 °/o feste Teile, die auskristallisiert wurden und aus Nickel und Ferrochlorid bestanden. Die Kristalle wurden in einem Muffelofen auf 55o bis 65o° erhitzt, wobei Luft eingeblasen und in innige Berührung mit dem Gut gebracht wurde, wodurch Nickeloxyd und Ferrioxyd gewonnen wurden. Die abströmenden Gase enthielten 49 Volumprozent Chlorwasserstoff, 42 Volumprozent Wasserdampf, etwas mehr als 8 Volumprozent Stickstoff und einen Bruchteil eines Prozentes Sauerstoff. Sie wurden wieder zum Chlorieren frischer Beschickungen benutzt und hatten ungefähr dieselbe Wirkung wie ein Gemisch von 52Volumprozent Chlorwasserstoff und 48 °/o Wasserdampf. -Die Oxyde wurden zu Ferronickel geschmolzen.
  • . Beispiel e Ein dem im Beispiel z verwendeten ähnliches Erz wurde getrocknet, in einem schnellen Strom heißer Gase von nicht mehr als 26o° auf 25o° .gebracht, und wie im Beispiel i behandelt. Die Höchstmenge an Chlorwasserstoff betrug. 49 Volumprozent; der Rest der Gase war Wasserdampf. Nach zweistündiger Behandlung mit diesen Gasen wurde eine Probe analysiert. Das Nickel war als Chlorid zu 93,5 °/o in Wasser löslich; vom Eisen waren 4,4°/a als Ferrichlorid und 2,10/, als Ferrochlorid löslich; eine kleine Menge Aluminiumchlorid war zugegen. Das chlorierte Erz wurde 30 Minuten lang mit verdünnten Gasen wie im Beispiel i behandelt. Die Nickellöslichkeit war darauf im wesentlichen unverändert, nämlich 93,2 °/o. Der . Unterschied beruht wahrscheinlich nur auf einer Ungenauigkeit. Vom Eisen waren o,6 °/o als Ferrichlorid und 2,2 % als Ferrochlorid löslich. Auch eine geringe Menge Aluminium war noch löslich: Beim Abkühlen und Auslaugen (wie im Beispiel i) wurden starke Lösungen erzielt. Der größte Teil des Chlors der Lösung wurde als Chlorwasserstoff-Wasserdampf-Gemiseh zurückgewonnen und wieder verwendet. Die Lösungen enthielten im Verhältnis zum Nickel mehr Eisen, als die Analyse der Probe erwarten ließ. Dies beruht mindestens zum Teil- auf Chlorwasserstoff, der als solcher im Erz zurückbleibt, sich in der Lauge auflöst und das Erz bis zu einem gewissen Grade angreift, sobald die Lösung eine größere Konzentration erreicht. Man kann diesen Rückstand -teilweise mittels Durchlüftung oder aber durch kurze Erzeugung eines Vakuums entfernen.
  • In den obigen Beispielen wird bei 250 und 27o° satzweise, d. h. mit einzelnen Beschickungen gearbeitet. Vorzugsweise soll jedoch bei diesen Temperaturen kontinuierlich oder annähernd kontinuierlich, also rnit stetigem Zu- und Abfluß gearbeitet werden. Dabei muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß die Gase in der Erzmasse die erforderliche Stärke haben, denn bei ungefähr 25o bis 275° werden während des Chlorierens durch das Freisetzen gebundenen Wassers aus dem Erz die sauren Gase verdünnt.
  • Beispiel 3 Dieses Beispiel soll die Mängel zeigen, die sich ergeben, wenn das Erz zu lange oder zu hoch (oder beides) erhitzt wird, bevor die Chlorierung bei ungefähr 25o° C erfolgt. Das Erz und das Verfahren waren wie im Beispiel 2, nur die Trocknung und Vorerhitzung waren anders.
  • Eine Probe A. wurde in Dampf bei 250° C erhitzt, bis der Gehalt an gebundenem Wasser auf 6,5 °/o gesunken war. Aus der Chlorierbehandlung ergab sich eine Nickellöslichkeit von 6o °/o. Eine Probe B wurde bei 25o° erhitzt, bis der Gehalt an gebundenem Wasser auf 3,7'/, gesunken war. Die Chlorierbehandlung brachte eine Nickellöslichkeit von 44,5 °/o. Eine Probe C wurde im Vakuum auf 25o° erhitzt, bis der Gehalt an gebundenem Wasser auf 4,:29'/, gesunken war. Die Nickellöslichkeit wurde mit, 56,q. °/o festgestellt. Eine Probe D wurde bei 55o° gerade so lange erhitzt, bis das Erz diese Temperatur erreicht hatte. Der Gehalt an gebundenem Wasser betrug ungefähr i °/#.. Die Nickellöslichkeit war nach der Chlorierung 35,2 °/o.
  • Beispiel 4 Es wurden aus lateristischem Erz Knollen von 6,3 bis 9,5 mm Durchmesser geformt und in einem schnellen Strom von viel Sauerstoff enthaltendenAbgasen mit einer Höchsttemperatur von 22o° C getrocknet. Das Erz enthielt dann 52,3/, Eisen, 1,78'/, Nickel, 0,i3 % Kobalt, 10,03 °/o gebundenes Wasser.
  • Das heiße Erz wurde sofort in den Reaktionsbehälter eingeführt, in dem er auf einen nach außen fließenden Dampfstrom trifft, der ins Freie abgelassen wird. Die Erzsäule sinkt langsam in dem Maße, wie das Erz unten abgezogen wird, im Behälter herunter, und die Temperatur des Erzes steigt dabei auf ungefähr 195 bis 2i0°. Der Gasstrom wird allmählich reicher an Chlorwasserstoff und enthält davon beim Punkt B ungefähr 25 Volumprozent. An einem Punkt der Erzsäule, an dem das Erz 2o Volumprozent Chlorwasserstoff ausgesetzt ist, beträgt die Nickellöslichkeit 56 °/o; an einem 25-Voluznprozent-Punkt ist die Nickellöslichkeit 89 % und an einem 2$-Volumprozent-Punkt 95,8 °/o. Dann sind vom gesamten Eisen 4,92 % als Ferrichlorid und o,89 °/o als Ferrochlorid anwesend. Das chlorierte Erz enthält 0,51 °/o von in Wasser unlöslichem Chlor, zum größten Teil wegen des Vorhandenseins von Ferrioxychlorid. Nicht ganz 1 °/o. des gesamten Eisens hat diese Form. Eine bei B abgezogene und mit Wasser gewaschene Probe löst sich zu Schlamm auf.
  • In dem besonders beheizten Abschnitt B-C des Reaktionsbehälters wird die Temperatur des Erzes auf 270 bis 29o° C gesteigert. Bei 12 entnommene Proben zeigen kein Ferrichlorid und Ferrioxychlorid bzw. das letztere nur in Spuren; von in Wasser unlöslichem Chlor ist weniger als o, i °/o vorhanden. Nickel und Ferrochlorid sind wie in der bei B entnommenen Probe.
  • Ein in noch zu beschreibender Weise aus der Nickelchloridlauge zurückgewonnenes Gemisch von Chlorwasserstoff und Wasserdampf wird bei 14 eingeblasen und vereinigt sich mit dem von unten kommenden Gasstrom. Durch die; Stutzen 18, 2o, 22 nahe A entnommenes Gas wird bei 16 eingeblasen, und zwar unter Regelung durch die Stutzenventile so, daß es 8 bis 12 Volumprozent Chlorwasserstoff besitzt. Zugleich wird eine kleine Menge elementaren Chlors zugesetzt und so geregelt, daß im Aufwärtsstrom nahe dem Stutzen 12 kein Chlor mehr vorhanden ist. Nach Bedarf werden bei 24 Gase eingeblasen, die durch die Stutzen 26, 28, 30 ganz oben am Rohr entnommen und so geregelt werden, daß ihr Chlorwasserstoffgehalt etwa 2 °% beträgt. Die Gaszufuhr durch 16 und 24 erfolgt in solcher Weise, daß die aufsteigenden Gase bei B ungefähr 28 Qio Chlorwasserstoff enthalten. Am Auslaß D findet sich das Nickelchlorid wie bei B; Ferrichlorid fehlt; lösliches Ferrochlorid Spuren: 0,00045 bis o,ooo63.
  • Das Erz enthält Chlorwasserstoff, von dem ein Teil in den Poren der Knollen und in den Zwischenräumen zurückgehalten ist. Um ihn auszutreiben, wird ein an Sauerstoff armes Abgas rasch durch die Erzknollen in einem besonderen Behälter einige Minuten lang hindurchgeblasen, und diese Abgase werden über frisches Erz geleitet, das in den Reaktionsbehälter eingeführt werden- soll und die geringe Menge Chlorwasserstoff absorbiert. Die Knollen werden mit Wasser im Gegenstrom ausgelaugt und zerfallen dabei nicht. Das Auslaugen erfolgt in einer Reihe von Betonbehältern mit. falschem Boden, wobei die Lösung aus einem Behälter in den anderen übergepumpt wird. Die im Beispiel gewonnene Lösung enthielt 34,7 °/o feste Bestandteile.
  • Beispiel 5 In diesem Beispiel ist die bei Verwendung stärkerer Säuren, als notwendig oder wünschenswert ist, auftretende Wirkung erläutert.
  • A. Bei einem Versuch wurde eine Nickellöslichkeit von 92-,6/, dadurch erreicht, daß mit 6o Volumprozent Chlorwasserstoff 2 Stunden lang bei :25o' C gearbeitet wurde. Das chlorierte Erz enthielt 1,641, Eisen als Ferrichlorid und 1,861/, Eisen als Ferrochlorid und nur eine Spur Ferrioxychlorid. Das Ergebnis war ganz zufriedenstellend, jedoch würde mit etwas schwächerer Säure weniger Eisen chloriert worden sein, und die Nickellöslichkeit wäre ebenso gut gewesen.
  • B. Bei einem anderen Versuch wurden 9o bis 95 °/o Chlorwasserstoff bei 25o° verwendet. Die Nickellöslichkeit betrug nur 58 °/o nach 2 Stunden. Die Probe hatte vor dem Chlorieren 3,8 °/o gebundenes Wasser, Das chlorierte Erz enthielt 2o,3 °/o Ferrioxychlorid und vom gesamten Eisen waren 34 °/o chloriert.
  • C. Mit 9o bis ioo °/o Chlorwasserstoff wurden bei 225° in 2 Stunden aus frischem Erz 40 °% des Eisens chloriert.
  • D. Ein Versuch bei 27o° mit 7o bis 7.4 Volumprozent Chlorwasserstoff ergab eine Nickellöslichkeit von 89,7 °/o; der Gehalt an Eisenchlorid betrug jedoch 6,8 °/o. .
  • E. Bei einem Versuch fanden 38 Volum prozent Chlorwasserstoff bei i90 bis 20o° C Verwendung. Das Nickel war zu 93 °/o löslich, aber 27 °/o des gesamten Eisens waren chloriert.
  • F. Das Erz wurde q. Stunden lang bei Zoo bis 21o° C mit 5o Volumprozent Chlorwasserstoff behandelt. Das Nickel war vollständig und das Eisen zu 85 °/o chloriert, und zwar 46 °/o zu Ferrochlorid, 6 % zu Ferrichlorid und 33 % zu Ferrioxychlorid.
  • Beispiel 6 Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Gasen, die keine genügende chlorierende Kraft haben.
  • A. Gase mit ungefähr io bis 12 Volumprozent Chlorwasserstoff wurden bei verschiedenen Temperaturen und verschiedene Zeiten lang über Erz mit unverminderter Reaktionsfähigkeit geleitet, und zwar mit folgendem Ergebnis
    Zeit . . . . . . . . . .'. . 2 Stunden 44 Stunden
    Temperatur ..... 225° 225°
    lösliches Nickel . . 52% 54%
    B. Gleiche Versuche wurden mit 2o Volumpr-ozent Chlorwasserstoff . ausgeführt. Ergebnis
    Zeit ........... 4 Stunden 2o Stunden
    Temperatur- .... igo bis 2oo° C igo bis 2oo° C
    lösliches Nickel. . 44% 64%
    Bei wesentlich unterhalb rgo ° C erfolgender Behandlung wird das Eisen leicht stark angegriffen. Die differenzierende chlorierende Wirkung des Chlorwasserstoff-Wasserdampf-Gemisches nimmt dann mit sinkender Temperatur allmählich ab und geht schließlich in die im wesentlichen nicht" differenzierende Wirkung der wäßrigen Chlorwasserstofflösungen über. In einem Fall ergaben z8 Volumprozent Chlorwasserstoff innerhalb 1'/2 Stunde in einem auf i35° gehaltenen Reaktionsrohr feuchte Erzknollen mit 57,9 0/0 Nickellöslichkeit und 53,4i0/0 chloriertemEisen. Eine 2ostündige Behandlung mit 14 Volumprozent Chlorwasserstoff bei' 18o° C ergab 72,6 0/0 Nickellöslichkeit und 52 0/0 Eisenlöslichkeit. Die Erzklumpen wurden schon nach i2 Stunden feucht. Eihe über lange Zeit durchgeführte Chlorierung unterhalb ungefähr igo° ergab schließlich einen 'so starken Wasserniederschlag, daß die Knollen weich und teigig wurden und in einem schwammartigen Gerippe aus Erzrückständen bestanden, die mit gesättigter Ferrichloridlösung getränkt waren.
  • Aus einem Erz, bei dem die Reaktionsfähigkeit des Nickelgehaltes durch zu langes oder zu hohes Erhitzen oder aus natürlichen Gründen (metamorphische Einflüsse) vermindert ist, können allerdings gute Ausbeuten gewonnen werden, wenn die Chlorierung,bis zu einem gewissen Ausmaß unterhalb von i_go° C eingeleitet und durchgeführt wird. Die Eisenchlorierung ist dann gewöhnlich erheblich größer als bei den bevorzugten Verfahren. Bei 52 Volumprozent Chlorwasserstoff und einem von außen durch Dampf erhitzten Reaktionsbehälter wurde bei Erz mit auf 3,8 0/0 reduziertem gebundenem Wasser eine Nickellöslichkeit von 96,2 0/0 erzielt. (i9 0/0 Ferrioxychlorid; 30 0/0 des Eisens waren chloriert.) Andere Fälle: Nickellöslichkeit 86 bis 93 0/0; chloriertes Eisen 15 bis 20 0/0. Dies Verfahrens ist aber teuer und außer bei Roherzen mit niedriger Nickelreaktionsfähigkeit nicht zu empfehlen.
  • Wird ein bei z. B. igo bis 21o° C chloriertes Erz nochmals erhitzt, ohne daß von außen Gase hinzutreten können, so wirkt das ursprünglich gebundene allmählich frei gewordene Wasser zwar nicht erheblich auf Ferrochlorid öder Nickelchlorid, aber auf Ferri- und Aluminiumchloride ein und erzeugt Chlorwasserstoff. In einem Fall wurden bei mit ungefähr 21o° chloriertem Erz während des nochmaligen Erhitzens auf 22o bis 23o° Gase mit über 6o Volumprozent Chlorwasserstoff entwickelt. Sie sind für jene Temperatur unerwünscht stark, erzeugen Ferrioxychlorid und steigern die Bildung von Ferrochlorid.
  • Wenn die Temperatur des ganz oder teilweise chlorierten Erzes zunimmt, muß sie geregelt werden. Gemäß Beispiel .4 kann man Gasgemisch zusetzen, das die aus den Erzknollen entwickelten Gase bis auf die gewünschte Konzentration. oder noch mehr, wobei man die Konzentration durch stärker Gase wiederherstellt, verdünnt. Dieses @'erfahren schützt gegen Überchlorierung. Man kann aber auch beispielsweise bei i go bis 21 o mit Gasen arbeiten, die eine etwas niedrigere Ausbeute als die gewünschte liefern, z. B. mit a3 bis z5 Volumprozent Chlorwasserstoff; Nickellöslichkeit (für ein bestimmtes Erz) von ungefähr 88 bis go 0/0. Die Temperatur wird dann erhöht, indem beschränkte Mengen der verdünnten, aus der Hydrolysier- oder Chloridzerstörungsstufe herrührenden Gase hindurchgeleitet werden, so daß das Erz mit steigender Temperatur durch stärkere Gase behandelt wird. Auf diese Weise kann die Nickellöslichkeit auf 97 bis 98 0/0 erhöht werden. Eine sorgfältige Regelung ist nötig.
  • Die obere Temperaturgrenze ist teilweise durch die Eigenschaften der Eisenchloride und teilweise durch die Art des Erzes bestimmt. Bei ungefähr 29o bis 3100 und aufwärts verliert das Nickel in den meisten Erzen die Fähigkeit mit Chlorwasserstoff von der wünschenswerten Stärke günstig zu reagieren. Hohe Löslichkeiten und Erträge erfordern dann sehr starke Gase, die sich aus den Lösungen schwer wiedergewinnen lassen und das Eisen außerordentlich stark angreifen. Einige Erze verlieren beim Lagern im heißen Zustand'die Nickelreaktionsfähigkeit viel schneller als andere. Solche sollten gewöhnlich bei igo bis aio° und mindestens unter 235 oder 2550 chloriert werden.
  • Um eine Zerstörung von Nickelchlorid durch die Reaktion Ni C12 + H2 O = Ni O + 2 H Cl zu vermeiden, soll der zur Zerstörung des Eisenchlorids dienende Dampf eine Mindestmenge Chlorwasserstoff enthalten, und zwar um so mehr, je höher die Temperatur ist. Bei ungefähr 2750 C genügt für sehr kurze Behandlungen oft i Volumprozent Chlorwasserstoff im Dampf, um das Nickelchlorid zu schützen; zweckmäßig sind 5 bis io °/o. Nehmen auch andere Gase, z. B. Chlorgas oder Luft oder Sauerstoff, an der Zerstörung des Eisenchlorids teil, so muß mehr Chlorwasserstoff in dem Dampf vorhanden sein. Gegen Zerstörung von Nickelchlorid durch Sauerstoff, die aber gewöhnlich bei ungefähr 275 bis 300° noch vernachlässigt werden kann, schützen geringe Mengen Chlorgas. Das chlorierte Erz kann -man höher erhitzen, als in dem Beispiel angegeben ist, aber man muß dann vorsichtiger arbeiten, und die Kosten des Verfahrens wachsen wesentlich.
  • Unter den zum Zerstören des Fgrrochlorids erforderlichen Oxydationsmitteln hat Sauerstoff gegenüber Chlorgas den Vorteil, gegebenenfalls die Verwendung von vollständig aus Eisen hergestellten Reaktionsbehältern zu gestatten. Dem Chlorgas ausgesetzte Teile werden am besten aus einer Chromnickeleisenlegierung hergestellt. Bei Sauerstoff muß dagegen der Einfluß des rückständigen Stickstoffs berücksichtigt werden. Deshalb wird erfindungsgemäß in der Regel zuerst fast das ganze Ferrichlorid, Aluminiumchlorid und Ferrioxychlorid zerstört und dann in einem getrennten Gasstrom das Ferrochlorid.
  • Gemäß der Erfindung wird vorzugsweise bei atmosphärischem Druck gearbeitet. Bei größerem Druck ist die Wirksamkeit des Chlorwasserstoffs größer und die des Wasserdampfes geringer; bei Unterdruck sinkt die Wirkung des Chlorwasserstoffes, aber die des Wasserdampfes nimmt nicht zu. Sind andere als die beiden Hauptgase (Chlorwasserstoff und Wasserdampf) anwesend, so entspricht die Wirkung der einer -Verminderung des Gesamtdruckes. Durch Erhöhung des Chlorwasserstoffanteiles und Verminderung des Dampfanteils kann man dem ohne Schwierigkeiten Rechnung tragen.
  • Gewöhnliches Chlorwasserstoffgas und die beim Calcinieren des Nickelchlorids zurückgewonnenen Gase sind in der Regel zu stark. Zweckmäßig beginnt man eine Chlorierung mit einem etwas schwächeren Gemisch, als es für den betreffenden Fall nötig ist, z. B. mit 2o bis 22 Volumprozent bei igo bis 2io° C oder mit 35 bis 40 Volumprozent bei ungefähr 25o° C, und steigert den Chlorwasserstoffgehalt allmählich, sobald das chlorierte Erz für die Analyse verfügbar geworden ist.
  • Bei 25o bis 275° C chlorierte Knollen zerfallen beim Auslaugen nicht, dagegen können die bei igo bis 2io° chlorierten Knollen zerfallen, auch sind sie wasserempfindlich, insbesondere, wenn eine hohe Nickellöslichkeit erreicht wurde. Man erhitzt sie nachträglich höher oder zerstört die fremden Chloride oder trifft beide Maßnahmen, um sich die Vorteile des Filtrierens zu sichern.
  • Statt die aus der Lösung gewonnenen Nickelchloridkristalle in Nickeldioxyd umzusetzen und dabei ein zum Chlorieren frischer Erzmengen brauchbares Gemisch aus Chlorwasserstoff und Wasserdampf zurückzugewinnen, kann man die Kristalle auch mit Schwefelsäure behandeln, um lNTickelsulfat - z. B. für das Elektroplattieren - herzustellen. Das wieder verwendbare Gasgemisch wird auch in diesem Falle gewonnen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Chlorierung von in lateritischen Erzen enthaltenem Nickel, dadurch gekennzeichnet, daß die Erze bei gewöhnlichem Druck mit Chlorwasserstoffgas als Chlorierungsmittel und mit Wasserdampf als Hemmungsmittel bei Temperaturen zwischen ungefähr rgo und 275° C behandelt werden, wobei der Anteil des Chlorwasserstoffgases am Gesamtgasvolumen (Chlorwasserstoffgas plus Wasserdampf), mit der Chlorierungstemperatur zunehmend, innerhalb der Grenzen. von ungefähr 25 bis 6o % Chlorwasserstoffgas gehalten wird. z. Verfahren zur Vorbereitung von lateritischen Erzen für das Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das angetrocknete Erz ohne Zusatz eines Bindemittels zu Knollen etwa gleicher Größe geformt wird und die Knollen dann vor dem Chlorieren bei einer Temperatur unterhalb 275° C, vorzugsweise etwa aio° C, getrocknet «-erden, wobei die Dauer der Trocknung um so kürzer ist, je höher dieTrockentemperatur liegt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verringerung des Gehaltes an den sich bei der Chlorierung bildenden dreiwertigen Metallchloriden das chlorierte Erz. bei Temperaturen unterhalb etwa 240° C mit Wasserdampf behandelt wird, während das Nickelchlorid durch Chlorwasserstoffgas geschützt wird. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks im wesentlichen vollständiger Zersetzung der dreiwertigen Metallchloride die -Nachbehandlung mit Wasserdampf teilweise oder ganz bei Temperaturen oberhalb ungefähr 24o° C vorgenommen wird. 5. Verfahren nach Anspruch 4., dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Zersetzung des bei der Chlorierung entstandenen Ferrochlorids das chlorierte Erz mit Wasserdampf in ' Gegenwar t eines oxydierenden Gases, wie Sauerstoff, behandelt und dabei das Nickelchlorid durch Anwesenheit einer ausreichenden Menge Chlorwasserstoff oder Chlorgas gegen Zersetzung geschützt wird. 6. Verfahren nach Anspruch i bis j, dadurch gekennzeichnet, daß das Nickelchlorid aus dem chlorierten Erz ausgelaugt, die Lösung eingedampft und die erhaltenen Nickelchloridkristalle durch Glühen in Gegenwart von Wasserdampf in Nickeldioxyd unter Gewinnung eines für die Chlorierung frischer Erzmengen geeigneten Gemisches aus Chlorwasserstoff und Wasserdampf umgesetzt werden.
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