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Leistungs-, Verbrauchs- oder Bewertungsmesser, insbesondere für den
Verkauf von elektrischer Energie oder Arbeit, von Flüssigkeiten oder Gasen Die Erfindung
betrifft einen Leistungs-, Verbrauchs- oder Bewertungsmesser, insbesondere für den
Verkauf von elektrischer Energie oder Arbeit, von Flüssigkeiten oder Gasen, der
die wahren Werte bis zu einer gewissen Grenzhöhe nach einem anderen Maßstab bzw.
nach anderen Grundsätzen anzeigt als jenseits dieser Grenze. Es gibt z. B. Kilowattstundenzähler,
welche mit zwei verschieden übersetzten Zählwerken arbeiten. Der Antrieb auf eines
der beiden Zählwerke vom Verbrauchsmesser her kann durch einen Elektromagneten auf
den anderen Zähler umgeschaltet werden. Da zu diesem Zweck der Magnet durch den
Verbrauchsstrom selbst erregt wird; kann der Zeitpunkt der Umschaltung dadurch an
das Erreichen einer bestimmten Grenzhöhe der Meßangabe gebunden werden, daß dem
Elektromagneten eine bestimmte Federkraft entgegenwirkt, die er erst bei Erreichen
der Grenzhöhe überwindet.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei der artigen Messern wie überhaupt
allen Messern, insbesondere solchen, welche Höchstwerte anzeigen und welche überhaupt
in irgendeiner Form die wahren Werte bis zu einer gewissen Grenzhöhe nach einem
anderen Maßstab bzw. nach anderen Grundsätzen anzeigen als jenseits dieser Grenze,
ein Körper vorgesehen ist, der unter besonderem Antrieb gesetzmäßig verstellt werden
kann und dadurch auch die Grenzhöhe nach diesem Gesetz veränderlich macht. In den
gezeigten Ausführungsbeispielen ist eine unrunde Scheibe vorgesehen,, deren Unrundheit
das Verstellungsgesetz verkörpert, z. B. die Tarifverschiedenheiten eines Taxifes
für Entnahme von Elektrizität zu den verschiedenen Tageszeiten.
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Insbesondere bei Zählern oder Messern für den Verkauf von elektrischer
Energie oder Arbeit, von Flüssigkeiten oder Gasen, welche innerhalb einer Ableseperiode
die Höchstleistung oder den Höchstverbrauch ermitteln oder auch deren rechnungsgemäße
Bewertung, z. B. in Reichsmark, gegebenenfalls auch unter Berücksichtigung des zu
verschiedenen Tageszeiten geltenden veränderlichen Preises, wird es nun seitens
des Stromabnehmers als eine große Härte empfunden, daß schon eine einmalige Überschreitung
des festgelegten Mindestwertes genügt, um den vollen Zuschlag für den laufenden
Monat bzw. für die sonst gewählte Meßperiode zu bestimmen.
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Nach der Erfindung soll es daher weiter ermöglicht werden, eine mildere
Berücksichtigung solcher zeitweiser Überschreitungen des Mindestwertes zuzulassen.
Insbesondere sollen die ersten Überschreitungen entweder überhaupt nicht oder nur
teilweise angerechnet werden, und erst nach ia-facher Überschreitung um ein gewisses
Maß soll der volle, rechnungsgemäße Zuschlag in Anwendung kommen. Die Zähl n kann
den Tarifabmachungen entsprechend beliebig, z. B. zwischen 3 und ro liegend, gewählt
werden. Sind die aufeinanderfolgenden Überschreitungen verschieden groß, so können
auch ihre Grölten
bei der Bewertung Berücksichtigung finden, und
zwar kann dies je nach dem vorliegenden Falle nach verschiedenen Regeln geschehen.
Auch die Ausführungsmöglichkeiten sind sehr mannig-: faltig. .
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Als erstes Ausführungsbeispiel zeigt AbT9:@ einen Kilowattstundenspitzenzähler.
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Mit i ist ein normaler elektrischer Arbeitszähler bezeichnet, der
mit dem Rollenzählwerk 2 die verbrauchten Kilowattstunden laufend anzeigt. Mit einer
seiner Hauptwellen.3 ist das Zahnrad 4 fest verlsunden, das seine der Kilowattstundenzahl
proportionalen Umdrehungen auf ein zweites Zahnrad 5 überträgt, das an einem um
die Welle 3-schwingbaren Hebel 6 gelagert ist und durch Verdrehen dieses Hebels
wechselweise mit den die Zählwerke 7 bzw. 7' antreibenden Zahnrädern 8 bzw. 8' in
Eingriff gebracht werden kann.
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Hierbei ist vorgesehen, daß das Zählwerk 7 z. B. durch Einschaltung
einer weiteren Zahnradübersetzung 9, io eine mildere Bewertung der angegebenen Arbeit
bewirkt als der Zähler 7': Die Umkupplung des Antriebsrades 5 vom Rade 8 auf Rad
8' erfolgt, sobald die Zugkraft des Elektromagneten ii auf den mit dem Hebe16 verbundenen
Anker 12 die in entgegengesetzter Richtung wirkende Zugkraft einer Feder 13 überwindet.
Damit aber die Zugkraft des Elektromagneten =i nicht allein von 'dem über die Klemmen
14 und 15 zugeführten Verbrauchsstrome abhängig isf, sondern auch von der jeweiligen
Tageszeit, wird durch zeitweiliges Parallelschalten von Widerständen 17 bis 2o zur
Magnetspule 16 dafür gesorgt, daß nur ein der jeweiligen Bewertung entsprechender
Teil des Gesamtstromes die Magnetspule 16 durchfließt. So wird man z. B. zu Zeiten
der Spitzenlast des Elektrizitätswerkes nur wenige und zu Zeiten geringerer Inanspruchnahme
des Werkes sehr viele Parallelschaltungen vornehmen, damit im ersteren Falle die
Umkupplung auf das strenger bewertende Zählwerk 7' schon bei geringerem Verbrauche
erfolgt, im letzteren Falle . aber erst bei weit größerem Verbrauch, um den Stromabnehmer
in solchen Zeiten zur Mehrabnahme anzureizen.
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Zur Schaltung der Widerstände i7 bis 2o dienen Kontakte 2i bis 24,
die mit einer an einem Rollenhebel 26 befestigten Kontaktbrücke 25 stufenweise kurzgeschlossen
werden, wenn jener durch eine in bekannter Weise von einem Uhrwerk in gleichmäßige
Umdrehungen versetzte Kurvenscheibe 27 nach vorbestimmten Regeln ausgeschwenkt wird.
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Statt den Stromanteil der Magnetspule i.6 durch Schaltung von Widerständen
zu regeln,. kann man auch bei gleichbleibendem. Stromanteil der Spule 16 die Tarifscheibe
27 zur sinngemäßen Regelung der der Magnetkraft entgegenwirkenden Zugkraft der Feder
13 benutzen. Auch kann in gleicher Weise der Abstand der Pole des Magneten =i vom
Anker 12 oder ein magnetischer Nebenschluß zum Anker geregelt werden.
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. :In vielen Fällen erstrebt man die Angabe der :>:Üöchstleistung
innerhalb einer bestimmtenZeit. gine hierfür geeignete Bauart zeigt der Höchstbewertungsmesser
nach Abb. ?-
Es bedeutet daselbst 28 die Welle eines Leistungmessers, die
ihre der Leistung proportionalen Winkeldrehungen dem mit ihr fest verbundenen Zahnrade
29 bzw. auch dem auf der Skala 31 spielenden Zeiger 30 mitteilt. Vom Zahnrad
29 aus wird in ähnlicher Weise wie im vorigen Beispiel die Bewegung durch Umschaltung
mit den wiederum mit 5, 6, =i bis 27 bezeichneten Teilen wahlweise auf die Zahnräder
8 bzw. 8' übertraged und außerdem von 8 entsprechend verringert durch das Übersetzungsrad
9 auf das Rad io.
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Mit den Rädern io bzw. 8' sind die auf den Skalen 32 bzw. 32' spielenden
Zeiger 33 bzw. 33' verbunden, die in bekannter Weise bei Überschreitung des vereinbarten
Mindestwertes a mit ihren Anschlägen 34 bzw. 34' die durch die Federn 36 bzw. 36'
sanft gebremsten Schleppzeiger 35 bzw. 35' verstellen. Am Ende jeder Meßperiode
können dann die Höchstbewertungszahlen der angegebenen Leistung z. B. in Reichsmark
auf den Skalen 32 und 32' abgelesen werden.
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In der Zeichnung stellen als weitere Ausführungsbeispiele ferner dar:
Abb. 3, 4 und 5 einen Höchstwertmesser in verschiedenen Arbeitsstellungen, der die
ersten Überschreitungen des Mindestwertes überhaupt unterdrückt, Abb. 6, 7 und 8
einen ähnlichen Messer, bei dem die ersten Überschreitungen zu gleichbleibenden
Prozentsätzen angerechnet werden.
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Abb. 9 -einen ähnlichen Messer, bei dem das Gestell für den zweiten
Messer seiner Lage nach durch eine Tarifscheibe beeinflußt wird, Abb. =o bis 14
einen Höchstwertmesser in verschiedenen Arbeitsstellungen, bei dem die ersten Überschreitungen
je zu einem gleichbleibenden absoluten Wert angerechnet werden, Abb. 15 einen Höchstwertmesser,
bei dem die niedrigeren Werte nach strengeren, die höheren Werte nach milderen Gesichtspunkten
bestimmt werden.
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Sämtlichen Beispielen werde zugrunde gelegt, daß der Abnehmer mit
dem Lieferer einen Mindestwert = a vereinbart habe mit einer Überschreitungsmöglichkeit
bis zu dem Maß = b, wofür je nach der Anzähl der Wiederholungen der Überschreitungen
und deren Größe zu bemessende Zuschläge zu entrichten sind.
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In Abb. 3 bedeutet 37 die Welle irgendeines Leistungs- oder Leistungsbewertungsmessers,
die ihre der Leistung bzw. ihrer Bewertung
proportionalen Winkeldrehungen
dem auf ihr sitzenden, längs der Skala 39 spielenden Zeiger 38 mitteilt. Auf der
Welle 37 ist drehbar, aber durch die Felder 41 leicht gebremst, ein zweiter, auf
einer Skala 42 den Höchstwert angebender Zeiger 4o angebracht, der als Schleppzeiger
dient, aber als solcher erst nach mehreren Überschreitungen des Mindestwertes a
in Tätigkeit treten soll. Zu diesem Zwecke trägt er z. B. an einem Arm 43, um die
Achse 44 drehbar gelagert, das durch den Sperrhaken 46 gesicherte Sperrad 45, während
gegenüber am Zeiger 38, um die Achse 47 schwingbar gelagert, der Sperrhebe148 angebracht
ist. Die Abstände sind so gewählt, daß der Hebel 48 beim Verdrehen des Zeigers 38
bis zur Stellung a das Sperrad 45 gerade berührt, ohne es zu verdrehen, daß er es
aber samt dem daran befestigten Anschlag 49 verdreht, wenn gemäß Abb. 4 der Meßwert
a z. B. bis zum Wert c überschritten wird. Der Zeiger 4o bleibt bei dieser ersten
Überlastung in Ruhe; nur der Anschlag 49 gelangt in die aus Abb. 4 ersichtliche
Lage 49' und verbleibt in derselben, gesichert durch den Sperrhaken 46, auch wenn
nach Beendigung der Belastungsperiode der Zeiger 38 wieder seiner Nullage zustrebt.
Eine zweite Überschreitung des Meßwertes a in einer der nächsten Belastungsperioden
wirkt gleichfalls nur auf das Sperrad 45 ein, das um ein weiteres Stück verdreht
wird. Das Spiel wiederholt sich bis der Anschlag 49 an den Arm 43 des Zeigers 40
anstößt (Stellung 49" in Abb. 5) und hierdurch die Weiterdrehung des Rades 45 verhindert.
Von da ab wird bei der Überschreitung des Meßwertes a der Zeiger 4o wie ein normaler
Schleppzeiger durch den Zeiger 38 mitgenommen, wobei der Sperrhebel 48 und das an
der Drehung verhinderte Rad 45 als Anschläge dienen.
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Am Ende der Ableseperiode werden nach Lösung der Sperrhebel 46 und
48 z. B. durch Druck auf die Knöpfe 5o und 51 das Sperrad 45 und die Zeiger 38 und
40 wieder in ihre aus Abb.3 ersichtlichen Anfangslagen zurückgedreht. Dies kann
auch durch mechanische Mittel erfolgen.
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Werden die Verhältnisse so gewählt, daß nach n vollen Überschreitungen
des Meßwertes a um den größtmöglichen Betrag = (b - a) der Schleppzeiger
40 sich aus seiner Ruhestellung a zu bewegen beginnt, so können etwaige kleinere
Überschreitungen von der Größe = (c - a) in weit größerer Zahl stattfinden,
bevor der Schleppzeiger 40 in Tätigkeit tritt. Auch bei veränderlichen Überschreitungen
(c-a) wird stets das Gesetz gelten: Y, (c-a) = n # (b=a).
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Der Höchstverbrauchs- bzw. -bewertungsmesser gemäß Abb. 6, 7 und-
8 verwirklicht ein anderes Gesetz für die Bemessung der Überschreitungszuschläge.
Die Anordnung gleicht der des vorbeschriebenen Beispiels; nur fällt der Anschlag
49 am Sperrade 45 fort, und dieses wird mit einem Zahnrädchen 52 gekuppelt, das
mit einem feststehenden Zahnkranzsegment 53 kämmt. Wird bei Überschreitung des Mindestwertes
a um den Betrag (c-a) das Sperrad 45 durch den Sperrhebel 48 verdreht, so wälzt
sich das Rädchen 52 auf dem Zahnkranz 53 ab und erteilt gemäß Abb. 7 dem Zeiger
40 selbst eine Verdrehung um den Betrag (c'-a). Dieser hängt außer von der Größe
der Überschreitung (c-a) auch von dem gewählten Verhältnis
des Durchmessers des Zahnrades 52 zum Durchmesser des Sperrades 45 ab. Das Verhältnis
kann so klein gewählt werden, daß die Verstellung des Zeigers 40 um (c'-a) nur einen
Bruchteil der Überschreitung (c-a) des Zeigers 38 beträgt. Bei der zweiten Überschreitung
um den gleichen Betrag (c-a) wird der Schleppzeiger 40 gemäß Abb. 8 um ein weiteres-Stück
(c"-c') verschoben, das aber kleiner ausfällt als die erste Verschiebung (c'-a),
weil der Sperrhebel 48 nur während der Teilstrecke (c-d) mit dem Sperrad 45 zum
Eingriff kommt. Die zweite Verschiebung des Schleppzeigers 40 beträgt daher nur
noch =
# (c-c'). Die dritte gleich große Überschreitung ergibt eine weitere Verstellung
des Zeigers 40, die wiederum kleiner ausfällt als die letzte Verschiebung (c"-c')
usf., so daß bei fortgesetzter Wiederholung der Überschreitung (c-a) auch der Schleppzeiger
40 asymptotisch der Stellung c auf der Skala 42 zustrebt.
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Der Mindestwert a kann hierbei beliebig groß gewählt werden; wird
er auf Null festgesetzt, so dient der Messer zur allmählichen Feststellung nicht
nur der Überschreitung, sondern auch der Höchstleistung oder des Höchstverbrauches
oder deren Bewertung überhaupt.
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Die Anzahl der Vorstufen kann verringert 'werden, wenn wie im ersten
gezeigten Beispiel am Rädchen 45 ein Anschlag 49 angebracht wird.
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Wird bei aufeinanderfolgenden Überschreitungen um den gleichen Betrag
(c-a) auch das Fortschreiten des Schleppzeigers 40 in gleichmäßigen Stufen gewünscht,
so kann man statt der kreisförmigen Zahnräder 52, 53 elliptische Räder oder sonstige
gleichwertige Übersetzungsteile wählen.
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Endlich ist es möglich, je nach der Tageszeit einen anderen Mindestwert
a zuzulassen, indem man das ganze Schleppzeigersystem um die Welle 37 drehbar gestaltet
und dessen Winkelverdrehungen gesetzmäßig durch eine von einer Uhr angetriebene
Tarifscheibe steuert. Abb. 9 zeigt eine derartige Ausführung. Sowohl die Skala 42
als auch der Zahnkranz 53 sind an
einem zweiten, -um die .Achse
37 schwingbaren Arm 54 angebracht. An diesem wird auch die den Schleppzeiger-4o-
bremsende Feder 41 befestigt sowie ein Rollenhebel 57, der mit der Zugfeder 58 gegen
-eine Tarifscheibe 59 gedrückt wird, die von einer Uhrwerkswelle 6o
gleichmäßige Umdrehungen erhält, so daß sie sich z. B. innerhalb 24 Stunden um 36o'
dreht. Der Arm 54 trägt ferner eine bogenförmige Verlängerung 55 mit daran befestigtem
Zeiger 56, der an der Skala 39 oder auch an einer anderen festen Skala den
jeweils eingestellten zulässigen Mindestverbrauch a1 bzw. a2, a3, a4 anzeigt. In
der Abbildung wird die Anfangslage gezeigt; der Zeiger 3$ steht auf o. und der Schleppzeiger
4o ist entsprechend der hier angenommenen Stellung der Tarifscheibe 5g auf den Mindestverbrauch
a2 eingestellt, der auch auf der Skala 3g durch den Zeiger 56 angezeigt wird. Jede
Überschreitung dieses Verbrauches durch den Verbrauchszeiger 38 führt zu einer Teilverstellung
des Schleppzeigers 4o und alle Wiederholungen-der Überschreitung zu weiteren stufenweise.
Verstellungen, so daß der jeweilige Stand des Schleppzeigers 40 die Bewertung dieser
Überschreitungen an der Skala 42 anzeigt, während der Zeiger 56 an der Skala
39 den jeweils zulässigen, von der Tarifscheibe 59 bestimmten Mindestverbrauch,
z. B. a2, sichtbar macht.
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Die Zulassung verschiedener Mindestwerte a zu den verschiedenen Tageszeiten
kann auch statt, durch Verdrehung des Schleppzeigersystems durch Lagen- oder Größenveränderung
des Sperrhebels 48 oder irgendeines anderen Übertragungsteiles der Vorrichtung erfolgen.
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Zur Vergleichmäßigung der Stufen kann auch eine andere, z. B. von'
einem Uhrwerk abgeleitete Hilfsbewegung verwendet werden. Eine solche Lösung zeigen
in verschiedenen Arbeitsstellungen die Abb. io bis 14. Es ist dort ein an sich bekannter
Vielfachtarifzähler für die Feststellung der zusätzlichen Leistungsgebühr unter
gleichzeitiger Berücksichtigung eines während der verschiedenen Tageszeiten wechselndenLeistungstarifes
dargestellt, beidem ein Meßkörper, dessen jeweilige Lage sowohl von dem Mittel zur
Bestimmung der Leistung als auch von dem zeitweiligen Einheitspreis abhängig ist,
die Auslösung eines den Höchstwert anzeigenden Schleppkörpers bewirkt.
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Abb. io zeigt einen Vielfachtarifmesser, bei dem durch einen Arbeits-
oder Leistungsmesser 6= ein Meßkörper 62 längs einer Gleitbahn 63 geführt wird,
deren Neigung durch eine mit einem Uhrwerk in gleichmäßige Umdrehungen versetzte
Kurvenscheibe 64 den zeitlich wechselnden Tarifen entsprechend verändert wird. Der
Meßkörper 62, dessen Höhenlage somit vom Produkt der . Leistung und des jeweiligen
Leistungstarifes abhängig ist, regelt bei Berührung des am Schleppkörper 65 drehbar
gelagerten Sperrhebels 66 durch Freigabe des Sperrades 67 und des sich gegen die
Zahnstange 73 abstützenden Laufwerkes 68 bis 72 auch die Höhenlage des Schleppkörpers
65. Am Schleppkörper 65 ist ein Zeiger 74 angebracht, der längs einer Skala 75 spielt,
auf der die durch den Apparat ermittelte Leistungsgebühr abgelesen werden kann.
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In der Zeichnung ist der Schleppkörper 65 in einer solchen Lage dargestellt,
daß der Zeiger 74 die Leistungsgebühr a anzeigt, die nach gewissen Gesichtspunkten
mit den Abnehmern vereinbart wurde und deren Überschreitung Zuschläge zu diesem
Mindestbetrag bedingt.
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Damit nicht diese Zuschläge bereits nach einer einmaligen ersten Übertretung
in voller Höhe des berechneten Wertes entrichtet werden müssen, sondern erst nach
mehrmaliger Überschreitung, ist am Schleppkörper 65 ein Bolzen 76 angebracht, der
sich gegen die Wandung eines Führungsschlitzes 77 abstützt, welcher an einem lotrecht
zur Bewegung des Schleppkörpers 65 geführten Schieber 78 in solcher Schräge angebracht
ist, daß das Eigengewicht des Schleppkörpers 65 diesen Schieber nicht zu verstellen
vermag. Der bei 79 und 79' geführte Schieber 78 trägt eine beispielsweise
aus fünf Zähnen 8o bis 84 bestehende Verzahnung, hinter deren ersten Zahn 8o in
der gezeichneten Stellung die Sperrklinke 85 greift. Dieselbe ist an dem bei 87
schwingbar gelagerten Rollenhebel 88 bei 89 angelenkt, den die Zugfeder 86
zu verdrehen strebt, die in abgemessenen Zeitabständen, z. B. alle 30 oder 6o Minuten
oder auch alle 24 Stunden, durch eine vom Uhrwerk angetriebene Kurvenscheibe go,
gegen die der Rollenhebel 88 anliegt, gespannt werden kann und die in den
Zwischenzeiten gemäß Abb, ii mit Hilfe der Sperrklinke 85 den Schieber 78 in Richtung
des eingezeichneten Pfeiles zu verschieben sucht. Eine solche Verstellung wird jedoch
so lange verhindert, wie der Schleppkörper 65 durch Eingriff des Sperrhebels 66
in das Sperrad 67 verblockt ist, mithin eine Überschreitung der festgesetzten Mindestleistungsgebühr
= a noch nicht stattgefunden hat. Sobald jedoch diese Mindestgebühr überschritten
wird, berührt der Meßkörper 62 den Sperrhebel 66, gibt das Laufwerk 68 bis 72 frei
und gestattet gemäß Abb. i2 das. Abwärtsgleiten des Schleppkörpers 65, das außerdem
durch den Zug der Feder 86 unterstützt wird, aber sofort aufhört, wenn der Rollenhebel
88
wiederum zur Berührung mit der Kurvenscheibe go gelangt (Stellung 88').
Der Schleppkörper 65 stützt sich dann aufs neue an der Wandung des nur mäßig geneigten
Führungsschlitzes 77 ab und verbleibt in einer neuen Ruhelage 65', während der Zeiger
74, selbst wenn er einer weit höheren Leistungsgebühr
zustrebte,
z. B. der höchstmöglichen = b, nur am ersten Teilstriche entsprechend der Leistungsgebühr
= a -E-
. (b-a) stehenbleibt (Stellung 74').
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Von jetzt ab verhält sich der Zähler so, als ob eine Leistungsgebühr
von a +
. (b-a) vereinbart worden wäre, und das Weiterlaufen des Schleppkörpers 65
kann erst bei Überschreitung dieser erhöhten Gebühr im nächsten 3o- bzw. 6ominutlichen
Zeitabschnitt eintreten. Denn beim Verstellen des Schiebers 78 um eine Zahnteilung
(Stellung 78' in Abb. i2) ist eine zweite, um den festen Punkt gi schwingbare Sperrklinke
92, die vorher hinter dem Zahn 93 einer zweiten am Schieber 78 angebrachten
Verzahnung 93 bis 97 griff, hinter den zweiten Zahn 94 getreten, so
daß, wenn nach einer abgemessenen Zeit der Rollenhebel 88 aufs neue zum Ausschwingen
gebracht wird (Abb.13), auch die Sperrklinke 85 hinter den zweiten Zahn 81 der Verzahnung
8o bis 84 tritt und eine zweite Verschiebung des Schiebers 78 aus der Stellung 78'
anstrebt. Das Spiel wiederholt sich aber nur bei einer Überschreitung des zuletzt
angezeigten um . (b-a) vergrößerten Tarifs aufs neue. So
groß auch die Übertretung sei, es kann nur eine Verstellung des Schiebers 78 um
eine Zahnteilung und eine Verstellung des Zeigers 74 um einen weiteren Betrag =
. (b-a) eintreten. Die von jetzt ab gültige Leistungsgebühr ist
= a -i-- . (b-a) usf., bis nach der fünften Überschreitung
der höchstmögliche; z. B. durch die Abschmelzsicherungen begrenzte Tarif = b erreicht
ist.
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Nach dem Ablesen der am Ende des Monats erreichten Leistungsgebühr
müssen sowohl der Schleppkörper 65 als auch der Schieber 78 in ihre Anfangslagen
zurückgebracht werden. Dies kann z. B. von Hand erfolgen durch Druck auf den am
Rückstellschieber 98 angebrachten Knopf 9g in Richtung des in Abb. 14 eingezeichneten
Pfeiles. Hierbei werden zunächst durch Anschlag der am Schieber 98 angebrachten
Knaggen ioo und ioi an die mit den Sperrhaken 85 und g2 verbundenen Rollen ioz und
io3. die Sperrhaken 85 und g2 außer Eingriff mit den Verzahnungen 8o bis 84 bzw.
93 bis 97 gebracht, worauf das winkelförmige Ende 104 des Schiebers
98 den Schieber 78 bis zur Berührung mit dem Anschlage 105 verstellt. Hierbei
gleitet der Bolzen 76 längs des Führungsschlitzes 77 und wird samt Schleppkörper
65 angehoben, so daß auch der Zeiger 74 wieder die Leistungsgebühr a anzeigt. Nach
Freigabe des Knopfes 9g wird der Rückstellschieber 98 durch die während des
beschriebenen Vorganges gespannte Feder io6 in die in Abb.14 strichpunktiert gezeichnete
Ruhestellung 98" zurückgezogen, so daß die Sperrklinken 85 und gä hinter
die zugeordneten ersten Zähne 8o und 93 greifen und die in den Abb. io und
ii ersichtliche Anfangslage der Vorrichtung wiederhergestellt wird.
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Statt durch Druck auf den Knopf 9g kann der Rückstelhiegel
98 nebst Zubehör auch durch Drehen eines in den Zähler eingeführten Schlüssels
betätigt werden.
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Statt eines geradlinig geführten Schiebers 78 mit geradlinigem Schrägschlitz
77 kann auch zur Verringerung der Reibung eine auf einer drehbaren Achse gelagerte
Scheibe mit spiralig eingearbeitetem Führungsschlitz angeordnet werden. Die Steigerung
des Zuschlages zur Leistungsgebühr a braucht nicht proportional der Anzahl der erfolgten
Übertretungen festgelegt zu werden; durcil Abweichung von der geradlinigen bzw.
spiraligen Gestalt des Führungsschlitzes kann jede gewünschte Abweichung erzielt
werden.
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Abb. 15 zeigt eine weitere Abänderung der Vorrichtung, nach der noch
eine andere in manchen Fällen gewünschte Milderung bei der Festlegung der Leistungsgebühr
dadurch erzielt werden soll, daß deren Höhe nicht von vornherein mit der Größe a
beginnt, sondern von einem kleineren Betrag oder von Null ab. Dies wird erreicht
durch Anfügung einer in der Bewegungsrichtung des Schleppkörpers 107 verlaufenden,
den geneigten Führungsschlitz io8 verlängernden Kulisse zog. Es wird hierdurch erreicht,
daß der Schleppkörper 107 von der Nullstellung des Zeigers 74 aus sich frei bis
zur Anzeige der'nur mit Zuschlag überschreitbaren Leistungsgebühr a bewegen kann.
Von a ab bis b
tritt die vorbeschriebene, durch Abb. io bis 14 dargestellte
stufenweise Preiserhöhung ein.
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Um Klemmungen zu vermeiden und die Reibung zu verringern, kann statt
des Bolzens eine Rolle iio angeordnet werden, und auch die unteren Führungen des
Schleppkörpers 107 können durch Rollen iii und 112 gebildet werden.
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Nach erfolgter Ablesung der Leistungsgebühr am Ende einer Meßperiode
muß der Schleppkörper 1o7 nicht nur bis zurLeistungsgebühr a, sondern bis in seine
Nullage zurückgeführt werden. Dies kann gleichfalls durch einen einzigen Handgriff
erfolgen, z. B. mit dem Hebel 113, an dem sich die Rollen 114 und 115 befinden.
Die Rolle 114 stößt an die am Rückstellschieber 116 angebrachte Kurve 117, wobei
diese in die Lage 117' gedrückt wird und der Rückstellschieber 116 in die Lage 116'
gelangt. In dieser Stellung befindet sich die Rolle 114 in der Lage 114' und der
Schleppkörper 107 in einer solchen Höhenlage, daß der Zeiger 74 auf a einspielt.
Der Hebel 113 ist in die Lage 113' gelangt und die an ihm angebrachte zweite
Rolle
115 in die Lage 115, , in der sie den in der Zwischenstellung 107' befindlichen
Schleppkörper 1o7 berührt. Beim Weiterdrehen des Hebels 113, in die Lage 113" gelangt
die Rolle 115 in die Lage 115" und der Schleppkörper in die gezeichnete Nullage
107,zurück. Nach Freigabe des Hebels 113 wird dieser durch die Feder 118 in seine
hier dargestellte Nullage 113 zurückgezogen und ebenso der Rückstellschieber 116
in seine Nullage durch die Feder iig. Statt von Hand kann auch hier die Rückstellung
durch eine Schlüsselbewegung bewirkt werden.
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Bei allen vorbeschriebenen Anordnungen ist es auch möglich, die gegenseitige,
bei Überschreitung des Mindestleistungstarifes lösbare Verblockung des Schleppkörpers
und Schiebers dadurch zu erzielen, daß der Bolzen am Schieber angebracht wird und
in einem am Schleppkörper sitzenden Schli z geführt wird.