DE632973C - Sitz, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

• Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf einen Sitz mit in sich federnden, zu beiden Seiten des Sitzkissens angeordneten Untergestellteilen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, dessen Sitzkissen im -wesentlichen 'um seine Vorderkante und dessen Rückenlehne im wesentlichen in ihrer Eigenebene auf und ab schwingt.
• Es sind Sitze mit in sich federndem Untergestell bekannt, deren Sitzfläche beim Durchfedern im wesentlichen um ihre Vorderkante auf und ab schwingt, während . die Rückenlehne außer in der Richtung von oben nach unten auch in der Richtung von vorn nach hinten schwingt. Dieses Vor- und Zurückschwingen der Rückenlehne entspricht jedoch nicht der natürlichen Bewegung des lediglich unter Parallelverschiebung des Oberkörpers im Knie- und Hüftgelenk schwingenden menschlichen Körpers und wird daher beim Sitzen als lästig empfunden.
• Es ist ferner bekannt, den eigentlichen Sitz an einem in sich starren Gestell mit Hilfe von besonderen Federn so aufzuhängen, daß das Sitzkissen im. -wesentlichen um seine Vorderkante und die Rückenlehne im wesentlichen in ihrer Eigenebene auf und ab schwingt. Die mit ihrem unteren Ende an der Hinterkante des Sitzkissens angelenkte Rückenlehne gleitet 'hierbei an einem Querstab des Gestells. Für die Verwendung in Kraftfahrzeugen ist dieser Sitz nicht geeignet, da bei nach vorn geklappter Rückenlehne hier immer ein Teil des Gestells erheblich nach hinten über den eigentlichen Sitz hinausragt.
• Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Sitz mit in sich federnden Untergestellteilen so zu bauen, daß Sitzfläche und Rückenlehne während.des Durchfederns die oben angegebenen natürlichen Bewegungsverhältnisse aufweisen, ohne daß besondere zusätzliche Federn und aufeinander verschiebbare Teile Verwendung finden. Insbesondere soll der Sitz als Vordersitz mit klappbarer Rückenlehne für Kraftfahrzeuge geeignet sein, d. h. es sollen bei nach vorn heruntergeklappter Rückenlehne keine Gestellteile nach hinten über den eigentlichen Sitz hinausragen. Einfache Bauart und weitestgehende Einstellmöglichkeit sowohl der Rückenlehne und des Sitzkissens für sich als auch des ganzen Sitzes sind weitere Forderungen, die von dem neuen Sitz erfüllt -werden.
• Das Neue der Erfindung besteht darin, daß die Rückenlehne im wesentlichen an solchen Stellen des in sich verschieden stark durchfedernden Untergestells angelenkt oder abgestützt ist, die einen gleichen Durchfederungshub in Richtung der Rückenlehne haben.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. r eine Seitenansicht des Sitzes, und zwar in ausgezogenen Linien in der Ruhelage und in strichpunktierten Umrissen während des Durchfederns, und Abb.2 und 3 Teilschnitte durch Einrichtungen zum Verstellen des Sitzes nach den mit entsprechenden Kennziffern versehenen Schnittlinien in der Abb. i.
• Das Untergestell des Sitzes besteht aus je einem spiralig gebogenen, in sich federnden Glied a auf jeder Seite des Sitzes. Dieses federnde Glied a kann aus Stahlrohr, Rund-oder Flachstahl, Holz oder anderen Baustoffen hergestellt sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist es aus einem dünnwandigen Stahlrohr geformt. Das äußere Ende b der Spirale erstreckt sich nach hinten und ist in einer auf dem Fußboden des Fahrzeuges befestigten Rohrhülse oder Schelle c längs verschiebbar geführt und gegen unbeabsichtigtes Verschieben durch die in Abb.3 gesondert dargestellte Einrichtung gesichert. Die Sicherung erfolgt durch eine Nase d, die auf einem doppelarmigen Hebel e sitzt und durch eine öffnung in der Wandung der Schelle c hindurch in entsprechende Rasten/ des Rohres a eingreift. Der- Hebel e steht unter der Einwirkung einer Druckfeder g und ist um einen an der Grundplatte lt der Schelle c befestigten Zapfen i gelagert.
• Das innere, nach vorn gerichtete Ende h der Spirale a ist mit dem Sitzkissen 1 bei Punkt A gelenkig verbunden. Der Punkt ,4 liegt ungefähr unterhalb des. Schwerpunktes der auf dem Kissen t sitzenden Person; er kann eher noch etwas nach vorn liegen.
• Das vordere Ende des Sitzkissens 1 ist bei Punkt B in dem vorderen Bogen m der Spirale a mit dem Untergestell verbunden. Die Verbindung erfolgt durch eine Klemmschrauben, die in einer das Rohr a umfassenden Schelle o angeordnet ist und in rastenartige Vertiefungen p im Rohr a eingreift. Dadurch, 'daß in dem Rohr a mehrere Rasten p übereinander angebracht sind, läßt sich das Sitzkissen 1 um den Punkt A in seiner Schräglage verstellen. Wird der Sitz durch von unten kommende Stöße getroffen, so vollführt das Sitzkissen, da der Punkt :B nur unbedeutend, der PunktA jedoch weitgehend ausweichen kann, Drehschwingungen um den Punkt B. Zur Ermöglichung dieser Bewegung ist die Innenfläche q der Schelle o entsprechend ballig gestaltet.
• Im Punkt A ist außerdem die Rückenlehne r an dem Ende ihrer unteren Verlängerung s schwenkbar aufgehängt. Die Rückenlehne läßt sich also um diesen Punkt in Pfeilrichtung nach vorn umlegen, um einen bequemen Zugang nach den hinteren Sitzen zu schafren. .
• Weiter oberhalb stützt sich die Rückenlehne mit einem an der Verlängerung s befestigten Anschlagwinkel t gegen ein einstellbares Widerlager an dem hinteren Bogen tc des Untergestells. Das Widerlager besteht im vorliegenden Falle in den Kopf einer Stellschraube v, die in einem mit dem Untergestell fest - verbundenen Gewindekloben w sitzt. Durch Drehen der Schraube v in ihrem Gewinde läßt sich also die Neigung der Rückenlehne verändern.
• Die Lage des Punktes A und die Nachgiebigkeit des sich nach vorn erstreckenden Endes h der Spirale ist nun so gewählt, daß sich der Punkt A beim Durchfedern des Sitzgestells annähernd ebenso weit nach unten bewegt -wie der hintere Anschlag t, v, w für die Rückenlehne, so daß diese also im wesentlichen in ihrer Eigenebene auf und ab schwingt. Dadurch werden unangenehme Pendelbewegungen des Oberkörpers der auf dem Sitz befindlichen Person vermieden. Derartige Bewegungen treten bei federnden Sitzgestellen, bei denen Sitzfläche und Rückenlehne annähernd um denselben Punkt schwingen, stets in hohem Maße auf und wirken insbesondere dadurch, daß der Kopf des Fahrers ständig hin und her- geschleudert wird, recht lästig.
• Infolge der wechselnden Schräglage des Sitzkissens während des Durchfederns liegt der Oberschenkel der darauf sitzenden Person stets in seiner ganzen Länge gleichmäßig auf.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Sitz mit in sich federnden, zu beiden Seiten des Sitzkissens angeordneten Untergestellteilen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, dessen Sitzkissen im wesentlichen um seine Vorderkante und dessen Rückenlehne im wesentlichen in ihrer Eigenebene auf und ab schwingt, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (r) im wesentlichen an solchen Stellen des in sich verschieden stark durchfedernden Untergestells angelenkt oder abgestützt ist, die einen gleichen Durchfederungshub in Richtung der Rückenlehne haben.
2. 2. Sitz nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Untergestell aus je einem spiralig gekrümmten Glied (a) besteht, dessen äußeres, nach hinten gerichtetes Ende (b) am Fahrzeugboden befestigt ist und an dessen innerem, nach vorn gerichtetem Ende (h) das Sitzkissen (L) vorzugsweise unterhalb des Schwerpunktes der darauf sitzenden Person sowie die schwenkbare Rückenlehne -(r) mit einer nach unten 'und vorn gerichteten Verlängerung (s) angelenkt sind, während das vordere Ende des Sitzkissens (1) in dem vorderen Bogenabschnitt (in) des Untergestells drehbar aufgehängt und ein einstellbarer Anschlag (t, v, w) für die Rückenlehne (r) in dem hinteren Bogenabschnitt (u) des Untergestells angeordnet ist.
3. 3. Sitz nach Anspruch r und z, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende des Sitzkissens (L) zur Einstellung der Schräglage desselben am Untergestell in der Höhe einstellbar aufgehängt ist.