DE632578C - Verfahren zum Entlueften von Gefaessen, insbesondere von Gluehlampenkolben - Google Patents
Verfahren zum Entlueften von Gefaessen, insbesondere von GluehlampenkolbenInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
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- H01K3/22—Exhausting, degassing, filling, or cleaning vessels
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Description
Bei dem Entlüften oder Evakuieren von Gefäßen, insbesondere von solchen, in welchen
Körper auf eine sehr hohe Temperatur gebracht werden sollen, wie es z. B. bei den
Glühlampenkolben der Fall ist, muß die Luftverdünnung möglichst hoch getrieben werden,
um eine schlechtere Wärmeübertragung an die Außenwand des Gefäßes zu erzielen. Mit
der Luft muß auch ein jeder Wasserdampf entfernt werden, weil letzterer eine stark zerstörende
Wirkung auf den Leuchtkörper ausübt. Trotz der angewendeten Sorgfalt ist es bis jetzt nicht gelungen, sämtliche schädlichen
Gasreste mit den gewöhnlichen mechanischen Hilfsmitteln zu fassen. Man ist deshalb zur
Einführung von Mitteln übergegangen, welche beim Einschalten der Lampen verdampfen
und sich mit den schädlichen Gasresten chemisch binden (Malignani-Verfahr en). Es
werden speziell Phosphorverbindungen benutzt.
Hierbei bleiben, wenn auch gebunden, die schädlichen Gasreste in dem Kolben, und
das sich beispielsweise bildende P2O5- kann
sich unter geeigneten Umständen wieder zersetzen und diese Gase wieder freigeben. Die
Lebensdauer der Lampe wird ungünstig beeinflußt.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird zum Entlüften von Gefäßen, insbesondere
von Glühlampenkolben, ein oder mehrere Metallkarbonyle in das teilweise evakuierte
Gefäß bzw. in den Kolben eingeführt, worauf das Gefäß erhitzt und dadurch das Karbonyl
versetzt wird. CO wird frei und dieses im Gegensatz zu gewöhnlichem, sehr reaktionsträgem
CO außerordentlich aktive Gas verbindet sich mit den Restgasen Sauerstoff,
Stickstoff und Wasserstoff. Bei geeigneter Temperatur werden auch die im Draht noch
vorhandenen Gase erfaßt, wodurch dieser ohne Einbuße an Lebensdauer höher belastbar
ist. Hierauf wird die Entlüftung weitergetrieben und zu Ende geführt. Bei der
Zersetzung kann das Metall je nach der angewendeten Temperatur entweder gasförmig
gelassen werden, damit es durch die Pumpe auch erfaßt wird, oder es kann auf eine besonders
erwärmte Stelle des Gefäßes niedergeschlagen werden.
Bei" Lampenkolben wird man dafür sorgen, daß dies an einem unschädlichen Ort geschieht,
oder man wird die Erwärmung so vornehmen, daß das Metall als fein verteilter
Spiegel sich so niederschlägt, daß es das Licht des Glühfadens nach der Seite hin
reflektiert, wo man es haben soll.
Zur Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung kann man beispielsweise bei einem
Lampenkolben wie folgt verfahren:
Die fertig zu evakuierende Lampe wird bei einem Partialdruck von 6 bis 10 mm
Quecksilber mit einem KarbonyL wie beispielsweise Nickelkarbonyl Ni(CO)4, Molybdänkarbohyl
Mo(CO)" oder Eisenliaibönyl
gefüllt. Die Lampe -wird nachher teilweise. der dem obwaltenden Druck entsprec|ppdßüy
Zersetzungstemperatur ausgesetzt. DasÄeftfiE
karbonyl zersetzt sich, und das frei werdende Metall bildet an der erwärmten Stelle einen
glänzenden Spiegel. Das sehr aktive CO verbindet sich dabei spontan mit den im Innern
des Kolbens und Drahtes sich befindenden Restgasen Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff,
welche sich dann viel leichter evakuieren lassen, als wenn die Gase einzeln fest an der Glaswand anhaften. Während
also bei den bisherigen Verfahren meist die Gase in der Lampe gebunden verblieben
und der Lebensdauer dieser Lampe immer noch schädlich werden konnten, werden hier
ao die Gase aus dem Lampeninnern entfernt.
Der gegebenenfalls im Innern des Kolbens verbleibende Metallspiegel wirkt trotzdem
noch als Getter, denn er kann dank seiner feinen Verteilung die etwas später aus dem
a5 Faden oder aus dem Glasrand austretenden schädlichen Gase absorbieren und unschädlich
machen. Des weiteren besteht die Möglichkeit, durch geeignete Erwärmung des Lampenkolbens,
den Metallspiegel an Orten anzubringen, wo er nützlich ist, also zur RefLektion
des Lichtes in einer bestimmten Richtung herangezogen werden kann.
Statt eines einzigen Metallkarbonyles kann auch ein Gemisch der genannten Karbonyle
verwendet werden.
Im obigen Beispiel war nur von einer Entlüftung des Lampenkolbens die Rede. Es ist
klar, daß dieses Verfahren sowohl für luftleere als für gasgefüllte Lampen- anwendbar
ist.
Es hat sich herausgestellt, daß durch gleichzeitige Verwendung von Phosphor in Verbindung
mit einem MetaUkarbohyl der obenerwähnte
Effekt am einfachsten und sichersten
erzielt wird, etwa indem sogenannte Phosphorlösung mit MetaUkarbonyl zusammen
ein- oder aufgespritzt wird. Besonders wirksam hat sich als Zusatz zur Phosphorlösung
Molybdän- und Wolframkarbonyl erwiesen. Auch ist die Ausbildung des Leuchtkörper
als Doppelwendel zu empfehlen, weil diese Form zur Aufnahme des Getters besonders
günstig ist.
Claims (10)
1. Verfahren zum Entlüften von Ge-';",.".
fäßen, insbesondere von Glühlampenkol- y-<
f ben, dadurch gekennzeichnet, daß in das
'"■' teilweise evakuierte Gefäß ein oder mehrere
Metallkarbonyle eingeführt und das Gefäß zur Herbeiführung einer Zersetzung des Karbonyls erhitzt wird, um eine Bindung
der Luft und Dampfreste mit dem frei gewordenen Kohlenoxyd herbeizuführen, worauf die Entlüftung mittels der
Pumpe zu Ende geführt wird.
2. Elektrische Glühlampe, hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen aus der Zersetzung des Metallkarbonyls gebildeten metallischen Spiegel aufweist,
welcher befähigt ist, später sich bildende schädliche Gase zu binden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zersetzungstemperatur
entsprechend dem Metallkarbonyl so wählt, daß das Metall gasförmig
bleibt und durch die Vakuumpumpe erfaßt werden kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Nickelkärbonyl
verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Molybdänkarbonyl
verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Eisenkarbonyl
verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Wolframkarbonyl go
verwendet.
8. Elektrische Glühlampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spiegel zur Erhöhung der Ausstrahlung in einer bestimmten Richtung in einem geeigneten Teile des Glühlampenkolbens
niedergeschlagen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Metallkarbonyle
zusammen mit der an sich bekannten Phosphorlösung ein- oder aufgebracht werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu entlüftende Glühlampe eine Doppelwendel als Glühkörper
besitzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH439243X | 1933-12-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE632578C true DE632578C (de) | 1936-07-10 |
Family
ID=4515141
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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