DE630999C

DE630999C - Einrichtung zur Abstimmung von anzapfbaren Erdschluss-Loeschspulen

Info

Publication number: DE630999C
Application number: DE1930630999D
Authority: DE
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1930-01-19
Filing date: 1930-01-19
Publication date: 1936-06-10
Also published as: FR709586A; US2040697A

Description

Zur Abstimmung von Erdschlußlöschspulen in geerdeten Hochspannungsnetzen ist bereits vorgeschlagen worden, in den Erdungsstromkreis eine Wechselspannung regelbarer Frequenz einzufügen, deren Frequenz zur Messung der Netzausdehnung so verändert wird, daß sich ein Stromgrenzwert im Erdungskreis einstellt, wobei die diesem Grenzwert entsprechende Frequenz jeweils das Maß der Netzausdehnung angibt. Zu diesem Zweck hat mam in den Erdungskreis beispielsweise eine Umformergr.uppe veränderlicher Frequenz eingeschaltet und ihre Drehzahl so lange verändert, bis das Strommaximum erreicht ist.

Bei großen zusammengeschalteten Hochspannungsnetzen ändert sich die Netzausdehnung aber sehr häufig, und eine ständige Nachregulierung der Induktivität der Löschspule ist deshalb erforderlich, wenn der Schutzwert der Löschvorrichtung ständig der gleiche sein soll. Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, die Induktivität der Erdschlußlöschspulen dem jeweiligen Zustand des Netzes bei Abweichungen der Eigenfrequenz des aus Drossel and Netzkapazität gebildeten Schwingungskreises von der Betriebsfrequenz selbsttätig durch auf Frequenzänderungen ansprechende Mittel so anzupassen, daß der Erdschluß strom annähernd den kleinsten Wert annimmt. Diese Anordnung hat sich aber als unbrauchbar herausgestellt, weil es schwierig ist, den maximalen Stromwert eindeutig festzulegen.

Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, die Induktivität von Erdungsdrosselspulen dem jeweiligen Betriebszustand des Netzes entsprechend selbsttätig so zu ver- ändern und jeweils so einzustellen, daß die Eigenfrequenz des aus Erdungsdrcsselspulen und den Teilkapazitäten des Netzes gegen Erde gelbildeten Schwingungskreises mit der Betriebsfrequenz übereinstimmt. Diese Einstellung auf Resonanz ist aber bei unsymmetrischen Netzen sehr nachteilig, weil sie eine Spannungsverlagerung des Netzes gegen = Erde hervorruft. Um dieses zu vermeiden, soll erfindungsgemäß die selbsttätige Einstellung der Löschspule auf eine beliebige oder gewünschte Dissonanz bewerkstelligt werden.

Es ist bekannt, daß zwischen dem Vektor des Stromes und dem Vektor der Spannung ein Phasenwinkel besteht, der bei vollkommener Resonanz = 0 ist. Jeder Verstimmung der Resonanz zwischen Schwingungskreis und Betriebsfrequenz entspricht ein ganz bestimmter Winkel, wenn die eingeführte Frequenz konstant bleibt und gleich der Betriebs frequenz gewählt wird. Mißt man somit den Phasenwinkel, so kann man daraus die Verstimmung der Löschspule abgleiten. Umgekehrt kann man eine bestimmte Verstimmung des Resonanzkreises ständig beibehalten, indem man die eingeführte Frequenz in der Weise festlegt, daß der Schwingungskreis bei der gewünschten Verstimmung in Resonanz mit der ein-

geführten Frequenz ist. Durch das phasenempfindliche-Relais kann man bei voreilendem Strom eine Vergrößerung der Induktivität der Löschspuledurch Betätigung eines Anzapfschalters so lange bewirken, bis der Phasenwinkel = 0 wird. Bei nacheilendeain Strom wird hingegen die Induktivität · in gleicher Weise verkleinert, bis das phasenempfindliche Relais den Phasenwinkel = 0 to anzeigt.

Gegenstand der Erfindung ist nun eine Einrichtung z,ur Abstimmung von anzapfbaren Erdschlußlöschspulen in geerdeten Hochspannungsanlagen auf eine bestimmte Dissonanz zwischen der Betriebsfrequenz und dem aus Drossel und Netzkapazität bestehenden Schwingungskreis, bei- der erfindungsgemäß die Verwendung einer in den Erdschlußstromkreis eingefügten Spannung netzfremder, gegebenenfalls einstellbarer Frequenz und eines die Phase zwischen Strom und Spannung des Erdschlußkreises messenden Relais zur Einstellung der Löschspulenanzapfungen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Die Netzkapazität ist durch' die Kapazitäten C₁, C₂, C₃ bezeichnet, t ist der Transformator und d die Löschspule. Der Hilfsgenerator g speist über einen Anzapf schalter j und ein phasenempfindliches Relais r den Schwingungskreis, bestehend aus der Löschspule und der resultierenden Netzkapazität. Der Anzapfschalter wird durch einen umkehrbaren Gleichstrommotor m angetrieben, dessen Drehrichtung in Abhängigkeit von dem Ausschlag des Phasenrelais verändert wird. Zeigt letzteres einen voreilenden Strom an, so wird der Motor m durch den vom Relais gesteuerten Schalter α und den Umschalter b mit in der Weise gespeister Erregerwicklung e angelassen, daß seine Drehrichtung eine Vergrößerung der Löschspuleninduktivität durch Verstellung des Anzapfschalters ί der Löschspule · zur Folge hat. Zeigt das phasenempfindliche Relais dagegen

einen nacheilenden Strom an, so wird der Motor m in entgegengesetzter Richtung angelassen, und er bewirkt eine Verkleinerung der Induktivität der Löschspule. Bei reinem 50 iV^-ttstrom im Kreise ist der Motor m abgeschaltet.

Claims

Patentansprüche-:

i. Einrichtung zur Abstimmung von anzapfbaren Erdschlußlöschspulen in geerdeten Hochspannungsanlagen auf eine bestimmte Dissonanz zwischen der Betriebsfrequenz und dem aus Drossel und Netzkapazität bestehenden Schwingungskreis, gekennzeichnet durch die Verwendung einer in den Erdschlußstromkreis eingefügten Spannung netzfremder, gegebenenfalls einstellbarer Frequenz und eines die Phase zwischen Strom und Spannung des Erdschlußkreises messenden Relais zur Einstellung der Löschspulenanzapfungen.
2. Einrichtung· nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Schwingungskreis zugeführte Spannung regelbarer Frequenz von einem Hilfsgenerator in Reihe mit der Löschspule geliefert wind.
3. Einrichtung nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß "der Anzapfschalter der Löschspule durch einen Motor mit umkehrbarer Drehrichtung verstellt wind, der in Abhängigkeit von der Stellung des Phasenrelaäs. gesteuert wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Schwingungskreis, zugeführte Spannung einem Transformator regelbarer Frequenz entnommen wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet; daß der Transformator primär von einem Generator gespeist wird, wobei das Phasenrelais in den. Primärkreis des Transformators gelegt ist, '1

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen