DE631163C - Verfahren zur Verarbeitung von Stickoxyde, Sauerstoff und Wasserdampf in beliebigen Konzentrationen enthaltenden Ammoniakverbrennungsgemischen auf hochkonzentrierte Salpetersaeure - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von Stickoxyde, Sauerstoff und Wasserdampf in beliebigen Konzentrationen enthaltenden Ammoniakverbrennungsgemischen auf hochkonzentrierte Salpetersaeure

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DE631163C
DE631163C DEF67699D DEF0067699D DE631163C DE 631163 C DE631163 C DE 631163C DE F67699 D DEF67699 D DE F67699D DE F0067699 D DEF0067699 D DE F0067699D DE 631163 C DE631163 C DE 631163C
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Thomas Fischer
Dr Rudolf Wendlandt
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NIKODEM CARO DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/24Nitric oxide (NO)
    • C01B21/26Preparation by catalytic or non-catalytic oxidation of ammonia

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Description

  • Verfahren zur Verarbeitung von Stickoxyde, Sauerstoff und Wasserdampf in beliebigen Konzentrationen enthaltenden Ammoniakverbrennungsgemischen auf hochkonzentrierte Salpetersäure Es ist bekannt, Stickoxydgemische,wie sie z. B. durch katalytische Oxydation von Ammoniak erzeugt werden, zu kühlen und dadurch Wasserdampf zu kondensieren. Es ist auch bekannt, das Wasser durch schnelles Abkühlen in engen Röhren möglichst säurefrei abzuscheiden oder den Wasserdampf in Apparaten zu kondensieren, die auf möglichst große Flächen ein möglichst kleines Volumen besitzen. Es ist auch ein Verfahren bekannt, bei dem die Gase unter Druck stufenweise gekühlt werden. Dabei hat man aber das Kondensat nicht in getrennten, verschieden weiter behandelten Fraktionen gewonnen, und die wesentliche Menge des Kondensats wurde in einer Stufe erhalten. Bei der katalytischen Ammoniakoxvdation entsteht bekanntlich überschüssiger Wasserdampf: NH3+a0_=NH03+H=O. Zuweilen wird außerdem Wasserdampf zugesetzt. Soweit also bei den bekannten Verfahren das Kondensat vollständig in der Produktion verbleibt, sind dieselben von vornherein ungeeignet zur Herstellung hochkonzentrierter Salpetersäure. Es ist jedoch ein bei erhöhtem Druck arbeitendes Verfahren bekannt, bei dem nur ein Teil des Kondensates mit den Stickoxyden zur Reaktion gebracht wird, während das überschüssige Wasser von dem gebildeten Kondensat abgetrennt wird. Bei diesem bekannten Verfahren wird aber das überschüssige Wasser mit dem für die Reaktion mit den Stickoxyden benötigten Wasser in einem gemeinsamen Kühler kondensiert und vereint aufgefangen. Die Gase werden dann in einer Kolonne mit der zur Reaktion bestimmten Wassermenge gewaschen. Die dabei gebildete verdünnte Salpetersäure, welche Stickoxyde in gelöster Form enthält, wird in einer zweiten Kolonne mit Sauerstoff in konzentrierte Salpetersäure umgewandelt. Auch dieses Verfahren hat jedoch schwerwiegende Nachteile.
  • Zunächst ist die Art der Wasserabscheidung bei allen bekannten Verfahren nicht vorteilhaft. Vor der Kondensation des Wasserdampfes findet heute im allgemeinen eine Ausnutzung des in den Stickoxydgemischen enthaltenen Wärmeinhaltes statt. Auch wenn man den dazu erforderlichen Apparaten einen möglichst kleinen Gasraum gibt und anschließend das Wasser in einem Kühler kondensiert, welcher ein möglichst großes Verhältnis von Kühlfläche zu Gasraum besitzt, läßt es sich nicht vermeiden, daß die anfangs sehr schnell verlaufende Oxydation und Säurebildung bereits beginnt. Der Gasraum kann ja auch nicht ohne Nachteile beliebig klein gemacht werden, da dadurch der Gasdurchgang und die Herstellung der Apparäte in zunehmendem Maße erschwert werden. Es ist daher nicht gelungen, das überschüssige Wasser technisch befriedigend aus der Produktion abzutrennen, ohne daß oxydierter Stickstoff in dieseln Wasser enthalten ist. Das ist namentlich bei konzentrierten oder mit Sauerstoff angereicherten Gemischen der Fall. Die Verluste sind besonders empfindlich, wenn die Abscheidung nicht unmittelbar am Verbrennungselement, sondern erst nach Ausnutzung der Wärme des Stickoxydgemisches in einem Abhitzekessel erfolgt. Ferner erzielt man durch die bekannte Vortrocknung durch Kondensation kein trockenes Gasgemisch, wodurch die Gewinnung von Tetroxyd erschwert wird. Endlich ist es nicht ausreichend, nur eine Lösung von Stickoxyden in verdünnter Salpetersäure herzustellen, da .die in verdünnter Salpetersäure löslichen Mengen an \T204 nicht ausreichen, 'um das für die Herstellung hochkonzentrierter Salpetersäure günstigste Mengenverhältnis zu erreichen.
  • Es wurde gefunden, daß sich die bisher aufgetretenen Nachteile vermeiden lassen, wenn man zunächst den überschüssigen Teil des Wasserdampfes für sich kondensiert und aus dem Prozeß vollständig entfernt, ohne vor oder während dieser ersten Stufe der Wasserabscheidung Gelegenheit zu beträchtlicher Oxydation zu geben, sodann, unter,Abscheidung des restlichen Wasserdampfes in der zur Reaktion mit den Stickoxyden benötigten Menge nach bzw. .während der -Oxydation .der Stickoxydgase in Form von Salpetersäure, kühlt und in dritter Stufe durch weitere Abkühlung Stickstofftetroxyd erzeugt, wobei man in die zweite Stufe so viel Wasserdampf eintreten läßt, daß die vereinigten oder zur gegenseitigen Berieselung oder Adsorption verwendeten Kondensate der zweiten und dritten Stufe ein zur Herstellung hochkonzentrierter Salpetersäure geeignetes Gemisch ergeben.
  • Man scheidet also zuerst nur einen Teil des Wasserdampfes durch Kühlung ab, ohne daß dem Stickoxydgemisch Gelegenheit zur Oxydation gegeben wird. Dadurch, daß man zuerst nur einen Teil des Wasserdampfes kondensiert, während ein anderer Teil des Wassers dampfförmig im Gasstrom verbleibt, läßt sich der erste Teil bei höherer Gasaustrittstemperatur abscheiden. Die Oxydation 2 N O -E- 02 ->- 2 N O= verläuft deshalb langsamer. Die abzuführende Wärmemenge ist geringer und das mittlere Temperaturgefälle Gas -Kühlwasser erhöht. Da weniger Wärine abzuführen ist und dabei ein größeres Teinperaturgefällc zur Verfügung steht, ist die erforderliche Kühlfläche erheblich geringer, als wenn man das Wasser möglichst vollständig abscheidet. Die kleinere Kühlflächeermöglicht es, den Gasraum des Kühlers zu verkleinern. Die Aufenthaltszeit des Gasstromes iln Kühler wird also herabgesetzt, und außerdem ist w 2 'ihreiid dieser Zeit die Oxvdations-eschwiii- ZD digkeit geringer. Deshalb erhält man,*auch wenn man den Apparaten zur Abscheidung des Wassers auf große Flächen ein möglichst kleines Volumen gibt, keineswegs immer die gleiche Säurekonzentration im Kondensat, sondern man erhält, was bei dem Verfahren der Erfindung ausgenutzt wird, eine um so schwächere Konzentration, je unvollständiger die Kondensation; d. h. je größer die zunächst dampfförmig in der Gasmenge verbliebene Wassermenge ist. Man erzielt hinsichtlich der säurefreien Abscheidung einen beträchtlichen technischen Fortschritt, wenn man die Abscheidung des Wassers erfindungsgemäß vornimmt, d. h. zuerst einen Teil für sich kondensiert, welcher Teil nicht mit dein übrigen Kondensat vereinigt wird. Diese neue Arbeitsweise gewährt somit eine besonders vorteilhafte Lösung der Aufgabe, das überschüssige Wasser säurefrei aus der Produktion abzutrennen. Die Gase haben weniger Zeit, sich zu oxydieren, und die Oxydation verläuft während der Abscheidung dieses Wasseranteiles außerdem langsamer, so daß weniger Gelegenheit zur Bildung von Salpetersäure und zur Aufnahme der Gase durch das Kondensat gegeben ist als bei irgendeinem bekannten Verfahren.
  • In zweiter Stufe wird restliches Wasser während bzw. nach der Oxydation des Gases abgeschieden. Die Oxydation von N O zu NO2 wird durch Erniedrigung der Temperatur begünstigt, ebenso die Abscheidung von Säure. Das Köndensat der zweiten Stufe kann einheitlich oder in zwei Konzentrationen aufgefangen werden. Es scheidet sich in dieser Weise aus den oxydierten Gasen schließlich tetroxydhaltige Säure von sehr geringem Wasserdampfdruck ab.
  • In dritter Stufe wird N2 04 oder hochkonzentrierte Salpetersäure erzeugt, z. B. indem man das Gas einer Tiefkühlung, gegebenenfalls in Stufen bzw. unter Anwendung .den Dampfdruck erniedrigender oder adsorbierender Stoffe, unterwirft. Man kann verflüssigen und dann adsorbieren oder `mit- einem Lösungsmittel waschen. Man kann auch von vornherein gelöste Stoffe oder Lösungsmittel oder feste Adsorptionsmittel verwenden. Diese Verflüssigung bzw. die Lösung oder die Adsorption kann bei tieferen Temperaturen erfolgen, gegebenenfalls in mehreren .Stufen. Man kann auch feste Stickoxyde ausfrieren. Gelöstes oder adsorbiertes oder festes Tetroxvd kann direkt bzw. nach Auftauen oder Vergasen dem flüssigen Tetroxydbzw. den Verflüssigern oder denn zur Herstellunvon hochkonzentrierter Salpetersäure geeigneten Rohgemisch zugeführt werden. Die Verarbeitung von flüssigem Stickstoff tetrol_vd mit wä ßriger Salpetersäure und Sauerstoff in hochprozentige Salpetersäure ist aus zahlreichen Verfahren all sich bekannt.
  • Zur Herstellung- hochkonzentrierter Salpetersäure kann man zweckmäßig so viel Wasserdampf in die zweite Stufe eintreten lassen, daß die vereidigten oder zur gegenseitigen Berieselung und 'Absorption verwendeten Kondensate der zweiten und dritten Stufe ein zur Herstellung hochkonzentrierter Salpetersäure geeignetes Gemisch ergeben. Z. B. kann in vielen Fällen annähernd i H.0 auf i N. 04 zur zweiten Stufe gelassen «-erden. Die Vereinigung der Kondensate der zweiten und dritten Stufe kann z. B. kontinuierlich auf beliebigem Wege erfolgen; ein Kondensatsystem kann finit seinem Kondensat oder dem des anderen Systems im Kreislauf, Gleichstrom, Gegenstrom usw. berieselt werden o. dgl. Das erlialtelie Gemisch wird, z. B. mit Sauerstoff unter Druck, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, in fertige.hochkonzentrierte Salpetersäure beliebig vorgeschriebener Konzentration übergeführt. Man kann z. B. 98- bis ioo °/oige tetroxvdfreie Salpetersäure erzeugen. Jede schwächere Säure läßt sich erst recht herstellen; und man kann je nach den besonderen Zwecken und Verhältnissen die Wassermenge auch anders verteilen.
  • Da die Kondensate der zweiten und dritten Stufe zusammen ein zur Herstellung voll hochkonzentrierter Salpetersäure geeignetes Rohgemisch ergeben, so kann auch die Koildensation auf einmal erfolgen, so daß die zweite und dritte Stufe in einem Arbeitsgang zusammengezogen werden. Besondere Vorteile erzielt man durch Anwendung erhöhten Druckes; die ganze Anlage kann bei erhöhtem Druck arbeiten. Man kann z. B. auch, und das ist in vielen Fällen ein besonderer Vorzug dieses Verfahrens, die Ammoniakoxydation and die folgende Trocknung bei Atmosphärendruck vornehmen und erst danach .das Gas-Gemisch komprimieren. Dann ist ein vorgekühltes, getrocknetes Gemisch zu kompriinieren, welches teilweise oder ganz oxydiert ist und jedenfalls unter Druck die Oxydation schnell beendet. Dadurch verschwinden ,die großen technischen Schwierigkeiten, die bisher der Anwendung voll Druck entgegenstanden, und trotzdem werden alle `Torzüge einer solchen Arbeitsweise erreicht. Man kann z. B. Drucke von 5 bis lo Atin. verwenden. Besonders das Endgas wird gut bei erhöhtem Druck ausgenutzt, gegebenenfalls unter Kälteaustausch vor der Entspannung und Arbeitsleistung bei der Entspannung. Erhöhter Druck kann auch in mehreren Stufen benutzt werden.
  • Sauerstoffhaltiges Endgas kann kompriniiert in Druckräume eintreten, denen auch Kondensat der zweiten und dritten Stufe bzw. ein zur Herstellung voll hochkonzentrierter Salpetersäure geeignetes Rohgemisch oder bei der Kompression angefallenes Kondensat zugeführt wird. Es kommen natürlich auch sehr hohe Drucke in Frage, z. B. 5o bis Zoo Atm. In dieser Weise wird das Endas zur Druckaufbereitung in fertige hochkoil7entrierte Salpetersäure ausgenutzt. Man kann auch gleich das aus der zweiten Stufe abziehende Gas komprimiert in .die Druckr ätlme schicken, denen Kondensat der zweiten Stufe zugeführt wird. I\Tan bekommt dann in der dritten Stufe, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, eventuell unter Ausnutzung voll Konipressioliswärine, gleich fertics aufgearbeitete hochkonzentrierte Salpetersäure.
  • Bei Anwendung der beschriebenen Ausführunsformeit kann selbst bei Verarbeitung niedrighrozentiger Gase die gasförmig im Abgas verbleibende Stickoxvdinenge beliebig herabgesetzt und gegebenenfalls vernachlässigt werden, andernfalls kann inan sie mit Wasser, z. B. mit aus der ersten Stufe stamniendein Kondensattvasser, waschen und in wäßrige Salpetersäure überführen, falls hierfür Bedarf ist. Da dieses Kondensat praktisch salpetersäurefrei ist, ist es zum Waschen von schwachen nitrosen Gasen besonders geeignet.
  • Einzelheiten der Ausführung sind alsliüiigig von der Konzentration, dem Wasserdampf-und Sauerstoffgehalt des Stickoxydgemisches, auch die Temperaturverhältnisse richten sich danach. Bei hochprozentigen Gemischen aus der Verbrennung von Ammoniak mit reinem Sauerstoff, gegebenenfalls unter Wasserdampfzusatz, kann z. B. die Gasaustrittstemperatur der ersten Stufe unter Umständeil oberhalb ioo° C liegen, manchmal beträchtlicher darüber; bei den Gasen einer normalen Ammoniakverbrennung mit atmosphärischer Luft bei Atmosphärendruck kann diese Temperatur viel tiefer liegen und z. B. q.5° C betragen. Ebenso unterscheiden sich die Verhältnisse für die weiteren Stufen.' Die Allwendung des Verfahrens ist nicht beschränkt auf Ainmoniakverbrennungsgemische, sondern erstreckt sich auf alle feuchten nitrosen Gase, die entsprechend behandelt werden. Der Hauptwert des Verfahrens liegt in der Möglichkeit, beliebig viel hochkonzentrierte Salpetersäure oder ein Rohgemisch herzustellen, das unmittelbar in hochkonzentrierte Salpetersäure übergeführt werden kann.
  • Apparaturen zur Ausführung des Verfahrens sind in der beiliegenden Zeichnung beispielsweise dargestellt.
  • Die folgenden Angaben sind ebenfalls nur beispielsmäßig gebraucht, da das Verfahren selbst an eine bestimmte Anordnung der Apparatur nicht gebunden ist. Beispielsweise können für jeden Schritt des Verfahrens an Stelle eines auch mehr Apparate in beliebiger Schaltung Verwendung finden, etwa für einen im beschriebenen Beispiel verwendeten Kühler zwei hintereinandergeschaltete.
  • Ein Stickoxydgemisch, z. B. hergestellt durch Ammoniakoxydation in einem Kontaktbrenner i, tritt durch Rohr :2 und den Abhitzekessel 3 in einen Kühler 4. Der erzeugte Dampf kann bei. 5 seiner Verwendung zugeführt oder gegebenenfalls ganz oder teilweise bei 6 dem Ammoniakbrenner zugeleitet werden. Gemäß dem beanspruchten Verfahren wird die z. B. in einem' Kühler 4 durch Wasserkühlung erzielte Wasserabscheidung unvollständig vorgenommen, und bis zur erfolgten Wasserabtrennung wird den Gasen kein Oxydationsraum gegeben. Man beläßt z. B. ein Drittel des durch Ammoniakverbrennung nach 4NH9+502=4N0+6H20 entstandenen Wassers im Gasgemisch und leitet das gesamte übrige Wasser, welches aus Ammoniakoder aus Frischgaszusätzen entstanden ist oder sonst in das Stickoxydgemisch gelangte, z. B. praktisch säurefrei durch Rohr 7 ab. Das im Gas verbliebene Wasser wird ge-Inäß dem beanspruchten Verfahren (in beliebiger Apparatur bzw. beliebig geschalteten Apparaten) während oder nach der Oxydation des Stickoxyds als wäßrige, gegebenenfalls tetroxydhaltige Salpetersäure abgeschieden. Die Gase treten z. B. durch Rohr 8 (gebenenfalls unter Zugabe von Sauerstoff oder Luft durch Rohr 9) oben oder unten in einen Raumkühler io, der z. B. mit Wasser gekühlt wird und das gebildete Kondensat bei t i abgibt. Bei geeigneter Schaltung von Raum und Kühlfläche kann Kondensat jeder gewünschten Zusammensetzung, z. B. 4o°/oige oder 8o°/oige tetroxydhaltige Salpetersäure, anfallen. Das -durch Rohr 12 weitergeleitete Gasgemisch wird jetzt gemäß dem beanspruchten Verfahren z. B. in flüssiges, gegebenenfalls salpetersäurehaltiges N209 übergeführt. Man kühlt z. B. mit Sole. Dabei kann von vornherein ein Lösungsmittel oder ein Adsorptionsmittel verwendet werden. Für das Beispiel ist nur ein mit Sole von z. B. minus ii° C gekühlter Verflüssiger i3 angenommen, der bei 14 flüssiges Stickstofftetroxyd abgibt, welches bei 15 auch vereint finit der wäßrigen Salpetersäure als ein zur Verarbeitung z. B. in hochkonzentrierte Salpetersäure geeignetes Rohgemisch abgezogen werden kann.
  • Falls bei dieser Ausführungsform das Abgas 16 noch oxydierten Stickstoff enthält, so kann dieser nach einer der hier beschriebenen Arbeitsweisen beliebig verarbeitet werden. Für das Beispiel enthalte das Abgas 16 noch einige Prozente der Erzeugung an oxydiertem Stickstoff, die z. B. gleichfalls als .flüssiges N.0, gewonnen werden sollen. Abb. 2 und Abb.3 erläutern zwei beispielsmäßig aufgeführte Ausführungsformen (es ließen sich beliebig mehr angeben) der Abgasausnutzung einer Anlage nach Abb. i.
  • Abb. 2: Aus dem Verflüssiger 13 tritt das Gas durch 16 z. B. in eine Kolonne 17, in der Stickoxyde gemäß dem beanspruchten Verfahren nunmehr durch ein Lösungsmittel, z.B. hochkonzentrierte Salpetersäure, aufgenommen werden, während Endgas bei 18 entweicht oder weiterverwendet wird. DieLösung kann z. B. bei i9 entnommen oder z. B. durch 2o mit der Erzeugung- vereinigt oder z. B. durch 2,1 einem Entgaser 22 zugeführt werden, der die befreiten Stickoxyde durch 23 abgibt oder z. B. vor den Verflüssiger 13 zurücktreibt. Die Kolonne 17 wird z. B. durch Sole gekühlt. Die Sole kühlt z. B. erst die Kolonne und dann den Verflüssiger 13.
  • Abb. 3: Aus dem Verflüssiger 13 tritt das Gas durch 16 z. B. in einen Adsorber 24 und entweicht bei 25, während der vorher benutzte Adsorber 26 z. B. durch Erwärmen in die Leitung 23 entgast wird. 24 und 26 arbeiten abwechselnd in bekannter Weise (es kann auch eine größere Zahl verschiedener Adsorber in anderen Schaltungen arbeiten). Die Kühlung der Adsorber geschieht z. B. mit Sole, wie sie für den Verflüssiger 13 verwendet wird, oder z. B. von solcher mit tieferer Temperatur.
  • Die beschriebene Ausführungsform eignet sich z. B. zur Verarbeitung beliebiger Ammoniakverbrennungsgemische, wie sie z. B. aus Ammoniak mit atmosphärischer oder sauerstoffreicher Luft oder aus Ammoniak und Sauerstoff in den verschiedensten Konzentrationen erhältlich sind. Es lassen sich z. B. ohne oder mit beliebig großer Wasserdampfzugabe katalytisch oxydierte Gemische von i Volumteil NH3 mit 1,5 bis 2,5 Volumteilen Sauerstoff, z. B. 35 Volumprozent N H3 im Sauerstoff, bei dieser Ausführungsform mit etwa i m3 gesamten Kondensationsraum pro Tagestonne umgesetzten Stickstoffs bei Atmosphärendruck verarbeiten. Gemische aus der Verbrennung von Ammoniak mit atmosphärischer Luft werden bei dieser Ausführungsforin zweckmäßig bei erhöhtem Druck verarbeitet, z. B. bei 3 oder bei io Atin. usw. Der Druck kann dabei auf die ganze Anlage oder auch nur Teile derselben erstreckt werden. Auch bei der Verbrennung mit Sauerstoff kann am Schluß Druck verwendet werden usw. Andererseits lassen sich selbst die niedrigprozentigen, mit atmosphärischer Luft erhältlichen Ammoniakverbrennungsgernische bei Atmosphärendruck in dieser Weise @verarbeiten, z. B. indem die durch Abb. 2 oder 3 erläuterten Einrichtungen entsprechend ausgebaut und z. B. ohne vorherige Verflüssigung bei 12 angeschlossen werden oder auch gleichzeitig hintereinandergeschaltet werden usw. Das ganze hiermit .beschriebene Beispiel gilt nur einer einzelnen Ausführungsform des Verfahrens; weitere gleichberechtigte ergeben sich aus den allgemeinen Unterlagen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Verarbeitung von Stickoxyde, Sauerstoff und Wasserdampf in beliebigen Konzentrationen enthaltenden Ammoniakverbrennungsgemischen, bei denen in bekannter Weise durch Kondensation Wasserdampf abgeschieden wird, auf hochkonzentrierte Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Überführung des gesamten oxydierten Ammoniaks in hochkonzentrierte Salpetersäure zunächst den überschüssigen Teil des Wasserdampfes für sich kondensiert und aus dem Prozeß vollständig entfernt, ohne vor oder während der ersten Stufe der Wasserabscheidung Gelegenheit zu beträchtlicher Oxydation zu geben, sodann, unter Abscheidung des restlichen Wasserdampfes in der zur Reaktion mit den Stickoxyden benötigten Menge nach bzw. während der Oxydation der Stickoxydgase in Form von Salpetersäure, kühlt und in dritter Stufe durch weitere Abkühlung Stickstofftetrowd erzeugt, wobei man in die zweite Stufe so viel Wasserdampf eintreten läßt, daß die vereinigten oder zur gegenseitigen Berieselung oder Absorption verwendeten Kondensate der zweiten und dritten Stufe ein zur Herstellung hochkonzentrierter Salpetersäure geeignetes Gemisch ergeben.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der ersten Wasserabscheidung Sauerstoff zuführt, in der zweiten Stufe, unter Beendigung der Wasserabscheidung als Salpetersäure nach bzw. während der fortschreitenden Oxydation, kühlt und in der dritten Stufe die Stickoxyde verflüssigt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und @, dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten Stufe die Tiefkühlung in Stufen bzw. unter Anwendung,den Dampfdruck erniedrigender oder adsorbierender Stoffe erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite und dritte Stufe in einen Arbeitsgang zusammengezogen werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Anlage bzw. die ganze Anlage in an sich bekannter Weise unter erhöhtem Druck stellt.-.6. . Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Anlage bzw. die ganze Anlage in an sich bekannter Weise unter Ausnutzung der Druckenergie der Abgase unter erhöhtem Druck steht.
DEF67699D 1929-01-27 1929-01-27 Verfahren zur Verarbeitung von Stickoxyde, Sauerstoff und Wasserdampf in beliebigen Konzentrationen enthaltenden Ammoniakverbrennungsgemischen auf hochkonzentrierte Salpetersaeure Expired DE631163C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE753538C (de) * 1937-11-28 1953-05-26 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Kuehlung von Ammoniakoxydationsgasen
DE1119236B (de) * 1956-06-27 1961-12-14 Marie Edouard Joseph Cathala Verfahren zur Herstellung von Salpetersaeure

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DE753538C (de) * 1937-11-28 1953-05-26 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Kuehlung von Ammoniakoxydationsgasen
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